Andreas Kruse - Vom Leben und Sterben im Alter

Здесь есть возможность читать онлайн «Andreas Kruse - Vom Leben und Sterben im Alter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Vom Leben und Sterben im Alter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Vom Leben und Sterben im Alter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Dieses Buch befasst sich mit Menschen, die an ihrem Lebensende stehen, und ihren persönlichen wie fachlichen Bezugspersonen, die sie auf diesem letzten Abschnitt begleiten. Es zeigt Haltungen und Bewältigungstechniken seitens schwerkranker oder sterbender Menschen wie auch Versorgungs-, Begleitungs- und Umweltbedingungen auf, die dazu beitragen, das Lebensende so gut wie möglich den eigenen Vorstellungen entsprechend gestalten zu können. Der Autor strebt mit seinem Buch an, den Menschen darin zu unterstützen, eine akzeptierende Haltung gegenüber der Endlichkeit des Lebens zu entwickeln und seine Vorstellungen von einem guten Leben gegenüber den Bezugspersonen deutlich zu artikulieren.

Vom Leben und Sterben im Alter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Vom Leben und Sterben im Alter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Auch hier sei betont: Es handelt sich um Entwicklungspotenziale, somit also nicht um Entwicklungsprozesse, die wir bei allen alten Menschen finden können. Vielmehr müssen innere und äußere Rahmenbedingungen gegeben sein, damit (a) überhaupt solche Potenziale im hohen Alter erkennbar sind, damit sich (b) solche Potenziale, wenn sie denn gegeben sind, verwirklichen können.

Um mit (a) zu beginnen: In ihrer Biografie muss die Person entwicklungsförderliche Lebensbedingungen erfahren und genutzt haben, zu denen vor allem der lebendige, von Vertrauen und Nähe bestimmte Austausch mit anderen Menschen gehört, darüber hinaus eine anregende Umwelt sowie Lebensbedingungen, die Initiative, Engagement, Offenheit und Neugierde fördern. Gemeint ist hier nicht, dass die Person vor Belastungen und Konflikten verschont geblieben wäre. Gemeint ist vielmehr, dass sie immer wieder die Möglichkeit gefunden hat, solche Belastungen und Konflikte (innerlich) zu verarbeiten und (äußerlich) zu bewältigen. Und wenn sie mit Grenzsituationen konfrontiert war (zu denen Erfahrungen zu zählen sind, die im Sinne von persönlichen Traumata gewirkt haben), so schließt auch diese Konfrontation eine positive Entwicklung nicht aus, wie vor allem die Resilienzforschung zeigt (Rutter, 2008, 2012; Werner & Smith, 2001): Es geht nun darum, mit emotionaler und geistiger Unterstützung der engsten Bezugspersonen, möglicherweise auch mit therapeutischer Hilfe zur Erkenntnis und Fähigkeit zu gelangen, trotz solcher Traumata eine bejahende, engagierte und couragierte Lebenseinstellung, Lebenshaltung zu entwickeln und über die dafür notwendigen Ressourcen zu verfügen. (Einen Überblick über deren Theorien und Befunde habe ich in dem angesprochenen Buch »Lebensphase hohes Alter – Verletzlichkeit und Reife« [Kruse, 2017] wie auch in dem Buch »Resilienz – Was wir von Johann Sebastian Bach lernen können« [Kruse, 2015] gegeben.) Wenn ich von entwicklungsförderlicher Umwelt, von entwicklungsförderlichen Lebensbedingungen spreche, dann ist damit zugleich der Hinweis auf Merkmale wie Bildung, materielle Bedingungen, Eingebundensein in soziale Netzwerke, Arbeitsbedingungen, gesundheitliche Versorgung gegeben. Denn diese Merkmale können in ihrem Einfluss auf die Entwicklung im Lebenslauf nicht hoch genug gewertet werden.

Um mit (b) fortzusetzen: Im günstigen Falle sind die von mir beschriebenen vier Entwicklungspotenziale im hohen Alter zwar gegeben; aber sie sind damit noch nicht verwirklicht. Es müssen auch im hohen Alter positive Rahmenbedingungen gegeben sein, damit diese Potenziale tatsächlich verwirklicht werden. Eine bedeutsame Rahmenbedingung bildet dabei die seelisch-geistige Gesundheit: Sie ist die conditio sine qua non nicht nur des Aufbaus von Entwicklungspotenzialen im Lebenslauf, sondern auch ihrer Verwirklichung im hohen Alter. Aus diesem Grunde ist bei der Thematisierung von Gesundheit und gesundheitlicher Versorgung auf die seelisch-geistige Gesundheit ganz ähnliches Gewicht zu legen wie auf die körperliche Gesundheit. Als weitere positive Rahmenbedingung ist eine anregende, teilhabeförderliche Umwelt zu nennen, die die Motivation sowohl für die Selbstgestaltung als auch für die Weltgestaltung stärkt. Hier nun ist auf einen Aspekt hinzuweisen, den wir in eigenen Studien zur Lebenssituation von alten Menschen finden konnten: Nämlich der Austausch von gegebener und empfangener Hilfe in Sorgebeziehungen (Kruse, 2017; Kruse & Schmitt, 2016).

