Michael Aulfinger
Tödlicher Racheplan
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Titel Michael Aulfinger Tödlicher Racheplan Dieses ebook wurde erstellt bei
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Überraschung
Rache
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Tödlicher
Racheplan
Michael Aulfinger
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©2018 Michael Aulfinger
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Michael Aulfinger
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78120 Furtwangen
Cover: Michael Aulfinger
Lektorat: Michael Aulfinger
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ISBN eBook: 978-3-7380-3282-6
Rache trägt keine Frucht. Sich selbst ist sie die fürchterlichste Nahrung; ihr Genuß ist Mord und ihre Sättigung das Grauen. (Schiller, Wilhelm Tell)
Der Umzugswagen fuhr davon. Der kleine Mann blieb allein zurück. Allein mit seinen Habseligkeiten. Er wandte sich um, und betrat das grau gestrichene Mittelreihenhaus. Jenes Haus welches für ihn alleine eindeutig zu groß war. Aber so hatten sich die Dinge gefügt, und so hatte er es eigentlich gewollt und geplant. Denn nur dieses bestimmte Haus wollte er haben. Kein anderes kam dafür in Frage. Er wollte es unbedingt selbst bewohnen, um seinen absurden Plan ausführen zu können. Jenen Plan, den jeder andere – wenn jemand überhaupt davon wüßte – als krank und pervers bezeichnet und abgelehnt hätte. Aber das war ihm egal. Denn es ging nur um sein Ziel. Und sein Ziel wollte er unbedingt erreichen. Dafür würde er alles tun. Kurzum gesagt lebte er nur noch dafür. Hierfür hatte er all seine vorherigen Kontakte abgebrochen, und viel Geld ausgegeben. Auch wenn es für andere das vielleicht nicht wert war.
Ihm war es das.
Der kleine Mann, der Manfred Ohleg hieß, trat nun in sein Haus, und räumte die Kisten weg. Niemand störte ihn.
Niemand verfing ihn in ein Gespräch.
Niemand half ihm.
Als er aus dem Gartenhaus heraus trat, hörte er unvermittelt eine Stimme, welche einem Bariton glich.
„Guten Tag. Sind sie der neue Nachbar?“
Manfred erkannte auf der anderen Seite der Hecke den Rufer. Es war ein gutaussehender Mann in den besten Jahren. Er war aber nicht allein erschienen. Im Hintergrund hielt sich seine Frau auf. Sie bestach sogleich durch ihre Schönheit. Kurze blonde Haare betonten ihre schöne weibliche Figur, die jedem Mann sicherlich das Wasser im Munde zusammen laufen ließ. Jedem, außer Manfred. Denn er verspürte zur Zeit keinerlei Ambitionen, sich nach dem weiblichen Geschlecht zu sehnen. Denn andere niederen Instinkte bestimmten allein sein Denken und Handeln.
Das Nachbarpaar war aber nicht allein erschienen. Zwei Kinder stellten sich schweigend auf die Zehenspitzen, um mit neugierigem Blicke den neuen Nachbarn zu mustern.
Was war das für ein Mensch?
„Ja der bin ich. Manfred Ohleg.“
Manfred war zwar zuerst wenig erfreut, über den trennenden Gartenzaun angesprochen zu werden, aber, dann hielt er es auf einem Mal doch nicht für so eine schlechte Idee. Mal sehen, sprach er zu sich, was sich daraus an Gelegenheiten ergeben konnte.
„Thomas Schneider. Dies ist meine Ehefrau Daniela. An unseren Beinen räkeln sich unsere Tochter Jennifer und der Sohn Torben.“
„Angenehm sie kennen zu lernen. Ich wünsche uns eine gute Nachbarschaft.“
„Das wünschen wir uns auch,“ antwortete der Vater. Bevor er jedoch weiter sprechen konnte, kam ihm seine Frau zuvor.
„Wo ist denn ihre Familie? Die würden wir auch gerne kennenlernen. Es würde mich freuen, mich mit ihrer Frau zu unterhalten.“
„Daraus wird nichts,“ entgegnete Manfred mit einem schweren Schlucken. „Ich habe keine Familie.“
„Ach, sie wohnen ganz alleine hier, in dem großen Haus?“ Thomas beugte sich etwas vor.
