Anschließend umschloss er eine der Pfoten mit seiner Hand und zog ihn hinter sich her. Der Meister wollte ihn nur beschützen, deshalb verbarg er so manche Dinge vor ihm. Das würde er im Kopf behalten, nahm er sich fest vor.
Sie gingen direkt auf die Schwarze Tür zu, bei deren Anblick in Kiyoshi erneut Schuldgefühle hochkamen. Der Meister hielt allerdings nicht an und öffnete sie einfach. »Ich vertraue dir, Kleiner. Das beweise ich dir auch. Ich werde dir gleich etwas zeigen, was noch keiner der anderen gesehen hat«, und mit diesen Worten ging er voraus in den geheimen Raum hinein. Kiyoshi kam langsam hinterher und sah sich um.
»Das ist ja nur ein Korridor mit einer Treppe in den Keller«, stieß er sichtlich enttäuscht hervor.
»Ja, da hast du recht. Ist wohl doch nicht so aufregend, das hier zu sehen? Aber das ist es nicht, was ich dir zeigen wollte. Dafür müssen wir weitergehen. Nico war die ganze Zeit hier oben, mehr als das, was du jetzt auch siehst, konnte er nicht sehen.
Bevor wir weitergehen, möchte ich, dass du mir etwas versprichst. Dort unten gibt es einige Räume, ich zeige dir ein paar davon. Frag mich bitte nicht, was in den anderen ist und versuche auch nicht, in diese einzudringen. Manche meiner Geheimnisse müssen einfach geheim bleiben, bis die Zeit reif ist. Mehr kann ich dir im Moment nicht anbieten. Also versprich es mir!«
Neugierig und mit dem guten Vorsatz, dieses Mal nicht weiter nachzubohren, erwiderte Kiyoshi zuversichtlich: »Ich verspreche es Euch, Meister.«
»Okay, dann komm mit«, sagte der Meister und ging voraus. Er führte ihn die Treppe hinunter. Hinter sich konnte Kiyoshi mehr spüren, als hören, wie sich die Schwarze Tür von selbst schloss. Unten sah er einen langen spärlich beleuchteten Korridor, von dem einige Räume rechts und links abgingen. Die erste Tür ließen sie aus und der Mensch öffnete die zweite zur Rechten. Zum Vorschein kam ein hell erleuchteter Trainingsraum. An den Wänden hingen verschiedene hölzerne Waffen.
»Hier übe ich jeden Tag, wenn ich dafür die Zeit finde. Gegenüber ist mein Badezimmer«, erklärte der Meister, trat zurück in den Korridor und öffnete den genannten Raum.
Dieses Zimmer war spärlich ausgestattet. Keine Zierden oder überflüssigen Dinge gab es hier. Eine gläserne Dusche, eine große Badewanne, in der zwei Personen Platz hatten, ein gesonderter Bereich mit einer Toilette und ein Waschbecken, dazu noch ein kleiner Schrank, in dem Handtücher und Duschutensilien lagen. Mehr gab es nicht zu sehen. Zusätzlich gab es noch eine zweite Tür, die nach rechts führte.
Zurück im Gang wandten sie sich dem letzten Raum zu und betraten das Schlafzimmer des Meisters. Dieser Raum war ebenfalls spärlich eingerichtet. Ein großes, einfaches Bett ohne irgendwelchen Schnickschnack, ein Schrank und eine zweite Tür, die ins Badezimmer führte.
Überrascht von der einfachen Ausstattung fragte Kiyoshi: »Meister, Ihr habt doch genug Geld, warum sind Eure privaten Räume so einfach gestaltet?«
»Nun ja, ich bevorzuge es eben schlicht und zweckmäßig. Ich bin sowieso nur hier unten zum Schlafen und Trainieren, da brauche ich nicht mehr. Wenn du willst, sieh dich ruhig um.«
Das ließ sich Kiyoshi nicht zweimal sagen und er steuerte direkt auf den Kleiderschrank zu. Was sollte er sich hier auch sonst ansehen? Entsetzt ließ er geräuschvoll die Luft entweichen. »Ihr habt ja weniger Kleidung, als Ihr mir gegeben habt. Da ist ja kaum etwas drin.« Und tatsächlich lagen im Schrank nur eine Badehose, drei T-Shirts und zwei Trainingshosen.
Sich den Nacken reibend, sagte der Meister: »Na ja, ich trage meist meine Robe, da brauche ich nicht viel.«
»Das müssen wir ändern. Das nächste Mal, wenn wir einkaufen gehen, besorgen wir Euch mehr Auswahl. Und was die Robe betrifft: Zu Hause braucht Ihr die nicht oder glaubt Ihr, dass einer von uns Euch angreifen wird?«
»Ich … also …«
»Okay, dann wäre das entschieden«, sagte Kiyoshi bestimmend. Der Meister quittierte das nur mit einem Kopfschütteln und grinste in sich hinein.
