Inka Claussen - Tödlicher Orient

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Konstantinopel 1910. Die Geschichte eines mysteriösen Rätsels nimmt ihren Anfang. Die Spur führt in einen Orient mit zwei Gesichtern – einen magischen und einen tödlichen. Was mit einem Diplomaten vor einhundert Jahren im Osmanischen Reich beginnt und einem deutschen Auslandslehrer im saudi-arabischen Dschidda zum Verhängnis wird, reißt eine unbedarfte junge Frau im heutigen Istanbul in den Strudel dramatischer Ereignisse. Auf drei Zeitebenen erfahren die jeweiligen Protagonisten das, was die Welt des Orients ausmacht: Sinnlichkeit und Liebe, Exotik und Glück, aber auch Verzweiflung und Tod.

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Auf der Höhe von Eskişehir rechtzeitig zur Schlafenszeit betritt der Steward das Abteil und klappt die unbenutzten Polstersessel auf der rechten Seite des Waggons auseinander. Dann zieht er die weißen Laken darüber, streicht sie sorgfältig glatt und schüttelt die Kopfkissen aus. Auf das Fenstertischchen stellt er eine Wasserflasche mit einem Glas, dazu eine Banane und eine kleine Blechdose mit Keksen. Währenddessen starrt Otto unablässig aus dem Fenster. Er will den Steward nicht bei der Arbeit beobachten. Stattdessen verfolgt er, wie im Dunkeln die Funken aus dem Schornstein der Lokomotive sprühen und tänzelnd in der Nacht verschwinden. Als der Steward das Abteil verlassen hat, ist Otto froh, sich allmählich zur Ruhe begeben zu können. Das recht gleichmäßige Rattern des Zuges und das rhythmische Schlagen des Waggons auf den Nahtstellen der Gleise lassen Otto in einen dämmerungsähnlichen Schlaf sinken.

Am nächsten Morgen steht das nächste Ziel an: Konya. Eine Strecke von vierhundertvierunddreißig Kilometern. Reisezeit dreizehn Stunden – Minimum.

Verdutzt schaut Otto immer wieder aus dem Fenster und sieht Bahnstationen mit exotischen Namen, aber mit Bahnhäuschen, die auch im Schwarzwald stehen könnten. Zunächst führt die Strecke durch Hügelland, dann durch die Salzsteppe. Keine Spur von Menschen, keine Siedlung soweit man blicken kann, kein Tier, nicht einmal ein Vogel in der Luft.

Otto sinkt auf der linken, schattigeren Seite des Wagens in den Polstersessel, der nachts zu einem ganz komfortablen Liegebett ausgezogen werden kann. Ein Steward betritt das Abteil und stellt wieder schweigend eine Wasserkaraffe und ein Glas auf den Tisch am Fenster. Otto schenkt sich Glas auf Glas ein, bis die Karaffe leer ist. Anschließend kippt er die Lehne nach hinten und fällt in einen leichten Schlaf.

Dann aber tauchen ein paar Baumgruppen auf und es ertönt ein Pfeifen der Lokomotive, die rasch an Fahrt verliert. Otto schrickt auf. Eine Schafherde versperrt den Weg. Und so geht es weiter. Schon bald ist Otto genervt. Wieder bremst der Zug auf freier Strecke. Otto streckt seinen Kopf aus dem Abteilfenster. Nicht schon wieder. War es erst vor einer Stunde eine Schafherde, ist es jetzt schon wieder eine, die den Zug zum Anhalten zwingt. Gemächlich überqueren die Tiere die Gleise. Erst dann kann es weitergehen, vorbei an kleinen Dörfern mit ihren Lehmhäusern und flachen Dächern. Die Frauen in ihren Pumphosen sind allesamt verschleiert.

Als Otto aus dem Fenster schaut, überschlägt er die Material- und Personalkosten dieses Jahrhundertbauwerks. Es muss eine fast schon unmenschliche Anstrengung für die tausende von Bauarbeitern bedeutet haben, in dieser unwirtlichen, harschen Landschaft ihre Arbeit zu vollrichten. Mit Schaufeln und Pickeln ausgerüstet haben sie monatelang geschuftet und sich geschunden. Ihre Hände, Finger, Schultern und Rücken müssen geschmerzt haben und doch ging es am nächsten Tag weiter. Immer weiter. Wochenlang. Monatelang. Geplagt von Fieber, Cholera und vor Entkräftung müssen etliche von ihnen gestorben sein. Zurück ließen sie ihre Frauen und Kinder, die ohne sie auskommen mussten. Er glaubt, den Klang der Vorschlaghämmer, das zischende Schleifen der Schaufeln, die Detonationen der Sprengungen zu hören; all das vermischt sich jetzt mit dem Stampfen der Lokomotive und mit dem unablässigen Rattern der Waggons, die über die Schienen vorwärtseilen. Nur damit er, Otto von Wesenheim, bequem seinem Ziel entgegenfahren kann. Für kurze Zeit macht sich ein sentimentales Empfinden bei ihm breit. Doch dann durchzuckt es ihn, er richtet sich auf und er wischt diese Gedanken fort. So ist nun einmal das Leben, denkt er kühl.

