Hude: Urwald Hasbruch
67 Mit dem Dino auf Augenhöhe
Oldenburg: Schwarzlichtgolf in 3-D
68 Ein ganzes Leben auf drei Etagen
Oldenburg: Horst-Janssen-Museum
69 Dem Täter das Handwerk legen
Oldenburg: Live-Rollenspiel Straßenkrimi durch die Innenstadt
70 Das grüne Herz der Stadt
Oldenburg: Schlossgarten
71 Kaffee mit Blick aufs Wasser
Oldenburg: Café Blätterteich
72 Dem Geheimnis auf die Spur kommen
Varel: Team-Escape Varel
73 Unterm Sternenhimmel übernachten
Varel: Schlafstrandkorb in Dangast
74 Wattenmeer bei Friesentee
Varel: Kurhaus Dangast
75 Im Atelier auf Spurensuche gehen
Varel: Franz-Radziwill-Haus in Dangast
76Unter Baumkronen auftanken
Zetel: Neuenburger Urwald
77 Abtauchen in die Geschichte
Wilhelmshaven: Deutsches Marinemuseum
78 Altes Handwerk in neuem Design
Wilhelmshaven: Kunst- und Möbelwerkstatt Soulshine Fabrik
79 Lieblingsplatz mit Flair
Wilhelmshaven: MORGÆN Café
80 Sich wie ein Deicharbeiter fühlen
Wilhelmshaven: Küstenmuseum Wilhelmshaven
81 Übernachten wie ein Kapitän
Wilhelmshaven: Hausboot auf der Maade in Rüstersiel
82 Dicke Pötte von oben beobachten
Bremerhaven: Containeraussichtsturm
83 Die letzte Kneipe vor New York
Bremerhaven: Gaststätte Treffpunkt Kaiserhafen
84 Eine virtuelle Weltreise
Bremerhaven: Klimahaus Bremerhaven 8° Ost
85 Kleines Gepäck und große Hoffnungen
Bremerhaven: Deutsches Auswandererhaus
86 Aug in Aug mit einem Eisbären
Bremerhaven: Zoo am Meer
87 Bio-Kaffee am Hafen
Bremerhaven: Grete’s Café am Kai
88 Eiland im Fluss
Schwanewede: Strandappartements Inselmaedchen auf Harriersand
1 Butjadingen Auf dem Meeresboden wandern
Butjadingen: Wattführung vor Eckwarderhörne
Schmatzend versinken meine Füße im weichen Watt, die Luft schmeckt salzig, eine Windböe zerrt an meinem Anorak. Irgendetwas pikst an meinem rechten großen Zeh. Vielleicht hätte ich mich doch für Wattwandersocken entscheiden sollen, die es am Wattführerhäuschen zu kaufen gibt? Zu spät – Matthias Schulz, Nationalparkführer und damit Chef der Gruppe winkt fröhlich mit zwei Keschern. »Los geht’s! Wir gehen zu der Strandbuhne dort drüben.« Der bunt zusammengewürfelte Tross aus Eltern, Großeltern und Kindern stapft hinterher.
Wenn sich die Nordsee bei Ebbe zurückzieht, ist das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer begehbar. Dann zeigen sich am Boden plötzlich Lebewesen, die sich sonst unter Wasser aufhalten. Garnelen zum Beispiel, Wattwürmer und Muscheln. »Guck‹ mal, ein Krebs!« Ein kleiner Pöks mit hellblonden Haaren stolpert vor Aufregung fast über seine rote Schaufel. Matthias Schulz freut sich über das Stichwort und erklärt, dass es sich um eine Strandkrabbe handelt, die auf Nahrungssuche ist. Weiter geht’s, zunächst parallel zum Deich. Auch die Krabbe flitzt los, hin zu einem der kleinen Priele, durch die noch ein bisschen Wasser fließt.
Wattwanderungen kann man nicht nur vor Eckwarderhörne, sondern auch in Fedderwardersiel und Tossens unternehmen. Aber hier, am südlichsten Zipfel Butjadingens, sind sie bemerkenswert schön. Das liegt an der Lage, aber auch an Matthias Schulz, der mit so viel Begeisterung über Nordsee, Gezeiten und Wurmhäufchen erzählt, als habe er die bizarre Schönheit des Wattenmeers selbst gerade erst entdeckt. »Mein Job ist es, im Matsch herumzulaufen«, kommentiert er norddeutsch-trocken, als die Gruppe sich mit Eimern, Schaufeln und Keschern wieder auf den Rückweg macht. Dabei guckt er so zufrieden, als könne er sich bei bestem Willen nichts Schöneres vorstellen.
