Klaus Fischer - Trips & Träume

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Trips & Träume erzählt die Geschichte einer Jugend in den frühen Siebzigern – als eine ganze Generation auf den Trip ging.
Drei Freunde versuchen mit Hilfe der Musik auszubrechen aus der Enge der Provinz. Und entfachen eine Rebellion gegen das Spießertum jener Zeit. Krautrock und Kiff sind der Hintergrund für eine packende Geschichte über Freundschaft, Liebe und große Ideale.
Doch was ist mehr als dreißig Jahre später davon übriggeblieben?

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Mit diesem Spruch hatte er sich, als er den Laden vor einem Jahr übernommen hatte, sofort Respekt verschafft. Er war schon über vierzig. Kantiges Gesicht, dünne Lippen und ein starrer Blick. Man erzählte sich, er sei mal Zuhälter gewesen.

Er redete weiter, ohne unsere Bestellung abzuwarten. »Mark, ich hab von deiner kleinen Trommeleinlage gehört. Respekt, die soll sensationell gewesen sein. Schade, dass ich das verpasst hab. Du sollst Mani Neumeier die Show gestohlen haben, alle Achtung.«

»Ganz so wild war es nicht«, antwortete Mark und strahlte wieder wie bei seinem großen Auftritt im Wilhelm-Leuschner-Haus.

Guru Guru hatten zwei Stunden gerockt. Der Gitarrist, Ax Genrich, ließ die Saiten jaulen, arbeitete mit Wah-Wah-Pedal und Feedback. Uli Trepte, der Bassist, sauste mit den Fingern furios über den Hals seines Instruments. Und Mani Neumeier, ja der, der war halt ein Profi, da kam auch Mark noch nicht ran. Neumeier hatte ein Solo abgeliefert, das Ginger Baker und Keith Moon zur Ehre gereicht hätte. Guru Guru mussten drei Zugaben geben.

»Und du, Satti, was spielst du?« Kief verstaute grinsend den Lappen in der Gesäßtasche seiner Jeans.

»Ich werde den Jungs journalistisch zur Seite stehen«, sagte ich.

»Das klingt so, als hättet ihr das alles richtig durchdacht. Also, ihr angehenden Rockstars, habt ihr schon einen Proberaum?«

Mark rieb sich die Nase. »Nein, das ist ja das Problem.«

Kief machte eine gönnerhafte Geste. »Wenn ihr wollt, könnt ihr den Keller unterm Rats haben, der steht leer. Alles dicke Mauern. Da stört ihr niemanden. Aber herrichten, das müsst ihr schon selber machen, und ein bisschen Kohle für Unkosten wie Strom und so müsstet ihr auch abdrücken. Versteht sich doch, oder?«

»Alter Gauner, hast du heute deinen sozialen Tag?«, fragte ich.

»Nein, aber Andi hat mir erzählt, dass Marks Schlagzeugeinlage richtig gut war. Und wenn man schon mal so ein Talent unter seinen Gästen hat, sollte man das fördern. Aber wie gesagt, umsonst ist der Tod. Und noch nicht einmal der. Denkt darüber nach. Und jetzt bring ich euch ein Bier.«

So so, Andi war also von Marks Getrommel beeindruckt, darüber musste ich Genaueres in Erfahrung bringen.

*

Das Hot Rats war das Sammelbecken für Freaks, Flippies und Musikverrückte. Von denen gab es in unserem Kaff reichlich.

Der Laden war immer voll. Außer montags, da war Ruhetag.

Der Dienstag gehörte den Alt-Hippies. Wir – die Korona – nannten sie so. Zu ihnen gehörten Jule, Hucky und Werner vom Hausboot. Sie waren fünf bis sechs jahre älter als wir und hatten schon gekifft und Trips eingeworfen, als Brian Jones und Janis Joplin noch lebten. Sie fuhren ab auf diesen Westcoast-Sound, auf Gruppen wie Quicksilver Messenger Service, Jefferson Airplane und Grateful Dead. Na ja, ein wenig britischer Rock von Stone the Crows, Family und Traffic durfte es auch sein.

Donnerstag und Freitag waren für die Progressiv-Rocker reserviert. Dann wurden Platten von Gentle Giant, Yes, Genesis, Colosseum, Renaissance, aber auch The Flock und If rauf und runter gespielt. Samstags gab es die obligatorische Rockdisco. Die Tanzfläche, auf der höchstens zwanzig Leute Platz hatten, quoll über. In erster Linie war sie von Jungs bevölkert, die auf Led Zeppelin und Deep Purple die Matte kreisen ließen. Besonders beliebt waren auch, obwohl schon über ein Jahr alt, »All Right Now« von Free und neuerdings »Locomotive Breath« von Jethro Tull.

