Peter Weidlich - Getrieben - Adoptiv-Knilch packt aus

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Getrieben - Adoptiv-Knilch packt aus: краткое содержание, описание и аннотация

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Bekannt durch die ›Knilch-Bücher‹ seines Adoptiv-Vaters in den sechziger, siebziger Jahren schreibt der Knilch selbst über sein Leben als Adoptiv-Kind, geprägt von Erziehung, Kirche, Gesellschaft. Mit seinen jetzt siebzig Jahren erzählt er über persönliche Prägungen und ihre Auswirkungen auf seine beruflichen Aktivitäten: Einfach aus dem ›Bauch heraus‹, ungeschminkt, authentisch, wissend, mit seinen Methoden anstößig und damit angreifbar zu sein. »Immer Ja-Sagen! Weder Hausarrest, Fernsehverbot oder unsinnige Strafen, stattdessen kreative Interaktionen!« Seine unkonventionelle Pädagogik als Sozialpädagoge im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen machen neugierig, nachdenklich und ermutigen diejenigen, die sich als Pflege- oder Adoptiv-Eltern auf ein Leben mit fremden Kindern einlassen.

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Flusskrebse am Uferrand waren leicht zu fangen. Als Vater sie aber lebendig ins kochende Wasser warf, um das weiße Schwanz-Fleisch und das der Scherenmuskeln essen zu können, taten sie mir leid. Ich fing keine mehr.

Die Miesmuscheln übten einen besonderen Reiz aus, weil ich hin und wieder eine Muschel mit einer Perlmutt-Perle zur Freude meiner Mutter fand.

Bald wusste ich, mit welchen Ködern man Forellen oder Hechte fangen konnte. Bei Hochwasser war die Ausbeute gut, weil Karpfen und Aale versäumt hatten, sich mit dem abfließenden Wasser in das Flussbett zu retten.

Satte, Champion reiche Kuhweiden links und rechts der Ise sorgten im Altweibersommer für zentnerschwere Pilzmahlzeiten. Allerdings war höchste Vorsicht geboten: Vorwitzige Knollenblätterpilze, mit denen nicht zu spaßen ist, gesellten sich nahe des Waldrandes zwischen die Wiesenchampignons.

Als ich als Zwölfjähriger diesen entsetzlichen Traum hatte, stand für mich fest: Tiere werden nicht gequält!

Ich hatte einen Tag zuvor bei meinen Streifzügen durch den Wald einen riesigen Ameisenhaufen entdeckt. Vater hatte in einem dieser Haufen mit nacktem Po gesessen, um durch die Ameisensäure die Schmerzen an seiner Bandscheibe besser ertragen zu können.

Dicke Waldameisen krabbelten an meinen nackten Beinen empor, weil ich zu nahe an ihrer Wohnung stand und Arbeitswege blockierte. Als ich herumhampelte und versuchte, die Ameisen wegzuschlagen, bissen sie. Ich packte mir einen Ast und zerstörte den ganzen Haufen.

„Das habt ihr davon. Warum beißt ihr mich?“, begründete ich mein Tun und lief weiter durch den Wald zur Ise, um die schmerzenden Bisse zu kühlen.

Nachts im Traum kamen sie. Sie krabbelten unter meine Bettdecke, an meinen Beinen hoch. Mit jedem Biss erinnerten sie mich an meine blöde Tat. Es war so schlimm, dass ich mich auf die Decke legte, um nicht mehr gepiesackt zu werden.

Als Vater aus seiner Dichterklause zum nahen Waldrand blickte, sah er mich. Ich stand am Maschendrahtzaun und redete mit den fünf Gänsen. Einerseits fand ich sie toll, weil sie lecker schmeckten. Andererseits versuchten sie mir immer in die Hacken zu beißen, wenn sie frei herumliefen und ich mit meiner Mundharmonika auf dem Weg zum Klo war.

Das Plumps-Klo, ein Donnerbalken aus breiten Brettern mit einem Loch, war in einem der vier Schuppen untergebracht. Um dahin zu kommen, musste ich am offenen Gänsegehege vorbei.

„So, jetzt zeig’ ich’s euch, ihr kommt zwar sowieso bald in die Pfanne, vorher kommt die Strafe!“

Ich bewarf sie zielgenau mit Steinen. Sie flatterten schnatternd durchs Gehege und versuchten, meinen Würfen auszuweichen.

„Peter! Sofort aufhören! Komm in mein Zimmer!“

Oha, dachte ich, seine Stimme klingt so zornig. Hat er was? Ich hüpfte die Treppe hinauf, klopfte an seine Arbeitszimmertür. Ein hartes „Herein“ hätte mich warnen sollen.

Da saß ich auf seinem Diwan, zwischen uns sein riesengroßer Arbeitstisch. Er thronte auf seinem Uralt-Stuhl und sah mich strafend an.

„Warum habe ich dich gerufen?“, fragte er mit milderer Stimme.

„Weiß nich.“

„Wie, du weißt es nicht? Du hast Gänse gequält. Mit Steinen beworfen! Habe ich gesehen!“

„Klar, die beißen mich ja immer. Meine Rache!“

Mein Vater legte seine Stirn in Falten, ein Zeichen, angestrengten Denkens.

