Johannes Albendorf - Und in uns der Himmel

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Eine Entscheidung treffen …
Das Schwerste, aber auch Schönste im Leben.
Der junge Jonas verliebt sich im Priesterseminar in den charismatischen Christian. Zwischen Dom und Bibliothek, zwischen Badesee und Rom erleben sie die Schönheit und Turbulenzen einer großen Liebe. Kann ihr Glück von Dauer sein?
Einfühlsam und in poetischen Bildern beschreibt Johannes Albendorf mit großer Eindringlichkeit das Dreiecksverhältnis zwischen den beiden jungen Männern – und der Kirche. Dabei entzieht sich diese betörende Geschichte einer Lebensliebe den gängigen Schwarz-Weiß-Kategorien der Weltanschauungen.

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Als der Langhaarige sein Gebet beendet hatte, wurde er sogleich in ein laut geflüstertes Gespräch gezogen. Die ersten Fragen schien er noch mit höflicher Freundlichkeit zu beantworten, doch alsbald zog er seine Stirn unwillig zusammen und schwieg. Was sein Nachbar nicht gelten lassen wollte, er riss seinen Mund mit den spitzen, kleinen Zähnchen weit auf und wollte ihn durch dezente Ellenbogenstöße in die Seite zum Mitkichern animieren.

Es läutete und die Vesper begann.

Die Vesper wurde mit einer Zeit der Stille beendet. Mein Magen unterbrach wiederum die Stille mit einem vernehmlichen Knurren und um mich herum lachten alle. Also ging es zum Refektorium, dem Speisesaal mit wuchtigem Stuck an der Decke und Flügeltüren, deren hoch angebrachte Klinken mir das Gefühl gaben, wieder ein kleines Kind zu sein.

Die gesamte Belegschaft des Seminars begann sich um das Buffet zu gruppieren. Sogleich verstummte alles Scharren und Tuscheln und ein erwartungsvolles und hungriges Schweigen legte sich über die Schar.

Anton Kotulla trat vor: »Meine lieben Brüder und Schwestern, ich will nicht lange reden!«

Ein Seminarist neben mir verdrehte wissend die Augen und ein anderer schien sich daran zu machen, mit seiner altmodischen Taschenuhr die Zeit stoppen zu wollen. Verstohlen sah ich mich nach den genannten »Schwestern« um und entdeckte vier fröhliche Nonnen des Carl Borromäus-Orden; offenkundig kümmerten sie sich um die Belange des Seminars.

»Da steht ihr hier, fromm wie die Erstkommunionkinder ...«

Ich war überrascht über diese allzu gemütvoll erscheinende Wortwahl und ließ meine Blicke über all die Leckereien wandern, entdeckte Salate, Antipasti, warme Speisen und Desserts.

Nach einer mit allerlei Ermahnungen und Wehklagen gespickten halbstündigen Rede wurde ein Glas Sekt kredenzt, welches mir sofort zu Kopf stieg. Endlich eröffnete Kotulla das Buffet und ich setzte mich mit einem vollbeladenen Teller an einen der langen Tische. Zu spät bemerkte ich den kugeligen Mitbruder in spe, er reichte mir, ohne sein geräuschvolles Kauen zu unterbrechen, seine Hand: »Salve, mein Name ist Alexander. Alexander Milz.«

Unter dem Tisch wischte ich unauffällig meine Hand ab.

Er plapperte und kaute weiter: »Na, wenn das Essen immer so ist, lässt es sich hier ja aushalten. Eigentlich wollte ich in Rom studieren. Aber hier gibt es ja auch Frutti di Mare!«

Ich lachte gezwungen (ich hasse Smalltalk), wodurch Alexanders Enthusiasmus jedoch zu meinem Erstaunen unverhältnismäßig befeuert wurde:

»Haha, kennst du den? Was ist eine Predigt?«

Ich zuckte mit den Schultern. Inzwischen hatte sich auch der Langhaarige zu uns gesetzt.

»Ein Schlafmittel für müde Christen!«, prustete Alexander und lachte mit weit aufgerissenem Mund und nickenden Kopfbewegungen. Kneternd erklang hierbei ein nicht näher definierbares Geräusch aus den Tiefen seiner Kehle.

»Entschuldigung, Schwester!«, rief er gleich darauf einer der warmherzigen Nonnen zu. »Gehen Sie doch bitte zur Seite, ich sehe das Fenster nicht ... sonst haben wir eine partielle Nonnenfinsternis!«

»Du willst nach Rom?«, versuchte der Langhaarige ihn zu bremsen.

