Kinos Die großen kommerziellen Lichtspielhäuser mit Erstaufführungsrechten an den internationalen Kassenschlagern findet man vorwiegend auf der North Side um die O’Connell Street, während die künstlerisch anspruchsvolleren Produktionen und Retrospektiven eher auf der South Side gezeigt werden.
Irish Film Institute, bislang hat das irische Filmschaffen vor allem durch einen Boom ausländischer Produktionen auf der Grünen Insel auf sich aufmerksam gemacht. Mit dem Film Centre hat das Land auch eine repräsentative nichtkommerzielle Spielstätte. Einige Vorstellungen sind den „Members“ vorbehalten, doch kostet die Tagesmitgliedschaft nur 1,50 €. Ein Bookshop offeriert Gedrucktes zum Thema Film. Eustace St, Temple Bar, Tel. 01 679 3477, www.irishfilm.ie.
Lighthouse, großartiges kleines Arthouse-Kino mit ausgewählten Filmen. Sehr aufgeräumt, super Plätze, super Akustik, angenehmes Publikum, sehr sauber, sehr preiswert. Mit kleiner Bar. Market Square, Smithfield, Tel. 01 872 8006, www.lighthousecinema.ie.
Das Savoy in der 19 Upper O’Connell St, www.imccinemas.ie, ist ein Kino, in dem man eher Kommerz als Kunst erwarten kann. Ein weiteres Mainstream-Kino in der Innenstadt ist Cineworld, Parnell Centre, Parnell St, www.cineworld.ie.
Der Long Room: Schatzkammer der Trinity Library
Der Osten
Highlights im Umland von Dublin sind für Kulturinteressierte die jahrtausendealten Gräber und Kultstätten im Boyne Valley sowie die prächtigen Schlösser, die sich reiche Aristokraten nahe der Hauptstadt bauen ließen. Naturfreunde und Wanderer kommen in den Wicklow-Bergen auf ihre Kosten.
Eine Klippenwanderung auf Howth streift das Baily Lighthouse. Es markiert die nördliche Begrenzung der Dublin Bay. Das originale, bei einer Sanierung ausgebaute Linsensystem ist nun im National Maritime Museumausgestellt.
Zugegeben, der Osten kann mit der wilden Atlantikküste nicht konkurrieren. Die Klischees von strohgedeckten Cottages, einsamen Moorlandschaften, armen Schafzüchtern und gälischen Urlauten werden hier, zumal in der Agglomeration um Dublin, kaum erfüllt. Wer jedoch einmal die ausgetretenen Touristenpfade verlässt, lernt vielleicht ein typischeres Irland kennen als zwischen Kerry und Donegal. Als nicht zu unterschätzender Vorteil sei auch genannt, dass es hier merklich weniger regnet als an der Westküste.
Entlang der Küste nördlich von Dublin zeigt Irland drei ganz unterschiedliche Gesichter: Aus der Stadt kommend, erreicht man zunächst die Halbinsel Howth und das schicke Seebad Malahide, wo die High Society nach dem Arbeitstag in der Hauptstadt auf den Terrassen ihrer Villen frische Seeluft und Ruhe genießt. Dann folgen die eher nüchternen Städte Drogheda und Dundalk, die an das Ruhrgebiet mit all seinen Problemen des Übergangs vom Industrie- zum Dienstleistungsstandort erinnern. Schließlich folgt die ländliche Cooley-Halbinsel. Im Hinterland zählen die Normannenburg von Trim und das Boyne-Tal mit den monumentalen Steinzeitgräbern von Newgrange zu den Top-Attraktionen der Insel. Südlich von Dublin erhebt sich die einsame Gebirgslandschaft der Wicklow Mountains. Mit seinen Hochmooren, Tannenwäldern und Bergseen ist dies das beste Wandergebiet im Umland der Hauptstadt.
Was anschauen?
Malahide Castle: Natürlich geistert zwischen all den Stilmöbeln in Irlands am längsten bewohnten Schloss auch ein Gespenst umher. Der Garten und ein großzügiger Schlosspark begeistern die Liebhaber exotischer Pflanzen.