„Komm’ mit“, befahl er mir.

Ich wunderte mich, als er auf dem Weg zum Gänsegehege Steinchen sammelte.

Ich dachte, er wollte die Biester auch bewerfen.

„Stell’ dich an den Zaun!“

Und ehe ich mich versah, bewarf er mich. Einige gingen daneben, zwei trafen mich. Sie taten weh. Ich hob die Hände vors Gesicht, total erschrocken.

„So erging es den Gänsen auch!“

Er drehte sich mit versteinerter Miene um und ging ins Haus. Ich kramte meine Mundharmonika aus der Hosentasche und verschwand auf dem Plumps-Klo. Es kann sein, dass er mir an seinem geöffneten Fenster zugehört hatte, als ich heulend spielte: „Wenn ich ein Vöglein wär’ …“

Besonders als pubertärer Jugendlicher habe ich die Macht und Vergänglichkeit der Allmutter hautnah in mich eingesogen. Zutiefst prägten mich die jahreszeitbedingten Düfte, die immer neu erwachenden und absterbenden Pflanzen, das Treiben der Tiere und die Verwertung von Flora und Fauna. Genau dieses Gefühl, im Einklang mit der Natur zu sein, von ihr zu lernen, sie zu achten, sie zu schützen, sie zu nutzen, wollte ich zu meiner Lebensaufgabe machen. Förster war mein Traum. Nach ersten Erkundigungen wurde mir erklärt, dass man als Förster ein ausgezeichnetes Gehör besitzen müsse und als Brillenträger kaum eine Chance hätte. Aus der Traum. Pastor ging auch nicht, wegen des Zölibats.

Wie das Leben so spielt, wurde ich Sozialpädagoge. Nach Jahren pädagogischer Bildungsarbeit gründete ich mein eigenes, privates Kinderheim. Als ich den Jugendämtern meine Idee vortrug, gerade die Kinder und Jugendlichen aufnehmen zu wollen, die in Pflegefamilien oder anderen Einrichtungen nicht mehr ‚tragbar‘ seien, schmunzelte man und vermittelte mir äußerst schwierige Jugendliche.

Jugendliche, die vielfältigen Methoden pädagogischer Art ausgesetzt waren – ohne positive Verhaltensänderungen, benötigen eine andere Pädagogik, schlussfolgerte ich damals, nachdem ich während meines Praktikums in einem von Ordensschwestern geführten Heim für Schwererziehbare tätig gewesen war und erlebt hatte, wie Jungen in der Natur aufblühen: Erstens werde ich im Heim mit den Kindern leben, wie die Nonnen, und zweitens wollte ich meine Empfindungen zur Natur als Maßstab meiner Pädagogik machen, ein Leben unter Einbindung der Natur und ein Leben mit Musik.

Thomas. Vierzehn Jahre alt, heimerfahren, galt als hyperaktiv, übernervös, konnte keine Minute still sitzen. Die weiblichen Mitarbeiterinnen hatten keine Ahnung, was sie mit solch einem Jungen anstellen könnten. Matschen im heimeigenen Matschraum fand er blöde, reagierte aggressiv gelangweilt, klaute Zigaretten und besorgte sich Alkohol. Höchste Zeit, ihn loszuwerden:

„Er steckt alle anderen Kinder mit seinen Verwahrlosungstendenzen an“, wie in seiner Akte dokumentiert war.

Er war eine Woche bei mir.

„Unsere Frettchen brauchen frisches Fleisch“, ermunterte ich Thomas, „kommst du mit, ich muss ein Kaninchen schießen, weil die Frettchen heiß darauf sind!“

Er schaute mich fragend an. Eine halbe Stunde später saßen wir an der Ems.

„Die Emsdeiche wurden regelmäßig unterhöhlt, deswegen müssen wir Jäger die Kaninchen kurz halten, wir wollen ja nicht, dass die Deiche bei Hochwasser brechen“, erklärte ich ihm.

Ich zeigte auf einen Kaninchenbau, zwanzig Meter entfernt, und deutete ihm an, ganz still zu sitzen.

„Wenn du ganz ruhig im Gras sitzen bleibst und dich nicht bewegst, kommt bestimmt eins heraus!“

Ich stellte mich hinter einen Baum mit Blick auf ihn und den Bau. Er saß im Gras, die Mücken schwirrten um ihn herum, er wehrte sie nicht ab, saß unbewegt, den Bau beobachtend. Nach fünfzehn Minuten hoppelte ein Jungtier heraus. Ich schoss. Es lag im Gras. Thomas sprang auf, um es zu holen.

„Es zappelt ja noch“, wunderte er sich.

„Das sind die Nerven. Nimm es an den Hinterläufen hoch.“

Er nahm das tote Tier vorsichtig aus dem Gras, streichelte das Köpfchen und trug es zum Auto. Er sah, dass mich der Tod des kleinen Geschöpfes mitnahm.

„Den Frettchen wird es schmecken“, schluckte er.

Zuhause zerwirkten wir es und gaben es den Frettchen. Abends berichtete ich im Familienrat von diesem Ereignis und der Tatsache, dass Thomas über eine viertel Stunde absolut unbeweglich im Gras gesessen hätte, ein Junge, den man wegen seiner Hyperaktivität abgeschoben hatte!

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