Immer öfter setzte sich auch eine Runde mit Soul Music durch, Sachen von Curtis Mayfield, Stevie Wonder und James Brown. Das war die Stunde der Mädels. Karen tanzte am liebsten zu Edwin Starrs »War« und »Get Ready«, einem Stück der Temptations in der Version von Rare Earth. Und auf The Doors rockte sie ab. Obwohl das nicht gerade viel mit Soul zu tun hatte. Die Truppe um Jim Morrison war aber ihre absolute Lieblingsband.

Sonntags ging es gemächlicher zu. Kief stieg selbst hinters DJ-Pult und legte Blues auf. Er liebte Muddy Waters und John Lee Hooker, manchmal spielte er was von John Mayall und Alexis Korner. Diese Blues-Songs konnten mich, wenn ich sie allein zu Hause hörte, zum Heulen bringen.

Der Eingang zum Rats lag fast ebenerdig zur Straße. Zwei Stufen, und schon war man durch die Tür. Gleich rechts stand ein Flipper, an der Stirnseite thronte die Theke, flankiert von einer Reihe Barhocker, die fest im Boden verankert waren. An der Theke vorbei ging es zu den Toiletten.

Der Laden war nur spärlich ausgeleuchtet. Kleine Lampen über den Tischen verliehen dem Ganzen die Atmosphäre eines Speakeasy zur Zeit der amerikanischen Prohibition. Illegal und gefährlich. Wo man auch hinblickte, überall war Holz, das dringend einer neuen Lackierung bedurfte. Tische, Bänke und die Vertäfelung der Wand verwiesen deutlich auf ihre Vergangenheit als »Western-Saloon«. Vielleicht hatte das mal gut ausgesehen, als der Laden noch Treffpunkt hieß und die Kinks und Small Faces die Heroen waren. Doch der Glanz jener Jahre war verblasst.

Die Freaks machten sich keine Gedanken darüber, sie liebten es so.

Den Mittwoch hatte vor drei Monaten Andi übernommen. Kurz zuvor war er in die Einzimmerwohnung über dem Rats gezogen und brachte seine eigenen Platten mit. Andi stand auf Virtuosität. Ein Musiker musste sein Instrument beherrschen, besonders Saxophonisten hatten es ihm angetan, wenn sie ihr Horn ordentlich röhren ließen.

Sehr zum Missfallen der Alt-Hippies, die den schrägen Tönen eher skeptisch gegenüberstanden. Außerdem hatte der Mittwoch einst ihnen gehört. Doch Kief ließ Andi gewähren. Zumal seine Anhängerschar immer größer wurde und ordentlich Asbach-Cola wegschlürfte. Es waren Gymnasiasten; einige aus meiner alten Klasse, der Oberprima, gehörten auch dazu.

Zum Beispiel Dixie, der in seiner Makellosigkeit gut als Zwilling von Dorian Gray hätte durchgehen können. Stets trug er einen Angorapulli über den Schultern. Dann war da noch Odi, der die Zigarette zwischen Mittel- und Ringfinger rauchte und nach jedem Inhalieren ein »Aaah« von sich gab. Ständig waren die beiden in Andis Nähe, immer darum bemüht, nichts zu versäumen, wenn ihr Meister eine Eingebung hatte. Andi war für sie die Sonne, um die sie wie Planeten ihre Bahnen zogen.

Ich schob mich an Dixie und Odi vorbei, erklomm das Discjockeypodest und baute mich neben Andi auf. Aus den Boxen quakte ein Saxophon, wie Andi es liebte, unglaublich schrill und ekstatisch.

»Was ist das für ein Sound, den habe ich ja noch nie gehört?«, fragte ich.

Ohne aufzusehen, kramte er weiter in seiner Plattenkiste. »Ich dachte, du bist Existenzialist. Da solltest du dich aber besser mit Jazz auskennen.«

»Ich habe dir eine ganz normale Frage gestellt.«

Andi hielt ein Cover hoch. »Krieg dich wieder ein.«

Ich nahm die Platte und versuchte die verschnörkelten Buchstaben zu entziffern. Escalator Over the Hill stand da. Ein Doppelalbum.

»Kenn ich nicht«, sagte ich.

»Ist so was wie eine Jazz-Oper, eine Komposition für Big Band. Ein paar Rockleute machen auch mit, Jack Bruce von Cream und die Country-Sängerin Linda Ronstadt. Und Gato Barbieri.«

»Gato wer?«

»Das ist der, den du gerade hörst«, antwortete Andi. »Saxophon ist das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Und Barbieri lässt die Emotionen fließen, er holt alles aus dem Instrument raus. Hör mal.«

Eine pfeilschnelle Phrasierung quietschte aus den Boxen, das Instrument schrie, Barbieri schien die Puste nicht auszugehen. Die Läufe wurden wilder und verrückter, begleitet von einem mitreißenden Jazz-Beat. Gleich wird er abstürzen, dachte ich. Aber nichts da. Er hielt das Tempo, blies um sein Leben. Diesen Saxspieler musste ich mir merken.

»Da staunst du, was? Der Typ hat es drauf. Das ist Ekstase pur. Aber das alles ist nichts gegen John Coltrane«, sagte Andi.

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