Andreas Kruse - Vom Leben und Sterben im Alter

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Dieses Buch befasst sich mit Menschen, die an ihrem Lebensende stehen, und ihren persönlichen wie fachlichen Bezugspersonen, die sie auf diesem letzten Abschnitt begleiten. Es zeigt Haltungen und Bewältigungstechniken seitens schwerkranker oder sterbender Menschen wie auch Versorgungs-, Begleitungs- und Umweltbedingungen auf, die dazu beitragen, das Lebensende so gut wie möglich den eigenen Vorstellungen entsprechend gestalten zu können. Der Autor strebt mit seinem Buch an, den Menschen darin zu unterstützen, eine akzeptierende Haltung gegenüber der Endlichkeit des Lebens zu entwickeln und seine Vorstellungen von einem guten Leben gegenüber den Bezugspersonen deutlich zu artikulieren.

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Mit Blick auf diese Transzendenzleistungen gilt: Ob sie erbracht werden oder nicht, ist zunächst von der Persönlichkeitsentwicklung im Lebenslauf und hier vor allem von der Offenheit des Individuums für neue Entwicklungsmöglichkeiten abhängig: Entwicklung im Alter vollzieht sich keinesfalls losgelöst von Entwicklungsprozessen in früheren Lebensabschnitten. Die Transzendenzleistungen sind weiterhin von der Einstellung und Haltung bedeutsamer Bezugspersonen zum alten Menschen (wie auch zum hohen Alter allgemein) beeinflusst. Orientieren sich die Bezugspersonen an negativen Stereotypen des Alters, bewerten sie das Bemühen des Menschen um Sinnfindung vorschnell als Ausdruck von Selbstbezogenheit oder übertriebener Vergangenheitsorientierung und gehen sie an dem Bedürfnis des alten Menschen vorbei, über die eigene Entwicklung und über die eigene Zukunft zu reflektieren (dies auch im Sinne der inneren Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit), so behindern sie Gerotranszendenz.

Lars Tornstam versteht seine Theorie auch als Neubewertung der Disengagement-Theorie, die zu Beginn der 1960er Jahre erarbeitet wurde (Cumming & Henry, 1961) und die postuliert, dass im hohen Alter ein gegenseitiger Rückzug von Individuum und Gesellschaft erkennbar sei, der deswegen für die weitere Entwicklung »funktional« sei, weil er die Vorbereitung des Individuums auf den eigenen Tod fördere. Die vielfach vorgebrachte Kritik an der Disengagement-Theorie konzentrierte sich vor allem darauf, dass diese das Bedürfnis vieler alter Menschen nach Fortsetzung einer sinnerfüllten, stimmigen Aktivität vernachlässige. Lars Tornstam rückt die Disengagement-Theorie in die Nähe von Transzendenzleistungen: Die Erschließung neuer Seiten der Persönlichkeit, die zunehmende Betonung der Geistigkeit, die Auseinandersetzung mit eigener Endlichkeit binden nicht nur seelisch-geistige Kräfte, sondern legen auch eine stärkere Beschäftigung mit sich selbst nahe – wobei diese, wie bereits betont, keinesfalls im Sinne von zunehmender Ichzentrierung verstanden werden darf. Die von Ernst Bloch in seiner Schrift »Prinzip Hoffnung« (1959/1985) getroffene Aussage, wonach alte Menschen »den Lärm meiden« und mehr und mehr »nach Ruhe suchen«, veranschaulicht diesen Rückzug nach Innen sehr gut.

Lars Tornstam hat auf die Implikationen seiner Theorie für die praktische Arbeit mit alten Menschen hingewiesen und kann sich dabei auf eigene empirische Befunde stützen. Er hat aufgezeigt, dass dann, wenn Pflegefachpersonen und Sozialarbeitern anschaulich dargelegt wird, dass der phasenweise zu erkennende innere Rückzug alter Menschen nicht Ausdruck von Niedergedrücktheit, Desinteresse oder sogar Aggression ist, sondern vielmehr Ausdruck vermehrter Konzentration auf sich selbst, eine deutlich sensiblere Pflege und Begleitung verwirklicht wird. Diese veränderte Pflege und Begleitung hat dabei nicht nur positive Folgen für die Lebensqualität und das Wohlbefinden alter Menschen, sondern auch für die Zufriedenheit und das Stimmigkeitserleben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst.

Pflege und Betreuung wie auch Therapie und Rehabilitation sollten sich – folgt man diesen Befunden – auch von der Frage leiten lassen, inwieweit sie dem alten Menschen die Möglichkeit bieten, sich – passager – vermehrt auf sich selbst zurückzuziehen und dabei nicht durch Aktivitäten abgelenkt zu werden, die von außen an ihn herangetragen oder sogar oktroyiert werden. Aber in allen Phasen des Rückzugs sollten die Bezugspersonen immer wieder signalisieren, dass sie für Unterhaltungen, dass sie für gemeinsame Unternehmungen zur Verfügung stehen.

