Isolde Kakoschky - Frühlingstochter

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Manuelas Kindheit und Jugend ist geprägt durch die strenge und übertrieben religiöse Erziehung durch ihren Vater. Mit sechzehn trifft sie auf Karsten, der ihr Liebe und Zuneigung entgegenbringt, doch das bleibt nicht ohne Folgen. Gedrängt durch den Vater muss sie das Kind zur Adoption freigeben, danach lernt sie ein Leben auf sich allein gestellt zu führen. Erst vierzig Jahre später startet sie mithilfe ihres Sohnes einen Versuch, ihre Tochter zu finden. Was sie nicht weiß, auch ihre Tochter ist auf der Suche nach ihr.

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Manuela stellte die Blumen in eine Vase, die sie hinter dem Stein fand. Minutenlang verharrte sie stumm vor dem Grab. Was hätte sie auch sagen sollen? Ihrer Mutter jetzt noch Vorwürfe zu machen, dazu war es längst zu spät. Tief in ihrem Innern wusste sie, dass die Mutter ihre beiden Mädchen sehr geliebt hatte. Und hätte sie gekonnt, sie hätte anders entschieden, damals vor 41 Jahren. Doch sie war zu schwach, sich zur Wehr zu setzen. Keiner konnte das besser verstehen als Manuela selbst.

Wortlos verließ sie den Friedhof und fuhr mit dem Auto zurück zur Hauptstraße. Einer plötzlichen Eingebung folgend bog sie aber kurz darauf links ab und durchquerte das Neubaugebiet, das in ihrer Jugend gerade im Entstehen war. Es schloss an die alte Siedlung an, die sich schon ein Jahrhundert früher um den Berg herum gebildet hatte. Hier hatte Karsten gewohnt. Manuela stellte den Golf auf einer geschotterten Fläche ab, wo mitten im Gestrüpp ein blaues Parkplatz-Schild eher deplatziert wirkte, und stieg aus. Mit dem fremden Kennzeichen am Fahrzeug wollte sie nicht die Anliegerstraße hinunter fahren. Lieber ging sie ein paar Schritte zu Fuß. Ob er noch immer hier wohnte? Doch diese Frage stellte sich ein paar Meter weiter nicht mehr. Wo einstmals Karstens Elternhaus gestanden hatte, gab die frisch beräumte Fläche den Blick auf den winzigen Hof und die Bäume in dem kleinen Garten frei. Betrübt lief sie zurück zum Auto. Von ihm hätte sie gerne gewusst, wo er jetzt lebte, ob es ihm gut ging. Auch da hatte sie wohl die Gelegenheit verpasst. Kris-

tina, die Nichte von Karsten, war einige Zeit in ihrer Klasse gewesen. Manuela hätte sie nach Karsten fragen können, wenn sie sich denn beim Jahrgangstreffen gesehen hätten.

Entschlossen drehte Manuela den Zündschlüssel um. Für heute war es genug. Sie würde jetzt weiter hinauf in den Harz fahren, sich dort ein nettes Restaurant suchen und nicht mehr an die Vergangenheit denken.

Eine Viertelstunde später erreichte sie die Bundesstraße wieder, die sie am Thälmannschacht verlassen hatte. Wie oft war sie mit ihrem Mann und Kai hier entlang gefahren! Zuerst war es der östliche Teil des Mittelgebirges, in dem sie wanderten und Pilze suchten. Nachdem die innerdeutsche Grenze gefallen war, tasteten sie sich auch in den westlichen Teil und den Oberharz vor. Als die Harzhochstraße wieder bis Seesen durchgängig befahrbar war, da fühlte sie sich im wiedervereinten Deutschland angekommen.

Im Tal sah sie Schloss Rammelburg liegen. Von Weitem wirkte es wie ein verwunschenes Märchenschloss, doch leider zerfiel dieses Kleinod im Wippertal immer mehr. Sie folgte der Straße weiter bergan und bog kurz vor Harzgerode nach links ab. Die Felder rechts und links wurden hier vom Wald abgelöst. Manuela öffnete ein Fenster und sog den Tannenduft tief in sich hinein. Sie liebte Berge und Wälder sehr und hatte immer die Schulkameraden beneidet, die mit ihren Eltern an den Wochenenden Ausflüge hier her unternahmen. Bei ihr

bestand der Sonntag aus Kirche und Beten. Vergnügen war im Leben ihres Vaters nicht vorgesehen, das erwartete, nein verlangte er auch von seiner Familie. Schon früh hatte sie erfahren und begreifen müssen, was es in den Augen ihres Vaters hieß, ein Katholik zu sein. Hier im Mansfelder Land, der Heimat des großen Reformators Martin Luther war man höchstens evangelisch, meistens aber gar nichts, und das von Staats wegen. Den Hänseleien in der Schule, weil sie als einzige kein Pioniertuch trug, fühlte sie sich hilflos ausgesetzt. Aber schlimmer waren die Gängelei und die Maßregelungen zuhause. Dem entkommen konnte man nur durch Flucht.

