Cornelia Weidner - Ein Leben mit Freunden

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Soma Morgenstern gehörte zu den zahllosen Schriftstellern, die vom Nationalsozialismus ins Exil gezwungen wurden. Er musste emigrieren, bevor er sich als Schriftsteller einen Namen hatte machen können. Das Exil brachte ihn um die ersehnte literarische Wirkung – ein Autor, der bis zu seinem Tod ohne Leserschaft blieb.
Cornelia Weidner legte 2004 die erste große Monographie über diesen feinsinnigen Schriftsteller und sein bedeutendes autobiographisches Oeuvre vor, die jetzt wieder lieferbar ist.
Morgenstern hatte dem großangelegten autobiographischen Projekt selbst ursprünglich den Titel »Ein Leben mit Freunden« geben wollen.
Was »Freundschaft betrifft«, schrieb er, »habe ich in meinem Leben besonderes Glück gehabt. Ich kann ohne Übertreibung sagen, daß es der Segen meines Lebens war. Mit vielen bedeutenden Menschen lebte ich in ungetrübter Freundschaft, bedeutenden, die später berühmt werden sollten, wie Joseph Roth, Alban Berg, Robert Musil, Otto Klemperer, Josef Frank, Ernst Bloch, um nur einige zu nennen.« Cornelia Weidner vermag in ihrer Studie »Ein Leben mit Freunden« pointiert herauszuarbeiten, was Charme und Größe des Morgenstern’schen Werks ausmacht: die autobiographische Dichtung als Zeugnis der Katastrophe.

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Während seines Aufenthaltes im Hause Conrad Lesters in Hollywood begegnete Morgenstern auch Alma Mahler wieder, der im Jahr 1940 gemeinsam mit Franz Werfel auf ähnlich abenteuerlichem Wege wie Morgenstern die Flucht aus dem besetzten Frankreich gelungen war und deren Haus in Los Angeles sich zu einem Treffpunkt exilierter Künstler und Intellektueller entwikkelt hatte. Mit Alma Mahler, die er bereits aus seinen Wiener Jahren kannte, verband Morgenstern auch später noch in New York eine enge Bekanntschaft. 1952, wenige Jahre nach Werfels Tod, zog seine Witwe nach New York und lebte dort offenbar in unmittelbarer Nähe von Morgensterns Hotel an der Upper West Side. Einer Aussage seines Freundes Al Hirschfeld zufolge, frühstückten Morgenstern und Alma Mahler jeden Sonntag gemeinsam. 61Wie nahe Morgenstern der legendären Künstlermuse gestanden hat, zeigt der Umstand, daß er bei der Trauerfeier für Alma Mahler in Campbell’s Funeral Chapel am 20. Dezember 1964 einen Nachruf auf die Freundin verlas. Aus den Worten, die er für Alma Mahler gefunden hat, spricht große Wärme und Zuneigung für eine außergewöhnliche Frau sowie eine intime Kenntnis ihrer Persönlichkeit: »Sie komponierte nun ihr Leben. Das sollte ihr Meisterwerk werden. […] Dieses Leben hatte ihren Stil, ihren eigenen Wert, ihre Würde, ihre Großzügigkeit. […] Im Schatten stand Alma nie. Sie hatte eben ihr eigenes Licht, den Segen der Persönlichkeit. […] Von ihrem Leben ging ein so starker Glanz aus, daß sogar wir, die nahen Freunde, erstaunlich selten innewurden, daß in ihrem Leben nebst vielem Glück viel Unglück und viel Leid Platz hatte. […] Es lag aber wohl nicht an Alma selbst, wenn ihre Freunde in ihrem Leben die Schattenseiten übersehen haben. Denn wir sind alle so geartet, daß wir unsere Legenden im Licht ohne Schatten sehen wollen.« 62

