Wolfgang Keul - Maria Magdalena von Friedrich Hebbel - Reclam Lektüreschlüssel XL

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Maria Magdalena von Friedrich Hebbel: Reclam Lektüreschlüssel XL: краткое содержание, описание и аннотация

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Maria Magdalena: «Ich denke nämlich nicht Theater- oder Lese-Futter zu liefern, sondern in einem einzigen großen Gedicht, dessen Held nicht mehr dieses oder jenes Individuum, sondern die Menschheit selbst ist und dessen Rahmen nicht einzelne Anekdoten und Vorfälle, sondern die ganze Geschichte umschließt, den Grundstein zu einem ganz neuen, bis jetzt noch nicht dagewesenen Drama zu legen …»

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Nach Karls Verhaftung offenbart Anton einen Grundzug seines Wesens, der bereits bei der Hausdurchsuchung (»Schließt auf! […] Ein Beil her!« – I,7; S. 58) oder bei Leonhards ablehnendem Brief an Klara (»Bravo, Lump!« – I,7; S. 59) zutage tritt: seinen SarkasmusSarkasmus. Statt sich zu verkriechen, sucht er ein masochistisches Bad in der Menge: »Wir wollen Spießruten laufen, straßauf, straßab!« (I,7; S. 60).

Konsequenz aus dem Bewusstsein seiner Angreifbarkeit ist seine allzu starrsinnige Fixiertheit auf Anschauungen, die aus der Zeit gefallen sind; die bürgerliche Moral, im 18. Jahrhundert (auch im bürgerlichen Trauerspiel) Richtschnur für beispielhafte Lebensführung, ist in unerbittlichen Gesinnungszwang umgeschlagen. In seinem Haus herrscht Anton als übermächtiger Patriarch der FamiliePatriarch – fast könnte man sagen: gottähnlich –, doch ohne die neutestamentliche Gnade oder Vergebung. Dominant und autoritär, wie er ist, duldet er weder Widerspruch noch Abweichungen. Seine Familie wird unter seiner Knute gebeutelt, in erster Linie die Kinder, die gemäß dem vierten Gebot Vater und Mutter zu ehren haben. Für Klara wiegt der Selbst- und Kindsmord aus diesem Grund weniger schwer als der indirekte Mord am Vater.

Antons restriktive Haltung gegenüber seinen Kindern bedeutet: Erfüllen sie seine Erwartungen nicht, wird ihnen die Vaterliebe entzogen. Kritisches Verhältnis zu KarlKarl, der sein Leben nicht an überkommenen Vorstellungen orientiert, bereitet ihm Verdruss; in seinen Augen untergräbt er Antons Wertvorstellungen. Er unterstellt Karl charakterliche Defizite, und so besteht für ihn nicht der geringste Zweifel an dessen Schuld, als er eines Diebstahls bezichtigt wird (I,7; S. 59).

Einen erheblichen Teil seiner Reputation bezieht Anton aus der moralischen Untadeligkeit seiner Hohe Erwartungen an KlaraTochter, die auf ihn zurückwirkt – so sein unverrückbares Dogma. Daher wacht er argwöhnisch über ihren Lebenswandel. Ihre vermutete Reinheit dient ihm sogar dazu, sich von Karls vermeintlicher Schuld reinzuwaschen: »dann wird man sprechen: an den Eltern hat’s nicht gelegen, dass der Bube abseits ging, denn die Tochter wandelt den rechten Weg« (II,1; S. 64).

Als in ihm ein böser Verdacht über Klaras Schwangerschaft aufkeimt, will er nicht wahrhaben, dass auch sein zweites Kind auf die schiefe Bahn geraten ist. Klara hat ihm einen vielsagenden, eigentlich unmissverständlichen Fingerzeig gegeben:

»MEISTER ANTON. […] Er [Leonhard] sagt sich von dir los! […] Lass ihn!«

KLARA. Vater, Vater, ich kann nicht!« (I,7; S. 59)

Wenn sie ein Kind zur Welt brächte, wäre die Tugendhaftigkeit seiner Familie ad absurdum geführt. Daher flüchtet er sich vor der bitteren Wahrheit – auch sprachlich. Das zeigt sich in der Verwendung von Sprachliche Flucht: AposiopesenAposiopesen: Er lässt seine Sätze abbrechen, bevor die wesentliche Information ausgedrückt ist: »Wer weiß, ob die Tochter nicht – […]. Bist du – […] und du – du –« (I,7; S. 58; S. 59). Anton scheut davor zurück, das Fürchterliche in Worte zu fassen. Denn Zweifel hegt er keine: »Dein Bruder ist der schlechteste Sohn, werde du die beste Tochter!« (II,1; S. 63). Und: »Werde du ein Weib, wie deine Mutter war« (II,1; S. 63 f.) – er sagt »werde«, nicht etwa »sei«! Freilich: Wie Klara die Wiederherstellung ihrer Reinheit bewerkstelligen soll, lässt er offen.

