Michael Borgolte - Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte

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Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Was bewegt Menschen dazu, auf einen Teil ihres Besitzes zu verzichten? Warum geben Sie Geld und Gut weg? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen stifteten Menschen Vermögen – für das Allgemeinwohl, aber auch für ihr Andenken und Seelenheil. Sie unterstützen Arme und Kranke, fördern religiöse Kulte oder Kunst und Wissenschaft. Stiftungen sind ein grundlegendes soziales Phänomen, an dem sich das Gefüge der ganzen jeweiligen Gesellschaft ablesen lässt.
Der Universalhistoriker Michael Borgolte, der sich seit Jahrzehnten mit weltweiten gesellschaftlichen Vergleichen beschäftigt, legt die erste Weltgeschichte der Stiftungen vor, von 3000 v.Chr. bis 1500 n.Chr. und vom Alten Ägypten über Persien, die Induskulturen und China bis zum Judentum, dem Islam und nicht zuletzt, breit ausgeführt, zum christlichen Mittelalter. Das monumentale Werk „Weltgeschichte der Stiftungen“ ist die Frucht der Forschungen von rund 30 Jahren und das Ergebnis des Austauschs mit Expert/innen vieler Fächer und Länder.

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Für die Verbreitung des Zoroastrismus waren die persischen Reichsbildungen entscheidend; allerdings ist die persönliche religiöse Haltung der ersten Herrscher der Achaimeniden in der Forschung umstritten.154 Eine Schlüsselrolle kommt Kyros dem Großen (559–530 v. u. Z.) zu; er gründete das erste persische Imperium durch Eroberungen von Susa, der Stammeskonföderation der Meder, des Reichs von Lydien und des Ostens von Iran. Im Westen schob er die Grenze bis zur Küste Kleinasiens und nach Ägypten vor und unterwarf bei Gefangennahme seines Königs Nabonid 539 auch das Neubabylonische Reich.155 Anscheinend haben Kyros und seine Nachfolger Ahura Mazdā nicht exklusiv verehrt, sondern einer Vermischung des Zoroastrismus mit altiranischen Traditionen der Magier Vorschub geleistet;156 außerhalb Irans schützten und förderten sie die fremden Religionen und nahmen als Nachfolger entthronter Herrscher an den entsprechenden Kultübungen teil.157 Die durch die jüdische Überlieferung Kyros dem Großen zugeschriebene Rolle bei der Rückführung des Volkes aus dem babylonischen Exil und der Wiederaufrichtung des Tempels in Jerusalem wird heute differenziert beurteilt. Es soll sich bei den Berichten und Lobpreisungen der Propheten eher um eine theologische „Rückspiegelung erst später genehmigter oder begonnener Maßnahmen auf den lange erwarteten Befreier“ handeln; Entscheidendes sei auf syrisch-palästinischen Gebieten jedenfalls erst unter den Nachfolgern des Reichsgründers geschehen.158

Kyros fiel im Kampf mit Steppenvölkern; der Leichnam wurde in die Persis zurückgeführt und in der neu gegründeten Residenz Pasargadai beigesetzt. Das monumentale Grabmal auf zweimal drei Stufen wurde unter Mitwirkung von ionischen Steinmetzen errichtet und steht noch heute unter freiem Himmel.159 Als Alexander der Große nach Kleinasien übersetzte und Persien eroberte (334/330 v. u. Z.), suchte er, wie der Grieche Arrian berichtet, die Ruhestätte selbst auf: Das „Kyrosgrab befand sich (…) in Pasargadai im königlichen Park, umgeben von einem Hain verschiedener Bäume, den eine Quelle berieselte und dessen Rasenflächen aus dichtem Gras bestanden. Das Grab selbst war in seinem Unterbau aus Quadern und quadratisch angelegt. Auf ihm erhob sich ein überdachtes Häuschen aus Stein mit enger Eingangstür, so dass höchstens ein kleiner Mensch, und auch dieser nicht, ohne vielfach anzustoßen, durch diese eintreten konnte.“160 Betrübt musste der Makedone feststellen, dass das Grabmal ausgeraubt war; von der prächtigen Innenausstattung mit einer Decke aus babylonischem Stoff, medischen Kleidern, Schmuck, Waffen, einem Tisch mit Bank usw. war nur der goldene Sarkophag erhalten, den die Übeltäter nicht durch die schmale Türöffnung hatten zwängen können. „Unmittelbar neben der Treppe zur Grabkammer aber gab es ein Häuschen für die Magier, die bereits seit Kambyses, Kyros’ Sohn, das Kyrosgrab bewachten, wobei jeweils der Sohn vom Vater dieses Amt übernahm. Ihnen waren vom Großkönig täglich ein Schaf, eine festgesetzte Menge Mehl und Wein sowie monatlich ein Pferd zum Opfer für Kyros zugewiesen. Das Grab selbst hatte folgende persische Inschrift: ‚Mensch, ich bin Kyros, Sohn des Kambyses, den Persern Gründer des Reiches und Asiens König. Du aber neide mir dieses Grabmal nicht!‘“161 Alexander habe den Aristobul beauftragt, das Grabmal zu restaurieren und die noch erhaltenen leiblichen Überreste des Persers in seinem Sarkophag erneut beizusetzen. Die Magier ließ er gefangen nehmen und wollte sie unter Folter zwingen, die Namen der Grabschänder preiszugeben, doch umsonst; da ihnen eine Mitwisserschaft nicht nachgewiesen werden konnte, ließ Alexander sie wieder frei.

