Zu seiner Lektüre gehören neben der SF auch viele andere Spielarten der Belletristik, aber ebenso Sach- und Fachbücher zu den Themenfeldern Naturwissenschaften, Psychologie, Geschichte und Medien. Sein zweites großes Hobby ist die Musik, wobei das Spektrum dort ebenso breit wie sein literarisches Interesse ist. Als Schlagzeuger spielte er in diversen Bands und arbeitete darüber hinaus viele Jahre in seiner Freizeit für eine Konzertagentur.
PERRY RHODAN goes USA … again
Im September 1997 gab es einen Versuch, die PERRY RHODAN-Serie wieder in den USA zu etablieren. Passend zum gerade aktuellen Zyklus sollte der Neustart mit Band 1800 erfolgen, der unter dem Titel »Time Lapse« auf den amerikanischen Markt (oder, um genauer zu sein, in den amerikanischen Versandhandel) kam. Insgesamt legte der eigens dafür gegründete Einmann-Verlag Vector Enterprises aus Kalifornien Übersetzungen der ersten fünf Bände des Zyklus vor, Band 1800 im normalen Heftromanformat, 1801 bis 1803 im größeren Magazinformat, 1804 dann nur noch als E-Book. Hinter Vector Enterprises steckte der studierte Betriebswirt und Kampfkunstlehrer John Foyt. Foyt wurde von einigen freien Mitarbeitern unterstützt, unter anderem Dwight Decker als Übersetzer; Decker hatte bereits um 1974 Wendayne Ackerman bei den Übersetzungen des Posbi-Zyklus für Ace Books unterstützt, kannte sich also in der Serie und ihrer Terminologie aus, die in der neuen Ausgabe übernommen wurde (also »Pucky« für »Gucky«, »Bell« für »Bull« und »Topides« für »Topsider«, um nur drei Beispiele zu nennen).
Gleichwohl der Start der neuen Übersetzung durch die Teilnahme von Klaus N. Frick, Eckhard Schwettmann und Robert Feldhoff am Science Fiction WorldCon in San Antonio als Gäste und Referenten flankiert wurde, wobei sie von »Fan-Urgestein« Forrest J. Ackerman tatkräftig unterstützt wurden, schlug das Projekt fehl.
Heiko Langhans schrieb dazu in einem unveröffentlichten Text: »Es sei an dieser Stelle einmal festgehalten, dass die PERRY RHODAN-Serie zwar nominell dem Science-Fiction-Genre angehört, aber bedingt durch die Form der deutschen Fortsetzungsserie und durch den eigenen Erfolg mittlerweile nicht mehr in ihrer originalen Struktur dem amerikanischen Markt zu vermitteln ist, wenn das überhaupt je der Fall war. In ihren Anfängen ist sie inhaltlich höchstens mit den frühen, d. h. ab den 1920er Jahren geschriebenen Space Operas von Edmond Hamilton, Jack Williamson oder E.E. Smith vergleichbar, ohne allerdings deren historischen Stellenwert aufzuweisen.«
Erinnerungen eines Mitarbeiters
Der WorldCon in San Antonio
Von Klaus N. Frick
Völlig klar: In diesem Logbuch geht es um den Aufenthalt der PERRY RHODAN-Truppe auf dem Lone Star Con 2 oder dem 55. SF-WorldCon in San Antonio. Nennt es doch, wie ihr wollt. …
Am Dienstag, 26. August, flogen PERRY RHODAN-Autor Robert Feldhoff, unser Marketing-Manager Eckhard Schwettmann sowie ich als PERRY RHODAN-Redakteur von Frankfurt aus via Chicago nach San Antonio, Texas. Dort wurden wir von brüllender Hitze empfangen und brauchten gut einen Tag, bis wir uns über die Örtlichkeiten informiert und an die Temperaturschwankungen (sehr heiß außerhalb, sehr kühl innerhalb der klimatisierten Räume) gewöhnt hatten.
Die Vielfalt eines SF-WorldCons ist immens: Ständig laufen bei einer solchen Veranstaltung zwischen zehn und fünfzehn Programmpunkte parallel. Man kann zu Autorenlesungen gehen und mit Filmemachern diskutieren, man kann sich Filme anschauen oder durch die Art Show bummeln, man kann im Dealer’s Room seltene SF-Romane erstehen oder Autogramme von nahezu allen populären internationalen SF-Autoren holen, man kann Diskussionsrunden verfolgen oder mit Fans aus den Vereinigten Staaten darüber sprechen, wie man Fanzines machen kann … und so weiter. Es gibt anscheinend nichts, was es auf einem SF-WorldCon an Programm nicht gibt.
