Klaus Bittermann - Einige meiner besten Freunde und Feinde

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Anlässlich 40 Jahre Edition Tiamat versammelt der Verleger einige seiner größeren und kleineren Essays und Nachrufe über wichtige Autoren des Verlags, die einen großen Einfluss auf ihn hatten und das Gesicht des Verlags nicht unwesentlich geprägt haben, wie u. a. Wolfgang Pohrt, Eike Geisel, Roger Willemsen, Hunter S. Thompson, Guy Debord, Harry Rowohlt, Robert Kurz und Wiglaf Droste, mit dem ihn eine besondere und langjährige Freundschaft verband.
Außerdem legt der Verleger eine kleine Auswahl seiner Buchbesprechungen vor von Autoren, die er bewundert und gerne verlegt hätte, wie Patrick Modiano, Lucia Berlin, Mordecai Richler, Hans Magnus Enzensberger u. a., und außerdem hat er ein paar Polemiken gegen seine Lieblingsfeinde Günter Grass, Martin Walser und Thilo Sarrazin versammelt, deren Bücher einen Literaturgeschmack voraussetzen, der unerlässlich für die Plage der Bestsellerei ist.
Es sind die Außenseiter, die den Mainstream zerpflückenden Analytiker, die Schlechtlaunigen mit ihrem grimmigen Humor, die Geächteten, die Häretiker, die Zweifler, die Unwirschen, die aus guten Gründen den vorherrschenden Literaturgeschmack nicht teilen und die deshalb bei Tiamat vor Anker gingen.

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Als der irische Schriftsteller Jean McGuffin zusammen mit Harry Rowohlt zu Gast in der Volksbühne war und sich jemand per Zwischenruf beschwerte, dass McGuffin englisch sprach, wurde Wiglaf stocksauer und stauchte minutenlang das Publikum zusammen, denn es sei zum Zuhören und nicht zum Meckern da, und sprach wie auch Harry fortan und extra für den Beschwerdeführer ebenfalls nur noch englisch, während das gemaßregelte Publikum danach extrem darauf bedacht war, nicht noch mehr den Zorn Wiglafs auf sich zu ziehen. Auch ich war etwas erschrocken über die Vehemenz der Zurechtweisung, aber daraus sprach eine Unerbittlichkeit gegenüber Unhöflichkeit, gegen Dummheit, Anmaßung, Bräsigkeit, Selbstgefälligkeit, gegen die in der Szene übliche auftrumpfende Frechheit, die ihn manchmal in heilige Raserei versetzen konnte.

Er war, wie der von ihm verehrte Jörg Fauser einmal über sich schrieb, »kein netter Mensch«, sondern Schriftsteller, und er dachte gar nicht daran, es allen recht zu machen, vielmehr konnte er sich sehr schnell mit jemanden in die Haare kriegen. Wenn er auf einen Dissens in politischen Fragen stieß, sagte er das auch, und das mitunter heftig und verletzend. Und das tat er vor allem, wenn er sich ausgenutzt fühlte und seine Popularität zu Vertraulichkeiten führte, die er nicht für angemessen hielt. Dann konnte die Rache fürchterlich sein.

Aber er machte sich auch unfreiwillig Feinde, wie einen Veranstalter, der in seiner Verachtung für Journalis­ten, die umsonst sein Haus besuchten, Wiglaf vertraulich erzählte, dass diese Spezies bei ihm unter »Fußpilz« lief, was Wiglaf so faszinierte, dass er es ganz frisch dem Publikum weitererzählte. Für eine Pointe, einen schönen Plot, ein originelles Wort war er bereit, tödlich beleidigte Leute zurückzulassen, die allerdings in der Regel vor allem tödlich beleidigte Leberwürste waren.

Natürlich forderte das ausschweifende Leben seinen Tribut, und irgendwann gab es für Wiglaf kein Zurück in das geregelte Leben der heilen, abstinenten Welt, genausowenig wie für Hunter S. Thompson und Guy Debord, zwei anderen Fixsternen am Tiamat-Himmel, die aus Notwehr gegen die pathische Normalität tranken. Zu weit und vor allem zu lange hatte er sich auf gefährliches Territorium vorgewagt, auf dem das Exzessive, der Tumult und das Unkontrollierte sich austoben und einen mit Krallen festhalten. Wiglaf kämpfte nur hin und wieder gegen die Dämonen, als wäre er sich darüber im klaren, dass er sowieso am kürzeren Hebel saß und dass keine Illusionen halfen, weshalb er beizeiten sein eigenes Epitaph schrieb:

»Ich war nie ein Jünger des Verzichts, Und gab, wie ich es nahm und wie es kam, im Fall des Falles immer alles, und eines Morgens kommt das große Nichts.«