Antons Ambivalentes VerhaltenVerhalten ist ambivalent. Obwohl oder auch gerade weil er sich das Undenkbare vorstellen kann, nötigt er Klara mit brachialer seelischer Gewalt, an der Leiche der Mutter – makabre Szene! – ihre Unschuld zu beschwören (I,7; S. 60); ein weiterer Skandal um seine Familie, so droht er, werde ihn umbringen (II,1; S. 64). Allerdings überhört er, dass Klara den Schwur umformuliert und damit entschärft (I,7; S. 60); er betrügt sich selbst, um der Wahrheit nicht ins Auge blicken zu müssen. Als der sterbende Sekretär ihn anfleht, die leidgeprüfte Tochter nicht zu verstoßen, wird Anton das Undenkbare, dessen er bereits sicher war, bestätigt, und er wiederholt seinen Schwur (III,11; S. 94). Doch man muss bezweifeln, ob er sein Vorhaben verwirklicht.

Meister Anton erweist sich als Einerseits: ignoranter Kleinbürgerpedantischer, bornierter Kleinbürger, der an konventionellen ethischen Überzeugungen festhält. Er verlangt, dass sich seine Mitmenschen bedingungslos seinen Vorstellungen beugen; Verständnis für andere und Toleranz sind ihm fremd. Die bürgerliche Tugend, ehemals beispielhaft im Kontrast zum Adel, ist zu hartherziger Selbstgerechtigkeit erstarrt. Anton nimmt den Tod seiner Tochter billigend in Kauf (III,11; S. 94), wenn nur sein Renommee fleckenrein bleibt. Als Klaras Selbstmord erwiesen ist, ergeht er sich in Selbstmitleid: »Sie hat mir nichts erspart […]! Ich verstehe die Welt nicht mehr!« (III,11, S. 95). Anton realisiert, dass seine bürgerliche Moral einem Zersetzungsprozess unterliegt.

Andererseits beweist Anton – je nach Lage der Dinge – auch Charakterzüge, die von Andererseits: menschliche Größemenschlicher Größe zeugen: Aufrichtigkeit, Verlässlichkeit, Mitgefühl und Dankbarkeit. Dies zeigt sich in seiner Beziehung zu seinem ehemaligen Lehrmeister Gebhard.

So ist Antons Wesen als Antons Wesen: zwiespältigzwiespältig zu beurteilen. Zwar wollte der Autor Hebbel ihn offenbar rein positiv verstanden wissen, wie seine Briefe an Elise Lensing bezeugen: »ein prächtiger Kerl« (15. März 1843), »ein Held im Kamisol [Strickweste]« (26. März 1843), »ein Riese« (5. Dezember 1843).5 Doch diese eindimensionale Sicht des Autors wird der Komplexität der Figur nicht gerecht.

Die Mutter

Gemäß der Tradition des bürgerlichen Trauerspiels nimmt die Mutter nur eine Nebenrolle ein; der zentrale Konflikt spielt sich zwischen dem Vater und seinen Kindern Karl und Klara ab. Nur einmal wird ihr Vorname, »Therese«, genannt, nämlich kurz nach ihrem Tod (I,7; S. 58). Somit ist sie nicht als Individuum gezeichnet, sondern eher als Typus der HausmutterTypisierung zu sehen: Sie besetzt die traditionelle Rolle als »Gute Hausmutter« (I,6; S. 55), wie ihr Mann sie nennt. Innerhalb der kleinbürgerlichen Familie hat sie eine dienende Funktion; klaglos übernimmt sie die Überzeugungen ihres Mannes bis in dessen Wortwahl hinein: »ich habe im Hause geschafft, was ich konnte […] und den sauren Schweiß eures Vaters zusammengehalten« (I,1; S. 36 mit Bezug auf I,6; S. 57). Ihre Aufgaben sind es, den Haushalt sparsam und reinlich zu führen sowie die Kinder sittsam zu erziehen.

Die Verwendung biblischen Vokabulars verweist auf ihre Lebensferne Gottesfurcht?Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit. Soeben von einer schweren Krankheit genesen, geht sie zur Kirche, um Gott ihren Dank abzustatten (I,1; S. 36). Dazu trägt sie ihr weißes Hochzeitskleid als Symbol ihrer Reinheit; Gleiches versinnbildlichen die Myrten, die sie in einem Blumentopf pflegt (I,1; S. 35). Thereses Glaube bedeutet für sie die Verpflichtung, Gott zu dienen – eine Bringschuld, denn sie lebt »in der Furcht des Herrn« (I,1; S. 36).

Ihr Gottesverständnis mag aufrichtig sein, doch gegenüber der rauen Wirklichkeit bietet es keine rechte Hilfe. Ihre tröstenden Worte »Kind, ich will für dich beten« (I,3; S. 39) sind kaum dazu angetan, Klaras Verhältnis zu Leonhard zu kitten.

Das Miteinander der beiden Eheleute wirkt wenig gefühlsbetont. Zwar geht man in entspannten Momenten durchaus liebevoll miteinander um (I,6; S. 55), doch es lässt aufhorchen, wie gefasst, ja unterkühlt Anton den Tod seiner Frau registriert (I,7; S. 58). Ursache könnte die Verschiedenheit der beiden Charaktere sein: Starrheit gegenüber Nachsicht, Argwohn gegenüber Vertrauen, Prinzipienfestigkeit gegenüber Verständnis. Der entscheidende Streitpunkt ist aber in den unterschiedlichen Prinzipien der ErziehungErziehungsprinzipien fassbar: Während Anton seiner Frau vorwirft, sie verwöhne Karl (I,6; S. 57), beanstandet sie: »Gegen deinen Sohn […] bist du nur ein halber Vater« (I,6; S. 56) – allerdings, ihrer Rolle gemäß, nur zaghaft.

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