Doris Büchel - Grenzgängerin

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Evelyne Binsack ist die erste Schweizerin, die 2001 auf dem höchsten Punkt unseres Planeten, dem Mount Everest, stand. Schon damals war ihr klar, dass sie eines Tages auch den südlichsten Punkt der Welt erreichen wollte. Fünf Jahre später machte sie sich daher auf, die 25 000 Kilometer, die zwischen ihrer Haustür und dem Südpol liegen, zu Fuß, mit dem Fahrrad und auf Skiern zu überwinden. Dabei durchquerte sie in 484 Tagen sechzehn Länder. Fast zehn Jahre später folgte der dritte Streich, den nördlichsten Punkt unserer Erde nur mit Muskelkraft zu erreichen. Nach elf Monaten Planungsphase und 105 Tagen Expedition erreichte die charismatische Abenteurerin am 12. April 2017 den Nordpol. Und das gut einen Monat vor ihrem fünfzigsten Geburtstag.
"Führung bedeutet, Sicherheit auszustrahlen, und sie bedeutet auch, in Phasen der Entscheidung Einsamkeit aushalten zu können."
Evelyne Binsack

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Schon nach zwei, drei Kurven sah ich eine kleine Tankstelle. Sie hatte tatsächlich geöffnet. Erleichtert stieg ich vom Rad, bestellte einen Kaffee mit viel Milchschaum und dazu eine mit Puderzucker bestäubte Waffel. Und das Beste? Die freundliche Frau von der Tankstelle schenkte mir eine zusätzliche Waffel.

Meine Begegnungen mit den Trollen waren witzig. Manchmal fühlte es sich an, als würden sie mir hinten am Velo hängen. Dann rief ich ihnen zu: »Schieben! Schieben! Nicht ziehen!« Oder ich wollte unbedingt die nächste Fähre erwischen und rief: »Schieben, schieben! Helft mir!«, und radelte dann gleich ein bisschen schneller. Ich weiß, es war nur eine Vorstellung, eine mentale Hilfe. Aber je länger ich allein unterwegs bin, desto empfindsamer werde ich und desto stärker trete ich in Dialog mit der Natur und ihren übersinnlichen Wesen. Egal, ob Trolle, Elfen, Feen oder Zwerge – die Fantasiewesen waren für mich in diesen Momenten absolut real. So real wie die Tatsache, dass auch Berge Wächter sein können.

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Ich habe das schon auf meinem Weg zum Südpol gelernt, am Fuß des Berges Ampato in den Anden, im südlichen Peru: Die Indios sagen, dieser Berg sei der Wächter über das ganze Tal, auf ihm würden die Götter thronen. So kletterten die Inkas – lange bevor bei uns der Alpinismus erfunden wurde – auf den über 6000 Meter hohen Gipfel, um Schnee und Eis ins Tal zu bringen. Mit dem heiligen Wasser konnten sich dann die Dorfbewohner reinigen. Diese Reinigungszeremonie muss den Inkas sehr wichtig gewesen sein, denn es wird die Geschichte erzählt, dass die Welt untergeht, sobald der Ampato kein Eis mehr auf seinem Haupt trägt.

Auch in Nepal und Tibet sind die Berge von jeher heilig. Man kann die Geister entweder erzürnen oder sie gut stimmen. Ich spüre, dass darin viel Wahrheit steckt, auch wenn es für unseren westlichen Verstand wenig Sinn ergibt. Es war 2003, als ich für eine kleine Vortragsreihe mit Tashi Tenzing und Reinhold Messner unterwegs war. Tashi Tenzing ist ein Enkel des legendären Sherpa Tenzing Norgay, der 1953, gemeinsam mit dem Neuseeländer Edmund Hillary, Erstbesteiger des Mount Everest war. 1996 wollte Tashi Tenzing, damals 31-jährig, seinen ersten Gipfelversuch wagen und ließ sich vorher von einem Lama, einem buddhistischen Priester, für den Berg segnen. Der Lama sagte, er müsse sehr vorsichtig sein, es sei kein gutes Jahr an der Chomolungma – so der tibetische Name des Mount Everest. Tashi Tenzing verschob darauf sein Vorhaben und stieg erst 1997 zum ersten Mal auf den höchsten Gipfel der Welt. Eine weise Entscheidung, denn am 10. und 11. Mai 1996 wurden mehr als dreißig Bergsteiger beim Versuch, den Gipfel des Everest zu erreichen, von einem heftigen Wetterwechsel überrascht. Acht von ihnen kamen dabei ums Leben. Der Lama hatte das Unglück erahnt. Auch ich spüre, wenn ich sehr lang unterwegs bin, ob sich etwas tendenziell eher in eine gute oder in eine schlechte Richtung entwickelt; ahne, ob sich eine Gefahr anbahnt oder ob etwas gut bleibt. Einzelne Lamas haben diese Fähigkeit sehr viel ausgeprägter. Sie spüren vermutlich nicht nur Tendenzen, sondern haben reale Vorahnungen.

