Michael Borgolte - Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte

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Was bewegt Menschen dazu, auf einen Teil ihres Besitzes zu verzichten? Warum geben Sie Geld und Gut weg? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen stifteten Menschen Vermögen – für das Allgemeinwohl, aber auch für ihr Andenken und Seelenheil. Sie unterstützen Arme und Kranke, fördern religiöse Kulte oder Kunst und Wissenschaft. Stiftungen sind ein grundlegendes soziales Phänomen, an dem sich das Gefüge der ganzen jeweiligen Gesellschaft ablesen lässt.
Der Universalhistoriker Michael Borgolte, der sich seit Jahrzehnten mit weltweiten gesellschaftlichen Vergleichen beschäftigt, legt die erste Weltgeschichte der Stiftungen vor, von 3000 v.Chr. bis 1500 n.Chr. und vom Alten Ägypten über Persien, die Induskulturen und China bis zum Judentum, dem Islam und nicht zuletzt, breit ausgeführt, zum christlichen Mittelalter. Das monumentale Werk „Weltgeschichte der Stiftungen“ ist die Frucht der Forschungen von rund 30 Jahren und das Ergebnis des Austauschs mit Expert/innen vieler Fächer und Länder.

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Christlicher Norm gemäß konnte der Gläubige auf zweierlei Weise zum Seelenheil gelangen: durch die Barmherzigkeit Gottes oder durch eigene Leistung. Jesus selbst hat gelehrt, dass der Mensch bei Gott kein Verdienst erwerben kann; er stellte Gott eher als Vater denn als Richter vor, der seinen verloren geglaubten Sohn ohne Vorwurf und sogar in Liebe wieder aufnimmt und Schuld ohne Gegengabe erlässt.207 Allerdings hat Jesus das uralte, allgemeinreligiöse Vergeltungsprinzip nicht ganz aufgegeben; seine Jünger lehrte er zu beten: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ (Mt 6, 12).208 Die Vorstellung vom vergeltenden Ausgleich drang bald wieder in den Vordergrund und bestimmte auch das christliche Denken über Himmel und Hölle.209 Gott wurde geradezu zum Schuldner gemacht, der menschliche Leistungen zu begleichen habe. Entsprechendes galt für den Sünder. Der im Mittelalter hoch angesehene Papst Gregor der Große (gest. 604) verkündete in seiner Auslegung des Buches Hiob, die Sünde könne für den Sünder nicht ohne Vergeltung bleiben.210 Widersprüchlich hatte sich der Apostel Paulus vernehmen lassen. Einerseits verkündete er die Rechtfertigung allein aus dem Glauben (Röm 3, 28), andererseits betonte er die Vergeltung je nach den Taten des Menschen: „Du aber, mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen, häufst dir selbst Zorn an für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der einem jeden geben wird nach seinen Werken: ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; Zorn und Grimm aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die das Böse tun (…)“ (Röm 2, 5–8).211 Paulus erwartete die Wiederkunft des Menschensohnes in Begleitung der Engel; dann aber müssten sich alle vor Christi Richterstuhl offenbaren und einem jeden werde Gutes oder Böses zuteil, je nach seinem Handeln im Leben (2. Kor 5, 10).

Als Leistungen zur Buße der eigenen Sünden, die der Seele im Gericht Gottes zur Hilfe kommen konnten, galten zuerst das Martyrium und dann der asketische Verzicht. Der Kirchenschriftsteller Johannes Cassianus (gest. 432/435) stellte bereits einen Katalog der Werke zur Tilgung der eigenen Vergehen auf. An erster Stelle stand demnach die Liebe, es folgten das Almosengeben, das Tränenvergießen, das Sündenbekenntnis, die Züchtigung von Herz und Leib, das Verdienst der Barmherzigkeit und des Glaubens, die Bekehrung anderer sowie Verzeihung und Vergebung.212 In Variation stößt man auf diese Sühneleistungen im christlichen Schrifttum des Mittelalters immer wieder, ihren Kern bildet die schon biblische und patristische Trias von Gebet, Fasten und Almosengeben. Da ihre Lebensumstände Laien an zeitaufwendigen Gebeten hinderten, sahen sie sich vor allem auf die beiden anderen Bußleistungen verwiesen. Im Alten wie im Neuen Testament waren Spendern von Almosen die Sündenvergebung und das Himmelreich verheißen.213 Allerdings konnte Almosen nur aufbringen, wer seinen Lebensunterhalt gesichert wusste. Für die große Mehrzahl der Gläubigen kam deshalb nur das Fasten als Bußleistung in Betracht.