Mellifont: Eine eindrucksvolle Klosterruine mit Kapitelsaal, romanischen Rundbögen und Waschhaus.
Monasterboice: Bilder in Stein erzählen auf Hochkreuzen die biblische Geschichte.
Newgrange: Eine geheimnisumwitterte Kultstätte aus der Steinzeit, orientiert nach der Sonnenwende.
Tara: Hier am Kultort der Göttin Maeve residierten die irischen Hochkönige über das Land, so weit das Auge reicht.
Trim: Eine Normannenburg wie aus dem Bilderbuch und Bravehearts filmisches Zuhause.
Castletown House: Irlands größter und prächtigster Landsitz, dessen neureicher Bauherr von Italien träumte.
Kildare: Edles Blut im Nationalgestüt und bei der Hatz auf dem Rennplatz, der an den Sommerwochenenden unter den Hufen der Pferde erbebt.
Browneshill-Dolmen: Hinkelsteine, diesmal ohne die Hilfe von Obelix zum fotogenen Hünengrab getürmt. Wie konnte das gehen?
Altamont Gardens: 250 Jahre lang mühseliges Planen, Pflanzen, Stutzen, Schneiden, Hacken, Jäten, um eine bezaubernde Mischung aus streng formaler und frei gestalteter Gartenlandschaft in Schuss zu halten.
Powerscourt Gardens: Ein Höhepunkt irischer Gartenbaukunst, überragt vom „Big House“, in dem Fürstin Gracia Patricia einst die Nacht durchtanzte.
Glendalough: Eine tolle Kombination von Naturerlebnis und Schnitzeljagd durch die geschichtsträchtigen Ruinen der Klosterstadt des heiligen Kevin.
Wicklow Gaol: Ein polternder Aufseher und geknechtete Gefangene geben gruseligen Einblick in den Strafvollzug vergangener Zeiten.
Was unternehmen?
Howth: Fischkutter und schicke Jachten dümpeln einträchtig im Hafen. Machen Sie eine Klippenwanderung und besuchen Sie anschließend eines der Fischlokale, die für dicke wie dünne Geldbeutel passende Angebote haben.
Skerries: An diesem tollen Strand soll Sankt Patrick erstmals irischen Boden betreten haben. Bei Ebbe kann man zur Insel Shenicks hinüberwandern.
Táin Trail: Aussichtsreicher Rundwanderweg auf der Cooley-Halbinsel.
Kevin’s Way:Eine herausfordernde Tageswanderung auf alten Pilgerpfaden über die Wicklow Mountains.
Wo genießen?
Spirit Store: Bierselige Gemütlichkeit in Dundalks bestem Pub; und beim Rockkonzert geht die Post ab - mal spontan und zum Mitmachen, mal dargeboten von irischen Spitzenmusikern.
County Fingal
Hier wird man keinen ganzen Urlaub verbringen, doch für Tagesausflüge raus aus dem Trubel der Hauptstadt sind die Küstenorte ein gutes Ziel. Seeluft schnuppern, auf den Klippen spazieren, am Strand kleine Krabben jagen, vielleicht ein Picknick mit den Möwen - da finden auch gestresste Großstadtmenschen zur Ruhe und wieder zu sich selbst.
Fingal zählt nicht zu den altehrwürdigen Grafschaften Irlands, sondern wurde erst 1994 mit der Aufteilung des Countys Dublin geschaffen. Seinen Namen, er bedeutet so viel wie „fremdes Volk“, hat es von den Wikingern, die im Frühmittelalter hier an der Küste nördlich von Dublin ihre Stützpunkte hatten. Die gesamte Region gehört heute zum Ballungsraum Dublin. Die überbauten Flächen sind in den Boomjahren rasant gewachsen, doch tagsüber sind die meisten Siedlungen menschenleer, denn die Leute fahren zum Arbeiten in die Hauptstadt oder in die Industriegebiete um den Flughafen Dublin.
Читать дальше