Michael Borgolte - Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte

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Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Was bewegt Menschen dazu, auf einen Teil ihres Besitzes zu verzichten? Warum geben Sie Geld und Gut weg? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen stifteten Menschen Vermögen – für das Allgemeinwohl, aber auch für ihr Andenken und Seelenheil. Sie unterstützen Arme und Kranke, fördern religiöse Kulte oder Kunst und Wissenschaft. Stiftungen sind ein grundlegendes soziales Phänomen, an dem sich das Gefüge der ganzen jeweiligen Gesellschaft ablesen lässt.
Der Universalhistoriker Michael Borgolte, der sich seit Jahrzehnten mit weltweiten gesellschaftlichen Vergleichen beschäftigt, legt die erste Weltgeschichte der Stiftungen vor, von 3000 v.Chr. bis 1500 n.Chr. und vom Alten Ägypten über Persien, die Induskulturen und China bis zum Judentum, dem Islam und nicht zuletzt, breit ausgeführt, zum christlichen Mittelalter. Das monumentale Werk „Weltgeschichte der Stiftungen“ ist die Frucht der Forschungen von rund 30 Jahren und das Ergebnis des Austauschs mit Expert/innen vieler Fächer und Länder.

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Im Neuen Reich (ca. 1500 bis ca. 1000 v. u. Z.) lassen sich wieder zwei Arten von ‚Privatbesitz‘ unterscheiden: Neben Feldern, die der König allem Anschein nach ins volle Eigentum seiner Leute überführte, gab es ‚Lehnsfelder‘; das waren agrarische Güter, die einzelnen Familien, besonders Soldaten, zugewiesen wurden, die aber einer Institution oder einem Tempel gehörten, denen der Bebauende Abgaben zahlte. Diese Felder konnten zwar zu Stiftungen verwendet werden, doch bedurfte dies der Zustimmung des Eigentümers oder sonstigen Herrn (Stadtfürsten, Königs).116 Ein besonderes, aber an alte Praktiken anknüpfendes System von Kult- und Totenstiftungen kam zunächst den Göttern, aber auch den Pharaonen (die selbst vergöttlicht wurden) und gewöhnlichen Laien zugute, um am Ende eine pure Existenzsicherung der stiftenden Beamten zu bewirken (‚Opferumlauf‘):117 Die Könige stellten dabei Statuen von sich in Tempeln auf, die sie vollgültig im Opfer für die Götter vertreten und diese auf ihren Ausfahrten begleiten konnten. Nach den Worten Ramses’ II. (13. Jh.) „füllten“ die Könige die Tempel mit solchen Statuen, „die hockend oder kniend opfern“.118 Von den Opfern, die zunächst für die Götter bestimmt waren, wurden in einem Umlaufverfahren dann auch die königlichen Statuen selbst versorgt.119 Seit der Ramessidenzeit (ca. 1300 bis ca. 1000) wurde es Sitte, dass Beamte von sich aus Königsstatuen stiften und ihnen Opfer überweisen. Der König übergibt dann diese Statue wieder dem Stifter zur Betreuung, dem so deren Einkünfte zufließen. Es handelt sich um eine materielle Sicherung für den Beamten, dessen Einkünfte und Liegenschaften, die er für seine Amtsführung erhielt, bei deren Ende wieder an den König zurückfallen.120 Seit der 18. Dynastie war es wohl auch üblich geworden, Königsstatuen an Privatpersonen zu vergeben, die somit ihre Priester wurden, von den Einkünften der Statuen leben konnten und diese von Sohn auf Sohn vererben sollten.121 Auch hier ging es um eine Art (Alters-)Versicherung, da die gestifteten Felder dem Zugriff des Königs beziehungsweise des Staates entzogen waren, da sie nun der Statue gehörten.122

Aus der sogenannten 3. Zwischenzeit (ca. 1000 bis ca. 600 v. u. Z.) datiert eine private Tempelstiftung, die noch einmal verdeutlicht, dass der König als Eigentümer des ganzen Landes angesehen wurde und deshalb den Göttern die Opfer anderer darbringen musste.123 Pharao Osorkon II. (881/880 bis 852/851 v. u. Z.) handelte in diesem Sinne in Gegenwart des Stifters, eines Schreibers, und des Hohenpriesters; alle drei verehrten nach dem Basrelief der Stele die memphitische Göttertrias Ptah, Sakhmis und Nefertem. „‚Mein guter Herr“, so das Gebet des Pharaos, „willst du diese Felderstiftung, die der göttliche Vater, [der Schreiber] Dd-Ptah e.f- enḫ , dir gegeben hat, als schönes Geschenk von meiner Hand annehmen, und willst du mir als einen Lohn an Leben, Glück und Gesundheit dafür geben, eine große Lebenszeit und ein hohes Alter [schenken] und ihn [wohl: den Schreiber] ewig erhalten?‘“ Der Gott habe dem leidenschaftlich zugestimmt, der Pharao aber noch eine Bitte geäußert: „‚Mein guter Herr, willst du jedermann gleich welcher Stellung im ganzen Reich, der die Stiftung jemals bestreitet, töten und willst du ihre Namen im ganzen Land auslöschen, so dass Sakhamis seine Ehefrauen und Nefertum ihre Kinder heimsucht?‘ Der große Gott stimmte [auch] dem mit Nachdruck zu.“