Wie WorldCons »vergeben« werden, ist eine Geschichte für sich: Schon Jahre zuvor bewerben sich bei den WorldCons diverse Städte für die kommenden Jahre. Dabei wird dann gewählt – auf diese Weise wurde der WorldCon nach San Antonio vergeben. Wichtig für die Bewerbung ist bei den amerikanischen Fans auch die Umgebung einer Stadt: Welche Hotels stehen zur Verfügung, welches Kongresszentrum wird gewählt, und was kann man sonst noch in der Stadt unternehmen? In San Antonio wurden das mit 2000 Betten ausgestattete Marriott-Hotel sowie das Kongresszentrum ausgewählt.
Ein weiteres Extra der im südlichen Texas gelegenen Stadt ist der sogenannte Riverwalk. Dutzende von kleinen Restaurants und Bars reihen sich entlang des San Antonio Rivers sowie eines Kanalsystems, dazu gibt es romantische Wege, die von Büschen und Bäumen gesäumt werden. Wer wollte, konnte eine hübsche Flussfahrt mit einem Touristenboot unternehmen; leider hatten wir dazu keine Zeit.
Ein wesentlicher Bestandteil eines WorldCons ist die Händlerbörse. In diesem Dealer’s Room sind nicht nur allerlei SF-Produkte zu finden, sondern auch Schmuck, T-Shirts, Kunstdrucke, Poster, Comics und vieles anderes mehr. Hier hatte die Firma Vector Enterprises ihren Stand, hier wurde PERRY RHODAN mit der amerikanischen Ausgabe präsentiert, hier hielten wir uns auch sehr häufig auf. Neben der amerikanischen Ausgabe zeigten die Mannen um Vector-Chef John Foyt (ein ausgesprochen fröhlicher und freundlicher Mensch) andere PERRY RHODAN-Ausgaben aus den verschiedensten Ländern sowie den Kalender, die CDs und vieles anderes mehr.
Die Ausgabe 1800, die im amerikanischen Exemplar nun »Time Lapse« heißt, konnte kostenlos abgegriffen werden. Viele Fans nutzten die Chance, sich sofort ein von Robert Feldhoff signiertes Exemplar zu sichern; viele von ihnen hatten nie zuvor von PERRY RHODAN gehört, andere wiederum kannten die Serie von früher und freuten sich auf die Wiederauflage in den Vereinigten Staaten.
Innerhalb des sehr umfangreichen WorldCon-Programms trat PERRY RHODAN gleich mehrfach in Erscheinung. So saß Eckhard Schwettmann gleich am Donnerstagnachmittag auf einem Podium, um mit Autoren wie Jack Williamson, C.J. Cherryh und Lois McMaster Bujold (Williamson war in den frühen SF-Zeiten einer der Stars, die zwei letztgenannten Damen haben in den letzten Jahren alle SF-Preise abgeräumt, die es weltweit zu gewinnen gibt) über Space Operas zu diskutieren. Weniger spannend war sein zweiter Programmpunkt, bei dem er mit dem britischen SF-Profi Paul J. McAuley und anderen Teilnehmern über »Britische und europäische SF« sprach.
In weiteren Programmpunkten hatte sich Robert Feldhoff zum Thema Comics mit amerikanischen und britischen Profis auseinanderzusetzen. Unter anderem diskutierte er am Freitagnachmittag mit den Ehrengästen Neal Barrett jr. und Michael Moorcock über die Möglichkeiten, Prosa aus der Roman- in die Comic-Form zu übertragen.
Unser wichtigster Programmpunkt war sicher die Präsentation der PERRY RHODAN-Serie am Samstagmorgen. Zusammen mit John Foyt und Forry Ackerman saßen wir drei Deutschen auf dem Podium. Eckhard zeigte den amerikanischen Lesern mit Hilfe einer Diashow das PR-Universum, wir anderen ergänzten durch weiterführende kleine Beiträge.
Machen wir uns nichts vor: Am besten kamen die Room-Partys an, die das PERRY RHODAN-Team um John Foyt organisierte. Es gab kühles Bier und andere Getränke; man konnte im Internet die PERRY RHODAN-Homepage besuchen; auf einem Fernsehschirm liefen die Demo-Versionen der geplanten Computerspiele, und wir führten zahlreiche Gespräche bis spät in die Nacht. Mit dabei waren übrigens immer die in Amerika wohnenden Fans Stefan und Robin, deren Hilfe uns aus mancher Situation rettete, sowie PERRY RHODAN-Titelbildzeichner Ralph Voltz nebst Frau Laura (die beiden haben im August erst geheiratet).
(aus dem »Logbuch der Redaktion« vom 4. September 1997)
15Das gilt auch für die in PR 1650 eingeführten »Androgynen“, eine von den Terranern auf dem Weg in die Große Leere auf mehreren Planeten ausgesetzte Roboterzivilisation, die den Kontakt zwischen der Milchstraße und der Leere erleichtern sollten. Aber wenn man nicht mehr zur Großen Leere reist, braucht man auch keine Androgynen mehr.
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