»Ja, natürlich. Ich trage sogar schon Socken von Gammarelli!«, erklärte Alexander. »Hier« - und erstaunlich behände beugte er sich vor, lupfte seine braune Cordhose und präsentierte stolz die Socken mit dem edlen Schriftzug.

»Wow!«, kam es vom Langhaarigen mit starrer und unbewegter Miene, nur ein kurzes Aufblitzen seiner grünen Augen verriet ihn und er stach seine Gabel in ein Stück Weißwurst. Dann wandte er sich an mich :

»Hallo, ich heiße Jeremias!«

»Und ich Jonas!«

»Lauter Propheten!«, kommentierte Alexander und unterdrückte erfolglos einen Rülpser.

»Und du bist nach dem Borgia-Papst benannt?«

Beinahe hätte er sich verschluckt. Ich widerstand der Versuchung, ihn mit aufgerissenem Mund und nickendem Kopf zum Mitlachen zu animieren. Jeremias erging es ebenso.

Irgendwann wusste ich nicht mehr, mit wem ich über was gesprochen hatte. Es waren zuviele Eindrücke und in meinem Kopf begannen sich die Gesichter und die eventuell dazugehörenden Namen und Geschichten zu verdrehen.

In der Nacht trat ich noch einmal auf meinen Balkon. Das Licht des Vollmonds umhüllte kühl die Kastanie im Hof, schien die alten Dächer und Mauern zu fragen, ob sein Streicheln genehm sei.

IV.

Und so startete meine klerikale Laufbahn. Je mehr ich im ersten Jahr auf dem Seminar lernte, desto intensiver wurde mir klar, was es noch alles zu erforschen gab. Immer weitere Felder taten sich auf, überall. Es war eine Zeit des Erkundens, nicht nur im »Äußeren«, im Studium, sondern auch im »Inneren«, in mir. Ich wollte mich Gott schenken, diese Gewissheit wuchs kontinuierlich mit jedem Tag. Ich hatte keine Zweifel, nur den, ob ich es schaffen, ob ich genügen würde.

Der Tagesablauf war streng strukturiert, was beim Studieren unglaublich half. Der Morgen begann mit der Laudes, gefolgt vom Frühstück und den Vorlesungen in der Fakultät. Im Seminar standen uns eine hervorragend sortierte Bibliothek und ein Lesezimmer mit allen wichtigen Wochenmagazinen und Tageszeitungen zur Verfügung.

»Zur körperlichen Ertüchtigung«, wie es Kotulla mit geschürzten Lippen nannte, befand sich ein herrliches Schwimmbad im Keller des Seminars. Ich nutzte es täglich.

Seltsam, aber wenn ich an das erste Jahr zurückdenke, dann kommen mir vor allem die Witze von Alexander in den Sinn, und ich muss noch heute, im Zug zu Dir, die Augen verdrehen:

»Was ist eine Pastorale?«, so fragte er etwa beim Essen, den Vorgang des gabelnden Schaufelns nur für den Bruchteil einer Sekunde unterbrechend.

Jedermann schüttelte routiniert den Kopf oder zuckte mit den Schultern.

»Die Frau eines Pastors!«, prustete er, wobei sich zu den bereits vorhandenen Soßenspritzern um seinen Teller herum einzelne Kasseler- oder Sauerkrautpartikel drapierten.

Und so ging es weiter: Ein Prälat? Ein katholischer Dompfaff.

Ein Bischof im vollen Ornat? Eine Prozession auf zwei Beinen.

Gott bewahre mich davor, jemals einen dieser Witze zum besten zu geben, und sei es nur aus Verzweiflung!

Alexander war wie ein Vampir, der kein Blut, sondern Energie und letzte Nerven aus den Menschen saugte, und wie alle anstrengenden Menschen war er auf nicht näher beschreibbare Weise omnipräsent. Egal, wo immer ich war, ob ich im Schwimmbad meine Bahnen zog, in meinem Zimmer lernte oder sogar auf meinen Jogging-Runden – immer wieder tauchte Alexander auf und gab einen neuen Prälatenwitz zum besten, zumindest erscheint es mir im Rückblick so. Wo er diesen Unsinn nur herhatte? Ob er das wirklich lustig fand?

Nur wenn der Erzbischof im Seminar weilte, war ich vor Alexander sicher. Dann scharwenzelte er um die ihm mehr oder weniger ausgelieferte Eminenz herum und schnappte begierig Informationen über alles und jeden auf, denn Wissen, so raunte er mir verschwörerisch zu, Wissen sei Macht.

Einmal - da war er allerdings betrunken und hatte »Am Tag als der Regens kam« gesungen - gab er zu, eine Karriere in der Kurie anzustreben. Als ob ihn seine Gammarelli-Socken nicht längst verraten hätten.

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