Klaus Fischer - Trips & Träume

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Trips & Träume erzählt die Geschichte einer Jugend in den frühen Siebzigern – als eine ganze Generation auf den Trip ging.
Drei Freunde versuchen mit Hilfe der Musik auszubrechen aus der Enge der Provinz. Und entfachen eine Rebellion gegen das Spießertum jener Zeit. Krautrock und Kiff sind der Hintergrund für eine packende Geschichte über Freundschaft, Liebe und große Ideale.
Doch was ist mehr als dreißig Jahre später davon übriggeblieben?

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Das hatte irgendwie Stil. Ja, genau, den hatte es. Karen verband das Aussehen von Uschi Obermaier mit dem Klamottenfimmel von Janis Joplin. Sie war ein Hippie-Mädchen wie aus dem Bilderbuch.

Andi fingerte eine Packung filterlose Gauloises aus dem Inneren seines Jacketts. Dieses Teil, mit Lederflicken an den Ellbogen, war seine Standardjacke, dazu ein zerknittertes Karohemd, ausgebeulte Cordhosen und hohe Turnschuhe. So lief er immer herum, egal bei welcher Gelegenheit.

Ich warf erst einmal einen Blick auf den opulent bestückten Büchertisch.

In der Literaturecke gab es Grass, Böll und Borchert. Die Philosophie war vertreten mit Bloch, Horkheimer und Marcuse. In der Psychoabteilung lagen Wilhelm Reich und Ronald D. Laing aus. Die Systemkritik fehlte auch nicht, hier standen Lenin und Marx einträchtig neben Bakunin. Dann ein nicht zu übersehender Stapel des kleinen roten Buches mit den Sprüchen des großen chinesischen Vorsitzenden.

Wenn der Vorsitzende des örtlichen DGB-Verbandes Wind davon bekäme, dass hier die Mao-Bibel verkauft wurde, aber keine einzige Gewerkschaftsbroschüre auslag, würde er mit Sicherheit Stress machen. Lief der bärtige Bücherfreak vielleicht deshalb so nervös auf und ab?

Wahrscheinlicher war, dass er Schiss hatte, seine Ware, die zum Umsturz des Systems aufrief, könnte geklaut werden.

Aber was war denn das? Links neben dem Tisch hockte ein Freak im Schneidersitz auf dem Boden. Er sah aus wie ein Waldschrat mit seiner zotteligen Rotschopfmähne und dem wild wuchernden Bart, der ihm bis zur Brust ging. Vor ihm ausgebreitet auf einem Tuch die tollsten Kifferutensilien. Da lagen sie, die Chillums, Kawumms und Purpfeifchen, aus Holz und Sandstein und mit allerlei Verzierungen. Beste Handarbeit. Auch Räucherstäbchen in den verschiedensten Duftnoten hatte er im Angebot sowie kleine Flaschen mit Moschusöl und Rosenwasser. Und jene Hemden, wie er selbst eines trug, ohne Kragen, die am Hals mit einer Art Bindfaden zugezogen wurden. Das war der neueste Hippie-Schick. Wie Carlos Castanedas Buch Die Lehren des Don Juan, das er ebenfalls feilbot.

Auf dem Büchertisch leuchtete mir in großen roten Lettern vor knallgelbem Hintergrund das Wort ACID entgegen. Ich nahm das Buch mit dem psychedelisch anmutenden Umschlag in die Hand.

»Das ist eine Sammlung amerikanischer Undergroundliteratur«, sagte Andi. »Die ist zwar schon zwei Jahre alt, sollte man aber gelesen haben.«

Er deutete auf meine Jutetasche. »Aber wem sage ich das, du trägst bestimmt wieder eine halbe Bibliothek mit dir herum?«

Ich hatte Jean-Paul Sartre und Albert Camus dabei. Die französischen Existenzialisten fand ich hochinteressant. Wie immer hatte ich auch ein Fremdwörterlexikon und mein fast vollgeschriebenes Notizheft eingesteckt. Das Lexikon war eine wichtige Informationsquelle. Im Notizheft hielt ich meine Gedanken fest, wo immer sich die Gelegenheit ergab. Schreiben, das machte mir Spaß, das war mein Ding.

Andi war anscheinend in der richtigen Stimmung für eine kleine intellektuelle Auseinandersetzung. Bitte, kannst du haben, dachte ich.

»Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Das bedeutet, dass der Mensch das ist, was er tut, was er aus sich macht«, sagte ich.

»Hört, hört, der Herr Bildungsbürger zitiert Sartre. Bravo, kann ich da nur sagen. Aber die Zeit der Existenzialisten ist längst vorbei«, knurrte Andi abfällig. Mit der einen Hand zwirbelte er am Schnurrbart, mit der anderen klemmte er sich die Haare hinters Ohr.

»Existenzialismus ist keine Mode, sondern eine Lebenseinstellung. Ein Existenzialist ist einer, der für den Augenblick lebt«, gab ich lapidar zurück.

