Günter Stubenrauch
OB JUNG ODER ALT, LAUF SOLANGE DU KANNST
- Erfahrungen eines gestandenen Läufers -
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Inhaltsverzeichnis
Titel Günter Stubenrauch OB JUNG ODER ALT, LAUF SOLANGE DU KANNST - Erfahrungen eines gestandenen Läufers - Dieses ebook wurde erstellt bei
1. Vorwort
2. Meine Jogger-Periode
3. Erste Erfahrungen
4. Der leistungsorientierte Läufer
5. Lauf in der Gemeinschaft
6. Die Lebensgestaltung des Läufers
7 . Mein individuelles Trainingsprogramm
8. Verletzungen
Kapitel 9
Impressum neobooks
Wechseljahre, so sagt es das Wort, vollziehen im bestimmten Alter einen Wechsel in der biologischen Verfassung des Menschen. Diesen Wechsel sinnvoll, für Geist und Gesundheit förderlich, zu vollziehen, sollte sich jede Frau, jeder Mann vornehmen. Ja, auch Männer durchleben Wechseljahre. Dieses Buch wendet sich vornehmlich an die älteren Frauen und Männer, die sich diesem Wechsel nicht passiv unterordnen wollen, sondern bestrebt sind, ihre geistigen und körperlichen Potenzen weitestgehend aufrecht zu erhalten, die in Aktivität und gesund alt werden wollen. In diesem Sinne kann „Jogging„ Heilmethode sein. Nun legen Sie aber dieses Buch nicht deshalb beiseite, weil Sie vielleicht denken, zu dieser genannten Altersgruppe gehöre ich noch nicht. Auch für Sie als jüngerem Menschen findet sich bestimmt so manches Wissenswerte auf den nächsten Seiten.
Dieses Buch soll Mut machen all denjenigen, die ihr Leben verändern wollen, ob sie schon älter sind oder noch jünger, es soll den Leser bekannt machen mit der ungewöhnlichen Welt des Laufens, und es soll denen Ratschläge geben, die sich im Lauf versuchen wollen. Dieses Buch wird dem Einsteiger zeigen, wie er gesünder leben kann, und das unabhängig davon, wie alt er ist oder wie „unsportlich„ bzw. „ungeschickt„ er sich einschätzt. Es soll aber auch denen behilflich sein, die sich das Laufen bereits zu Eigen gemacht haben, und die vielleicht das Bedürfnis haben, ihre Lebensweise noch gesünder und ihr Training noch effektiver gestalten zu wollen. Es kann ihnen aber auch helfen, zu erkennen, wie sie schneller und ausdauernder laufen und wie sie ihr Wissen um das Laufen vervollkommnen können. Dieses Buch soll aber keineswegs denjenigen abschrecken, der sich neben dem eigentlichen Lauf keinen umfassenden Dehnungs- und Kräftigungsübungen aussetzen will. Seinen Zeitaufwand zum Joggen und Laufen, zur Vor- und Nachbereitung soll jeder selbst bestimmen.
In diesem Buch sind meine Erfahrungen aus einer über 35-jährigen Zeit als Freizeitläufer enthalten. Diese Erfahrungen beruhen insbesondere auf der Vorbereitung und Teilnahme an 31 Rennsteigläufen, darunter 24 Rennsteigmarathons. Auch 3 Teilnahmen an Berlin-Marathons stehen zu Buche. Desweiteren schöpfte ich meine Erfahrungen unter anderem aus 9 Harzgebirgsläufen und diversen weiteren Laufveranstaltungen. Ohne in Eigenlob zu verfallen, sei hier mitgeteilt, dass ich meinen letzten Halbmarathonlauf auf dem Rennsteig im Jahre 2011bestritt, im damaligen Alter von 83Lebensjahren. Seitdem nehme ich nicht mehr an Wettkämpfen teil, laufe auch nur noch recht wenig, bin aber nach wie vor aktiv unterwegs auf Nordic-Walking-Touren.
In diesem Buch sind also Anregungen zu finden sowohl für den Einsteiger, wie er einige in diesem Buch enthaltene Hinweise beachten könnte, als auch für den schon Fortgeschrittenen, um zu vergleichen, wie es andere machen. Jeder der es will, kann sich selbst vornehmen, dieses oder jenes zu versuchen, oder auch, um sich zu prüfen, warum andere manches anders machen oder um sich auch bestätigt zu fühlen, weil sie die gleichen Erfahrungen wie andere gesammelt haben.
Schon hier empfehle ich all denen, die sich vornehmen zu laufen, damit nicht zu warten, bis sie dieses Buch gelesen haben. Beginnen Sie noch vor dem nächsten Umblättern mit dem Lauf und Sie werden Ihre Freude daran haben.
