Isolde Kakoschky - Frühlingstochter

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Manuelas Kindheit und Jugend ist geprägt durch die strenge und übertrieben religiöse Erziehung durch ihren Vater. Mit sechzehn trifft sie auf Karsten, der ihr Liebe und Zuneigung entgegenbringt, doch das bleibt nicht ohne Folgen. Gedrängt durch den Vater muss sie das Kind zur Adoption freigeben, danach lernt sie ein Leben auf sich allein gestellt zu führen. Erst vierzig Jahre später startet sie mithilfe ihres Sohnes einen Versuch, ihre Tochter zu finden. Was sie nicht weiß, auch ihre Tochter ist auf der Suche nach ihr.

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Als ihr Kai kurz nach dem Studienabschluss offenbarte, dass er Vater werden würde, da hatte sie eigentlich mit einer Hochzeit gerechnet. Die jungen Leute dachten allerdings darüber ganz anders als sie. Inzwischen war Stella schon fast fünf, und Heiraten war immer noch kein Thema. Zumindest lebte die kleine Familie zusammen in einer geräumigen Altbauwohnung im Süden von Leipzig, die in den Jahren nach der Wende aufwendig saniert worden war.

Früher, da hatte das ganz anders ausgesehen. Sie hatten heiraten müssen, um eine gemeinsame Wohnung zu erhalten, um überhaupt eine Wohnung zu bekommen. Glück hatten sie gehabt, hier in der Neustadt im Westen von Halle eine so schöne Neubauwohnung zu ergattern. Da war es sehr hilfreich gewesen, dass Manuela und ihr Mann in dem großen Chemiebetrieb vor den Toren der Stadt gearbeitet hatten. Sie hatten schon

ein Kinderzimmer besessen, noch ehe Kai zur Welt kam. Fast undenkbar damals. Ja, damals war sie mit ihrem Leben zur Ruhe gekommen. Sie war eine liebevolle Mutter, arbeitete aber auch gerne in ihrem Beruf im Chemiewerk. Ihr Junge war so brav, weinte nie, wenn sie ihn schon mit einem halben Jahr in die Krippe brachte. Auch das hatten Kai und Nina anders gesehen. Erst nach zwei Jahren war Stella zu einer Tagesmutter gekommen, und mit drei dann in den Kindergarten. Dass ihr erstes Enkelkind ein Mädchen werden würde, hatte sich schon in der Schwangerschaft herausgestellt. Das hatte ihr Zeit gegeben, sich darauf einzustellen. Ein Mädchen, dieser Gedanke riss alte Wunden wieder auf. Und wenn sie jetzt ihren Sohn erlebte, wie er mit seiner Tochter umging, mit ihr spielte, mit ihr lachte, sie verwöhnte, dann tat die Erinnerung an ihre eigene Kindheit und an den Mann, der ihr Vater war, doppelt weh. Manuela legte den Zeitungsartikel zurück in den Schrank. In der Küche bereitete sie sich ein paar Scheiben Brot zum Abendessen zu und landete mit dem Teller wieder vor dem Fernseher. Seit sie allein lebte, musste sie keine Rücksicht mehr nehmen. Ihr reichten einfache Gerichte, die sich schnell zubereiten ließen. Den leeren Teller stellte sie in die Spülmaschine, ehe sie sich bettfertig machte. Sie las noch ein paar Seiten und im Einschlafen geisterten noch einmal ihre Schulkameraden durch den Kopf. Vielleicht würde sie doch einmal über ihren Schatten springen?

2. Kapitel

Am Freitagnachmittag erledigte Manuela nach der Arbeit ein paar Einkäufe, ehe sie sich auf den Weg in die »Heide«, das hallesche Erholungsgebiet, zur Sauna begab. Im Winter besuchte sie den finnischen Schwitztempel regelmäßig, doch auch im Sommer zog es sie ab und zu in diese kleine Wellness-Oase, wenn das Wetter ein Baden im Freien nicht zuließ oder wenn sie erschöpft war, oder sie sich einfach nur ausruhen oder nachdenken wollte. So wie heute.

Obwohl es bisher eigentlich noch recht kühl für die Jahreszeit war, hatten nicht sehr viele Menschen das Bedürfnis nach Wärme. Jedenfalls war es eher leer. Sie hatte es sich mit zwei anderen Frauen bei 80 Grad gemütlich gemacht, die sich leise unterhielten. Das war zwar nicht gerade üblich, doch es störte sie nicht. Sie hing ihren eigenen Gedanken nach und musterte ihren nackten Körper. In den letzten Jahren, seit Beginn der Wechseljahre bildete sich ein kleines Bäuchlein und ihr Busen hatte nach der Stillzeit mit Kai deutlich an Straffheit verloren. Was sollte sie sich aber beklagen mit Mitte Fünfzig? Immerhin zeigten sich noch keine grauen Haare. Oder sie fielen nicht auf in ihrer undefinierbaren Farbe, die sie immer »Straßenköter-blond« nannte. Als junges Mädchen war sie nicht unansehnlich gewesen. Sie seufzte leise auf. Da waren sie wieder, diese erdrückenden Bilder der Erinnerung.