Die Tatsache, daß Morgenstern seine neuen Bekanntschaften und Freundschaften wieder vorwiegend in künstlerischen und intellektuellen Kreisen schloß, zeigt, wie wichtig ihm dieser Umgang und diese Art des intellektuellen Austausches gewesen sein müssen. Sie haben die Person Morgenstern wie auch sein Schreiben entscheidend geprägt. Das intellektuelle Umfeld, in dem sich Morgenstern zeit seines Lebens bewegte, sein ausgedehnter Freundes- und Bekanntenkreis, haben vor allem die ›autobiographischen Schriften‹ wesentlich beeinflußt. Die Tatsache, daß Morgenstern beabsichtigte, seinen Memoiren den Titel Ein Leben mit Freunden zu geben, unterstreicht den besonderen Stellenwert, den die Freunde in seinem Leben eingenommen haben. Es ist nicht zuletzt dieser Aspekt in Morgensterns Erinnerungen, der die Memoiren zu einem herausragenden Dokument ihrer Zeit macht.

Nach den Erlebnissen des Krieges und der Verfolgung fiel Morgenstern das Schreiben äußerst schwer. Die Nachrichten über die schrecklichen Verbrechen der Nazis, deren grauenhaftes Ausmaß erst Ende der vierziger Jahre im Zuge der Nürnberger Prozesse vollends bekannt wurde, stürzten ihn in eine tiefe seelische Krise, die sich zu einer Schaffenskrise ausweitete. Sie machte ihm das Schreiben vorübergehend unmöglich. Zudem mußte er erfahren, daß auch seine zweiundachtzigjährige Mutter sowie sein ältester Bruder Moses und seine Schwester Helena in Konzentrationslagern ums Leben gekommen waren. In der Zeit dieser Depression, da ihm das schriftstellerische Arbeiten nicht möglich war, begann Morgenstern zum ersten und auch letzten Mal in seinem Leben, Tagebuch zu führen, obwohl ein Tagebuch, wie er selbst schreibt, »nicht zu meinem Charakter nicht zu meinem Temperament nicht zu meinen Gewohnheiten« paßte. 63Das Gefühl, zusehen zu müssen, wie sein Leben dem Ende zuging, ließ ihn die Abneigung gegen das Tagebuchschreiben überwinden.

Die Jahre nach 1945 waren begleitet von Selbstmordgedanken. Er wäre nicht der erste Emigrant gewesen, der seinem Leben ein Ende bereitete, nachdem er Hitlers Regime heil entkommen war und endlich in Sicherheit und Freiheit leben konnte. 64Doch so weit kam es nicht. Das Verantwortungsgefühl für seinen noch halbwüchsigen Sohn Dan hielt Morgenstern am Leben. Wie viele Schriftsteller, die von Hitlers Regime aus ihrer Heimat vertrieben worden waren und im Exil leben mußten, so fühlte sich auch Morgenstern im fremden Land seiner Sprache und damit seines Werkzeugs, seines Mediums, beraubt. So notiert er am 18. Mai 1949 in seinem Tagebuch: »Das alles ändert nichts an der Tatsache, daß ich mich seit einigen Jahren schon – ich weiß nicht genau, wann es angefangen hat – als ein Schriftsteller ohne Sprache fühle. Ich habe mich in die Deutschen so sehr verhaßt, daß ich auch die deutsche Sprache nicht lieben kann. Und ein Schriftsteller, der seine Sprache nicht liebt, hat keine Sprache.« 65Im Nachlaß Morgensterns fand sich darüber hinaus eine Notiz, in der er seine Situation nach dem Krieg mit einem Alptraum vergleicht, in dem man versucht zu schreien und feststellen muß, daß man seine Stimme verloren hat: »Like in a nightmare, trying to cry and finding you lost your voice. Problem is to find voice again to write about horrors.« 66