Manuela stoppte auf dem Parkplatz am Fuße des Großen Auerbergs. Mit Kai auf der Schulter waren ihr Mann und sie einst zum Josephskreuz gewandert. Das waren die schönen Erinnerungen, die sie sich in ihrem Inneren bewahrte. Kai hatte es an nichts gefehlt. Nicht an materiellen Dingen, alles was man kaufen konnte, hatten sie ihm geboten. Aber auch an Liebe und Zuwendung mangelte es dem Jungen nie. Andreas war ein toller Vater und kümmerte sich jetzt auch um seine Enkeltochter.

Im Gasthaus bestellte sich Manuela einen Wildgulasch. Sie war es gewöhnt, alleine zu essen und ließ es sich gut schmecken. Doch wie so oft schien die restliche Welt nur aus glücklichen Paaren und Familien zu bestehen. So stieg sie schon bald wieder ins Auto und fuhr weiter. Da sie sich beim Essen überlegt hatte, über Eisleben nach Halle fahren zu können, wollte sie vorher noch in Stolberg anhalten. Das malerische Städtchen unterhalb des majestätischen Schlosses war immer einen Besuch und einen Spaziergang wert.

Schmunzelnd blieb sie stehen, als sie eine kleine Menschenansammlung vor einem Restaurant bemerkte, wo ein Brautpaar mit der Säge gegen einen dicken Baumstamm kämpfte. Von der Hochzeitsgesellschaft, aber auch von den Passanten kamen mehr oder minder gut gemeinte Ratschläge, die das junge Paar mit Lachen quittierte. Und um den Sägebock herum sprangen drei Mädchen in weißen Rüschenkleidern, wohl die Blumenkinder.

Mit einem Ruck wandte sich Manuela von dem Bild ab. Nur einmal in ihrer Kindheit hatte sie sich als etwas Besonderes gefühlt. Sie hatte auch solch ein schönes, weißes Rüschenkleid getragen, am Tag ihrer Erstkommunion. Es war nicht wichtig, dass zwölf Jahre vorher schon Maria das Kleid angehabt hatte. Sie war die Hauptperson und an diesem Tag hatten die Augen ihres Vaters voller Stolz und Andacht auf ihr geruht. Nun war sie ein ordentliches Mitglied der Glaubensgemeinschaft. Vorher hatte Manuela ihre erste Beichte abgelegt, bei der sie gar nicht gewusst hatte, was sie überhaupt beichten sollte. Ihre Angst vor den Strafen des Vaters bei den kleinsten Verfehlungen war so groß, dass sie überhaupt nicht in der Lage war, eine Sünde zu begehen, jedenfalls nicht mit neun Jahren. Als sie Jahre später wirklich sündigte, da war die Strafe grausam, von ihrem Vater, und in ihren Augen auch von Gott.

So in Gedanken versunken hatte Manuela den Parkplatz wieder erreicht. Sie startete das Auto und begab sich auf die Heimfahrt. Nun ging es stetig bergab. Als die Buchenwälder den Blick freigaben, sah sie in der Ferne das Kyffhäuser-Gebirge, auf dessen Höhenrücken sich das Kyffhäuser-Denkmal direkt an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen erhob. Auch dorthin hatten sie die Fahrten mit Mann und Sohn geführt. Das musste sie sich eingestehen, in ihrer Ehe hatte sie viel mehr erlebt und gesehen, als in der gesamten Zeit davor. Und jetzt bestimmte ihre Enkeltochter die Ausflugsziele. Morgen sollte es in den Zoo gehen. Hoffentlich blieb das Wetter schön.

3. Kapitel

Kaum hatte Manuela das Auto auf dem Parkplatz vor dem Hochhaus abgestellt, begann auf dem Beifahrersitz ihre Handtasche zu vibrieren und der Klingelton des Smartphones schallte durch das Fahrzeug.

»Hallo Mom, wo erwische ich dich denn?«, vernahm sie die Stimme von Kai.

»Jetzt bin ich so gut wie zuhause, ich stehe gerade unten auf dem Parkplatz«, erwiderte sie. »Ich habe einen Ausflug in den Harz gemacht«, fügte sie gleich an, ehe ihr Sohn weitere Fragen stellen konnte.

Er wunderte sich aber dennoch. »Davon hast du ja gar nichts gesagt.«

»Ja, das war ein spontaner Einfall, muss auch mal sein«, versuchte sie eine Erklärung und war froh, dass ihr Sohn nicht weiter nachhakte. Stattdessen lenkte er das Gespräch auf den Sonntag und ihren geplanten Zoobesuch.

»Gehen wir zu dir oder zu mir?«, ging sie locker auf das Thema ein, und meinte damit den Zoo in Halle oder in Leipzig. »Was sagt denn der Wettermann?«

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