Die sich wandelnde Ich-Identität im Lebenslauf

Auch wenn die Ausbildung von Ich-Identität als eine spezifische Leistung des Jugendalters gedeutet wird, so darf nicht unbeachtet bleiben, dass in der von Erik H. Erikson & Joan Erikson erarbeiteten Theorie die Persönlichkeitsentwicklung über den gesamten Lebenslauf unter dem Aspekt der Ich-Identität betrachtet wird: Die einzelnen Entwicklungsphasen sowie die ihnen zugeordneten Entwicklungsziele bilden Varianten der Ich-Identität. Das heißt: Die Identität muss im Laufe des Lebens immer wieder neu erworben werden – und dies vor dem Hintergrund des jeweils neuen Entwicklungsziels, das sich mit Erreichen einer neuen Lebensphase stellt. Diese Aussage ist nun alles andere als trivial. Sie macht in besonderer Weise deutlich, dass in allen Phasen unseres Lebens Entwicklungsnotwendigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten bestehen. Vor deren Hintergrund differenziert sich unsere Ich-Identität, werden neue Aspekte der Identität thematisch. Besonders wichtig erscheint mir nun die Tatsache, dass auch im hohen Alter – ebenso wie in früheren Lebensabschnitten – Entwicklungsnotwendigkeiten und Entwicklungspotenziale gegeben sind, dass sich auch im hohen Alter die Aufgabe einer weiteren Differenzierung der Identität stellt: So zum Beispiel in dem Sinne, dass das Individuum über Erfahrungen, Erkenntnisse und Wissen verfügt, die an nachfolgende Generationen weitergegeben werden können und somit über die eigene irdische Existenz hinausweisen – ein zentrales Beispiel für symbolische Unsterblichkeit. So aber auch in dem Sinne, dass die wachsende Bedeutung des Lebensendes einen Lebensrückblick anstößt, in dessen Verlauf bestimmte biografische Ereignisse und Prozesse noch einmal eine neue Bewertung erfahren. So schließlich in dem Sinne, dass neben der Endlichkeit auch die Verletzlichkeit immer deutlicher in das Zentrum des Erlebens tritt und damit auch Wandlungen (im Sinne von Differenzierungen) der Ich-Identität erfordert. Auf diese psychischen Prozesse muss das soziale Nahumfeld, müssen aber auch unsere Gesellschaft (hier vor allem die gesellschaftlichen Institutionen) sowie unsere Kultur sensibel reagieren. Eine sensible Reaktion ist dann nicht gegeben, wenn die Annahme vorherrscht, im hohen Alter verändere sich die Persönlichkeit nicht mehr, und wenn: dann nur im Sinne von Verlusten und Defiziten (zum Beispiel in der Anpassungsfähigkeit oder Kreativität). Nein, eine ganz andere Reaktion ist notwendig: Nämlich mit alten Menschen in einer tiefgehenden Art und Weise darüber zu kommunizieren, welche seelisch-geistigen Prozesse sie an sich selbst wahrnehmen, inwieweit sie bei der Betrachtung des Lebens, aber auch in der Kommunikation mit anderen Menschen zu neuen Einsichten und Erkenntnissen gelangen (Introspektion), inwieweit sie sich – trotz aller Verluste und Einbußen – auch weiterhin an das Leben gebunden fühlen (Lawton, Moss, Hoffman et al., 1999). Diese Art der Kommunikation ist von größter Bedeutung für die notwendige Differenzierung der Identität. Und sie kann letzten Endes auch helfen, Verletzlichkeit, Endlichkeit und Tod als bedeutende Aspekte ebendieser Identität zu begreifen und zu leben. Um es pointiert auszudrücken: Unsere Einstellung und Haltung zum Tod, die Art und Weise, mit welchen Gedanken und Gefühlen wir unsere Verletzlichkeit und Endlichkeit verbinden, ist auch (natürlich nicht nur) das Ergebnis der Kommunikation mit anderen Menschen, vor allem mit Menschen, die uns sehr nahestehen, die wir als »Stabilisatoren« (Herbert Plessner) wahrnehmen: In dem Maße, in dem sich diese Kommunikation »wahrhaftig« gestaltet (Karl Jaspers), in dem wir uns in dieser Kommunikation »aus der Hand geben« und uns »in unserer Einzigartigkeit zeigen« können (Hannah Arendt), wird es uns eher gelingen, bewusst auf unser Ende zu blicken und dieses – soweit uns dies vergönnt ist – mitzugestalten.

Bleiben wir noch kurz bei der Ich-Identität stehen. Blicken wir auf das Werk von Erik H. Erikson und Joan Erikson, so werden wir in drei Aspekte von Ich-Identität eingeführt, die wir im Hinblick auf den Umgang des Menschen mit Verletzlichkeit, Endlichkeit und Tod gar nicht hoch genug einschätzen können. Diese drei Aspekte mögen auf den ersten Blick trivial anmuten. Wenn man sie allerdings etwas genauer betrachtet, dann verraten sie uns viel über ein tiefgehendes Verständnis von Entwicklung wie auch über die Bedeutung unseres sozialen und kulturellen Umfeldes für Entwicklung. Um welche Aspekte handelt es sich?

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