Andreas Kruse - Vom Leben und Sterben im Alter

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Dieses Buch befasst sich mit Menschen, die an ihrem Lebensende stehen, und ihren persönlichen wie fachlichen Bezugspersonen, die sie auf diesem letzten Abschnitt begleiten. Es zeigt Haltungen und Bewältigungstechniken seitens schwerkranker oder sterbender Menschen wie auch Versorgungs-, Begleitungs- und Umweltbedingungen auf, die dazu beitragen, das Lebensende so gut wie möglich den eigenen Vorstellungen entsprechend gestalten zu können. Der Autor strebt mit seinem Buch an, den Menschen darin zu unterstützen, eine akzeptierende Haltung gegenüber der Endlichkeit des Lebens zu entwickeln und seine Vorstellungen von einem guten Leben gegenüber den Bezugspersonen deutlich zu artikulieren.

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Psychosoziale Krisen

Wie lauten nun die acht psychosozialen Krisen mit ihren jeweils zwei entgegengesetzten Polen (die auch unterschiedliche Entwicklungspfade beschreiben) und den ihnen zugeordneten Leitsätzen (in Klammern angefügt)?

1. Urvertrauen vs. Urmisstrauen (»Ich bin, was man mir gibt.«);

2. Autonomie vs. Scham und Zweifel (»Ich bin, was ich will.«);

3. Initiative vs. Schuldgefühl (»Ich bin, was ich mir vorstellen kann zu werden.«);

4. Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (»Ich bin, was ich lerne.«);

5. Identität vs. Identitätsdiffusion (»Ich bin, was ich bin.«);

6. Intimität und Solidarität vs. Isolation (»Wir sind, was wir lieben.«);

7. Generativität vs. Stagnation (»Ich bin, was ich bereit bin zu geben.«);

8. Integrität vs. Verzweiflung (»Ich bin, was ich mir angeeignet habe.«).

Auch wenn die möglichen Entwicklungspfade in jeder psychosozialen Krise jeweils entgegengesetzt sind (aus diesem Grunde ja auch von »Polen« gesprochen wird), so bedeutet dies nicht, dass sie einander ausschlössen. Die beiden Pole, die eine psychosoziale Krise konstituieren (zum Beispiel Ur-Vertrauen vs. Ur-Misstrauen, Autonomie vs. Scham und Zweifel oder Ich-Integrität vs. Verzweiflung), müssen integriert werden, das Individuum muss zu einer Balance zwischen den beiden Polen finden. Es gibt in jeder Krise Zeiten, in denen sich das Individuum weniger in Richtung auf den entwicklungsförderlichen Pol zubewegt, sondern vielmehr auf den seine Persönlichkeitsentwicklung potenziell blockierenden Pol. Auch wenn es das Ziel ist, dass zum Abschluss der einzelnen psychosozialen Krisen der entwicklungsförderliche Pol dominiert (zum Beispiel Ur-Vertrauen, Autonomie, Ich-Integrität), so gehört doch zu einer gelingenden Entwicklung ausdrücklich dazu, dass auch Aspekte des entgegengesetzten Pols in die Persönlichkeit integriert sind. Dass sich also Menschen in allen psychosozialen Krisen immer auch auf jenen Pol zubewegen, der Persönlichkeitsentwicklung potenziell blockiert, ist für sich genommen überhaupt nicht negativ zu bewerten; es drückt vielmehr das Krisenhafte von Entwicklung aus. Entscheidend für die Ausbildung einer »gesunden, voll funktionsfähigen Persönlichkeit« (ein von Erik H. Erikson häufig verwendeter Begriff) ist die Tatsache, dass das Individuum im Verlaufe der einzelnen Krisen zu einer tragfähigen Konfliktlösung, das heißt zu einer Integration der beiden Pole findet, wobei in dieser Integration oder Balance der entwicklungsförderliche Pol dominieren sollte, zugleich aber Aspekte des entgegengesetzten Pols erkennbar sind – und in gewisser Hinsicht auch sein sollten. Um dies an Beispielen zu veranschaulichen: Ein Individuum hat nicht generell zu anderen Menschen Vertrauen und sollte dieses auch nicht haben. Eine »gesunde Portion Misstrauen« kann in einzelnen Beziehungen nicht schaden (in Liebes- und Freundschaftsbeziehungen hingegen schon). Aber das Vertrauen und nicht das Misstrauen sollte die dominierende Haltung gegenüber anderen Menschen prägen, ansonsten die weitere Persönlichkeitsentwicklung mit Risiken behaftet, wenn nicht sogar gestört wäre. Und weiter: Ein Individuum erlebt sich nicht in allen Situationen als »autonom«, frei von jeglichem Zweifel – und sollte dies auch nicht, da sich ansonsten eine Überheblichkeit einstellen kann, in der sich zugleich Naivität ausdrückt. Ein »gesunder Selbstzweifel« ist in vielen Situationen angebracht. Aber dieser Selbstzweifel darf eben nicht die Haltung des Individuums dominieren, sonst ist er nicht mehr »gesund«, sondern vielmehr dysfunktional für die weitere Entwicklung. Das Individuum sollte sich generell als autonom, auch als leistungsfähig erleben, dabei aber auch immer für den gesunden Selbstzweifel (wie sich dieser zum Beispiel in der kritischen Selbstreflexion ausdrückt) offen sein. Und schließlich: Das Individuum gelangt »nicht einfach« zur Ich-Integrität, kann »nicht einfach« alle im Rückblick als belastend oder konflikthaft erlebten Erfahrungen, Handlungen und Unterlassungen als notwendig und gut wahrnehmen und annehmen. Es bleiben immer Reue, Trauer, wenn nicht sogar Selbstvorwürfe und Schuld zurück; auch dies ist nichts Besorgniserregendes, sondern etwas ganz Natürliches – solange Reue, Trauer, Selbstvorwürfe nicht zur dominierenden Haltung werden. Mit anderen Worten: Die gelingende Konfliktlösung, die gelingende Integration, die immer wieder aufs Neue hergestellte Balance sind die psychologischen Aspekte, die in dem Modell des Ehepaars Erikson besonders hervorgehoben werden und dieses so wertvoll erscheinen lassen. Für das Konflikt- und Krisenhafte in der Entwicklung zu sensibilisieren und das Individuum darin zu unterstützen, Konflikte zu lösen und Krisen zu bewältigen: Dies ist eine entscheidende Botschaft, die in und mit dem Modell vermittelt wird.

