Johannes Albendorf - Und in uns der Himmel

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Eine Entscheidung treffen …
Das Schwerste, aber auch Schönste im Leben.
Der junge Jonas verliebt sich im Priesterseminar in den charismatischen Christian. Zwischen Dom und Bibliothek, zwischen Badesee und Rom erleben sie die Schönheit und Turbulenzen einer großen Liebe. Kann ihr Glück von Dauer sein?
Einfühlsam und in poetischen Bildern beschreibt Johannes Albendorf mit großer Eindringlichkeit das Dreiecksverhältnis zwischen den beiden jungen Männern – und der Kirche. Dabei entzieht sich diese betörende Geschichte einer Lebensliebe den gängigen Schwarz-Weiß-Kategorien der Weltanschauungen.

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In der großen Eingangshalle war die Pförtnerloge unbesetzt und es war kühl. Sofort tat sich eine Tür am hinteren Ende des langen Ganges auf und der Herr Regens trat heraus und begann, wie ein Rollschuhläufer auf mich zuzuschweben.

Einigermaßen erstaunt stellte ich meine Koffer ab. Als Leiter des Priesterseminars ist der Regens eine überaus würdevolle Respektperson, er hat die Oberaufsicht sowohl über die wirtschaftlichen Belange des Seminars als auch für die Beurteilung der Weihekandidaten.

Zudem war Anton Kotulla damals ein Mann in den späten Fünfzigern. Eher von schmaler Statur rollschuhte er also leicht vornübergebeugt auf mich zu, mit den ruckartigen Bewegungen einer Elster, die sich in einer für sie völlig fremden Umgebung verirrt hat und sich nun mit verkrampfter Gesamtmotorik und skeptischen Blicken zurechtzufinden sucht. Sein weißer Haarkranz war von gelblichen Flecken durchzogen und sein Brillengestell war zu filigran für eine grobporige Nase, die aussah, als hätte Hochwürden des öfteren mal eine verpasst bekommen.

Seine rechte Gesichtshälfte verzog sich in Richtung Stirn, was sich mit einigem guten Willen als Willkommenslächeln interpretieren ließ. Ich reichte ihm meine Hand und er wich unmerklich zurück, umfasste sie flüchtig mit geübtem Händedruck.

»Ah, unser letzter Neuzugang! Kommen Sie, ich werde Ihnen ihr Zimmer zeigen. Dort können Sie sich ein bisschen frisch machen, nicht wahr! Um viertel nach sechs findet in der Seminarkirche die Vesper statt und danach treffen wir uns im Refektorium zum Essen. Kommen Sie, kommen Sie!«

Ich wollte ihm folgen – und wäre beinahe ausgerutscht. Endlich verstand ich seine Art der Fortbewegung. Also passte ich mich an und rollschuhte in rhythmischer Eintracht hinter ihm her – bis wir zu einer ausladenden und gerundeten Treppe gelangten und abrupt bremsen mussten. Die Treppe führte zu den Zimmern der Priesteramtskandidaten im zweiten Stock.

»So, da wären wir schon.« Schwungvoll öffnete Kotulla dort oben die hinterste Tür auf der rechten Seite des von der Treppe wegführenden Gangs und breitete seine Arme aus.

»Ich bin gleichsam wie Jesus, der Ihnen die Pforten zum Paradiese öffnet, nicht wahr?!«

Pflichtschuldigst schmunzelte ich über diesen, wie ich fand, überaus anmaßenden Vergleich.

»Das also wird Ihr Zimmer sein. Unsere Stille kann man als klausurmäßig und streng bezeichnen und das ist gut so, denn die Stille ist das Tor zum Himmel.«

Das war mir klar und ich nickte.

»… und das gilt für einen noch unerleuchteten Priesteramtskandidaten natürlich in besonderem Maße!«

Kurz nickte er mir zu und verschloss die Tür – von außen.

Nach einer verdutzten Minute stellte ich mein Gepäck ab und trat als erstes an die große Fensterfront. Alle Zimmer des obersten Stockwerks waren durch einen langen, durchgehenden Balkon miteinander verbunden. Ich trat auf denselbigen und atmete tief durch. Vor meinen Augen tat sich ein fast mediterran flirrender Innenhof auf. Sein plätschernder Brunnen fing die Strahlen der Sonne auf und ein uralter Kastanienbaum flutete beruhigendes Grün bis in die obersten Stockwerke. Ein Rabe saß auf der Balkonrüstung und beobachtete mich mit schräg gelegtem Kopf.

