Michael Aulfinger - Sie wollen doch betrogen werden!

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Es ist die wahre Geschichte über einen jungen Mann, der sich mit kleineren Diebstählen und Betrügereien durch das Leben schlägt. Doch nirgends findet er ein wahres Heim, welches ihm Halt und Liebe gibt. Harry baut sich eine eigene Welt auf, und lebt in seinem eigenen Rechtssystem, in dessen Gebilde er niemals die Schuld bei sich selber sucht. Durch seine unscheinbare und äußerst nette Erscheinung erschleicht er sich das Vertrauen von Freunden und Bekannten. Doch im Laufe ihrer Freundschaft nützt er sie immer wieder aus.
Er lernt auch Sabine – die Liebe seines Lebens – im Zug kennen, doch auch sie belügt er indem er sich ihr als Student ausgibt, und ihr seine Lebensgeschichte erzählt, die ausschließlich seiner Phantasie entsprang. Zu seinem Repertoire gehört Unterschriften fälschen, EC-Kartenbetrug, Einbrüche und verschiedene Arten des Betruges. Er mietet sich in Pensionen ein, die er niemals bezahlen wird, weil er sich rechtzeitig absetzt.
Doch dann holt ihm sein Leben ein.

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Michael Aulfinger

Sie wollen doch betrogen werden!

Erlebnisse eines jungen Betrügers

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Inhaltsverzeichnis Titel Michael Aulfinger Sie wollen doch betrogen werden - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Michael Aulfinger Sie wollen doch betrogen werden! Erlebnisse eines jungen Betrügers Dieses ebook wurde erstellt bei

Prolog Prolog Wer ist Harry? Sie werden sich fragen, warum sollte gerade ich die authentische Geschichte dieses jungen Mannes lesen? So viel kann er ja in seinem jungen Leben noch gar nicht erlebt haben. Sie mögen normal Recht haben, aber dieser Harry ist anders. Seine Lebenseinstellung macht seine Geschichte so interessant, auch wenn unser normales Rechtsempfinden ihn als Betrüger abstempelt. Nach dem Rechtssystem ist er es auch, aber der Weg dahin, wie es so weit kommen konnte, ist doch aufschlußreich, und der Roman hinterfragt die Ursachen, deckt dabei außerdem einige Unzulänglichkeiten in der freien Marktwirtschaft auf. „Sie wollen doch beschissen werden. Ich nutze es nur konsequent aus.“ Die Handlungen im folgenden Roman sind so geschehen, deshalb mußten die Namen der beteiligten Personen geändert werden.

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Impressum neobooks

Prolog

Wer ist Harry? Sie werden sich fragen, warum sollte gerade ich die authentische Geschichte dieses jungen Mannes lesen? So viel kann er ja in seinem jungen Leben noch gar nicht erlebt haben. Sie mögen normal Recht haben, aber dieser Harry ist anders. Seine Lebenseinstellung macht seine Geschichte so interessant, auch wenn unser normales Rechtsempfinden ihn als Betrüger abstempelt. Nach dem Rechtssystem ist er es auch, aber der Weg dahin, wie es so weit kommen konnte, ist doch aufschlußreich, und der Roman hinterfragt die Ursachen, deckt dabei außerdem einige Unzulänglichkeiten in der freien Marktwirtschaft auf.

„Sie wollen doch beschissen werden. Ich nutze es nur konsequent aus.“

Die Handlungen im folgenden Roman sind so geschehen, deshalb mußten die Namen der beteiligten Personen geändert werden.

Kapitel 1

Die heiße Sommerluft durchflutete das Ingolstädter Gefängnis, als Harry seinen ersten Schrei von sich gab. Da er in der Strafanstalt geboren wurde, weil seine Mutter einsaß, begann seine Kindheit nicht gerade viel versprechend. Sie verlief im weiteren auch nicht gerade besser. Es blieb ihm nicht verborgen, daß er nicht erwünscht war. Seine Schwester auch nicht. Die ersten Jahre verbrachte er dann bei seinen Eltern. Sein Vater war ein Alkoholiker. Deshalb wurde Harry in ein Kinderheim gebracht.

Für Harry begann eine Odyssee, die ihn von einem Kinderheim zum nächsten Kinderheim in der größeren Umgebung Ingolstadts führte. Er fühlte sich überall unwohl, und konnte keine gefühlsmäßige Verbindung, die aus Vertrauen und Freundschaft bestand, zu dem Personal oder zu anderen Kindern aufbauen. Dafür waren die Zeiten des jeweiligen Aufenthaltes zu kurz. Niemandem gelang es zu ihm durchzudringen, und so das nötige Vertrauen aufbauen zu können, um für Harry eine Bezugsperson in allen Lebenslagen sein zu können. Er entwickelte sich zu einem Einzelkind, welches in seiner eigenen Welt von Recht und Ordnung lebte. Dies äußerte sich auch des öfteren darin, daß er Geschichten erfand, und sie wiederum so glaubhaft erzählte, daß ihm anfänglich zwar geglaubt wurde. Sie entbehrten jeglicher wahren Grundlage. Das Erziehungspersonal nannte es schlicht Lügen, und so war ein unsteter Weg zu verschiedenen Kinderheimen und Erziehungsanstalten vorgezeichnet.

