Klaus Bittermann - Einige meiner besten Freunde und Feinde

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Anlässlich 40 Jahre Edition Tiamat versammelt der Verleger einige seiner größeren und kleineren Essays und Nachrufe über wichtige Autoren des Verlags, die einen großen Einfluss auf ihn hatten und das Gesicht des Verlags nicht unwesentlich geprägt haben, wie u. a. Wolfgang Pohrt, Eike Geisel, Roger Willemsen, Hunter S. Thompson, Guy Debord, Harry Rowohlt, Robert Kurz und Wiglaf Droste, mit dem ihn eine besondere und langjährige Freundschaft verband.
Außerdem legt der Verleger eine kleine Auswahl seiner Buchbesprechungen vor von Autoren, die er bewundert und gerne verlegt hätte, wie Patrick Modiano, Lucia Berlin, Mordecai Richler, Hans Magnus Enzensberger u. a., und außerdem hat er ein paar Polemiken gegen seine Lieblingsfeinde Günter Grass, Martin Walser und Thilo Sarrazin versammelt, deren Bücher einen Literaturgeschmack voraussetzen, der unerlässlich für die Plage der Bestsellerei ist.
Es sind die Außenseiter, die den Mainstream zerpflückenden Analytiker, die Schlechtlaunigen mit ihrem grimmigen Humor, die Geächteten, die Häretiker, die Zweifler, die Unwirschen, die aus guten Gründen den vorherrschenden Literaturgeschmack nicht teilen und die deshalb bei Tiamat vor Anker gingen.

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Die Protestbewegung sei kein Ziel für Polemik mehr, weil sie sich »in einen Gegenstand der allgemeinen anthropologischen Betrachtung« verwandelt habe.

Zehn Jahre hatte Pohrt gegen die Politik der Protestgeneration angeschrieben. Er konnte das deshalb so genau, weil er selbst ein Teil dieser Bewegung war. Er hatte in Frankfurt und Berlin Soziologie studiert, sich mit Marx, Adorno, Horkheimer und Krahl befasst. Er trug die Säulenheiligen der Bewegung jedoch nicht wie eine Mons­tranz vor sich her, um sich durch sie zu immunisieren oder den eigenen Artikeln Bedeutung zu verleihen, sondern Pohrt nutzte ihre Methode und ihr Handwerkszeug, ohne einfach nur ihre Gedanken zu reproduzieren.

1976 erschien seine Dissertation »Theorie des Gebrauchswerts«. An der Lüneburger Uni hielt er Seminare über »Die Aktualität des Faschismus«, »Marx-Kontrover­sen« und über das »Verhältnis von Ohnmacht, Apathie und Wahn im Spätkapitalismus«. Dem glücklichen Umstand, dass die Hochschule seinen Vertrag nicht verlängerte, ist es zu verdanken, dass in Deutschland über Jahre hinweg Polemik auf so hohem Niveau praktiziert wurde.

1980 erschien im Berliner Rotbuch Verlag »Ausverkauf«, der erste Band mit »Pamphleten und Essays«, bzw. »Schubladentexten«, denn niemand hatte Pohrt bis dahin wahrgenommen und veröffentlicht, sieht man von einem Aufsatz über »Wegwerfbeziehungen« ab, der 1974 im Kursbuch erschien. Das änderte sich jetzt. Spätestens nach einer Kritik in der Frankfurter Rundschau von Wolfram Schütte, der im intellektuellen Leben Deutschlands eine nicht ganz unbedeutende Rolle spielte:

»Der Reichtum an Erkenntnissen, Einsichten und Durchblicken, den das Buch in jeder seiner dreizehn Arbeiten enthält und verschwenderisch ausbreitet – oft mit aphoristischer Prägnanz und abgründigem Witz formuliert, die Pohrt auf einen Schlag zu einem unserer besten Polemiker machen –: diese intellektuelle Fülle ist hier gar nicht zu referieren. Von allen essayistischen, zeitkritischen ›Kopfgeburten‹ der letzten Zeit sind deshalb Pohrts Pamphlete und Essays die monströsesten, Kinder des Schreckens, gezeugt von Intelligenz und politischer Moral, aufgezogen von Empörung und Zorn und in die Welt geschickt, um Unruhe zu stiften.«

Im Pathos dieser Zeilen und in der hochtrabenden Formulierung klang jedoch bereits an, dass die neue Freundschaft nicht lange währen würde. Und tatsächlich konnte es sich Pohrt nicht verkneifen, Schütte in einem Brief als »Ehrenretter der Kulturnation« und »Prinz Eisenherz der neudeutschen Kunst« zu verspotten.

In »Ausverkauf« schlägt Pohrt den Ton und die Motive an, die er in den nächsten zehn Jahren in Zeitungsartikeln und Vorträgen umkreisen wird, eine Kampfansage an die deutschen Intellektuellen, denen es immer schwer gefallen ist, »zwischen einer Ergebenheitsadresse und einer Meinung zu unterscheiden«. Das jedenfalls ist der Befund Pohrts, als er die Ereignisse um die Entführung von Hanns-Martin Schleyer 1977 untersucht, die sich als Zäsur innerhalb der Linken erweisen sollten. Damals gaben 123 Professoren und 54 wissenschaftliche Mitarbeiter »ihre Devotion« in der FR kund.

»Diese Professoren, wie alle Linken vom Sozialistischen Büro bis zu den Jungsozialisten, haben vor Angst den Verstand verloren, wenn sie sich heute in die Schlange derer drängeln, die darauf warten, unter den wohlwollenden Blicken der Macht und unter dem Beifall der Menge auch mal auf die Bösewichter spucken zu dürfen.«

Damals noch vom Furor der Moral getrieben, verzichtete Pohrt später auf nebulöse Begriffe wie Macht, weil Macht in der Regel spezifisch ist und einen Namen hat. Aber man merkte, hier schrieb einer mit offenem Messer und keiner, der auf das Bundesverdienstkreuz scharf war und wohl ausgewogene Erörterungen anstellte.

