Ulrich Land - Einstürzende Gedankengänge

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Kripo Trier. Hauptkommissar Dollinger hat Probleme mit seinem Kopf. Ihn plagen nicht nur starke Schmerzen, immer öfter muss er feststellen, dass sein Gedächtnis ihn im Stich lässt. Während Dollinger hartnäckige Tagträume immer wieder nach Island zurückversetzen, wo er mit seiner Tochter alles andere als erfolgreich versuchte, den größten Gletscher zu bezwingen, kann er sich auf wichtige Details der jüngsten Vergangenheit beim besten Willen keinen Reim machen. Dafür schießen ihm jetzt neuerdings auch noch quälende Erinnerungen aus seiner Kindheit messerscharf durchs Hirn. Eigentlich hat er also reichlich mit sich selbst zu tun, als ihm der Tod eines Kindes in die Quere kommt, das eingesperrt in einen Wohnhauskeller mitten in Trier jämmerlich verhungert ist. Als kurz darauf die Mutter des Jungen brutal ermordet aufgefunden wird und sämtliche Indizien Dollinger selber zum Verdächtigen machen, da weiß er sich keinen anderen Rat mehr, als die Polizeipsychologin aufzusuchen. Die aber kann auch nicht verhindern, dass er vom Dienst suspendiert wird. Was Dollinger jedoch keineswegs davon abbringt, auf eigene Faust weiter zu recherchieren. Schließlich will er auch den geringsten Zweifel an seiner Unschuld aus der Welt schaffen – und vor allem seine Selbstzweifel. Die Polizeipsychologin allerdings erweist sich dabei als wenig hilfreich.

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»Dass die Indizienlage sich auf Sie fokussiert«, die Wernigge ist die Ruhe selbst, »das macht Sie so fertig?«

»Nach dem Motto: ›teilnehmendes Verstehen‹, oder wie? Typisch Psychotante!«

»Nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung, wie?«, kommt die Retourkutsche. »Aber zurück zur Mordsache Engelsberg: Gäbe es denn irgendein Motiv?«

»Ich war natürlich entsetzt, total entsetzt. Der Tod des kleinen Jungen in diesem Kellerverschlag, das hat mich umgehauen wie selten ein Fall. Aber ist das ein Motiv für einen Mord?«

»›Umgehauen wie selten ein Fall‹, mhm«, meditiert die Guteste, »versetzen Sie sich noch mal zurück in die Situation, als Sie im Keller vor dem toten Kind standen!«

»Nein, bloß nicht. Nein!« Dir steht sofort der Schweiß auf der Stirn. Wer zum Teufel will denn ständig an so was erinnert werden?

»Könnte es sein, dass da ein kindliches Trauma bei Ihnen selbst im Untergrund rumort?«

Das reicht jetzt wieder! »Mir geht das auf den Sack hier, dieses Seelsorgergeseiche!«, brüllst du und hievst dich hoch aus der bekloppten Hilflosigkeitsposition auf dieser Knochenkur-Couch. Jetzt weißt du jedenfalls definitiv und unumstößlich, weshalb du so was nie gewollt hast, so Therapien und so ’n Bohei.

»Sie bleiben bitte liegen«, raunzt sie dich an, »unsere Sitzung ist noch nicht zu Ende. Aber Ihre Reaktion zeigt mir, dass wir da irgendwo einen wunden Punkt erwischt haben müssen. Wenn Sie da allerdings noch nicht ran können, bleiben wir erst mal ...«

»Was soll dass denn nun wieder heißen? Dass ich ›da noch nicht ran kann‹!« Du denkst überhaupt nicht dran, dich wieder hinzulegen! So nicht. Nicht mit dir.

»... bleiben wir erst mal im Hier und Jetzt. Sind Ihnen seit unserer ersten Sitzung außer den Löchern im Tagesablauf noch andere ungewöhnliche Dinge aufgefallen?«

Na gut, du legst dich wieder hin. »Seit gestern oder vorgestern außer den Kopfschmerzen auch Angstschweiß, schießt mir wie ’n Springbrunnen aus den Poren, und ich krieg das Zeug nicht gebändigt. Auf ’n Tod nicht.« Aber ist auch kein Wunder: Du siehst dich gezwungen, dich mal eben selbst unter Mordverdacht zu stellen – ist ja nun nicht ganz ohne! Und dann als Kripomensch! Da soll einem nicht der Schweiß in Strömen … Da soll man nicht meschugge … Klar, dass einem da die Gedanken vorkommen wie aufgespießt und festgenagelt von Eiszapfen, nein, warte mal, man wünscht sich gradezu, die Gedanken wären festgefroren, ein fetter Gletscher drübergezogen, und wer weiß, nach Jahrtausenden kämen sie wieder zum Vorschein. In ’ner halben Ewigkeit. Wenn’s dich längst nicht mehr gibt. Gerne gerne, jedenfalls hättest du sie dann jetzt erst mal aus den Füßen. Und trotzdem würden sie festgehalten, vom Eis.

Vorher allerdings nimmt die Wernigge dich noch ’n bisschen in die Mangel: »Und Magenkrämpfe und Essstörungen.«

»Woher wissen ... Sie?«, fragst du entgeistert.