Von verschiedenen spirituellen Quellen hört man, ein Geist namens »Vista« throne über dem Mount Everest. Dieser Geist sei ein Erderschaffungswesen, dem die Kraft der Reinigung innewohne. Die Reinigung geschehe, so wird erzählt, indem negative Emotionen wie Ehrgeiz, Stolz, Übermut, Ungeduld oder Wut, die in niedriger Energie schwingen und bewusst oder unbewusst von Menschen ausgehen, von den höher schwingenden Energien am Mount Everest zurückgesandt werden. Wie der Schall eines Rufs, der an einer Felswand abprallt und als Echo zurückkommt, wird der Mensch auf seine eigenen Schwächen und Schatten zurückgeworfen und mit diesen am Berg konfrontiert.

Ich war insgesamt dreimal am Mount Everest – 2001, 2005 und zuletzt 2013. Im Jahr 2001 erreichte ich als erste Schweizerin den Gipfel, und dies, obwohl ich mich während der Akklimatisationsphase überforderte und zu früh und zu schnell zu hoch aufstieg. Zum Glück warnte mich die Höhenkrankheit in jener Nacht im Lager 2 auf einer Höhe von rund 7600 Metern. Sobald ich ins vorgeschobene Basislager zurückstieg, klang sie wieder ab. Ich erkannte, dass sich am Everest die eigenen Schwächen spiegeln. Und zwar in einer ungeschminkten Art und Weise. Mir wurde klar, dass mein Thema der Ehrgeiz und die Ungeduld waren. Zu früh, zu schnell, zu hoch.

Ich empfinde es wohl wie die Sherpas und die Tibeter, nämlich, dass der Everest eine vollkommen reine Energie in sich trägt. Nicht umsonst nennt man den höchsten Berg der Welt Muttergöttin der Erde. Sie wird verehrt und gepriesen. Deshalb findet vor jedem Aufbruch eine sogenannte Puja statt, eine Zeremonie der Ehrerweisung, um die Muttergöttin um Nachsicht zu bitten, dass wir mit Steigeisen an den Füßen auf ihrem Haupt herumtrampeln. Wie in meinem Buch »Schritte an der Grenze« beschrieben, bauen die Sherpas für diese Zeremonie einen kleinen Altar aus Steinen und schmücken ihn mit Gebetsfahnen – kleinen, quadratischen Tüchern, auf denen Gebete und Pferde aufgedruckt sind. In der tibetischen Sprache werden diese »Lung-ta« genannt, was übersetzt »Windpferde« bedeutet. Flattern die Fahnen im Wind, galoppieren die Pferde mit den Segenswünschen zum Wohle aller lebenden Wesen in das Universum hinaus.

Kein Sherpa würde ohne die Puja-Zeremonie auf den Berg steigen und nicht ohne vorher links am Altar vorbeizugehen und sich mit dem Reis zu segnen, den er aus einem Schälchen nimmt und dreimal in die Luft wirft. Mich erinnert dieses Ritual an den christlichen Segen der Heiligen Dreifaltigkeit. Wobei es meiner Meinung nach bei diesen Riten nicht darum geht, einen erzürnten Gott oder eine erzürnte Göttin zu besänftigen, sondern vielmehr darum, die eigenen Emotionen, Gedanken und Absichten ins Lot zu bringen, sodass sie nicht von einer egozentrischen Natur geprägt sein mögen und sich im Einklang mit einer höheren Kraft befinden.

Noch bewusster wurde mir dieses Phänomen, als ich 2005 zum Everest zurückkehrte. Das Wetter war schlecht, das Team nicht homogen, innerhalb der Expeditionen am Berg gab es Konflikte, und Mitglieder aus der eigenen Gruppe hatten mich sehr enttäuscht. Kurzum, es war mir unter diesen Umständen nicht möglich, auf den Gipfel zu steigen. Ich war sehr wütend, packte meine Sachen zusammen, machte mich auf den Heimweg durch das Khumbu-Tal und knickte unterwegs mit einem Fuß so unglücklich ein, dass drei von fünf Bändern rissen. Dazu kam, wie sich später herausstellen sollte, ein Knorpelschaden am vorderen Mittelfußknochen. Glücklicherweise kam mir damals ein Junge entgegen, der mir – gegen eine Belohnung – sein Pferd auslieh, auf dem ich ins nächste Dorf ritt, von wo ich mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Kathmandu ausgeflogen wurde.

Der Spezialarzt in der Schweiz, der später meinen Fuß untersuchte, mochte es kaum glauben, dass man sich einen Fuß lediglich durch Einknicken dermaßen verletzen kann. Etwas später erzählte ich die Geschichte einem Bekannten, der sich mit den Phänomenen von Energien und Mystik auskennt. Er grinste nur und sagte, ihm sei klar, warum ich mir den Fuß so schlimm verletzt habe. Zum ersten Mal hörte ich nun von einem Nichtbergsteiger, dass die Energie am Everest dermaßen stark schwinge, dass niedrige Emotionen wie Ehrgeiz, Wut, Eifersucht, aber auch Gier oder Neid wie ein Bumerang auf einen zurückgeworfen würden. Die Wut-Energie, die ich in mir getragen hätte, sei in dem Moment, als ich mich verletzte, explosionsartig aufgelöst und durch den Vorfall neutralisiert worden. Mein Verstand dachte: So ein Quatsch! Aber das Gefühl wusste: Genau so ist es.

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