In der öffentlichen Diskussion über Stammheim und Mogadischu ging es Pohrt nicht darum, die RAF zu kritisieren, sondern daran zu erinnern, dass es sich um Leute handelte, »die amerikanische Einrichtungen angegriffen hatten, um dem Bombenterror gegen Vietnam nicht tatenlos zusehen zu müssen«. Es wäre jedoch falsch, Pohrt für einen Sympathisanten der RAF zu halten, die von seiner Kritik nicht verschont wurde, vielmehr ließ er sich in seiner Argumentation davon leiten, dass es weit triftigere Gründe gab, gegen die neue Gleichschaltung der Medien zu polemisieren als gegen Leute, mit denen Pohrt eine gemeinsame Vergangenheit verband, nämlich der Protest gegen das amerikanische Flächenbombardement in Vietnam, und ein gemeinsames Ziel hatte, nämlich die Abschaffung von Verhältnissen, in denen der Mensch ein geknechtetes und unterdrücktes Wesen war. Und aus diesem Grund trat Pohrt immer wieder für eine Amnestie der Gefangenen ein. Dies war das einzige, was man nach Pohrts Überzeugung sinnvollerweise noch tun konnte, das einzige auch, wo die Motive des einzelnen keine Rolle spielten. Und hätte man für ein damals geplantes rororo-aktuell-Bändchen den Papst für eine Amnesti­e­kampagne gewonnen, umso besser, und kein Grund, die Nase zu rümpfen.

Aus dem berechtigten antiimperialistischen Protest wurde jedoch schnell ein antiamerikanisches Ressentiment. Ende Oktober 1981 erschien in der Zeit »Ein Volk, ein Reich, ein Frieden«. Darin beschrieb Pohrt, wie nach der Raketenstationierung aus der Friedensbewegung eine »deutschnationale Erweckungsbewegung« wurde. Als Bei­spiel zitierte er den damals grundguten und als unantastbar geltenden Friedensapostel Gollwitzer, der in einem Leserbrief an den Spiegel geschrieben hatte: »Kein Deutscher kann diese bedingungslose Unterwerfung der Interessen unserer Volkes unter fremde Interessen, diese Auslieferung der Verfügung über die Existenz unseres Volkes an eine fremde Regierung hinnehmen.« Und auch Hermann Peter Piwitt stöhnte in Konkret »herzzerreißend über die Besetzung seiner Heimat durch die ›Yankee-Kul­tur‹«. »Mögen anderswo dem amerikanischen Kultur­imperialismus die tradierten Lebensformen ganzer Nationen zum Opfer gefallen sein«, erwiderte Pohrt darauf apodiktisch, »in Deutschland aber begann mit dem amerikanischen Kulturimperialismus nicht die Barbarei, sondern die Zivilisation.« Und er fährt mit einem Satz fort, der bei der Zeit -Leserschaft für Furore sorgte und noch in Talkshows für Gesprächsstoff sorgte: »In diesem Land ist jede weitere Filiale der McDonald-Hamburger-Kette eine neue Insel der Gastfreundschaft und eine erfreuliche Bereicherung der Esskultur.«

Aus einer Fußnote des Zeit -Artikels erfährt man, dass »Ein Volk, ein Reich, ein Führer« von Konkret abgelehnt worden war. Und von Broder erfährt man, Gremliza habe gezischt: »Was Pohrt jetzt schreibt, ist einfach skandalös.« Das fanden auch andere, wie z.B. die damals für die Taschenbuchreihe bei Rotbuch zuständige Marie-Luise Knott, bei der die Behauptung Pohrts, die Frauenbewegung sei aus einem Missverständnis heraus entstanden, auf wenig Gegenliebe stieß. Pohrts Analyse hielt sie für einen Witz und erinnerte sie an einen »männlichen Stammtischreißer«. Pohrt hatte in einem Nachruf auf die siebziger Jahre geschrieben:

»Als aus den Revolutionären Kindergärtner geworden waren und folglich windelnde und spülende Männer eine Landplage, ging man oft ins Kino, um Humphrey Bogart als einzigen Mann und letzten Helden in ›Casablanca‹ zu bewundern. Die Kinobesuche machten aus Kindergärtnern keine Helden, schürten aber den Hass der Frauen auf ihre männliche Begleitperson: die Frauen­bewegung war geboren.«

Bei allen damals hochkochenden Debatten war Pohrt nicht fern. Als Broder 1984 von Alice Schwarzer als »militanter Jude« stigmatisiert wurde, mit dem kein Mitglied der Emma -Redaktion Kontakt haben dürfe, regte Pohrt die Herausgabe einer Anthologie an »über das Verhältnis der Linken zum Antisemitismus«, in der – wäre das Buch zustande gekommen – die besten und verhass­tes­ten Polemiker versammelt gewesen wären: Pohrt, Broder, Schultz-Gerstein und Eike Geisel. Es gab jedoch genügend andere Anlässe und Gelegenheiten, sich mit diesem Problem zu befassen, welches darin bestand, dass die Linken »weder den Nationalsozialismus noch Auschwitz begriffen hatten, weil sie ersteren mit einem besonders tyrannischen Regime und letzteres mit einem besonders grausamen Blutbad« verwechselt und deshalb die Hoffnung nicht aufgegeben hätten, »das Unrecht, welches sie anderswo entdecken, könne Deutschland ent­lasten«.

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