Im Mittelpunkt all dessen, was mit Laufen zu tun hat, steht immer, aktiv zu sein, sich zu bewegen, dann aber auch gleich, sich sinnvoll zu bewegen, und schließlich, seine Leistungen zu steigern, um sich im Wettkampf mit anderen zu messen. Der Sport im Allgemeinen und das Laufen im Besonderen soll vorrangig Mittel für Wohlbefinden, Gesundheit und Fitness sein. Der Leser möge sich bei der Lektüre dieses Buches immer daran erinnern, daß ich hier keine Rezepte oder allgemeingültigen Dogmen verbreiten will, sondern ausgehend von meinen eigenen Erfahrungen nur Anregungen vermitteln möchte. Speziell sei auch darauf hingewiesen, daß ich bei der Darlegung medizinischer Fragen immer von meinen laienhaften Vorstellungen, aber auch von meinen eigenen Erfahrungen, zum Teil auch von angelesenen Erkenntnissen ausgehe und keine medizinischen Ratschläge erteilen will. Jeder Mensch hat seine eigene Anatomie, seine eigene Psyche und seine eigenen physischen Fertigkeiten und Fähigkeiten, auf denen er, wenn er es will, selbst aufbauen kann, will er sich dem Laufen hingeben.
Es ist mir Bedürfnis, all denen zu danken, die mich zum begeisterten Läufer werden ließen. Es sind dies vornehmlich die Organisatoren und fleißigen Helfer des Rennsteiglaufes, die den Teilnehmern dieses Laufes Jahr für Jahr, und dies seit Jahrzehnten, zu einem starken Erlebnis verholfen haben. Sie sind es letztlich, die mir ständig die Anregungen dafür gaben, mich immer wieder diesem unvergleichlichen und eindrucksvollen Ereignis Rennsteiglaufzu stellen. Das begann im Dezember mit der zielgerichteten Vorbereitung auf den nächsten Rennsteiglauf und endete im November mit der geistigen Verarbeitung meiner Lauferlebnisse des verflossenen Jahres.
Dank sei auch ausgesprochen an meine Frau, die nicht nur mit großem Verständnis meiner sportlichen Betätigung gegenüber steht, sondern die mich sogar aktiv unterstützt, die mir mit ihren Erfahrungen aus ihrer eigenen nunmehr 28-maligen Teilnahme am Rennsteiglauf bei der Bearbeitung dieser hier vorliegenden Lektüre kräftig zur Seite stand.
An dieser Stelle auch meinen Dank an Herrn Prof. Dr. Heinz David und Herrn Dr. Priewich, die meine Darlegungen zu sportmedizinischen Fragen kritisch begleiteten.
Vielen Dank richte ich auch an die Sportsfreunde meiner Laufgemeinschaft, den Köpenicker Rennsteigtigern, die mir mit ihren praktischen Lauferfahrungen so viele gute Ratschläge erteilten und auch so manchen Hinweis für die vorliegenden Zeilen gaben.
Bleibt mir an dieser Stelle noch, die Hoffnung und den Wunsch zu hegen, daß recht viele ältere und gesunde Menschen, ob Männlein oder Weiblein, den Mut fassen, während und spätestens nach dem Lesen den Hausschuh mit dem Laufschuh zu tauschen und in der Natur praktisch versuchen, sich durch Lauf gesund zu erhalten. Es würde mich auch freuen, wenn Einsteiger und Fortgeschrittene ab und zu das hier Geschriebene zur Hand nehmen, um Anregungen zu schöpfen für ihr Jogging oder für ihren leistungsorientierten Lauf.
Auf Wiedersehen beim Lauf in der Natur, warum nicht auch auf dem Rennsteig.
WIR LEBEN NICHT, UM ZU LAUFEN,
WIR LAUFEN, UM ZU LEBEN.
Zunächst war mein Leben bis ins fortgeschrittene Alter hinein nicht vom Sport geprägt. In der Schule war ich froh, wenn die Turnstunde vorüber war, im späteren Leben stand teilweise sogar eine gewisse Bequemlichkeit der körperlich-sportlichen Aktivität im Wege. Eine Ausnahme: Gern bin ich von Kindheit an geschwommen, aber halt nur so viel, wie es mir nichts weiter als Spaß machte. Heute weiß ich nicht mehr zu begründen, warum ich keinen Sport trieb. Es kann sein, daß mich meine wahrlich nicht herausragenden Leistungen und Fähigkeiten beim Schulsport davon abhielten, sportlich aktiv tätig zu werden. Auch der Versuch meines Vaters, in mir Anregungen zum Geräteturnen zu wecken - er war selbst bis ins reifere Alter hinein ein nach meinen Erinnerungen guter Geräteturner - schlugen völlig fehl. Bereits nach dem Besuch der ersten von ihm veranlaßten Turnstunde war ich unwillig, weiter zu turnen. Es wird auch so gewesen sein, daß meine Interessenlage in den jungen Jahren nicht auf Sport gerichtet war, und daß auch niemand da war, der in mir sportliche Interessen weckte, etwa am Ballspiel oder an der Leichtathletik. Sicher spielte es auch eine Rolle, daß mein Zeitfonds auch ohne Sport ausgefüllt war.
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