»Psychotante eben. – Hatten Sie in letzter Zeit den Eindruck, Sie würden immer mehr von Tagträumen entführt?«

»Tags oder nachts, völlig egal. Jedenfalls oft, verdammt oft Träume, die ich hasse wie die Pest. Wie meine Tochter auf Island ... Island, so lang ich denken kann meine Traumwelt, und ausgerechnet da ... aber, aber nicht nur Island; vor allen Dingen sind’s Träume, die weit zurück in die Vergangenheit ... ich bin ein Knirps noch, und was ich da erlebe, das tut mir verflucht nicht gut.«

»Wie gesagt, da kommen wir noch zu«, bremst die Seelenwringwernigge dich aus, »erst mal: Gibt es weitere Dinge im Alltag, die Ihnen irgendwie spanisch vorkommen?«

»Na ja, nee, eigentlich – obwohl – diese Zettel.«

»Ja?«

»Okay«, du staunst nicht schlecht, dass du das alles hier so ausplauderst, »im Büro, da ist man das ja gewohnt, da fliegen immer auch mal fremde Zettel von wer weiß wem auf’m Schreibtisch rum, aber zu Hause?!«

Das ist doch nun wahrhaftig ein, wie sagt man: unglaublicher Vorgang! Auf dem eignen Schreibtisch zu Haus: Notizzettel mit ’ner Handschrift, die du überhaupt, die du überhaupt nicht ... Mitten im Stapel von Papieren, die nun wirklich deine Privatklamotten sind! Wo keiner außer dir selbst drin rumfingert! Zettel, die du nie vorher gesehn hast, auf die du dir beim besten Willen keinen Reim ... in einer Schrift, die du überhaupt nicht kennst. Überhaupt nicht.

»So, und jetzt sagen Sie mir«, sagst du, nachdem sie also auch das aus dir rausgequetscht hat, »sagen Sie mir, was ich hab, verflucht noch mal!«

»Dissoziative Identitätsstörung!«

»Wie bitte was?«

- . -

11

Erst der Black-out. Und dann der Sturz! Das ist die Reihenfolge, die total verrückte Reihenfolge. Nicht andersrum. Kann nur so gewesen sein.

Absturz, Katastrophe, und da muss dein Schädel sofort den schwarzen Vorhang zugezogen haben. Und zwar rückwirkend. Hat auch noch die Sekunden vor dem Absturz zugezogen. Denn du kannst dich beim besten Willen nicht mehr dran erinnern, wie du ins Straucheln gekommen bist, wie du die Eiswand, wenigstens ein Stück von der Eiswand an dir hast vorbeifliegen sehn. Zeitbruch im Kopf, stundenlang. Du musst, keine Ahnung, du musst seit Stunden hier hängen, zwischen Fels und Eis. Obwohl aber – verflucht, komisch das – obwohl der Arm, der dich hält, an dem du hängst, mit deinem ganzen Gewicht, obwohl der Arm schmerzt, als hätte er dich schon eine Ewigkeit halten müssen, ist die Sonne kein noch so winziges Stück weitergekommen. Steht immer noch genau an dem Fleck, wo du sie zuletzt gesehn hast: lugt so grade eben übern Snæfellgipfel und bohrt sich durch dessen Nebel-Halskrause. Und die Wolken, die Wolkenbilder, obwohl die auf Island bekanntlich immer rasend schnell wechseln, sind noch genau so, wie sie sich bei deinem letzten Blick eingebrannt haben in die Schädeldecke. Keinen Millimeter verändert. Kann also nur ein paar Minuten, höchstens ein paar Minuten ... obwohl der Arm ... wenn bloß der Arm nicht ... dass der Arm, die Hand so höllisch ... das schreit alles wie am Spieß.

Plötzlich ... wie schnell das geht! ... Von jetzt auf gleich, zack, war diese Schwärze über die gleißende Weiße des Neuschnees geworfen.

Der Rest ist Rekonstruktion: Während du also nicht ohne Stolz beobachtet hast, wie oben deine Tochter sich in die Eiswand krallte, absolut fachmännisch mit dem Pickel den Ansatz für die Eisschraube freihackte – da sahst du, siehst du, dass du überhaupt nichts mehr siehst. Außer eben dieses Schwarz. Du musst im freien Fall die Eiswand runtergeschossen und bei der Gelegenheit irgendwie irgendwo mit dem Kinn aufgeschlagen sein. Die Zähne gegeneinandergeschlagen, dass dein Kopf nicht mehr wusste, wo unten, wo oben, wo er mit dem ganzen Dröhnen hin soll. Und die Unterlippe zerbissen dabei, dass sie runterhängt wie ’n rot triefender Waschlappen.

Wahrscheinlich ist diese ganze Eisschuppe da aus der Wand gebrochen, als du mit dem Pickel reingehämmert hast, um Halt zu ... Eben nicht! Du hast eben keinen Halt gefunden. Im Gegenteil. Ein ordentliches Stück von der Eiswand muss dir entgegengekommen sein. Noch schneller runter als du. Und ohne irgendwas zu sehn, im Zustand, tatsächlich, im Zustand geistiger Umnachtung und gleichzeitig absoluter Geistesgegenwart, ohne dich jedenfalls dran erinnern zu können, musst du eine von deinen Expressschlingen über den letzten Haken geworfen ... und der hält, was für ’n Wahnsinn, der hält! Und du musst im gleichen Atemzug zugepackt haben. Mit einer, mit dieser einen Hand, die jetzt so verflucht, so verflucht ... Wird wohl, muss wohl. Aber wissen, wissen tust du’s nicht.

Was ist in Wahrheit geschehn? Was hast du gesehn in dieser winzigen, dieser rasenden Zwischenzeit? Welcher Horror, von dem du nichts mehr weißt, haust unter deinem Schädeldach und dröhnt so durchdringend? Und wo ist das geblieben, was du mitten im Sturz dachtest? Der bittre Geschmack von geschmolzenem Eis auf der Zunge. Wo ist, was du hörtest, rochst, spürtest? In welcher Dunkelkammer? – Zutritt verboten.

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