Ich verscheuchte den Vogel und ging wieder hinein, ließ den Sommerwind mein neues Zuhause erkunden: den großen, knarzenden Schrank und das schmale Bett, die Bücherborde und den Schreibtisch, auf dem sich ein Lilienstrauß als Willkommensgruß fand. Über dem Bett hing ein Gemälde des Erzengels Michael und beherrschte den Raum.

Ich entkleidete mich und schlüpfte unter die Dusche im kleinen Badezimmer. Das Wasser rauschte und auf einmal spürte ich jedes Wassermolekül ebenbürtig in mir tosen, wie ein Echo oder vielmehr, als hätte es einen Zwilling oder Spiegel in mir. Ich schüttelte meinen Kopf mit den nassen, blonden Haaren, übersprühte das ganze Bad mit tausenden von Tropfen und als sie die Fliesen und das Spiegelglas herabzufließen begannen, sahen sie aus wie Freudentränen. Ich betrachtete mich im Spiegel und sah einen athletischen, jungen Mann, der studieren würde, viel Sport trieb - und irgendwann heiraten, eine Familie gründen und seine blauen Augen und sein blondes Haar weitervererben würde - so würde jedermann und jederfrau denken oder hoffen – Irrtum! Jahrelanges Schwimmen und Laufen hatten zwar meinen Körper geformt und ich fühlte mich wohl in ihm - dennoch suchte er keine menschliche Ergänzung und ich litt nicht darunter, hatte es selten auch nur bedauert.

Ich rubbelte mich trocken und begann auszupacken, schob als erstes meine Bücher in die Regale, geordnet nach Sachgebieten und persönlicher Vorliebe – Theologie, Spiritualität, Philosophie und Psychologie, Kunst- und Kirchengeschichte, einiges Belletristisches.

Wäsche und Kleidung kamen in den Schrank, die Waschutensilien in das immer noch von Tropfen übersprühte Bad und die leeren Koffer unters Bett. Dann zog ich mich an – und wartete.

Es war so still. Man könnte meinen, allein im Haus zu sein. Um sechs Uhr ging ich in die Seminarkirche.

III.

Jahre später hält mein Zug wieder in Burggraf. Ich starre aus dem Fenster. Du bist längst nicht mehr dort, aber ich reise dennoch zu Dir. Wir haben in dieser Stadt unsere Spuren hinterlassen, auch wenn außer uns niemand mehr darum wissen kann.

Warum aber schickst du mir diese Einladung, nachdem ich jahrelang nichts von dir gehört habe? Zugegeben, es war meine Schuld, dass wir keinen Kontakt mehr miteinander hatten. Aber dennoch: Willst du mich an deiner Freude teilhaben lassen? Oder mir zeigen, was ich verpasst habe? Das ist unnötig, ich weiß es selber.

Und ich weiß, dass du es weißt. Also hast du es wohl einfach gut gemeint.

Hast du?

Durch das Zugfenster sehe ich in der Ferne die Türme des Doms wieder und weiß neben ihnen das Seminar.

Ich sehe mich wieder in der Seminarkirche sitzen, damals, an meinem ersten Abend als Student, in dieser Kirche, in der das Licht tanzte – ohne dass elektrische Lampen eingeschaltet werden mussten. Die beiden Fensterfronten, die eine in bläulichen Tönen gehalten (»die Nacht«), die andere in Rot (»der Tag«), bündelten ihre Strahlen zu einer zartvioletten Flamme in der Mitte des Raumes.

Ich staunte und nahm kaum wahr, wie sich die Kirche auf geschäftige Weise zu füllen begonnen hatte, so mystisch dieses Leuchten. Das Herz des Beters verging in diesem Licht, alle Wünsche und Anliegen wurden von ihm eingesogen und verwandelt.

Gegenüber von mir nahmen zwei Studenten Platz, offensichtlich gehörten auch sie zu den Neuen, so sehr staunten sie angesichts des Lichts. Der links Knieende vertiefte sich sofort ins Gebet. Seine Haare flossen bis zu seinen Schultern und unterstrichen jede seiner Kopfbewegungen. Er trug einen peinlich genau gestutzten Kinnbart und seine grünen Augen waren von einem melancholischen Glanz durchzogen. Jede Gefühlsregung seines Gebets fand im Mienenspiel seines schön geschnittenen Gesichts einen Widerhall.

Der aschblonde, streng gescheitelte Nachbar rechts von ihm hatte zwar pflichtschuldigst seine teigigen Hände gefaltet, aber seine hellgrauen und wimperlosen Augen huschten unruhig hin und her und saugten alles begierig in sich auf. Auf seine gedrungene und überaus rundliche Gestalt war ein Gesicht gepropft, in der die bleiche Haut im starken Kontrast zu seinen tomatenroten Bäckchen und der ebenfalls geröteten Nase stand.

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