Dieses Gefühl, diese im wahrsten Sinne des Wortes ›Sprachlosigkeit‹, sollte Morgenstern zeit seines Lebens nicht mehr ganz verlassen. Dennoch hielt er im Gegensatz zu manch anderem Exil-Schriftsteller an der deutschen Sprache fest und verfaßte auch weiterhin alle Manuskripte auf Deutsch. In seinem Tagebuch begründet er diesen Entschluß damit, daß er sich zu alt fühlte, um noch einmal die Sprache zu wechseln: »Jetzt ist es zu spät. Der einzige Trost, der mir übrig bleibt, ist: es war schon vor 10 Jahren zu spät. Was für eine Art hebräischer Schriftsteller wäre ich schon geworden? Eine Sprache wechseln kann man spätestens zwischen 20–30. Später ist es immer zu spät. Im Grunde halte ich nichts davon auch zwischen 20–30.« 67Interessant ist, daß Morgenstern es offensichtlich niemals in Erwägung gezogen hat, ein englischsprachiger Schriftsteller zu werden. Die einzige Alternative, die es für ihn zur deutschen Sprache gegeben zu haben scheint, war das Hebräische, so wie Israel ihm als einzig wirklich erstrebenswerter Ort erschien, an dem er seinen Lebensabend verbringen wollte. Die Verwirklichung dieses Traumes scheiterte allerdings an seiner finanziellen Situation, so daß es lediglich zu einer Reise nach Israel im Jahr 1950 gekommen ist.

In seinen Lebenserinnerungen erwähnt Morgenstern eine Anekdote, die Aufschluß darüber gibt, warum er auch in Amerika an der deutschen Sprache festgehalten hat, die ja nicht einmal seine Muttersprache war. Im zweiten Teil seiner Erinnerungen an Alban Berg schildert er eine Begegnung ›Mit Schönberg in Kalifornien‹ – so auch der Titel des entsprechenden Kapitels: »Beim ersten Besuch bei ihm zu Hause war er [Schönberg] zunächst nicht gerade herzlich. […] Auf einmal sagte er: ›Sie werden natürlich jetzt anfangen, englisch zu schreiben.‹ Ich erklärte ihm, daß ich zu alt sei, die Sprache zu wechseln. […] ›Ich schreibe alles in englisch‹, sagte er, ›Sie müssen das auch tun.‹ Ich meinte, daß ich wahrscheinlich mit der Zeit es so weit bringen würde, einen Artikel in englischer Sprache zu schreiben, aber sicherlich nie einen Roman. […] ›Wenn man einen Artikel schreiben kann, kann man auch einen Roman schreiben.‹ Ich versuchte, ihm den Unterschied klar zu machen. Ohne Erfolg. Er insistierte, und zwar nicht ohne Strenge. […] Als ich ihm sagte: ›Herr Schoenberg. Sie sind Komponist. Die Noten, die Sie schrieben, haben nicht deutsch gesprochen, und die Noten, die Sie jetzt schreiben, sprechen nicht englisch. Was Sie englisch schreiben, ist nicht Literatur und will es nicht sein.‹ Das genügte ihm noch immer nicht, obwohl er etwas nachdenklich wurde. Ich fragte ihn, wie er die vielen schönen Palmen empfinde, an denen wir in Kalifornien im Auto vorbeifahren. ›Für mich‹, sagte ich ihm, ›ist eine Palme noch lange kein Baum. Ich glaube, ich werde jahrelang hier wohnen müssen, bis ich soweit bin. Vorläufig ist für mich eine Reihe von Palmenbäumen eine sehr schöne Kulisse.‹ – ›Sie sind doch kein Maler‹, sagt er. ›Was gehen Sie die Palmen an?‹ Jetzt wurde ich etwas streng und sagte zu ihm: ›Herr Schoenberg, nehmen wir an, ich wäre kein Schriftsteller, sondern ein Pianist. Und Sie verlangen von mir, daß ich Geiger werde. Wäre das nicht zu spät verlangt?‹ Das hat er endlich eingesehen.« 68

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