Am 5. April 1943 wurde Dietrich Bonhoeffer von der Gestapo verhaftet, in das Militärgefängnis Berlin-Tegel gebracht und später im Berliner GestapoGefängnis interniert.
In der Gefangenschaft schrieb Bonhoeffer sein bekanntestes Buch „Widerstand und Ergebung". Nachdem das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 gescheitert war, konnte die Gestapo Bonhoeffers Beteiligung am Widerstand in der militärischen Abwehr nachweisen.
Im Februar 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer in das KZ Buchenwald gebracht, im April in das KZ Flossenbürg und dort sofort hingerichtet.
Dietrich Bonhoeffer war aktiver Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
An Dietrich Bonhoeffers Geburtshaus in Breslau, Am Birkenwäldchen 7/Wrocław, ul. Bartla 7 ist eine zweisprachige Gedenktafel angebracht (Fotos: Jerzy Hawryszków, 2014)
Bonhoeffer-Denkmal vor der St. Elisabeth-Kirche in Breslau/ Kościół Garnizonowy pw. św. Elżbiety, Wrocław
(Fotos: Autorin, 2012)
Die Inschriften auf den Gedenktafeln:
Dietrich Bonhoeffer wurde am 4. Februar 1906 in Breslau geboren, evangelischer Pastor und Theologe, Mitglied des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus, Vorkämpfer der Ökumene und Märtyrer für den christlichen Glauben. Ermordet im Konzentrationslager Flossenbürg am 9. April 1945.
Organisationskomitee „Für Dietrich Bonhoeffer"
„Für Dietrich Bonhoeffer" 1988 (1997) 1999
Zweitfassung der Gedenkskulptur von Karl Biedermann. Das Original (1988) befindet sich im Besitz des Bezirkes Mitte von Berlin und steht an einer der Wirkungsstätten Dietrich Bonhoeffers, der Zionskirche Berlin-Mitte.
15Die Bekennende Kirche (BK) war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen gegen Versuche der Gleichschaltung von Lehre und Organisation der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) in der Zeit des Nationalsozialismus. http://de.wikipedia.org/wiki/Bekennende_Kirche.
16s. Moltke, Helmuth James
* 11. Dezember 1882 in Breslau
† 5. Januar 1970 in Göttingen
Mathematiker und Physiker
1954 Nobelpreisträger für Physik
Max Born stammte aus einer deutsch-jüdischen Familie. Sein Vater war Professor für Anatomie und Embryologie an der Breslauer Universität. Seine Mutter stammte aus einer schlesischen Industriellenfamilie.
Born besuchte das König-Wilhelms-Gymnasium in Breslau, studierte Rechtswissenschaften und Moralphilosophie, später Mathematik, Physik und Astronomie an den Universitäten in Breslau, Heidelberg, Zürich, Cambridge und schließlich in Göttingen, wo er 1906 promovierte und 1909 in Atomphysik habilitierte.
Er beschäftigte sich unter anderem mit den Folgen der Relativitätstheorie seines Physiker-Kollegen Albert Einstein 17für die Physik fester Körper und mit der Theorie atomarer Kristallgitter. Darüber veröffentlichte er 1915 das Buch „Dynamik der Kristallgitter". Mit einem Kollegen entwickelte er die Quantentheorie der spezifischen Wärme.
Born war zunächst Privatdozent in Göttingen, danach außerordentlicher Professor für theoretische Physik an der Universität Berlin, wo er mit Max Planck 18, Albert Einstein und Walter Nernst 19zusammenarbeitete. 1919 erhielt er seinen ersten Lehrstuhl an der Universität in Frankfurt/Main.
1933 nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Max Born wegen seiner jüdischen Vorfahren zwangsbeurlaubt. Er wanderte im selben Jahr nach England aus.
1934 erhielt er eine Professur in Cambridge.
1936 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Im selben Jahr wechselte er an den Lehrstuhl für theoretische Physik an der Universität in Edinburgh, wo er als Dozent tätig war.
1953, nach seiner Emeritierung, kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in Bad Pyrmont nieder. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Göttinger Stadtfriedhof.
Mit Albert Einstein war Born lebenslang eng befreundet. Aus Borns Göttinger Schule kamen berühmte Physiker wie Maria Goeppert-Mayer 20, Victor Weisskopf 21und Robert Oppenheimer 22.
Born engagierte sich gegen das globale Wettrüsten und war 1957 Mitverfasser des Appells der Physiker gegen Missbrauch der Kernphysik für Rüstungszwecke.
(Fotos: Antoni Stryjewski, 2012)
2002 wurde an Borns Geburtshaus eine Gedenktafel in polnischer, deutscher und englischer Sprache angebracht. Das Geburtshaus selbst ist unbewohnt und wartet auf Sanierung.
Im August 2014 war auch die Gedenktafel entfernt, es blieben nur Spuren zurück. Unweit des Mineralogischen Museums in Breslau ist ein Platz nach Max Born benannt.
In der Galerie „Große Breslauer" im Breslauer Rathaus ist eine Büste von Max Born aus schlesischem Marmor aufgestellt. Das Kompendium der Encyklopedia Wrocławia würdigt Max Born mit einem Eintrag.
Ehrungen und Anerkennungen:
1948 Max-Planck-Medaille, 1950 die Hughes-Medaille
1953 Ehrenbürger der Stadt Göttingen, auch eine Straße ist nach ihm benannt
1954 Nobelpreis für Physik
1959 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
Ehrenmitgliedschaft von Akademien in Moskau, Washington und Ehrendoktor in Bristol, Bordeaux, Oxford, Freiburg im Breisgau, Edinburgh, Oslo, Brüssel, an der Humboldt- Universität Berlin und der Universität Stuttgart
Max Born gehört zu den größten Physikern des 20. Jahrhunderts.
17Albert Einstein, 1879 - 1955, deutscher Physiker, Begründer der speziellen Relativitätstheorie, 1922 Nobelpreis für Physik
18Max Planck, 1858 - 1947, deutscher Physiker, Begründer der Quantenphysik, 1918 Nobelpreis für Physik
19Walter Nernst, 1864 - 1941, deutscher Physiker und Chemiker, 1920 Nobelpreis für Chemie
20s. Goeppert-Mayer, Maria
21Victor Frederick Weisskopf, 1908 - 2002, österreichisch-US-amerikanischer Physiker
22Julius Robert Oppenheimer, 1904 - 1967, US-amerikanischer Physiker
Borsig, Johann Friedrich August
* 23. Juni 1804 in Breslau
† 6. Juli 1854 in Berlin
Maschinen- und Lokomotivenbauer
Industriepionier – Erbauer der ersten
Lokomotivfabrik in Berlin
Gründer der Borsigwerke in Oberschlesien
Borsig war Sohn einer schlesischen Bauern- und Handwerkerfamilie.
Er lernte zunächst Zimmermann. Zur weiteren Ausbildung ging er an die Kunst-, Bau- und Handwerkerschule in Breslau, danach an das Gewerbeinstitut in Berlin. Diese Ausbildung brach er ab und machte im September 1825 eine Ausbildung in Maschinenbau bei der Berliner Eisengießerei.
Mit seinem ersten Auftrag, der Montage einer Dampfmaschine in Waldenburg/Wałbrzych, bekam er die erste feste Anstellung.
Nachbau der Beuth von 1912, Deutsches Technikmuseum Berlin
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