Inwieweit dem Individuum diese Konfliktlösung, diese Krisenbewältigung in den einzelnen psychosozialen Krisen gelingt, ist davon abhängig, inwieweit es in seinem sozialen Nahumfeld Anregung und Unterstützung erhält, inwieweit seine sozialen und materiellen Lebensbedingungen die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstgestaltung und Weltgestaltung fördern, in welchem Maße die gesellschaftlichen Institutionen Sicherheit vermitteln, inwieweit sich schließlich das Individuum selbst engagiert, Verantwortung für seine eigene Entwicklung wie auch für die Zukunft von Gemeinschaft, Gesellschaft und Welt erlebt und zu verwirklichen versucht.

Wenden wir uns jenen »Konfliktlösungen« (im oben genannten Sinne) zu, die für das mittlere Erwachsenenalter und Alter angenommen werden: Generativität und Ich-Integrität. Eine genauere Betrachtung ebendieser beiden Entwicklungsziele ist für unser Verständnis der Einstellung und Haltung zu Verletzlichkeit, Endlichkeit und Tod wichtig.

Generativität und Ich-Integrität

Generativität beschreibt die Fähigkeit und Bereitschaft des Individuums, Mitverantwortung für die Entwicklung nachfolgender Generationen zu übernehmen, sich für die nachfolgenden Generationen zu engagieren, diesen eigene Erfahrungen und Erkenntnisse, eigenes (Lebens-)Wissen bereitzustellen, um damit einen Beitrag zu deren gelingender Entwicklung zu leisten. Erik H. Erikson ging in vielen Beiträgen von der Annahme aus, dass die Generativität vor allem ein Entwicklungsziel des mittleren Erwachsenenalters darstelle. Doch vor dem Hintergrund umfangreicher Forschung zur Generativität lässt sich konstatieren: Diese bildet ein bedeutendes Thema bis in das höchste Lebensalter. Dies zeigen empirische Studien aus der Arbeitsgruppe des US-amerikanischen Psychologen Dan McAdams (McAdams, 2018; McAdams & St. Aubin, 1992) ebenso wie Arbeiten aus dem Heidelberger Institut für Gerontologie (Kruse & Schmitt, 2016). Mit anderen Worten: Alte Menschen suchen nach Möglichkeiten, die von anderen Menschen empfangene Sorge zu erwidern, sich mithin nicht allein als Sorgeempfangende, sondern auch als Sorgegebende zu erfahren. Diese Reziprozität in den Sorgeleistungen ist für das emotionale (und über dieses vermittelt: gesundheitliche) Wohlergehen von großer Bedeutung. Dabei ist auch zu bedenken, und dies ist für die Deutung von Sorge durch alte Menschen selbst wichtig: In der Sorge für und um andere Menschen wird auch die Grundlage für symbolische Unsterblichkeit gelegt: Wir leben auch nach unserem Tod in anderen Menschen weiter; was wir in unserem Leben getan haben, bleibt auch nach unserem Tod bestehen. Dies heißt aber auch: Damit sich die Reziprozität in den Sorgeleistungen, damit sich das Gefühl symbolischer Unsterblichkeit einstellen kann, ist es notwendig, dass alte Menschen auf eine soziale Umwelt und eine Kultur treffen, die die seelisch-geistigen Kräfte des Alters erkennt, die Interesse an alten Menschen hat und dieses Interesse auch artikuliert. Hier sind soziale und kulturelle Gelegenheitsstrukturen angesprochen, die eine zentrale Bedingung für die Generativität im Alter bilden.

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