Die vorgeführten Zeugnisse betrafen den Götterkult,124 aber auch den eigenen Totenkult konnten Beamte wieder als Stifter mit Hilfe des Königs organisieren. Zum Beispiel stiftete ein Oberdomänenverwalter von Memphis unter Amenophis III. (18. Dynastie) einer Statue des Königs in dessen Totentempel Liegenschaften und Einkünfte. Dafür überließ der König diejenigen Einkünfte seiner Statue, die ursprünglich der Gottesstatue zugekommen waren, dem Verwalter als Opfer für sein Grab: „Es gab mir Seine Majestät das Gottesopfer, das von seiner Statue in seinem Totentempel herauskommt, den Seine Majestät im Bewässerungsgebiet von Memphis errichtet hatte. Wenn nämlich sich der Gott an seinen Dingen befriedigt hat, erhält diese Statue das Opfer; darauf lässt man dann das Brot für mich herausgehen durch den Vorlesepriester in seinem Tempel und der Web des Monatsdienstes soll dann diese Dinge an meinem Grab opfern gemäß der täglichen Vorschrift.“125 So viel Spielraum dem Einzelnen nach diesen Zeugnissen konzediert wurde, war die Rückbindung des Individuums an die materielle Verfügungsgewalt und kultische Autorität des Königs seit dem Mittleren Reich erneut gestärkt worden; deshalb muss man konstatieren, dass die Neuorientierung der ‚Achsenzeit‘ in Ägypten zwar zur Entfaltung ‚privater‘ Stiftungen beigetragen hat, die alten Abhängigkeiten aber nicht endgültig hatte aufheben können.

‚Stiftungen für das Seelenheil‘ im Zoroastrismus

‚Stiftungen für das Seelenheil‘ wurden zuerst von Mediävisten typologisch identifiziert, ohne dass sie bemerkt hätten, dass es Stiftungen dieser Art noch in einer ganz anderen Weltgegend gegeben hat, nämlich im Alten Iran und geprägt von der Religion des Zoroastrismus.126 Hauptquelle ist eine umfangreiche Sammlung von Rechtsentscheidungen, die zu Beginn des 7. Jahrhunderts u. Z. entstanden war (‚Hazār dātestān‘);127 in dieser Kompilation werden zahlreiche Regelungen von Stiftungen für die Seele exemplarisch vorgeführt und formuliert. Inschriften belegen die Praxis schon für die Zeit des Sasanidenherrschers Šābuhr I. im 3. Jahrhundert.128 Es fragt sich allerdings, ob und inwiefern die zoroastrischen Stiftungen für das Seelenheil auf die Lehren Zarathustras selbst zurückgeführt werden können und ob es ältere Zeugnisse dafür gibt.

Die Anfänge des Zoroastrismus selbst sind in der gegenwärtigen Forschung höchst umstritten.129 Sicher ist, dass das ‚Avesta‘, die älteste Sammlung der religiösen Texte der Zoroastrier, erst im dritten Perserreich der Sasaniden (224–642/651 u. Z.) entstand, nachdem die Überlieferung jahrhundertelang nur mündlich erfolgt war.130 Vermutlich war es die Konfrontation mit dem Christentum und der Religion Manis (216–274/277 u. Z.), die beide über heilige Schriften verfügten, die diese Niederschrift ausgelöst hatte.131 Unter Chosrau I. (531–578 u. Z.) war der Kodifizierungsprozess offenbar so weit fortgeschritten, dass das ‚Avesta‘ an die höchsten Priester des Landes verschickt werden konnte.132 Wie weit die ältesten Schichten des ‚Avesta‘ chronologisch zurückgehen, wird noch diskutiert, man unterscheidet aber altavestische Texte, die ins zweite vorchristliche Jahrtausend (1700–1200 oder 1200–1000 v. u. Z.) datiert werden, von jungavestischen (1000–600 oder 800–600 v. u. Z.).133 Welche Rolle Zarathustra134 bei der Formierung des Zoroastrismus gespielt hat, ist durchaus unklar; manche bezweifeln sogar seine Historizität, die anderen, die Mehrheit der Fachvertreter, datieren ihn nicht mehr wie früher ins 6. Jahrhundert, sondern um 1000 v. u. Z. oder in noch ältere Zeit.135 Am ehesten werden ihm fünf Gathas („Gesänge“, „Lieder“) zugeschrieben, die in der ältesten avestischen Sammlung ‚Yasna‘ überliefert sind und für den liturgischen Gebrauch bestimmt waren.136 Übereinstimmung herrscht darin, dass im ‚Yasna‘ auch vorzoroastrische religiöse Vorstellungen ihren Niederschlag gefunden haben. Manche Wissenschaftler nehmen an, dass sich eine im Wesentlichen ungestörte Traditionslinie von den Gathas bis ins religiöse Leben zoroastrischer Dörfer im Iran der 1960er Jahre ziehen lasse,137 andere zweifeln an dieser Kontinuität über Jahrhunderte, ja Jahrtausende zunächst mündlicher und erst spät schriftlicher Überlieferung und Praxis.138

Die kontroversen Forschungsmeinungen können und müssen hier im Einzelnen nicht dargelegt werden; es kommt nur darauf an, den religiösen Horizont für die zoroastrischen Stiftungen zu skizzieren, unabhängig von der Frage, welches Element sich in welcher Zeit entfaltet haben mag. Wenn in diesem Kapitel von ‚Zarathustra‘ die Rede ist, muss man jedoch im Auge behalten, dass die Autorschaft einer bestimmten Person keineswegs feststeht. Unter diesem Vorbehalt stütze ich mich im Folgenden auf die Darstellungen von Mary Boyce und Peter Clark.139

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