Dazu können Sie auf der Weinkarte aus 120 verschiedenen Weinen von namhaften Walliser Produzenten auswählen. Neben den Gaumenfreuden stimmen auch das Ambiente und die Gastfreundschaft.
Mit Valais/Wallis Promotion durfte Fernando Michlig sein Cholera-Rezept verfilmen. Versuchen Sie es auch! Gäste und Familie werden diese Spezialität zu schätzen wissen.
4
Hotel Restaurant Tenne
Furkastrasse 2
CH-3998 Gluringen Goms
+41 (0)27 9731892
www.tenne.ch
Zum Rezept:
Valais/Wallis Promotion
Rue Pré Fleuri 6
CH-1951 Sion (Sitten)
+41 (0)27 3273590
www.valais.ch(Suchbegriff »Cholera«)
5 Kraftort auf der Anhöhe
Blitzingen: Chaschtebiel
Zu Blitzingen gehören die Weiler Ammere, Bodme, Gadme und Wiler, die seit Jahrhunderten fast unberührt geblieben sind. Chaschtebiel liegt nördlich oberhalb von Blitzingen. Eine schmale Straße führt vom Ort hinauf zum Hotel Castel. Dort bietet sich ein einzigartiger Blick über das Hochtal bis zum Furkapass. Der Hügel ist von historischer Bedeutung. Dies lässt sich bereits im Namen ablesen, der vom lateinischen Wort »castellum« stammt, was zu Deutsch »Festung« heißt. Im Mittelalter stand hier eine Befestigungsanlage. Die freie Sicht in beide Richtungen des Tals war für einen Beobachtungsposten strategisch ideal. Auf der Anhöhe fanden bis zum Ausbruch der Französischen Revolution 1789 die Zenden-Versammlungen statt. Bei diesen Zusammenkünften kamen die bedeutenden Führungspersönlichkeiten des Bezirks Goms zusammen, um die höchsten Autoritäten des Hochtals zu wählen und wichtige Entscheidungen zu treffen.
Um das Jahr 1700 wurde die Barockkapelle Maria vom guten Rate gebaut. Der Platz erhielt somit auch religiöse Relevanz. Entlang des Wegs von Blitzingen zur Wallfahrtsstätte standen geschnitzte Kreuzwegstationen und laut der Überlieferung soll auf dem Chaschtebiel auch eine Einsiedelei gestanden haben. Ein Erdbeben ließ die Kapelle 1837 einstürzen. 1964 begannen Freiwillige die Ausgrabung und stellten den Chor teilweise wieder auf. So ist es heute möglich, eine Kopie der ehemaligen Marienstatue am ursprünglichen Ort zu besuchen.
Im Rahmen des Projektes Landschaft und Museum des Landschaftsparks Binntal erfuhr Chaschtebiel eine Aufwertung. Man verbesserte die Zugänglichkeit und befreite die Kapellenruine von Gestrüpp. Durch eine partielle Waldrodung legte man die Sicht ins Tal frei. Die Hügelkuppe wurde mit einem traditionellen »Scharhag« aus Lärchenholz eingezäunt.
Der längste Naturkneippweg der Schweiz beginnt in Blitzingen und führt durch Gras, Sand und Wasser, vorbei an einem Wasserfall und hinauf zum Hügel Chaschtebiel.
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Chaschtebiel
(unterhalb Hotel Castel)
Chaschtebielstrasse
CH-3989 Blitzingen
www.obergoms.ch/themenwege
Landschaftspark Binntal
Tourismusbüro Binn
Dorfstraße
CH-3996 Binn
+41 (0)27 9715050
www.landschaftspark-binntal.ch
6 Der König der Hoteliers
Niederwald: Dorfbrunnen
Niederwald ist einer der unberührtesten Orte im Hochtal Goms. Wohnhäuser und Nutzbauten bestechen durch dunkles Holz, manche stammen aus dem 14. Jahrhundert. Im Zentrum des 60-Seelen-Dorfes steht die sehenswerte Kirche. Doch auch der Brunnen an der Alten Furkastrasse ist ein Hingucker, denn ihn ziert die Bronzestatue eines weitgereisten Geissenhirten. Darunter eingemeißelt ist die Inschrift: »Schritte in die Welt hinaus, mit Flügeln im Geist und brennender Sehnsucht im Herzen«. Dieses Zitat von Raymond Wirthner erinnert an frühere Zeiten, als den Menschen keine andere Wahl blieb, als auszuwandern, um Auskommen und Arbeit zu finden.
