Bernd Buchner - Wagners Welttheater

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Die Bayreuther Festspiele sind ein einzigartiges Phänomen: Wagner baute sich ein Opernhaus, in dem ausschließlich seine eigenen Werke aufgeführt werden, das Unternehmen ist bis heute in Familienhand, die Kartennachfrage riesig. »Hier gilt's der Kunst«, so das ›Meistersinger-Motto‹ – und doch spielte die Politik auf dem Grünen Hügel seit jeher eine tragende Rolle. Denn Wagner war ein eminent politischer Kopf, holte sich seine Opernstoffe aus dem Germanenmythos und war ein Verfechter des Antisemitismus. Bayreuth war Wagners Form von Weltpolitik. Dieses Buch analysiert die Festspielgeschichte von der Kaiserzeit bis zur frühen Bundesrepublik. Der Autor zeigt, wie der Grüne Hügel im Kaiserreich zum Sammelpunkt der völkischen Bewegung, danach zur Hochburg der Weimarer Republikfeinde und schließlich zu ›Hitlers Hoftheater‹ (Thomas Mann) wurde. Und wie in der Adenauerzeit dennoch die vermeintlich unpolitische Wiedergründung der Festspiele gelang.

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In seiner utopischen Vorstellung wollte Wagner die Kunst am liebsten ganz an die Stelle von Politik setzen.37 Sein anarchistisches Modell sah statt festen Institutionen lose Netzwerke und Bürgerinitiativen vor. „Kunstgenossenschaft en“ sollten den Kern der künftigen Gesellschaft bilden. In Die Kunst und die Revolution heißt es: „Die Kunst und ihre Institute (…) können somit die Vorläufer und Muster aller künftiger Gemeindeinstitutionen werden: der Geist, der eine künstlerische Körperschaft zur Erreichung ihres wahren Zweckes verbindet, würde sich in jeder anderen gesellschaftlichen Vereinigung wiedergewinnen lassen, die sich einem bestimmten menschenwürdigen Zweck stellt“.38 Die Kunst also als Übermutter der Politik, der Künstler als ihr Übervater, so Hans Mayer: „Die Revolution ist seine Revolution. Gewiss geht es auch ihm um die deutsche Einheit, um neue Verfassungsformen: aber vor allem geht es ihm doch um die Verwirklichung seiner künstlerischen Projekte mit Hilfe der Revolution.“39 Mayers Urteil ist indes nicht uneingeschränkt zuzustimmen, da ihm das praktische Verhalten des Komponisten entgegensteht. So ist etwa in Wagners Rede Wie verhalten sich republikanische Bestrebungen dem Königtum gegenüber? im Juni 1848 im Dresdner Vaterlandverein von Kunst mit keinem Wort die Rede. Er greift den Adel heftig an und stellt klare politische Forderungen: Abschaffung der Ersten Kammer, Wahlrecht für alle Männer und Frauen sowie allgemeine Volksbewafnnung.40 Wagner warnt vor dem Tag, „wo die gewaltsam verhöhnte Natur zu einem rohen Kampfe sich ermannt, dessen wildes Siegesgeschrei wirklich jener Kommunismus wäre “. (…) Glaubt ihr, ich drohe ? Nein, ich warne !“ Vor allem aber wartet der Hofkapellmeister hier mit der eigentümlichen Forderung auf, der König solle „der erste und allerechteste Republikaner sein“. Die Vorstellung, Republik und Monarchie seien vereinbar, war für den deutschen Liberalismus der Zeit zwar nicht eben untypisch.41 Politisch verquer war sie dennoch, und dass der Komponist den republikanischen Monarchen als „Mann der Vorsehung“ pries, hat einem Wagnerianer wie Hitler gut gefallen.

Von seinen rein politischen Aktivitäten wollte der Komponist später nichts mehr wissen. In Mein Leben schilderte er lakonisch, der Vaterlandsverein habe einen Ausschuss gegründet, der einen Entwurf zur Volksbewaffnung erarbeiten sollte. Er habe sich daran lediglich „als Kunstfreund“ beteiligt.42 Ebenso wusste der Komponist seine Rolle in der Dresdner Mairevolution von 1849 herunterzuspielen. Wagner war wohl auch in der Umsturzpraxis viel entschlossener als angenommen, was seine gern als metaphorisch abgetane Äußerungen über „Terrorismus“ in einem anderen Licht erscheinen lässt. Nie widerlegt wurde die Aussage eines Dresdner Gelbgießers, der Kapellmeister habe eine Anzahl Handgranaten bei ihm bestellt und ihn nach Fertigstellung beauftragt, sie mit Sprengstoff zu füllen.43 Wagners Ruf als Mann der Tat hatte sich jedenfalls in ganz Europa herumgesprochen. Als er im Herbst 1849 kurzzeitig nach Paris floh, fragte ihn Meyerbeer prompt: „Wollen Sie Partituren für die Barrikaden schreiben?“ 44