Schließlich kann Otto von Wesenheim im Dunkeln Licht, Straßen und Menschen ausmachen. Konya ist erreicht. Allerdings liegt die Stadt selber zwanzig Minuten vom Bahnhof entfernt, sodass nur der Burghügel, die schlanken Minarette und die einstöckigen Häuser in der Ferne zu erkennen sind.

Wie gerädert steigen die Fahrgäste aus den Waggons der ersten, zweiten und dritten Klasse aus. Die Wagen der dritten Klasse, in der auch Ottos Diener Ali reist, sind auch während dieses Reiseabschnitts überfüllt, einige Abteile teilweise verhangen, weil hier die Frauen ihren Platz haben. Strikt getrennt von ihnen reisen die anatolischen Bauern, einige Popen, Soldaten und Gendarmen.

Auch die Abteile der zweiten Klasse sind gut gefüllt. In ihnen sind zum großen Teil türkische Offiziere und Militärärzte sowie Kaufleute und auch ein Derwisch in seinem langen Mantel unterwegs. Auch drei Armenier und zwei Juden befinden sich unter den Reisenden. In der ersten Klasse fahren neben unserem Legationsrat alias orientalischem Gelehrten Otto von Wesenheim, ein türkischer Generalmajor, dann ein vornehmer, zurückhaltender älterer Herr, Abgeordneter aus Konstantinopel, der auf Heimreise ist, und ein deutscher Techniker, der zum Bahnbau ins Taurusgebirge muss. Auf dem Bahnsteig erwarten sie bereits schreiende Händler, die Melonen, Gurken, Tomaten, hartgekochte Eier, Brot und Wasser feilbieten. Einer versucht den anderen in der Lautstärke zu übertrumpfen. Ihre Laute gleichen einer Kakophonie, so jedenfalls kommt es Otto vor.

Kapitel 3

Nach einer kurzen Nacht in einer kleinen, aber immerhin einigermaßen sauberen Unterkunft besteigt Otto von Wesenheim am nächsten Morgen den schon wieder bereitstehenden Zug, der ihn zur vorläufigen Endstation der Bagadbahn nach Burgulu am Fuße des Taurusgebirges bringt. Für die zweihunderteinundneunzig Kilometer lange Strecke benötigt man geschlagene elf Stunden. Immer wieder windet und quält sich der Zug die steilen Höhen empor.

Gerade hat sich Otto in seinen Sitz zurückgelehnt, als es plötzlich an seiner Abteiltür klopft. Zu seinem großen Erstaunen erblickt er durch das Fenster in der Tür die Dame, die anscheinend in letzter Minute in Haidarpaşa zugestiegen ist, die er aber schon wieder vergessen hat. Immer noch etwas verwirrt, öffnet Otto die Tür. Noch bevor er sie ganz aufgesperrt hat, hört er die Dame auch schon sagen: »Mein Herr, ich bitte Sie vielmals um Verzeihung und entschuldige mich schon jetzt für mein ganz und gar ungebührliches Verhalten. Aber ich halte es nicht länger aus. Ich musste Sie noch unbedingt vor dem Ende unserer Reise ansprechen.«

Bevor Otto noch irgendetwas sagen kann, steht sie schon mitten in seinem Abteil.

»Ich darf mich doch setzen, oder?«, fährt sie ohne Unterbrechung fort.

Das kleine Taschengeld für den Zugbegleiter hat sich ausgezahlt. Nachdem sie ihm Otto von Wesenheim kurz beschrieben hatte, kam der Schaffner kurz darauf mit der Information, in welchem Abteil der gesuchte Herr zu finden sei, zurück. Gut, gut, denkt sie sich. Dann wollen wir mal sehen, wie es weitergeht.

»Aber selbstverständlich, meine Dame«, vernimmt sie die Stimme eines sichtlich überraschten Otto von Wesenheim, der dazu die Stirn ob solcher Forschheit runzelt.

»Gestern brachte ich in Erfahrung, dass ein Gelehrter des Orients aus Deutschland im Zuge sei. Ich konnte es vor Neugierde gar nicht mehr aushalten und fand schließlich heraus, dass es sich um Ihre Person handelt. Nun habe ich all meinen Mut zusammengenommen und Sie aufgesucht. Ich hoffe, Sie vergeben mir meine Aufdringlichkeit.« Dabei kommt ihr der letzte Satz fast aufreizend leise über ihre wohlgeformten Lippen.

Es entsteht eine längere Pause.

Mittlerweile hat Otto seine Haltung wiedergewonnen, kann sogar ihr Gesicht betrachten und stellt schnell fest, dass es nicht unbedingt als hübsch im klassischen Sinne durchgeht, aber für eine Europäerin eigentlich recht ansehnlich ist. Große blaugrüne Augen in einem schmalen, blassen Gesicht unter den rötlichen Haaren und dem spitzen Kinn, ein zartes Gesprenksel von Sommersprossen um die Nase. Ihr blassgrüner Rock schmiegt sich eng um ihre Hüfte. Dazu trägt sie eine weiße Bluse mit hohen Spitzenkragen.

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