Nach seiner Schullaufbahn erlernte er den Beruf des Industriekaufmanns, den er aber 2003 zugunsten eines Lebens als Schriftsteller an den Nagel hängte. Doch schon zuvor war er in der Fanszene rührig: Er veröffentlichte erste Romane und Kurzgeschichten, schrieb für Fanzines, veranstaltete Cons – 1982 gehörte er zu den Gründern des ColoniaCons –
und zählte jahrelang zu den wichtigsten Aktivisten des Fandoms.
Eine seiner ersten professionellen Veröffentlichungen war »Rückkehr nach Derogwanien« (1997). Weitere Romane folgten, auch für andere Verlage.
Als freiberuflicher Autor wagte er sporadische Ausflüge ins Krimigenre – mit Kölner Lokalkolorit – und zu Kinderbüchern, blieb aber vor allem der phantastischen Literatur treu und dabei speziell der Science Fiction.
Im Rahmen des Perryversums verfasste er etliche ATLAN-Heftromane, ATLAN-Taschenbücher, zwei Romane für PERRY RHODAN EXTRA sowie weitere Romane für PERRY RHODAN ACTION. Er wurde zu einem der wichtigsten Autoren der REN DHARK-Serie, schrieb für PROFESSOR ZAMORRA sowie andere Serien und lieferte die Exposés für die Buchausgabe der Serie RAUMSCHIFF PROMET – »Von Stern zu Stern«.
2012 wurde Achim Mehnert auf der 72. Internationalen Comic- und Romanmesse in Köln der internationale Romanpreis »Dark Star 2012« verliehen, ihm zu Ehren verbunden mit einer Sterntaufe auf den Namen »Mehnerts Stern«.
Im selben Jahr begann seine Arbeit für den Verlag Peter Hopf, für den er Romane zu den Comic-Klassikern TIBOR, FALK und NICK DER WELTRAUMFAHRER schrieb.
Groß war der Schock für Freunde, Familie und Kollegen, als Achim Mehnert am 7. November 2018 völlig überraschend verstarb.
Essay
Peter Terrid, der Lückenschließer
Die Burgschmiet-Taschenbücher geben uns hier die Gelegenheit, uns ein wenig ausführlicher mit einer bestimmten Facette von Peter Terrids Werk zu befassen: Ich nenne sie bei mir die »Lückenschließer« (nicht zu verwechseln mit »Lückenfüllern«, die es ja angeblich auch geben soll – also Romane, von denen behauptet wird, sie würden die Handlung nicht voranbringen).
Ein »Lückenschließer« ist ein Roman, der einen aus der Heftromanserie (normalerweise der Erstauflage) »liegengebliebenen« Handlungsstrang wieder aufnimmt und zu einem für die Leserinnen und Leser befriedigenden Ende bringt. Die Natur einer Fortsetzungsserie wie PERRY RHODAN bringt es mit sich, dass derlei nur schwer in die laufende Handlung eines späteren Zyklus integriert werden kann. Insofern bot sich eine Institution wie die PLANETENROMANE geradezu an, solche Themen zu behandeln.
Es ist nun nicht so, dass Peter Terrid der Einzige war, der sich innerhalb der Taschenbücher des Schließens von Handlungslücken verschrieben hätte; auch Kurt Mahr sowie Peter Griese waren hier sehr eifrig, desgleichen Arndt Ellmer. Allerdings war niemand so gründlich wie Peter Terrid, und seine intime Kenntnis der Frühzeit der Erstauflage half ihm enorm.
Gehen wir Peter Terrids insgesamt 22 Romane in den PERRY RHODAN-Taschenbücher unter diesem Aspekt durch, ergibt sich:
Band 179, »Unsterblichkeit x 20« (1978), zugleich sein erster Beitrag für die Reihe: Als Perry Rhodans missratener Sohn Thomas Cardif von ES »seinen« Zellaktivator bekam, forderte er zugleich zwanzig dieser Geräte für seine Verbündeten, die Antis, ein. Es ist wohl bekannt, was aus Cardifs Aktivator wurde; die der Antis aber tauchten nie wieder auf. Bis zu diesem Roman.
Band 187, »Duell der Unsterblichen« (1978): Der Band spielt kurz nach dem Tod von Perry Rhodans erster Frau Thora und beschäftigt sich mit dem Verbleib des Serums, das sie hätte verjüngen sollen. Der Roman leidet (ein bei Terrid sehr seltenes Phänomen) ein wenig unter kleinen Kontinuitätsfehlern; insbesondere bemerken weder Autor noch Lektor, dass Graf Rodrigo de Berceo schon lange tot war, bevor er im Roman stirbt.
