Heike Ulrich - Witterung – Lauf so schnell du kannst

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Witterung – Lauf so schnell du kannst: краткое содержание, описание и аннотация

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ER NIMMT WITTERUNG AUF – ER VERFOLGT – ER TÖTET!
Dieser Roman schlägt den Spannungsbogen von Bad Arolsen nach Kassel, Leipzig und Warschau bis nach San Francisco und zurück: Der Mord an dem Steuerberater Walter Zeller und der Fund einer verstümmelten Frauenleiche, die in der Nähe der nordhessischen Kleinstadt Bad Arolsen an einer früheren Germanenkultstätte aufgefunden wird, führen den Ex-Fallanalytiker und Wahlleipziger HERIBERT FALK in die tiefsten Abgründe menschlicher Existenzen und in eine mehr als sieben Jahrzehnte zurückliegende dunkle Vergangenheit. Während sich Falk auf die Spuren eines Serientäters begibt, scheinen Geschichte und Mythen miteinander zu verschmelzen …

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Ihr Vater war wütend auf sie – Samira. Er gab der Familie ihres Peinigers recht – zu hundert Prozent!

„Du hast Schande über dich und die Familie gebracht. Akzeptiere das, was dir widerfahren ist, als Lektion und lass es auf sich beruhen!“

Dann war nochmals eine ganze Litanei an Vorwürfen und Drohungen auf sie herniedergeprasselt, und sie hatte sich erneut beschmutzt gefühlt. Doch ihr Vater kannte keine Gnade. Warum musste sie sich auch so „unzüchtig“ kleiden und sich mit diesem Jungen, mit diesem Patrick aus ihrer Abiturklasse, treffen? Waren ihr die Jungen aus der Heimat nicht gut genug? Dieses Verhalten musste die jungen Männer zwangsläufig wütend machen! Deren Familien hielten nun mal nichts von der in Westeuropa gelebten Dekadenz und Freizügigkeit. Sie erzogen – Allah sei Dank – ihre Söhne anders, nach den Gesetzen des Korans. Samiras Verhalten war eine Provokation und verspottete diese Männer, ja forderte sie regelrecht heraus! Die Gleichstellung der Geschlechter in Deutschland mochte für westliche Kulturen gelten, doch für ein Mädchen ihrer Herkunft gehörte sich das nun mal nicht!

Ihre Mutter hatte dazu still genickt und ihr in einem Vieraugengespräch ebenfalls Vorwürfe gemacht. „Männer sind triebhaft geschaffen. Wir müssen sie vor sich selbst schützen. Deshalb liegt es in der Verantwortung von uns Frauen, uns so zu kleiden, uns so zu bedecken, uns so zu verhalten, dass man das andere Geschlecht nicht reizt! Du hast dich trotz meiner Erziehung darüber hinweggesetzt und musst nun die Konsequenzen tragen – zu Recht! Wären wir in unserer Heimat, würdest du dafür sogar bestraft werden!“

„Weshalb?“

„Weil du den Mann nicht vor sich selbst geschützt, sondern – im Gegenteil – ihn gereizt hast ... durch dein ganzes Verhalten.“

Samira hatte es nicht glauben können. Ihr sollte also die rechtmäßige Strafe widerfahren sein, die für Frauen ihrer Herkunft vorgesehen war, wenn diese sich zu sehr an der modernen Welt orientierten? Stellte Vergewaltigung tatsächlich das legitime Mittel einer Art Disziplinierungsmaßnahme dar? Machte eine westliche Lebensweise sie automatisch zu Freiwild?

Da war ihr der Kragen geplatzt, und sie hatte sich nicht mehr beherrschen können. Ihre Wut, die plötzlich stärker als ihre Traumatisierung gewesen war, hatte sie hinausgeschrien.

„Wie bitte? Ist das dein Ernst?! Der arme Vergewaltiger, der seinen Trieb brutal an mir befriedigen musste? Mama, hörst du dir überhaupt zu? Was bist du für eine Mutter, was bist du für eine Heuchlerin? Wie kannst du es wagen, wie kannst du dafür plädieren, dass ein Vergewaltiger nicht zur Rechenschaft gezogen wird? Doch nur zu – propagier’ Rechte für den Abschaum! Ich dulde es jedoch nicht! Selbst wenn ich mich entscheide, nackt herumzulaufen – kein Mann hat das Recht, sich über meinen Willen hinwegzusetzen, hörst du?“ Ihre Mutter hatte plötzlich den Zeigefinger an die Lippen gelegt, um ihr zu bedeuten, leiser zu sein. Doch der Vater hatte bereits in der Tür gestanden und Samira gedroht.

Doch sie war nicht eingeknickt und plötzlich merkwürdig ruhig geworden.

„Egal welcher Herkunft ... ein Mann hat seinen Trieb, ich sage es ganz deutlich – seinen Schwanz – gefälligst unter Kontrolle zu haben. Was für eine Memme, was für ein Schwächling, was für ein Neandertaler, der das nicht kann!“

Da hatte der Vater sie heftig geohrfeigt.