Langsam schloss Kiyoshi den Schrank und wandte sich um. »Darf ich Euch hier unten besuchen, Meister?«
»Ich habe nichts dagegen. Das gilt aber nur für dich und nur unter der Bedingung, dass du nicht versuchst, in die zwei anderen Räume zu schauen. Darauf muss ich bestehen.«
Aufgeregt und glücklich nickend, gab Kiyoshi sein Ehrenwort dazu.
»Okay, wollen wir dann wieder hochgehen? Obwohl … Nach deinem Blick zu schließen, steht dir der Sinn wohl nach einer anderen Aktivität«, sagte der Meister schmunzelnd.
Gemächlich näherte sich Kiyoshi seinem Herrn und sah seine eigene Begierde in dessen Augen widergespiegelt. In der Bewegung zog er sich sein T-Shirt aus und warf es achtlos zu Boden. Kaum, dass sie auf einer Höhe waren, beugte er sich vor und verschloss gierig die weichen Lippen des Menschen mit den seinen. Zusätzlich ließ er seine Pfoten zur Kordel wandern und öffnete den Knoten ohne hinzuschauen.
Der Kuss wurde leidenschaftlicher und beide öffneten ihre Münder. Ein wilder Zungenkampf entstand, den Kiyoshi, aufgrund seiner längeren Zunge, eindeutig für sich entscheiden konnte. Schon lagen zwei Hände auf seiner Brust und streichelten sein Fell. Abgelenkt von diesem Überfall, konnte er nicht anders, als sich auf die Hände des Meisters zu konzentrieren. Auch seufzte er genießerisch in den Zungenkuss hinein. Von seiner Brust aus wanderten die Hände weiter: seine Seiten entlang, immer tiefer, bis sie schließlich seinen Hosenbund erreichten. Anschließend streichelten die Hände sich bis zu seinem Rücken vor und fuhren frech in seine Hose hinein. Kiyoshi keuchte und schnappte nach Luft. Auch er wollte den Körper vor sich erkunden. Ungeduldig zupfte er an der Robe und zog sie höher.
Als die beiden den Kuss kurz unterbrachen, fielen auch die letzten Kleidungstücke und gesellten sich zum T-Shirt. Erneut trafen sich ihre Lippen und Kiyoshi drängte den Meister zurück, bis dieser die Wand in seinem Rücken hatte. Erstaunt über diesen Umstand, löste der Mensch den Kuss auf. Auf diesen Moment hatte Kiyoshi gewartet und er biss ihm sanft in den Hals.
Er hörte gut, wie sein Freund stöhnte und spürte auch dessen Hände, die erneut über seinen Körper glitten. Die sanften Streicheleinheiten spornten Kiyoshi an und er bedeckte den muskulösen Oberkörper vor sich mit hauchzarten kleinen Küssen, während er sich dabei quälend langsam tiefer arbeite. Als er in die Hocke ging brummte der Meister etwas verstimmt: »Kiyoshi, du musst das nicht …«
Der Rest des Satzes ging in einem lustvollen Stöhnen unter. Kiyoshi war der leichte Protest völlig egal und so hatte er sein Maul begierig um die harte Erektion des anderen gelegt und begonnen, daran zu saugen. Zufrieden mit sich selbst, nahm er die Laute des Meisters wahr und begann, seinen Kopf vor und zurück zu bewegen.
Kiyoshi, der aus den Augenwinkeln die haltsuchenden Bewegungen der Hände sah, fing diese mit seinen Pfoten ein und dirigierte sie zu seinem Kopf. Kaum hatten sie seine weichen Kopfhaare ertastet, da krallten die Hände sich auch schon hinein. Der Meister gab einen erschrocken Laut von sich und löste hastig den Griff. Bevor dieser aber die Hände wegziehen konnte, hielt Kiyoshi sie an Ort und Stelle.
»Kiyoshi, bitte. Ich will dir nicht wehtun, lass bitte los«, murmelte der Meister vor sich hin, offenbar kaum mehr fähig, seine Begierde zu zügeln. Jedoch hatte Kiyoshi andere Pläne. Er ließ nicht los und beschleunigte stattdessen seine rhythmischen Bewegungen mit dem Kopf. Mit einem prüfenden Blick sah er, dass die Atmung des Meisters unregelmäßiger wurde. Mittlerweile stöhnte und keuchte dieser gefangen in seiner Lust. Erneut griffen die Hände nach Kiyoshis Haaren und begannen ihn zu führen.
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