Band 212, »Expedition der Todgeweihten« (1980): Behandelt wird hier das Schicksal derjenigen Empfänger der Zelldusche, die nach der Vernichtung der Kunstwelt Wanderer (beschrieben in PR 151) ihre Unsterblichkeit einbüßten und im Gegensatz zu einigen anderen keinen der von ES in der Milchstraße verstreuten Zellaktivatoren erhielten. Zu ihnen zählen bekannte Personen der PR-Frühzeit wie Conrad Deringhouse oder Michael Freyt, die sang- und klanglos aus der Heftserie verschwanden.
Band 230, »Die Träumer von Naphoora« (1982): Zugegeben, das ist kein richtiger Lückenschließer, sondern eher eine »unerzählte Vorgeschichte«. Der Roman beschreibt, wie Atlan und Perry Rhodan im Jahre 2115 n. Chr. den Asteroiden finden, der später zu Quinto-Center werden wird. Atlan erinnert sich dabei an eine Episode aus seinem Leben als Kadett an der Raumakademie Iprasa, die auf diesem Asteroiden spielte.
Band 288, »Schmied der Unsterblichkeit« (1987): einer der Klassiker der alten Taschenbücher, der aus diesem Grunde auch als Band 15 in der Taschenheftausgabe der PLANETENROMANE neu auflegt wurde. Sein Thema waren die Ursprünge der Meister der Insel und ihrer Zellaktivatoren.
Band 409, »Geheimkommando IPRASA« (1997): Dieser Roman beschreibt einige der Veränderungen, die sich im Reich der Arkoniden zwischen Band 1799 und 1800 der EA ergeben haben. Insbesondere wird der Tod von Atlans Geliebter Theta da Ariga geklärt.
Nicht aufgenommen in die obige Liste habe ich Romane, die zwar an Motive aus der Serie anknüpfen (zum Beispiel die Erschaffung des Zentralplasmas der Posbis durch die Meister der Insel, die in Band 184, »Sturm auf die Galaxis«, wieder aufgenommen wird), aber nicht direkt »Liegengebliebenes« aufarbeiten.
(Der Text beruht auf dem Nachwort von Rainer Nagel zum PLANETENROMAN-Taschenheft 23, »Expedition der Todgeweihten«.)
Interessant ist übrigens, dass es, bevor die Taschenbücher zu Burgschmiet wechselten, eine Reihe von Planungen zu Nachfolgeprodukten gab. Aus einer dieser Ideen sollten später die SPACE THRILLER werden (s. S. 84), eine andere, die auf einen Vorschlag von H.G. Francis zurückging, wurde hingegen nicht realisiert. Klaus N. Frick zitiert dazu in seiner Online-Kolumne »Der Redakteur erinnert sich« vom 23. Oktober 2020 aus einem seinerzeitigen Arbeitspapier:
»›Im Gespräch ist eine Art ›Junior-Ausgabe‹ von PERRY RHODAN, die derzeit von H.G. Francis in Zusammenarbeit mit der Redaktion erstellt wird‹, formulierte ich etwas vage. ›Die verantwortliche Cheflektorin‹ des Verlages habe ›bereits größtes Interesse signalisiert‹, schrieb ich und überlegte, ob man diese Reihe schon im Herbst 1997 starten könne. ›Als Autor ist hier in erster Linie H.G. Francis angesprochen, der in diesem Bereich die größte Erfahrung hat; als Mit-Autoren würden sich eventuell Robert Feldhoff und Arndt Ellmer anbieten‹, so meine Überlegung.«
Die Redaktion kommuniziert – Online
Die Einführung der PERRY RHODAN-Homepage machte Änderungen in der Kommunikation mit den Fans nötig. Man konnte nun Informationen schneller verbreiten, die Leser hatten (sofern sie über einen Internetanschluss verfügten) direkten Zugriff und mussten nicht auf eine gedruckte Version warten. Und so begann Klaus N. Frick im Januar 1997 mit einem »Logbuch der Redaktion« (das es heute immer noch gibt). In einem späteren Beitrag erinnert sich der Redakteur:
Erinnerungen eines Mitarbeiters
Wie Eckhard das Bloggen erfand
Das »Marketingbüro«, wie wir ab dem Sommer 1996 das Büro nannten, in dem Eckhard Schwettmann rings um die Marke PERRY RHODAN zu wirbeln begonnen hatte, war am Dienstag, 14. Januar 1997, der Ort einer Besprechung. Oliver Reiff und Matthias Schnurrer waren zu Besuch; die beiden Kollegen waren von Anfang an für unseren Internet-Auftritt zuständig.
Wir saßen um den Tisch, Eckhard auf der einen Seite, ich auf der anderen, die beiden Internet-Kollegen seitlich von uns. Das Fenster stand offen, wie Eckhard es auch bei frischen Temperaturen mochte, und es kam kühle Luft herein. Das war durchaus nötig; wir diskutierten intensiv über alle möglichen Fragen. Wie immer ging es darum: Was kann man mit diesem neumodischen Medium namens Internet eigentlich alles machen, wohin entwickeln wir die PERRY RHODAN-Seite?
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