Was ist damit gemeint? Ich erfahre Sorge von anderen Menschen, aber ich schenke auch anderen Menschen Sorge. Ich habe die Möglichkeit, genauso Sorge zu empfangen wie Sorge zu geben. Damit ist der Austausch von Sorgeleistungen angesprochen. Sorgebeziehungen, in denen ich nur Sorge oder Hilfe empfange, sind für mein Wohlbefinden, sind für meine Lebensqualität nicht (unbedingt) funktional oder sogar optimal. Denn in solchen Beziehungen kann ich mich rasch als »abhängig« erleben, was sich negativ auf mein Bild von mir selbst auswirkt. Entscheidend ist, dass ich immer wieder Gelegenheiten finde, die empfangene Sorge und Hilfe zu erwidern, sei es Menschen gegenüber, von denen ich diese Sorge und Hilfe erhalte, sei es anderen Menschen gegenüber. In unseren Studien konnten wir nun den Nachweis erbringen, dass alte Menschen vor allem dann Entwicklungspotenziale verwirklichen, dass es ihnen vor allem dann gelingt, in und trotz der Erfahrung eigener Verletzlichkeit Entwicklungs- oder Reifungsschritte in dem oben genannten Sinne zu tun, wenn sie in Sorgebeziehungen stehen, in denen sie Sorge empfangen, aber gleichzeitig auch Sorge geben. Die gegebene Sorge haben wir dann noch einmal differenziert in sorgen für und sich sorgen um. Vor dem Hintergrund der in diesen Studien gewonnenen Erkenntnisse lässt sich konstatieren, dass seelisch-geistige Reifung bei Verletzlichkeit ohne die Wechselseitigkeit von empfangener und gegebener Sorge überhaupt nicht denkbar ist (ausführlich in Kruse, 2017). Das heißt: Die Verbindung von Verletzlichkeit und Reife ist grundsätzlich vor dem Hintergrund der Qualität der Beziehungen im sozialen Netzwerk zu betrachten. Inwieweit bietet sich in diesen Beziehungen die Gelegenheit zum Austausch von Sorge und Hilfe?

Mit diesem Aspekt spreche ich eine enge Beziehung zu Erkenntnissen und Erfahrungen an, die in der Palliativversorgung (Palliative Care) und in der Hospizarbeit immer wieder gewonnen werden. Es ist zu beobachten, dass schwerkranke, ja, dass selbst sterbende Menschen das Bedürfnis zeigen, etwas für jene Menschen zu tun, die sie in der Krankheit und im Sterben begleiten. Besonders deutlich wird dies, wenn die therapeutischen, pflegerischen, sozialen, seelsorgerischen und ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter von einem schwerkranken oder sterbenden Menschen gefragt werden: »Und wie ist Ihnen zumute? Wie geht es eigentlich Ihnen? Wollen Sie nicht auch von sich erzählen?« und dabei spüren, wie stark sich dieser mit ihrer Situation identifiziert. Oder die Bereitschaft, andere Menschen am eigenen Sterben teilhaben zu lassen, um ihnen die Sorge oder Angst vor der eigenen Endlichkeit zu nehmen: Auch diese ist Ausdruck der Sorge, die man anderen Menschen zuteilwerden lässt und die von diesen in aller Regel als eine Bereicherung empfunden werden.

»Sorge« ist in der deutschen Sprache eher negativ konnotiert (»besetzt«). Mit Sorge wird etwas Schweres, Belastendes, wenn nicht sogar eine eher niedergedrückte Stimmung assoziiert. Dabei zeigt uns der Blick in die Literatur – von so unterschiedlichen Autoren wie Martin Heidegger (»Sein und Zeit« [1927]), Albert Camus (»Der Mythos des Sisyphos« [1942]), Hannah Arendt (»Vita activa oder vom tätigen Leben« [1960]) –, dass Selbstgestaltung und Weltgestaltung, dass die Entscheidung für das Leben, dass das gesellschaftliche und politische Engagement des Menschen ohne das Motiv der Sorge eigentlich gar nicht denkbar sind. Natürlich gibt es Situationen, in denen wir den Eindruck gewinnen: Die Sorge um andere Menschen ist Ausdruck von Niedergeschlagenheit, Niedergedrücktheit. Diese Sorge ist hier aber nicht gemeint. Gemeint ist die Sorge, die von einem wirklichen Interesse an einem anderen Menschen (oder an anderen Menschen bzw. an der Menschheit überhaupt) getrieben ist, die immer auch bei den Anderen und nicht nur bei einem selbst ist.

Um zusammenzufassen: Die Einstellung und Haltung zum eigenen Tod sehe ich auch in ihrer Abhängigkeit von der Tiefe, in der Menschen die Verbindung von Verletzlichkeit, Sorge und Reife verwirklichen. Ich gehe von der Annahme aus, dass im Falle einer geglückten Verbindung dieser drei Merkmale – nämlich in dem Sinne: Menschen leben in produktiven, reziproken Sorgebeziehungen und in diesen Beziehungen gelingt es ihnen, trotz und in der Verletzlichkeit Entwicklungs- oder Reifungsschritte zu tun – die eigene Endlichkeit eher angenommen oder hingenommen werden kann. Wobei nicht vergessen werden darf: Der eigene Tod ist im Kern gar nicht denkbar, nicht wirklich zu antizipieren. Aber wir nähern uns der Erfahrung eigener Endlichkeit immer weiter an und dies vor allem in den Verletzlichkeitserfahrungen. Wenn wir in Sorgebeziehungen der oben genannten Art stehen und uns seelisch-geistig weiterentwickeln: Dann können und werden wir diese Annäherung eher wagen und die mit ihr verbundenen Erlebnisse und Erfahrungen eher »aushalten«.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Vom Leben und Sterben im Alter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Vom Leben und Sterben im Alter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Vom Leben und Sterben im Alter»

Обсуждение, отзывы о книге «Vom Leben und Sterben im Alter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x