„Ja,“ war Manfreds kurze Antwort, welche ihm immer noch schwerfiel. Mehr vermochte er nicht zu sagen. Seine Gegenüber spürten es, so dass eine kurze Phase des Schweigens eintrat. Daniela war die Erste, welche die Worte wieder fand, und die Initiative ergriff.
„Wissen sie was? Bei dem schönen Wetter hatten wir heute Abend vor zu grillen. Kommen sie doch einfach 19.00 Uhr vorbei. Dann brauchen sie nicht für sich alleine etwas zubereiten. Ihre Küche ist doch sicherlich noch nicht eingerichtet, oder?“
„Oh, danke für die Einladung. Aber ich kann sie nicht annehmen. Wir kennen uns doch noch gar nicht richtig. “
„Genau deshalb sollten sie ja kommen. So lernen wir uns bei Wurst und Fleisch besser kennen. Ein Bierchen gibt es natürlich auch. Na, was sagen sie?“ Thomas ließ nicht locker.
Manfred zierte sich noch ein wenig, aber schließlich gab er dann doch nach. Es konnte nicht schaden, zusätzliche Informationen zu erfahren. Schließlich war er eingeladen worden. Mit keinem Wort hatte er sich aufgedrängt. Die Rolle des schüchternen und bescheidenen Zeitgenossen spielte er für seine Ansprüche gut.
„Also gut. Vielen Dank für die Einladung. Ich komme gerne.“
Es schellte. Daniela öffnete die Tür, und führte den Gast durch die Räume auf die Terrasse, wo der Hausherr dabei war die Grillkohle anzuheizen.
„Hallo. Schön das sie kommen konnten. Die Kohle dauert noch eine Weile. Wollen sie ein Bier?“
„Ja bitte.“
Als Thomas Schneider ihm ein Bier gereicht hatte, hielt er ihm seine Flasche zum Zuprosten hin.
„Prost. Wollen wir uns nicht duzen? Ich bin Thomas.“
Manfred fühlte sich ein wenig überfahren, doch gab er nach einem Moment des Zögerns sein Einverständnis.“
„Gerne. Ich bin Manfred.“
Während die Grillkohle allmählich die Farbe wechselte, bei der sie die nötige Hitze erreichte, schlenderten die beiden Männer durch den kleinen Garten. Am Ende stand auf der rechten Seite ein neues Gartenhaus. Davor lag Spielzeug verschiedenster Art auf dem Rasen verteilt. Auf der linken Seite befand sich ein Karnickelstall mit zwei Bewohnern, die ständig hin und her hüpften.
Zuerst sprachen die Männer über Gartenarbeit und anfallende Arbeiten als Hausbesitzer. Dann rief Daniela zum Essen. Als sie damit fertig waren, und die Kinder wieder zum Spielen gingen, wechselte das Gesprächsthema. Daniela war äußerst neugierig, und es war ihr unmöglich, diesen Charakterzug im Zaun zu halten.
„Bist du wirklich alleine in dem Haus.“
„Ja.“
„Geschieden?“
„Ja,“ log Manfred.
„Oh, das tut mir leid. Wie lange ist es denn schon her?“
„Noch gar nicht so lange. Deshalb zog ich ja auch alleine in dieses Haus. Die Kinder sind bei der Mutter geblieben.“ Das war eine Lüge, doch störte es ihm wenig.
„Wo denn? Auch hier in Bremen?“
„Ja, aber auf der anderen Seite der Stadt. Sie haben mein altes Haus übernommen. Ein älteres Einfamilienhaus, nichts aufregendes.“
„Siehst du die Kinder denn noch regelmäßig?“
„Oh ja. Da gibt es keine Probleme mit meiner Ex. Wir verstehen uns eigentlich immer noch, vor allem in Hinblick auf die Kinder. Das ist uns wichtig.“
Nachdem die ersten Lügen seine Lippen verlassen hatten, fiel Manfred es nicht mehr allzu schwer. Im Gegenteil. Er gewann Gefallen daran, sich Geschichten auszudenken, die andere als wahr annahmen. Er durfte eben nur nicht das Augenmaß verlieren, und übertreiben.
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