Am nächsten Morgen lief Manuela unentschlossen durch die Wohnung. Irgendwann musste sie es wagen! Schließlich zog sie sich eine leichte Jacke über Rock und Bluse und startete das Auto. Obwohl die meisten Frauen, auch ihres Alters, eher Jeans bevorzugten, trug Manuela meistens Röcke. Es war nur eine der Folgen der Erziehung in ihrer Kindheit und Jugend. Der Vater hatte nie zugelassen, dass seine Töchter Hosen trugen. Inzwischen konnte sie längst selbst entscheiden, doch diese Gewohnheit war geblieben. Zügig fuhr sie los. Gegrübelt hatte sie wahrhaftig lange genug. Jetzt wollte sie Taten folgen lassen. Am Rand der Dölauer Heide hielt sie sich Richtung Nordwesten und folgte der Straße bis zum Thälmannschacht. Sein Spitzkegel war die Bekannteste der Mansfelder Halden und weithin zu sehen. Hier bog sie nach rechts ab und erreichte schon bald die kleine Stadt im Tal der Wipper. Einstmals war es eine Kreisstadt gewesen, doch schon kurz nach der Wende hatte sie diesen Status verloren. Inzwischen mauserte sich das Städtchen aber zu einem hübschen, liebenswerten Ort. Obwohl sie wirklich nicht oft hier gewesen war, hatte sie alle Entwicklungen mitverfolgt. Vor mehr als zehn Jahren, noch bevor die Umgehungsstraße gebaut wurde, war sie mit ihrem Mann gelegentlich hier durchgefahren. Wenn man von Aschersleben in Richtung Eisleben wollte, ergab es sich zwangsläufig als kürzester Weg. Ihr Mann wusste nichts von dem, was sie seit Jahrzehnten so bedrückte. Andreas akzeptierte einfach, dass sie mit ihren Eltern keinen Kontakt mehr wollte. Wahrscheinlich hatte er nie bemerkt, wie unruhig Manuela dann immer neben ihm geworden war.

Genauso erging es ihr jetzt wieder. Das Haus, in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte, konnte man von hier aus nicht sehen. Aber ein Schauder lief ihr über den Rücken und ihr Magen schien heftig rebellieren zu wollen, als sie die katholische Kirche wahrnahm. Längst war sie aus der Kirche ausgetreten, der Vergangenheit konnte sie dadurch jedoch nicht entfliehen. Nun ja, eigentlich konnte die Kirche nichts dafür; es war das, was ihr Vater aus der Religion gemacht hatte, was ihr die Kindheit und Jugend vergällte. Sie ließ das Fenster ein Stück herunter und atmete tief die Luft ein, die heute von Wärme erfüllt war, und deutlich zeigte, dass in ein paar Tagen der kalendarische Sommer begann.

An der Wipperbrücke verließ sie die Hauptstraße und bog in Richtung Markt ab. Doch zum Anhalten konnte sie sich einfach nicht durchringen. »Es muss ja nicht unbedingt heute sein«, sagte sie leise zu sich selbst. Sie wendete und folgte nun der Straße in Richtung Harz. Wenn sie schon einmal hier war, konnte sie auch einen Ausflug daraus machen. Aber dann fiel ihr Blick auf das Gelände zu ihrer Rechten und sie bog im letzten Moment zum Friedhof ab. Wenigstens das Grab ihrer

Mutter wollte sie besuchen. Auch hier war sie seit Jahren nicht gewesen. Sie parkte den Golf neben einer Gärtnerei und kaufte einen Blumenstrauß. Nachdem ihr Vater auch gestorben war, kamen Maria und sie überein, das Grab durch die Gärtnerei pflegen zu lassen. Ihre Schwester gehörte zu jenen, die im Sommer 1989 über Ungarn in die BRD ausreisten. Inzwischen lebte sie in einer kleinen Stadt im Weserbergland. Sie wäre gar nicht in der Lage gewesen, sich hier um ein Grab zu kümmern; und Manuela wollte es nicht.

Langsam schritt sie durch die mit hohen, alten Bäumen bestandenen Grabreihen. Ein paar Sonnenstrahlen bahnten sich den Weg durch das Blätterdach. Schön war es hier, wenn man das über einen Friedhof überhaupt sagen konnte. Dann stand sie vor dem Grab ihrer Mutter. »Familie Knoor« stand auf dem Stein. Doch darunter nur »Hedwig 1923 – 2003« Manuela wusste nicht, ob hier auch ihr Vater beigesetzt wurde, es war ihr eigentlich auch egal. Von ihrer Tante hatte sie nur erfahren, dass er eingeäschert wurde, und das bereitete ihr eine innere Genugtuung. Bei der Mutter hatte er gegen ihren Willen auf einer Erdbestattung bestanden. Und seine Töchter fürchteten ihn auch noch nach Jahrzehnten so sehr, dass Widerworte undenkbar schienen. Nun war er hoffentlich in dem Fegefeuer gelandet, das er ihnen immer vorausgesagt hatte.

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