Gewidmet allen Führungskräften
Cyrus Achouri
Wenn Sie wollen, nennen Sie es Führung
Systemisches Management im 21. Jahrhundert
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Lektorat: Anke Schild, Hamburg
Umschlaggestaltung: Martin Zech Design, Bremen | www.martinzech.de
© 2014 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2011 erschienenen Buchtitel „Persönlichkeit führt“ von Dietmar Hansch, ©2011 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.
ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-174-1
ISBN epub: 978-3-86200-956-5
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Vorwort Vorwort »Unser Zeitalter ist stolz auf Maschinen, die denken, und blickt misstrauisch auf Menschen, die zu denken versuchen.« H. MUMFORD JONES Um mich mit meiner eigenen Rolle als Führungskraft in der Industrie näher auseinanderzusetzen, habe ich öfter einige Kollegen zu ihrer Führungsphilosophie befragt. Die Antworten, die ich bekam, hatten interessanterweise selten mit Führungsstilen oder Führungstechniken zu tun. Vielmehr schien es bei Führung eher um das Menschenbild der Führungskraft als um rationale Methoden oder Werkzeuge zu gehen. Was mich dabei am meisten erstaunte, war, dass dieses Menschenbild sehr häufig eine »Natur des Menschen« zugrunde legte, wie sie von Thomas Hobbes, den Neodarwinisten oder auch der neobehavioristischen Schule vertreten wird. Demnach ist der Mensch eigennützig, er steht in ständiger Konkurrenz mit anderen, und Leistung ist von ihm nur unter Druck zu bekommen. Allerdings hatte ich den Eindruck, den Befragten wäre selbst nicht wohl dabei, einem Menschenbild zu folgen, das zwar in der ökonomischen Praxis inzwischen durchaus verbreitet ist, aber nur sehr bedingt durch wissenschaftliche Argumente gestützt wird. Ich habe mich seither mit den aktuellen wissenschaftlichen Begründungen der – durchaus dem Common Sense entsprechenden – »Natur des Menschen« näher befasst und sie scheinen in eine andere Richtung zu weisen. Mein Ziel war dabei nicht, eine idealistische Führungsphilosophie abzuleiten, sondern zu verstehen, wie Leistung bei Mitarbeitern entsteht. Dass unternehmerische Leistungsfähigkeit zugleich mit der Motivation und Sinnerfüllung der Mitarbeiter einhergeht, habe ich mit Freude als Ergebnis der Arbeit zur Kenntnis genommen. Zahlreiche Menschen haben daran mitgewirkt, dass ich dieses Buch schreiben konnte. Ich danke zunächst Dr. Fritjof Capra, Center for Ecoliteracy California, für seine Unterstützung und die Inspiration durch seine Arbeit. Dank gebührt auch Prof. Dr. Detlef Dürr vom Mathematischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München für den Austausch zum quantenmechanischen Zufall. Besonderen Dank schulde ich Ute Flockenhaus vom Gabal Verlag für ihre Neugier, ihre Kreativität und ihre Professionalität sowie Anke Schild für ihr professionelles Lektorat. Für zahlreiche Anregungen, ihre Kritik und ihre inhaltliche Auseinandersetzung mit meinem Text danke ich außerdem ganz herzlich meiner Frau Jutta sowie Renate Achouri und Karl-Heinz Remy, ebenso den Mitgliedern des »Münchner Gesprächskreises für Philosophie«, Annette Großschmidt, Michael Zschaeck sowie Wolfgang Spitzauer. Nicht zuletzt danke ich Elias und Charlotte für die viele Zeit, die nur geborgt war und deshalb auch zurückgegeben wird.
1. Einführung 1. Einführung »Der Sinn ist ewig ohne Handeln, und nichts bleibt ungewirkt. Wenn Fürsten und Könige ihn zu wahren verstünden, so würden alle Geschöpfe von selber sich gestalten.« LAOTSE
Systemtheorie gestern, heute und morgen
Der Blick auf das Ganze
Wir kommen aus dem Wasser
Begrifflichkeit und Methode
2. Wie Leben funktioniert
Emergenz
Selbstorganisation als Ordnungsprinzip in der Natur
Mutation und Selektion
Anpassung
Konkurrenz, Kooperation und Koevolution
Evolution und Spieltheorie
Teleologie
Systemische und darwinistische Evolutionsbiologie im Vergleich
Der unverstandene Darwin?
ZUSAMMENFASSUNG
3. Warum der Apfel nicht nach oben fällt
Die Suche nach dem Bauplan der Welt
Kybernetik
Thermodynamik
Der quantenphysikalische »Fall« der Objektivität
Determinismus und Zufall
Selbstorganisation als Ordnungsprinzip im Universum
Licht, Zeit und Quanten
ZUSAMMENFASSUNG
4. Ordnung im Chaos
Komplexität oder die Unmöglichkeit von Prognosen
Selbstorganisation im Chaos
Ordnung in der Evolution
ZUSAMMENFASSUNG
5. Die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit
Konstruktivismus und andere Missverständnisse
ZUSAMMENFASSUNG
6. Lernen, Lehren, Coaching
Lernende und Lehrende
Coaching
Die philosophische Hebamme
ZUSAMMENFASSUNG
7. Wer wir sind
Kognitionsforschung und künstliche Intelligenz
Die wahren Abenteuer sind im Kopf
Sein und Identität
Ein Gefühl für die richtige Entscheidung
Wie Motivation entsteht
ZUSAMMENFASSUNG
8. Was wir erkennen
Wie Darwin den Baron aus dem Sumpf zieht
Mögliche Begründungen für Erkenntnis
Historische Entwicklung
Geltung
Der hypothetische Realismus
Mesokosmos
Anpassung und Telos
Trial and Error
ZUSAMMENFASSUNG
9. Was wir tun sollen
Ist der Mensch schlecht?
Alles nur Fassade?
Aggressionen
Soziobiologie versus Konkurrenz
Egoismus und Altruismus
Systemische Ethik
Vom Sein zum Sollen
Ethik und Selbstorganisation
Vom Gen zum Mem
Identität als Memplex
ZUSAMMENFASSUNG
10. The Great Man
Von Transaktionen und Transformationen
Transformationale und charismatische Führung
Wird man als Führer geboren?
Der (Aber-)Glaube an den »Great Man«
ZUSAMMENFASSUNG
11. Vom Homo oeconomicus zum Homo systemicus
Ave, Homo oeconomicus
Power to the People
Wie sich Komplexität managen lässt
Selbstorganisation
Motivation
Leistung durch Konkurrenz?
Kooperation, kollektive Intelligenz und Hochleistungsteams
Nachhaltiges Management
Systemische Personalauswahl
Personalentwicklung
Lernen von Familienunternehmen
Homo systemicus oder die Kunst der Führung
Der systemische Rahmen
Bilanz
Schluss
12. Was nun? Der 30-Punkte-Plan systemischer Führung
Literaturverzeichnis
Der Autor
»Unser Zeitalter ist stolz auf Maschinen, die denken, und blickt misstrauisch auf Menschen, die zu denken versuchen.«
H. MUMFORD JONES
Um mich mit meiner eigenen Rolle als Führungskraft in der Industrie näher auseinanderzusetzen, habe ich öfter einige Kollegen zu ihrer Führungsphilosophie befragt. Die Antworten, die ich bekam, hatten interessanterweise selten mit Führungsstilen oder Führungstechniken zu tun. Vielmehr schien es bei Führung eher um das Menschenbild der Führungskraft als um rationale Methoden oder Werkzeuge zu gehen.
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