Flucht und Exil bilden zunächst eine scharfe Zäsur im Leben Richard Wagners, deren praktische und mentale Folgen auf keinen Fall zu unterschätzen sind. Mehr als ein Jahrzehnt lang darf der anfangs steckbrieflich gesuchte Künstler deutschen Boden nicht betreten. Während Revolutionskameraden wie August Röckel in die Festungshaft gehen, weicht Wagner in die Schweiz aus. Erst im Juli 1860 erreicht er nach wiederholten Anfragen und diplomatischen Bemühungen eine Teilamnestie, Wagner muss in Deutschland – mit Ausnahme Sachsens – nicht länger die Verhaftung fürchten. Das Exil löste in Wagner auf der einen Seite einen weiteren Politisierungs- und Ideologisierungsschub aus. Im August schrieb er: „Wenn ich zu etwas komme, geschieht es nur durch Terrorismus“.45 Auf der anderen Seite sublimierte der revolutionäre Feuerkopf seine politischen Prägungen und distanzierte sich von ihnen: „Nie hatte ich mich eigentlich mit Politik beschäftigt“, schrieb er in der 1851 veröffentlichten Mitteilung an meine Freunde .46 Das war selbstverständlich eine Form von Camouflage. Schon die Wahl des Exilortes Zürich, dem der Komponist den Vorzug vor den europäischen Musikmetropolen gab, war eine „eindeutige Option, vor allem eine politisch motivierte“ (Udo Bermbach)47. Denn dort fand er jene Freunde wieder, denen er sich „nicht nur persönlich, sondern auch in politischen und ästhetischen Fragen verbunden fühlte“. Die Kunst des Dichters, heißt es in Wagners wichtigster, gleichfalls 1851 erschienenen Schrift Oper und Drama , sei „zur Politik geworden: Keiner kann dichten, ohne zu politisieren.“ 48 Der Autor selbst machte davon nicht nur in seinen musikalischen Werken Gebrauch, sondern auch in den musiktheoretischen Schriften. In Oper und Drama schreibt er weiter: „Seit dem Bestehen des politischen Staates geschieht kein Schritt in der Geschichte, der, möge er selbst mit noch so entschiedener Absicht auf seine Befestigung gerichtet sein, nicht zu seinem Untergange hinleite. (…) Der politische Staat lebt einzig von den Lastern der Gesellschaft , deren Tugenden ihr einzig von der menschlichen Individualität zugeführt werden.“ Zur gleichen Zeit, als Wagner dies niederschrieb, machte der Musiker und „alte rote Republikaner“ Hans von Bülow (1830–1894), wie er sich selbst nannte, in linksradikalen Zeitungen Werbung für ihn und schenkte Ferdinand Lassalle die frischgedruckte Ausgabe der Nibelungen-Dichtung mit rotem Einband.49 So war es kein Wunder, dass das nachrevolutionäre Bürgertum in Deutschland dem exilierten Musiker skeptisch gegenüberstand. Als 1855 in München Tannhäuser aufgeführt wurde, erhob sich lautstarker Protest gegen den Sozialdemokraten und roten Revolutionär Wagner.50

Als der heimatvertriebene Künstler 1864 von König Ludwig II. nach München eingeladen wird und sein „goldenes Zeitalter“ (Eduard Hanslick)51 anbricht, begreift er zum ersten Mal, dass ihm der Staat nützlich sein kann, wenn die Machthaber der Kultur zugetan sind.52 In der Schrift Über Staat und Religion , verfasst auf Wunsch des Königs, gibt Wagner dem Staat erstmals eine positive Bedeutung. Sein positives Denken über die Monarchie hält dabei an, zugleich schimmert immer wieder auch das Revolutionäre durch. In der Schrift rechtfertigt er seine früheren politischen Aktivitäten wie folgt: „Was ich da suchte, war wirklich immer nur meine Kunst“. Demgegenüber habe er sich erst die eigentliche „Tendenz des Staates“ verdeutlichen müsse, die im Streben nach „Stabilität“ liege.53 Verbunden ist dies mit einem Lob des Monarchen, mit dem Wagner bereits in der Revolutionszeit für Irritationen gesorgt hatte: Es gebe in keinem Staate ein wichtigeres Gesetz, „als welches seine Stabilität an die erbliche höchste Gewalt einer besonderen, mit allen übrigen Geschlechtern nicht verbundenen und nicht sich vermischenden, Familie heftet“. Damit zeigte der Komponist eine gewisse Kontinuität des Denkens, verriet aber zugleich ein gerüttelt Maß an Opportunismus im Angesicht der geldgebenden Macht in der Person des bayerischen Königs. War Wagner in Dresden ohne echten politischen Einfluss geblieben, wurde er in München zum gewichtigen politischen Akteur.54 „Nun und nimmer wird das glatt abgehen, dass ein Künstler entscheidenden Einfluss auf das Gesamtleben des Staates bekommt“, hatte sein Freund Peter Cornelius vorausgeahnt.55 Wagner spielte sich zum Königsflüsterer auf und legte sich mit dem gesamten Kabinett an, vor allem mit Ministerpräsident von der Pfordten. Im Dezember 1865 musste Wagner München verlassen. Das Kabinett hatte mit kollektivem Rücktritt gedroht, sollte er bleiben.56 Wagners Enkel Franz Wilhelm Beidler (1901–1981) fasst zusammen, anfangs habe der Komponist gewiss nur seine Kunstpläne im Sinn gehabt, „und es wäre widersinnig anzunehmen, er sei mit der Absicht, in politische Dinge einzugreifen, nach Bayern gekommen. Aber einmal hängen allgemeine und Kunstpolitik enger zusammen, als man so oft zugeben will.“57

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