Sartre. Der Philosoph der Straße, der Cafés, Clubs und Bars. Der hatte den Mumm, von der Revolution zu schreiben und den Nobelpreis abzulehnen. Adorno dagegen war akademisches Hirnschwitzen, theoretisches Wolkenkuckucksheim. Ihn zu lesen, verursachte mir regelrechte Pein.

»Was machst du eigentlich hier, Andi?«, fragte Mark, der sich nun zu uns gesellt hatte. »Was wir heute zu hören bekommen, ist doch unter deinem Niveau.«

»Falls du es noch nicht weißt: Der Trommler von Guru Guru war mal ein Jazzer, bevor er zum Rock konvertierte.« In Andis Antwort schwang eine Überheblichkeit mit, die jemand entwickelt, der glaubt, alles zu wissen.

Mani Neumeier, der Schlagzeuger von Guru Guru, hatte mit der Schweizer Pianistin Irène Schweizer vor einigen Jahren frei improvisierte Musik gespielt. Das war Schnee von gestern und mir längst bekannt.

Karen schien die schlechten Schwingungen zu spüren. Sie war nicht nur ein attraktives, sondern dazu noch ein ungemein einfühlsames und harmoniesüchtiges Mädchen.

»Mark, was machen denn deine eigenen Ambitionen als Schlagzeuger?«, fragte sie. Dass Mark davon träumte, Trommler zu werden, hatte ich ihr vor nicht allzu langer Zeit erzählt.

»Weißt du«, begann Mark, »ich ... ich hab zwar kein eigenes Drumset, noch nicht, aber ich übe jeden Tag.«

Pause, Luftholen.

»Ich übe auf Bongos.«

Auf Bongos!«, fuhr ihm Andi über den Mund. »Da lernst du nie was. Nicht das, was du als Schlagzeuger brauchst. Ohne eigenes Set kannst du es vergessen.« Karen blickte Andi vorwurfsvoll an. »Du benimmst dich unmöglich.«

Andi provozierte weiter. »Wenn du wirklich spielen kannst, Mark, dann zeig doch mal, was du draufhast. Oder bluffst du nur?«

»Wie du meinst«, sagte Mark, drehte sich um und marschierte los.

Ich blickte ihm nach, bis er von der Menge verschluckt wurde.

»Leute, entschuldigt mich, ich habe was zu erledigen«, sagte ich.

»Hey, Satti, Miles Davis, der Jazz-Trompeter, hat mal gesagt: Ich bin nicht, was ich tue, ich tue, was ich bin. Darüber solltest du mal nachdenken«, rief Andi. Aber ich ließ die beiden einfach stehen.

*

Ich stieg über ein in heftiges Petting verkeiltes Pärchen hinweg. Sie sah aus wie ein Prachtweib aus einem Robert-Crumb-Comic. Er, geil wie Fritz the Cat, hatte seine Schlabberzunge tief im Ohr der Lady. Seine Patschepfötchen rubbelten irgendwo in den unteren Regionen des Mädchens. Sie konnte das Gleichgewicht nicht halten und sank langsam nach hinten weg, mit geschlossenen Augen gab sie sich dem Rausch der Gefühle hin.

Von diesem Anblick irritiert, stolperte ich über ihre im indischen Mehndi-Stil bemalten Hände. Als ich aufschaute, tauchte ein dürrer Kerl auf. Er hatte einen langen, zerzausten Bart wie Moondog, der blinde New Yorker Straßenmusiker, der ziemlich abgedrehte Musik komponierte. Ich hatte mal was über diesen amerikanischen Outlaw gelesen, der kostümiert wie ein Wikinger über den Times Square lief. Dieser Moondog hier vollführte tanzend eine Art Beschwörungsritus. Mit den Händen malte er imaginäre Bilder in die Luft.

Eine ausgewachsene Kifferparanoia kam über mich. Mein Freund, der schwarze Afghane, verwandelte Moondog von einer Sekunde auf die andere in ein zehnarmiges Monster. Er sah auf einmal schrecklich ausgemergelt aus, die langen Haare baumelten ihm in dünnen fettigen Strähnen ins Gesicht, aus dem mich seine glühenden Augen wie rote Blitze ansprangen. Er kam immer näher. Wild klopfte mir das Herz in der Brust. Moondog würde über mich herfallen, mich mit einem Fluch belegen oder Vampirzähne in meinen Hals rammen – irgendetwas in dieser Art.

Jemand packte meine Schultern und zog mich weg.

»Ganz ruhig, Alter, sonst kommst du noch auf Horror.«

Die Stimme kam mir bekannt vor. Klar, vor mir stand Skip. Gleich darauf traten Paul und Gero in mein Blickfeld. Die Unzertrennlichen. Das Trio infernal. Die Kerle kamen nie allein, immer nur im Dreierpack.

Paul spielte ein bisschen Gitarre, Skip versuchte sich am Bass. Sie trafen sich bei Gero; in der guten Stube seiner Eltern stand eine Orgel, auf der er Sachen von Ekseption nachklimperte. Skip und Paul stöpselten ihre Instrumente in die Braun-Stereoanlage und brachten die Boxen fast zum Durchglühen. Die drei improvisierten ungeniert drauflos. Als Eins-a-Anfänger, die sie waren, kam nur Mist dabei heraus.

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