Neben Touren für Familien startet am Treffpunkt unter anderem auch eine Sonnenuntergangswattwanderung. Besonders entspannend ist die Führung Sound of Silence, bei der – Pssst! – kein Wort gesprochen wird.
1
Wattführung vor Eckwarderhörne
Treffpunkt:
Wattführerhäuschen
Zum Leuchtfeuer 118a
26969 Butjadingen-Eckwarderhörne
0171 3151155
www.wattwanderung.de
2 Die Nordsee von oben bestaunen
Butjadingen: Aussichtsleuchtturm Oberfeuer Preußeneck in Eckwarderhörne
Schon von Weitem ist das Leuchtfeuer zu sehen: Signalrot hebt sich der mehr als 40 Meter hohe Stahlriese vom satten Grün der Wiese und dem tiefen Blau des Himmels ab. Wie ein typischer Leuchtturm sieht das Bauwerk allerdings nicht aus – eher wie ein Trichter, der von vier langen Pfeilern gestützt wird. Seine ungewöhnliche Erscheinung ist auch der Grund dafür, dass er noch nicht abgebaut wurde, obwohl er in seiner ursprünglichen Funktion nicht mehr gebraucht wird. Der Bau wurde sogar um eine Aussichtsplattform erweitert. Dafür gesorgt hat ein Bürgerverein – mit viel Engagement und der nötigen Portion Beharrlichkeit.
Ein kurzer Blick zurück: Mehr als 50 Jahre lang hatte der Leuchtturm, der seit 1962 in Eckwarderhörne steht, als Oberfeuer Seefahrern den Weg nach Wilhelmshaven gewiesen. Nach seiner Ausmusterung schien sein Schicksal besiegelt, denn eigentlich müssen Seezeichen nach ihrer Abschaltung demontiert werden. Da das Bauwerk allerdings bei den Einheimischen beliebt ist, wollten sie es nicht ohne Weiteres aufgeben. Sie gründeten einen Verein, warben für ihre Idee und sammelten Geld. Mit Erfolg! Ein Planfeststellungsbeschluss wurde außer Kraft gesetzt, der Leuchtturm erhielt eine Aussichtsplattform und ein kleines Informationszentrum im Maschinenhaus. Die ungewöhnliche Trichterform punktete bei den Behörden: Das Leuchtfeuer wurde wegen seiner Bauform als schützenswert eingestuft.
Und was haben die heutigen Besucher davon? Na, den Ausblick! Mit jedem Schritt hinauf in etwa 18 Metern Höhe werden Menschen und Schafe am Boden immer kleiner und die Augen größer. Bei ordentlich Wind eröffnet sich ein herrlicher Rundumblick über die grüne Halbinsel Butjadingen sowie den Jadebusen, den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven und die offene Nordsee.
Bitte nicht sofort losfahren, sondern zuerst auf die Homepage schauen! Dort findet man die aktuellen Öffnungszeiten für Besichtigungen.
2
Leuchtturm Oberfeuer Preußeneck
Zum Leuchtfeuer 118 a
26969 Butjadingen-Eckwarderhörne
04736 507
www.leuchtfeuer-preusseneck.de
3 In luftiger Höhe kraxeln
Butjadingen: Baumklettergarten KiG in Mitteldeich
»Klack« – der Karabinerhaken meines Gurtsystems, das mich mit einem robusten Stahlseil verbindet, rastet ein. Über mir rascheln die Blätter, vor mir warten schmale Holzbalken darauf, dass ich zum nächsten Baum klettere. Ein kurzer Blick nach unten. Komisch, vom Boden aus sah der Parcours gar nicht so hoch aus! Hinter mir wartet ein etwa zehnjähriger Junge und grinst mich an. Souveränes Lächeln zurück, schnelles Daumen-hoch-Zeichen, dann setze ich den linken Fuß auf einen Balken. Eine ziemlich wackelige Angelegenheit …
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