Bernd Berndsen - Im Licht betrachtet

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Humorvoll satirisch hebt Bernd Berndsen mit seiner wortgewandten Sprache Schwächen und Ärgernisse aus unserem Alltag in den Blickpunkt. Was so verbreitet ist, dass es als normal akzeptiert oder gar nicht erkannt wird, muss sich einmal im hellen Licht betrachten lassen. Und mancher Leser wird sich wiedererkennen. Oder seinen Nachbarn.

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Bernd Berndsen

IM LICHT BETRACHTET

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2015

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.

Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Layout Kristina Berndsen

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhalt

Cover

Titel Bernd Berndsen IM LICHT BETRACHTET Engelsdorfer Verlag Leipzig 2015

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Layout Kristina Berndsen Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015 www.engelsdorfer-verlag.de

Widmung

Auf rauen Wegen zu den Sternen

Wo das Kleine das Allergrößte ist

Performance für alle

Die Letzten können die Ersten sein

Back to the roots

Ausbildung zum kleinen Heimwerker

Unordnung und großes Leid

Ende der Einsamkeit

Im Licht betrachtet

Sinnsammler

Wo man sich bettet, da liegt man

Bildung tut Not

Warten auf

Frauen sind anders. Männer auch

Von Fall zu Fall seh ich den Alten gern

Ihr werdet es erleben

Über den Umgang mit Geschriebenem

Deutschland singt nicht

Mein großer Freund C

Auf rauen Wegen zu den Sternen Das Brautpaar saß vier Reihen vor mir in der - фото 1

Auf rauen Wegen zu den Sternen

Das Brautpaar saß vier Reihen vor mir in der ersten Bank, der Pastor agierte souverän, der Organist fast genauso, die Brautmutter schluchzte diskret in artigen Abständen, es war alles, wie es zu sein hat. Leider ausnahmslos alles, dachte ich. Und da ich die Zeit zum Denken hatte, unterdrückte ich es nicht, sondern machte mir bewusst, dass das Sitzmöbel ein überaus nützliches Produkt menschlicher Kreativität ist, wenn man es den Eigenarten und Bedürfnissen des menschlichen Körpers angepasst hat. Alle Versuche, es umgekehrt zu machen, sind gescheitert. Wo der Körper nicht das ihm Gemäße vorfindet, kommt es stets zu Schmerz und Pein. Betrachtet man aufmerksam die Geschichte der Formen von Stühlen, Sesseln, Sofas, Bänken durch die Jahrhunderte, so führte mein Geist diesen Ansatz fort, fällt auf, dass so manches, ja das meiste geschaffen worden ist unter Umgehung oder gar Missachtung der körperlichen Wünsche. Sogar so mancher Herrscherthron in seiner rechtwinkligen Zuordnung von rundungsfreier Sitzfläche und ebensolcher Rückenlehne lässt erahnen, dass Herrschen eine harte Angelegenheit gewesen sein muss. Besonders die Thronsessel in der Chefetage auf der Iberischen Halbinsel und in den Dependancen Lateinamerikas kümmerten sich nicht um die legitimen Wünsche jener Körperteile, die sich mit dem Möbel zu arrangieren hatten. Die Frage, in welchem Maße der Niedergang der spanischen Weltmacht im 18. Jahrhundert mit misslichen Rücken- und Gefäßmuskelproblemen Philipps II ursächlich in Verbindung stand, harrt noch der wissenschaftlich exakten historisch-orthopädischen Aufarbeitung.

Ich legte eine kurze Denkpause ein, schob meinen rechten Oberschenkel vorsichtig über den linken und nahm den Faden wieder auf. Als ein Beispiel auf anderer sozialer Ebene, dachte ich, bieten sich die engen, kantigen Schulbänke unserer Altvorderen an, die – getreu der Maxime „Für das Leben lernen wir“ – das Ihre dazu beigetragen haben, in lebensnaher Weise darauf vorzubereiten, dass es dem späteren Leben wohl an Freiheit, nicht aber an Härte mangeln werde.

Und mit einem dritten Beispiel veranschaulichte ich mir das Problem: Noch im Kontor der Buddenbrooks zogen es die Buchhalter vor, den Zehnstundenarbeitstag nicht sitzend auf dem Hocker zu bewältigen, sondern stehend zu überstehen. Was ihnen übrigens schon in der Kindheit trotz aller Härte und Konsequenz der Erziehung zugestanden wurde beim Stehen während der Mahlzeiten am elterlichen Tisch.