Für das christliche Stiftungswesen bedeutsam wurde der Gedanke, das Seelenheil anderer Menschen mit Gebeten und guten Werken fördern zu können; diese Lehre entwickelte sich schon in der Frühzeit der Gemeinden. Grundlegend war dafür der Märtyrerkult und hier insbesondere die alttestamentliche Geschichte des jüdischen Aufstandes unter Judas Makkabaeus gegen den Seleukidenkönig Antiochos IV. (168/165 v. u. Z.). Judas habe für das Seelenheil der Gefallenen gesorgt, berichtet das 2. Makkabäerbuch.214 Neben Gebet und Almosen wurde die Messfeier als Opfer für die Läuterung der Verstorbenen aufgefasst.215 Der Kirchenvater Augustin unterschied die Funktion der guten Gaben differenziert nach der Qualität der Verstorbenen. Die Opfer des Altares und das Almosen wirkten sich unter den Verstorbenen für die sehr Guten ( valde boni ) als Danksagung aus, den nicht ganz Schlechten ( non valde mali ) kämen sie als Sühne zugute; bei den ganz schlechten Toten ( valde mali ) taugten sie zwar nicht als Hilfe, wohl aber als Trost für die Lebenden. Denen aber, welchen sie nutzten, brächten sie volle Verzeihung oder mindestens eine leichtere Art der Verdammung.216 Wegweisend wurde Gregors Lehre vom Reinigungsfeuer nach dem Tode, zumal der Papst dies in einer anschaulichen Erzählung zu präsentieren verstand; danach waren sowohl die Werke der Verstorbenen selbst als auch die Gebetshilfe der Nachlebenden nützlich. Gregor berichtet von einem Diakon, der wegen unbewusster, also weniger gravierender Sünden im Läuterungsfeuer zu büßen hatte, von dort aber erlöst worden war, weil er früher Almosen gespendet hatte.217 Zusätzlich habe ihm aber das Gebet eines heiligen Mannes geholfen. Besonders wirkungsvoll seien Messopfer, die die Hinterbliebenen für ihn darbrachten. Einmal, so erzählt der Papst weiter, sei eine Seele schon nach acht Tagen, während derer man Gebete verrichtet und Messen gefeiert habe, aus den Qualen des Läuterungsfeuers freigekommen. In einem anderen Fall seien dazu Messopfer an dreißig aufeinanderfolgenden Tagen nötig gewesen, ein dritter betraf eine Witwe, die ein ganzes Jahr hindurch Tag für Tag Gaben für die Eucharistie aufgebracht hatte.

Ebenso nachhaltig wie Gregor der Große wirkte der northumbrische Gelehrte und Geschichtsschreiber Beda Venerabilis (gest. 735) auf die lateineuropäischen Vorstellungen vom Jenseits und von den menschlichen Interventionsmöglichkeiten ein. Beda erzählt die Geschichte von Dryhthelm, eines frommen Familienvaters aus der Gegend von Cunningham, der an einer schweren Krankheit gestorben war.218 Dryhthelm sei aber ins Leben zurückgekehrt und habe zunächst sein Erbe aufgeteilt; ein Drittel habe seine Ehefrau erhalten, ein zweites Drittel sei an seine Söhne gegangen, das dritte habe er „für sich selbst“ reserviert, und zwar, indem es unmittelbar (zu seinem Seelenheil) unter die Armen verteilt wurde. Kurz darauf sei er ins Kloster Melrose eingetreten, wo er das Leben eines Einsiedlers führte. Hier erzählte er ausführlich von seinen Erlebnissen im Jenseits, vor allem von der Pein der Seelen im Läuterungsfeuer und dem Aufenthalt der fast schon Erlösten in einem paradiesartigen Vorhimmel. Sein Führer habe ihm erklärt: „Jenes schreckliche Tal, das du in lodernden Flammen und starrender Kälte gesehen hast, das ist der Ort, an dem die zu prüfenden und zu reinigenden Seelen derer sind, die zögerten, die Verbrechen, die sie begingen, zu bekennen und wiedergutzumachen, schließlich in der Bedrängnis des Todes zur Reue Zuflucht nahmen und so den Körper verließen; sie kommen dennoch alle am Jüngsten Tage in das Reich des Himmels, weil sie noch im Tode Bekenntnis und Reue übten. Aber die Gebete und Almosen und Fasten und vor allem die Messfeiern der Lebenden helfen vielen, auch vor dem Jüngsten Tage befreit zu werden. Jener flammende und widerliche Schlund aber, den du gesehen hast, das ist der Eingang zur Hölle, wer einmal hineingeht, wird niemals mehr daraus befreit werden. Dieser blühende Ort aber, an dem du jene Jugend sich vergnügen und strahlen siehst, das ist derjenige, in den die Seelen derer aufgenommen werden, die eben in guten Werken den Körper verlassen; sie sind aber noch nicht von solcher Vollendung, dass sie verdienen, sofort in das Reich des Himmels geführt zu werden; sie werden aber am Jüngsten Tag alle zum Anblick Christi und zu den Freuden des himmlischen Reiches eingehen. Diejenigen aber, die in jedem Wort und Werk und Denken vollkommen sind, kommen gleich nach dem Verlassen des Körpers in das himmlische Reich; zu dessen Nachbarschaft gehört jene Gegend, in der du den Klang lieblichen Gesanges, begleitet von süßem Duft und strahlendem Licht, gehört hast. Du aber, da du jetzt in den Körper zurückkehren und wieder unter den Menschen leben musst, sollst, wenn du dich bemühst, deine Handlungen sorgfältiger zu prüfen und dein Benehmen und deine Worte in Rechtschaffenheit und Einfachheit zu bewahren, nach dem Tode auch eine Bleibe unter jenen fröhlichen Scharen der seligen Geister erhalten, die du siehst (…).“

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