Von der Familie verstoßen, hatte Samira ihre Koffer gepackt und sich von Patrick abholen lassen. In welcher Welt ihre Eltern auch leben mochten, Samira hatte sich längst entschieden. Sie beabsichtigte nicht parallel an der westlichen Gesellschaft vorbeizuleben – einer Gesellschaft, der sie sich zugehörig fühlte. Sie liebte es, Teil des Fortschritts zu sein, aktiv am Geschehen teilzunehmen, und mochte nicht einfach nur an den sozialen und wirtschaftlichen Annehmlichkeiten partizipieren, wie es ihre Eltern propagierten, ohne ihren Beitrag zu leisten.

Ihre Anwältin hatte dafür gesorgt, dass sie zunächst in ein Frauenhaus kam. Dort, wo niemand sie finden konnte. Später war sie in einer Wohngemeinschaft mit zwei anderen Frauen untergekommen. Und nun?

Obwohl sie nicht ernsthaft damit gerechnet hatte, schmerzte es sie plötzlich, dass niemand von ihrer Familie zur Gerichtsverhandlung erschienen war, um ihr beizustehen.

Doch sie hatte heute ihrem Peiniger direkt in seine widerliche Visage sehen müssen und war stark geblieben.

Er grinste immer noch, schließlich gab es keine Zeugen, wie so oft bei derartigen Vergehen. Die Unschuldsvermutung galt. Seine Augen durchbohrten sie immer noch.

Sie betete. Hoffentlich kam er nicht davon. Doch auch wenn – es war richtig gewesen, für sich selbst einzustehen.

Als sie aufstand, um zurück zu ihrem Platz zu gehen, musste sie an ihm vorbei. Einem Impuls folgend, blieb sie plötzlich direkt vor ihm stehen. „Verrecke, du Hurensohn!“ Dann bespuckte sie ihn.

Sofort kamen Ordnungskräfte und führten sie zu ihrem Platz, während die Richterin sie verwarnte und mit einer Ordnungsstrafe drohte. Doch sie fühlte sich gut – sie hatte ihm in seine provokant zur Schau getragene Unschuldsfresse gerotzt und fühlte sich zum ersten Mal befreit – zumindest für den Moment.

Noch ist der Prozess nicht zu Ende, dachte sie und suchte Patricks Augen unter den Zuschauern.

17

Michaela Schubert ging den langen Flur des Frauenhauses entlang, stoppte vor einer Tür und klopfte. Als von innen geantwortet wurde, öffnete sie die Tür und trat ein.

Frank Lindner hob den Kopf und blickte ihr freundlich entgegen.

„Frau Schubert.“

„Sie wollten mich sprechen?“

„Ja, ich wollte mich erkundigen, ob es Ihnen wieder gut geht. Frau Klossek sagte, dass Sie letztens einen heftigen Migräneanfall hatten?“

Er musterte sie, und Michela fühlte sich plötzlich unter diesem Blick unwohl.

„Es ging mir aber schnell besser, und jetzt ist alles wieder gut, danke.“

„Sie hätten nach Hause gehen sollen. Ich möchte, dass keiner meiner Mitarbeiter sich durch den Tag quälen muss. So arbeiten wir hier nicht. Nur für’s nächste Mal.“

„Danke.“

Lindner lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte sie nachdenklich, bevor er weitersprach. „Wissen Sie, wir kümmern uns hier um schwerst traumatisierte Menschen. Um das zu können, müssen wir auf uns selbst gut aufpassen, das gilt auch für Sie, Frau Schubert – verstanden?“

„Schön, dass Sie das so sehen, danke.“ Michaela machte Anstalten zu gehen.

„Sie sind geschieden, Frau Schubert, und haben eine Tochter, richtig?“

Michaela hielt inne. Worauf wollte Lindner hinaus? Sie antwortete zögernd: „Ja. Ist alles eine Frage der Organisation.“

„Oh, natürlich, davon bin ich überzeugt. Ich frage nicht aus Neugier. Frau Klossek sagte mir, bevor sie in Urlaub ging, dass Sie gern auf Vollzeit gehen würden. Das wäre eine ziemliche Umstellung für Sie – und für Ihre Tochter, oder?“

„Das stimmt, aber ...“

Michaela wollte etwas sagen, etwa, dass sie es sich durchaus zutraute, mehr Stunden zu arbeiten und dass sie das Geld unbedingt brauchte, doch Lindner kam ihr zuvor.

„Aber wenn Sie es sich zutrauen, und das tun Sie, schließlich hätten Sie sonst nicht gefragt, tue ich es auch. Ich könnte Sie ab nächsten Monat auf sechs Stunden setzen – zunächst. Das bekomme ich ohne Probleme beim Träger durch. Dann sehen wir weiter, okay?“

„Okay, danke.“

Michaela wollte gehen, doch Lindner hielt sie zurück. „Frau Klossek, verstehen Sie sich eigentlich gut mit ihr?“

Michaela stutzte. Worauf wollte er hinaus? „Schon“, sie zögerte. „Gibt es irgendetwas …?“

„Nein! Nein, überhaupt nicht.“

Lindner hatte abwehrend seine Hände gehoben.

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