Sein Schicksal schien sich zum besseren zu wenden, als er von einem Doktor der Wirtschaft nach Augsburg adoptiert wurde, als er neun Jahre alt war. Seine Adoptiveltern versuchten ihr möglichstes dem Jungen eine wohnliche Atmosphäre und eine Familie zu geben, da sie merkten, daß er viel Liebe benötigte. Aber Harrys Gier war als Kind schon so ausgeprägt, daß er damals schon Wertgegenstände an sich zu bringen versuchte, die nicht sein Eigentum waren. Kurz gesagt bestahl er damals schon seine Adoptiveltern, die Klassenkameraden und seine übrige Umwelt. Dabei stellte er sich noch nicht einmal plump und dumm an. Eine gewisse Intelligenz war ihm nicht abzusprechen. Wie ein Adler umkreiste er das von ihm ausgesuchte Objekt der Begierde. Er hat sich eine Taktik zurecht gelegt, nachdem er erst mal sondierte, die äußeren Umstände beobachtete, und dies in seinen Plan einfließen ließ, um dann im richtigen Moment zu zuschlagen. Natürlich war dies auch einem Lernprozeß unterzogen. Einige Aktionen gingen anfangs schief, so daß er erwischt wurde.

Seine Pflegeeltern hatten viel mit ihm mitgemacht, doch war bald der Punkt des Endes der Toleranzgrenze erreicht, als er sich eines Nachmittags so darüber erzürnte, weil seine Pflegemutter ihm Stubenarrest verhängt hatte. Zum wiederholten Male hatte er seine Hausaufgaben nicht gemacht, und da er störrisch und uneinsichtig war, wollte sie zu einer härteren Erziehungsmethode greifen. Diese kostete ihr beinahe das Leben, weil Harry spontan in einem Wutanfall ein fünfundzwanzig Zentimeter langes Küchenmesser aus der Küchenschublade ergriff, und auf seine Pflegemutter losging. Er fuchtelte ihr gebieterisch mit der Waffe vor ihrem Hals herum, so daß sie in Todesangst verharrte, und zu keiner Handlung fähig war. Sie sah ihr Ende gekommen, denn so weit war Harry bis dato noch nicht gegangen. In seinen Augen funkelte der Wahnsinn. Für einen kurzen Moment genoß er das Machtgefühl über Leben und Tod, das ihm diese 25 Zentimeter Solinger Stahl in seiner Hand gegeben hatten. Als sie aber keine Gegenwehr mehr leistete, sich hilflos ihrem Schicksal hingab, und ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert schien, sah er sein Ziel erreicht, und sein Zorn ebbte ab. Befriedigt ließ er von ihr ab, und wandte sich anderen Dingen zu.

Alsbald legte er die Waffe weg, als er zur Besinnung kam. Er griff nach seiner Jacke und verschwand aus dem Haus in Richtung Innenstadt. Der Pflegevater wurde sofort von dem Vorfall von seiner Frau in Kenntnis gesetzt, als er kurze Zeit später von der Arbeit kam. Sie fiel ihm schluchzend und zitternd um den Hals. Ihre Tränen flossen, und sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Als Harry sich wieder nach Hause traute, rutschte dem Pflegevater die Hand mehrmals aus, so daß Harry eine Prügelstrafe verabreicht bekam, die er sein ganzes Leben nicht vergessen sollte. Somit waren seine Tage bei seinen Pflegeeltern gezählt, und er kam wieder ins Kinderheim, wo er die letzten Jahre seiner Kindheit verbrachte.

Bald galt er als schwer erziehbar. Er kam von Heim zu Heim, wo er sich wegen einigen Jugendstraftaten zu verantworten hatte. Diebstahl und Betrug waren seine häufigsten Vergehen in Jugendjahren. Binnen kurzem kam auch noch fahren ohne Führerschein hinzu. Er wurde so oft erwischt, daß seine Adoptiveltern sich bald von ihm ganz abwendeten, nicht mehr besuchten, und ihn sogar verleugneten. Mit dem wollen wir nichts mehr zu tun haben. Anderen gegenüber erzählte er ganz frei, daß sein Adoptivvater es gerne sehen würden, wenn Harry bei ihm arbeiten würde, er dies Angebot aber dankend abgelehnt habe. Dem war aber nicht so, denn es verhielt sich andersrum. Sie hatten ihn jäh verstoßen, weil er sie zu oft belogen und betrogen hatte. Dem wollten sie Einhalt gebieten.

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