Die Magier, Hüter des Grabes, waren schon im von Kyros unterworfenen Reich der Meder als Priester tätig gewesen. Nach Arrians Überlieferung sollen sie täglich und monatlich vom König Naturalien zur Bestreitung des Kultes erhalten und ihre Funktion in ihren Familien erblich weitergegeben haben. Tatsächlich wäre dies, von Kyros’ Tod bis zum Alexanderzug gerechnet, rund zwei Jahrhunderte der Fall gewesen. Das alles spricht eher für die Errichtung einer Stiftung durch Kambyses, bei der der jeweils amtierende König als ‚Stiftungsorgan‘ tätig war, als für eine Finanzierung des Grabkults aus dem Staatshaushalt.162 Mary Boyce hat zusätzlich darauf hingewiesen, dass über dem Zugang zur Grabkammer die Sonne als Symbol der Unsterblichkeit im lichterfüllten Paradies angebracht worden sei, und spricht von einer Seelenstiftung auf Ewigkeit;163 zoroastrische Vorstellungen hätten sich demnach mit Kulttraditionen der Meder verbunden.164 Allerdings ist in der griechischen Quelle von einer Sorge für die Seele des Königs Kyros nicht die Rede und erst recht fehlen Anklänge an diesseitige Wohltaten des Verstorbenen und ein jenseitiges Gericht über ihn; es könnte sich um einen Totenkult beziehungsweise Seelenkult gehandelt haben, der – abgesehen von der Pflege des Herrschergedenkens unter den Lebenden – das jenseitige Weiterleben des Verstorbenen ermöglichen sollte. Der Hinweis auf die Bank, die ursprünglich mit Teppichen und Kleidern bedeckt gewesen sein soll, deutet auf die Praxis des Totenmahls hin, bei der Kyros durch Speisen und Gewänder für das Jenseits ausgestattet werden sollte.

Bei der Ausdehnung des Perserreiches dürften sich mit altiranischen auch die jüngeren zoroastrischen Vorstellungen der Jenseitsfürsorge in den unterworfenen Gebieten verbreitet haben. Als Stätte persischen Einflusses kommt beispielsweise die Oase Tayma’ an der Weihrauchstraße in Betracht, die den Süden der Arabischen Halbinsel mit dem östlichen Mittelmeer (Gaza; Syrien) und dem Zweistromland sowie Südirak verband.165 Vor der Unterwerfung seines Reiches durch Kyros hatte sich hierhin der König Nabonid von Babylon für zehn Jahre zurückgezogen (556–539 v. u. Z.); er wurde offenbar von jüdischen Wehrpflichtigen begleitet, hatte sein Heer aber auch durch griechische Söldner angefüllt.166 In Tayma’ kündet noch eine Stele mit den babylonischen Götterbildern für Sonne, Mond und (Venus-)Stern von seinem Aufenthalt.167 Steinsäulen von Tayma’ tragen oft aramäische Inschriften, hatten also die Sprache eines bedeutenden Händlervolkes adaptiert, die Babylonier und Perser als offizielle Reichssprache gebrauchten. Um 400 v. u. Z. geriet die Oase offenbar in Abhängigkeit von dem regionalen Königreich von Liḥyān, das in der Nachbarstadt Dedan sein Zentrum gehabt zu haben scheint.168 Ein Amtsträger von Liḥyān errichtete eine Stele, die von der Stiftung eines Tempels Zeugnis ablegt. Eingemeißelt sind eine geflügelte Sonnenscheibe, eine Mondscheibe und der von einem Kreis umschlossene achtspitzige Venusstern; neben den so erkennbaren mesopotamischen Gottheiten wandte sich der Inaugurator ausdrücklich noch an drei andere Götter: „[Im Jahre … in der Stadt] Tayma’ errichtete Paḍigū Šahrū, der Sohn des königlichen Beamten von Liḥyān Ha’lay, den Tempel des Ṣalm von Rabb und seine Weite und errichtete diesen Thron vor Ṣalm von Rabb als Postament für Sengallā und Ašīmā, die Götter von Tayma’, für das Leben der Seele von Paḍigū Šahrū und (für das Leben) seiner Nachkommenschaft, [der] Herren, [und] für das Leben ihrer eigenen Seele.“169 Paḍigū Šahrū hatte also den Tempel der göttlichen Trias aus i ialm, Ashima und Shengalla geweiht, die man als ‚aramäisches Pantheon‘ bezeichnet hat und die aus Nordsyrien nach Tayma’ gelangt sein sollen.170 Es handelt sich aber nicht nur um eine Stiftung zur Verehrung der Götter, für die Einzelne oder die Gemeinde von Tayma’ im Ganzen Wohlergehen im Diesseits als göttliche Gegengabe erwarten konnten, sondern zugleich um eine Stiftung für die Seelen des Gründers und seiner Nachkommen. Offenkundig schrieb der Stifter den Göttern einen entscheidenden Einfluss auf das Geschick der Seelen zu, was über eine bloße Seelenkultstiftung hinausginge, doch fehlt jeder Hinweis auf ein transmortales Gericht und auf Wohltaten des Stifters, die seinen Anspruch auf Seelenheil begründen könnten. Neben babylonischen und aramäischen sind persische religiöse Einflüsse mit der zoroastrischen Verheißung einer ewigen Remuneration für die Güte des Stifters nicht unzweideutig fassbar.171 Das Gleiche gilt für eine weitere Kultstiftung aus derselben Zeit, die der Stifter „für das Leben seiner Seele“ errichtet hat,172 und für eine Inschrift aus nabatäischer Zeit (1. Jahrhundert v. u. Z.). Danach hat ein ’Aḫbōl, Schutzbefohlener der Ḫaṭmah, der arabischen Schicksalsgöttin Manawah „für das Leben seiner Seele und der Seele seiner Nachkommenschaft in Ewigkeit“ gestiftet.173

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