Heute aber thront die Kanzlerin auf einem ausgetüftelten Bürosessel, verstellbar in Höhe und Neigung und anderem, (ihre Sekretärin dürfte ihr nur um ein Geringes nachstehen), die Schüler nebst –innen räkeln sich auf zum Träumen verleitendem Gestühl, und die Schreiber im Büro stehen ihnen nicht nach – was die Sitzkultur betrifft.

Ganze Kollektive aus den Fachbereichen Architektur, Orthopädie, Design, Tischlerei und Sattlerei widmen ihre Arbeit der kongenialen Entwicklung neuer Erkenntnisse zum Thema Meublement fürs Sitzen und deren sorgfältig präziser Realisierung. So sind in den großen Fußballstadien die kümmerlichen Bänke aus schmalem Brett fürs Hinterteil und schmalerer Latte für den Rücken futuristischen Schalensitzen gewichen, die Lichtspielhäuser brauchen mit ihrer Besesselung nicht die Konkurrenten des Puschenkinos zu fürchten, und da reiht sich wenn auch in einigem Abstand sogar der ICE ein.

Behutsam verschob ich mein Schwergewicht von der einen auf die andere Seite, bevor ich im Geiste formulierte: Nur die Kirche hat einen Sonderweg eingeschlagen, genau gesagt: gar keinen Weg, sondern sie verharrt konsequent im Althergebrachten. Was aber nicht heißt: im Altbewährten. Die Kirchenbank ist, wie sie ist seit Anbeginn der Christenheit. Konsequenter Verzicht auf Armlehnen und Kopfstützen. Das hier und da eingeschnitzte Zierwerk in den seitlichen Begrenzungen am Gang vermag zwar das Auge zu erfreuen, jedoch Steiß und Po den Aufenthalt nicht zu erleichtern. Härte im Material und Reduktion auf das Wesentliche sind hier Markenzeichen. Zwei Bretter in der Zuordnung von genau oder annähernd 90° – unter dem Aspekt der Einfachheit zwar eine bestechende Lösung, aber selbst der schwankende Barhocker oder die rustikale Bank im Biergarten bieten ein Mehr an Kommodität. Wer hier auf die lange Bank geschoben wird, dem dehnt sich die gefühlte Zeit mit schmerzhaft gefühltem Steiß und Rückgrat in zunehmender Tendenz.

Ich versuchte, die Beine zu strecken, die Füße unter meinen Vordermann zu schieben, stieß aber da unten mit dem Schienbein auf Kantiges, presste die Lippen aufeinander, und mir fiel ein: Auf rauen Wegen zu den Sternen. Ad aspera ad astra. Das hatte mich die Schule über die alten Römer gelehrt. Und ich dachte verbittert: Ich bin ein Feigling wie die anderen auch. Das gesamte echte Kirchenvolk nebst allen, die nur durch Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Weihnachten oder durch Konzerte in die Kirchen gelockt oder gezerrt werden, nimmt ohne Murren, Klagen und Protest das Übel auf sich. Und das nimmt Wunder, denn immerhin kommt der Kirchsitzer mit nichts aus dem weiten Bereich der kirchlichen Welt so hautnah, so lange, so spürbar in Kontakt wie mit dem Holz, auf dem er sitzt und gegen das er sich lehnt. Dem er sich mühselig und beladen anvertraut und das ihn schroff und hart abweist, herzlos und ohn Erbarmen. Könnte sich beim Bankgeprüften da nicht mit der Zeit, vielleicht ungewollt und ohne böse Absicht, die Frage hervorwagen: Wollen die hier mich eigentlich? Wenn Fußballclubs und Kinos, sogar Schulen mit einladendem Gestühl um die Gunst ihrer Besucher werben, warum die Kirchen nicht? Haben sie der Besucher genug? Mit Verlaub: mitnichten!

Als ich gestern bei meinem Bruder schon mal über den mühsamen Einstieg in die Hochzeitsfeier klagte, sagte er lapidar: „Beschwer Dich beim Pastor.“ Beschwerden beim Pastor? Vielleicht gar mit Unterschriften der gesamten Gemeinde? Sinnlos, denn der muss da ja nicht sitzen. Er ist privilegiert, alle Phasen seiner Amtshandlung im Stand zelebrieren zu dürfen. Und von der Kanzel mitleidlos herunterzublicken auf die Leiden der hier unten, wie sie mühsam das Körpergewicht von der einen Pobacke auf die andere verlagern. Wer hoch oben thront, ist von der Basis viel zu weit entfernt, um ihren Kummer erfassen zu können.

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