2019

Der intellektuelle Unruhestifter

Wolfgang Pohrt

»Wo Pohrt erscheint, bleiben Proteste nicht aus. Ich kenne keinen zweiten Autor, der es in so kurzer Zeit geschafft hätte, alle, an die er sich wendet, gegen sich zu mobilisieren«, schrieb Henryk M. Broder im Spiegel 1982 in einer Rezension des Buches »Endstation« von Pohrt. Die Leute, die sich von Pohrt auf den Schlips getreten fühlten, weil er ihre geheimen Beweggründe analysierte, ergäben ein beeindruckendes Who's who der beleidigten Kulturschaffenden. Niemand mag es, wenn jemand zerpflückt, was man für einen großartigen und hehren Gedanken hält, der die Welt verbessern würde. Das Echo, das Pohrt hervorrief, war für einen freischaffenden Kritiker und Autor ungewöhnlich. An ihm schieden sich die intellektuellen Geister, ihn hasste die Meinungselite in Deutschland aufrichtig und von ganzem Herzen. »Denunziationen« gegen die neue Bewegung witterte Eckhard Jesse in der Süddeutschen Zeitung . »Larvierte Menschenverachtung« warf ihm Jürgen Manthey in der Frankfurter Rundschau vor. Für den Pflas­terstrand war er ein »Finsterling mit Faschismus-Paranoia«. Ein Jack Zipes fand es in Ästhetik & Kommunikation verheerend, dass Eike Geisel und Pohrt »ihre Wörter wie Waffen benutzen, um ihre Gegner, ob links oder rechts, zu eliminieren oder auszurotten«. Thomas Schmid, heute Chefredakteur der Welt , damals Herausgeber des Freibeuter , leitartikelte: »Der furiose Wolfgang Pohrt, der sechs Millionen ermordete Juden zu seinem Betriebskapital gemacht hat und ebenso scharfrichterlich wie intellektuell unseriös auf alles einschlägt, was er nicht selber ist, ist einer der geistigen Ahnherrn der journalistischen Unkultur.« In die gleiche Kerbe ließ Titanic Yaak Karsunke schlagen, der meinte, Pohrts »beliebiges Hantieren mit dem Grauen als Versatzstück ist zynisch«. Nur der Jean-Améry-Preisträger Lothar Baier, der sich intensiv mit dem Nationalsozialismus befasst hatte, stellte in der Zeit die Frage, wer wohl »in jüngster Zeit ähnlich erhellendes über das KZ-Universum geschrieben hat wie Pohrt«?

Angesichts einer »schwachen Opposition«, die es zu unterstützen gälte, suche Pohrt »die totale Konfronta­tion«, bemängelte Hermann Peter Piwitt in Konkret , während Bärbel Goddar in Radio Bremen die beruhigende Nachricht verbreitete: »Pohrts Buch ist für Intellektuelle geschrieben, es dürfte mit seinen Aussagen die werktätige Bevölkerung kaum erreichen.« Auf seine polemische Thesen wurde in der Regel verärgert und mit Abscheu reagiert. Als Pohrt in Joseph Hubers Buch über die Alternativbewegung Denkmuster eines »potentiellen Faschis­ten« entdeckte und das im Spiegel veröffentlichte, ereiferte sich Robert Jungk: »Der wüste Anschlag von Wolfgang Pohrt auf Joseph Huber hat bei mir assoziativ die Erinnerung an das sinnlose Attentat gegen John Lennon geweckt.« Und Johano Strasser sah einen »geradezu neurotischen Vernichtungswillen« am Werk.

Auch wenn die meisten Kritiker heute niemand mehr kennt, in den Achtzigern gaben sie den Ton an. Der »Magier« Pohrt, wie Franz Josef Degenhardt ihn nannte, war an die Grenze zur Prominenz gestoßen. Aber als sich der Rauch verzogen hatte, sah man keine Leichen auf dem Schlachtfeld der intellektuellen Kontroverse herumliegen, sondern lauter quietschlebendige und rachedurstige Menschen aus dem journalistischen Gewerbe, die im Kulturbetrieb den Ton angaben und die, da sie sich von Pohrts Kritik oft persönlich getroffen fühlten, aus verständlichen Motiven keinen Wert darauf legten, Pohrt länger Gehör zu verschaffen. Redakteure, die seinen Scharfsinn bewunderten, kamen immer seltener auf die Idee, ihn schreiben zu lassen. Dem Leser der Zeit wollte man Pohrt lieber nicht zumuten. Vermutlich aus guten Gründen. Nur für Konkret , die er regelmäßig mit Artikeln belieferte, arbeitete er 1984 vier Monate lang als Redakteur, und Jan Philipp Reemtsma ermöglichte ihm für ein paar Jahre eine Tätigkeit als Privatgelehrter Anfang und Mitte der neunziger Jahre, während die taz ihn als Redakteur ablehnte, weil man befürchtete, dann nicht mehr in Ruhe frühstücken zu können.

1989 gab Pohrt seine »Geschäftsaufgabe« als Ideologiekritiker bekannt. Die Markt­lücke, die sich durch die Protestbewegung aufgetan hatte und die von Leuten wie Schultz-Gerstein beim Spiegel über den Niedergang dieser Bewegung hinaus offen gehalten wurde, gab es nicht mehr. Viel wichtiger jedoch: Der Ideologiekritiker war in den Augen Pohrts obsolet geworden. Der Gegenstand seiner Kritik hatte sich verflüchtigt: eine Bewegung, mit der sich noch auseinanderzusetzen lohnte und die sich noch nicht rückstandslos im nationalen Volkskörper aufgelöst hatte. Die Linke war das Koordinaten- und Bezugssystem Pohrts. 1989 aber kamen die rechten Republikaner ins Berliner Abgeordnetenhaus.

»Wenn also rund acht Jahre, nachdem die Linken in der Bundesrepublik eine nationale Frage überhaupt erst wieder ins Gespräch gebracht hatten unter dem Vorwand, derlei nicht den Rechten überlassen zu wollen, diese Politik schließlich Früchte trägt, und wenn die Früchte dann in den Garten nicht des angemaßten, sondern des rechtmäßigen Besitzers dieser nationalen Frage fallen, so ist für die Ideologiekritik wieder einmal der Zeitpunkt gekommen, wo sie im Bewusstsein, es besser gewusst und dennoch nichts bewirkt zu haben, getrost abdanken kann.«

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