Cäsar Ritz hieß einer von ihnen. Seine Lebensgeschichte ist beeindruckend. 1850 erblickte er als jüngstes von 13 Kindern das Licht der Welt. Bereits 14-jährig verließ er erstmals die Heimat, um in Sitten eine französischsprachige Schule zu besuchen. Da sein Lerneifer zu wünschen übrig ließ, schickte ihn sein Vater in eine Kellner-Ausbildung nach Brig. Nach Lehr- und Wanderjahren in verschiedenen Gastgewerbe-Betrieben in Europa avancierte er zum Maître d’Hôtel. Als Restaurantleiter lernte er den Umgang mit Monarchen und Politikern, und verblüffte mit ausgefallenen Ideen.
Cäsar Ritz nahm die Chancen wahr, die ihm das Leben bot. Er stieg die Karriereleiter hoch, wurde Hoteldirektor und später Hotelbesitzer. Das Wohl des Gastes stand stets an erster Stelle. Sein Ruhm und Ansehen wuchsen zusehends. Ein Höhepunkt seines Lebens war die Verwirklichung seiner Vision, der Bau eines Musterhotels in Paris. 1898 entstand in einer ehemaligen Fürstenresidenz das Hotel Ritz Paris am Place de Vendôme. Hier wurde seine Philosophie der Gastfreundschaft umgesetzt. Von der Architektur bis hin zur Kochkunst war alles bis ins letzte Detail geplant.
Das Geburtshaus von Cäsar Ritz hat die Zeiten überdauert und ist noch heute bewohnt.
Im umgebauten Bahnhofsgebäude finden Sie ein Besucherzentrum. Zudem wurde ein Themenweg gestaltet, der die Meilensteile des berühmten Einwohners beschreibt.
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Dorfbrunnen
Ecke Alte Furkastrasse/Oberdorf
CH-3989 Niederwald
www.caesar-ritz.ch
Obergoms Tourismus
Furkastrasse 53
CH-3985 Münster
+41 (0)27 9746868
www.obergoms.ch
7 Verborgene Schätze
Binn: Mineraliengrube Lengenbach
Binn und die umliegenden Weiler gehören zum Landschaftspark Binntal. Ein Naturpark dieser Art will den Schutz und die Pflege wertvoller Lebensräume und außergewöhnlich reizvoller Landschaften mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Region verknüpfen.
Bekanntheit erlangte das Binntal durch seinen Mineralienreichtum. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahmen englische Touristen das Tal mit den verborgenen Schätzen als Reiseziel wahr. Bis heute wurden in der Region mehr als 300 verschiedene Mineralienarten gefunden. Viele davon in der weltberühmten Grube Lengenbach.
Vor rund 240 Millionen Jahren entstanden im Binntal in den Gesteinen Erze von Eisen, Blei, Zink und anderen Metallen. Die Alpenbildung und hohe Temperaturen führten dazu, dass diese sich zu vielen seltenen und exotischen Mineralien umwandelten. So warten Realgarkristalle auf schneeweißem Dolomit oder Hatchit, Imhofit und Edenharterit darauf, entdeckt zu werden. Teilweise sind sie nur Millimeter groß und mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen.
Vor dem Eingang der abgesperrten Grube Lengenbach wurde eine Abraumhalde angelegt. Kinder und Liebhaber auserlesener Steine dürfen hier mit Hammer und Meißel »Steine klopfen«. Das Werkzeug kann man vor dem Aufstieg im Restaurant Imfeld mieten. Die Fundchancen hängen zwar vom aktuellen Abbau in der Grube ab, ein Vergnügen und eine Faszination ist es aber allemal. In weißem Dolomit finden sich goldgelbe Pyritkörner, manchmal auch weitere Mineralien. Die Schätze dürfen als Andenken mit nach Hause genommen werden. Jedoch freut man sich über eine Spende in die Grubenkasse. Diese wird unter anderem zur Sicherstellung des weiteren Abbaus dieser weltweit einzigartigen Mineraliengrube verwendet.
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