Markus Saxer - Der Engel, der seine Flügel verbrannte
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Deborah überkam das schwindelige Gefühl, von der Wirklichkeit wegzutreiben. Wie in einem surrealen Traum konnte sie sich nicht rühren, ließ es geschehen, dass der Knabe ihre Hand ergriff und den Ring über ihren Finger streifte. Sachte zog er ihre Hand an seine Lippen.
Sie leistete keinen Widerstand.
Er berührte den Rubin und drehte ihn leicht. Da bohrte sich an der Innenseite des Rings ein Dorn in Deborahs Finger, sodass sie vor Schmerz und Überraschung aufschrie. Ehe er ihre Hand freigab, trat ihm ein Blutstropfen über die Lippen.
Panik schoss wie glühende Nadeln durch Deborah hindurch und erschrocken wich sie zurück.
Jäh entwickelten sich Flammen in den Augen des Jungen und seine Nüstern blähten sich. Stürmisch stürzte er sich auf die Frau. In Raserei grub er seinem Opfer die Zähne in den Unterarm und biss ihr die Adern auf, zitternd vor Gier.
Sie hörte ihr eigenes Brüllen, und gelähmt vor Entsetzen und Schmerz gewahrte sie, wie der Angreifer ihr Blut trank. Allmählich legte sich ein roter Schleier vor ihre Augen, die Welt um sie herum begann sich zu drehen, bis Deborah besinnungslos zu Boden sank.
Der Junge, der über enorme Kräfte verfügte, leckte sich die Lippen, hob die bewusstlose Frau vom Boden hoch und trug sie über die Wendeltreppe nach oben.
Nachdem Helene Thalbach mehrmals vergeblich versucht hatte Deborah Lehmann telefonisch zu erreichen, fuhr sie zur Villa und klingelte. Niemand öffnete. Sie versuchte es erneut, wartete ein Weilchen, doch weiterhin rührte sich nichts. Beunruhigt kramte sie den Reserveschlüssel aus der Aktentasche, schloss die Tür auf und trat ein. »Hallo!? Frau Lehmann?«
Sie lauschte. Stille. Plötzlich hörte sie ein leises Wimmern, das ihr sofort Magenschmerzen verursachte. Es schien von oben zu kommen.
Als sie endlich im Zimmer von Deborah stand, verschlug ihr der Anblick den Atem.
Grundgütiger!
Mit der Hand vor dem Mund näherte sie sich ihr. Die Frau mit den leicht ausgebreiteten, blutenden Armen auf dem Bett, hatte nichts mehr zu tun mit der jungen Dame, die sie zuletzt vor drei Tagen gesehen hatte: Deborah Lehmann verfiel quasi vor ihren Augen, das Fleisch schien ihr aus dem von Todesqual gezeichneten Gesicht verschwunden, ihr Körper wirkte geschrumpft.
Helene Thalbach setzte sich zu ihr auf die Bettkante und legte die Hand auf ihre glühend heiße Stirn. »Mein Gott, was ist passiert? Ich rufe sofort einen Krankenwagen.«
Deborah krallte ihr die Finger ins Handgelenk und schüttelte den Kopf. »Nein …«, wisperte sie mit zittrigen Lippen, und in ihren Augen hinter den entzündeten Lidern lag ein Flehen. »Kommen Sie … näher.« Eine Träne rann ihre Wange entlang.
Die Nachlassverwalterin schluckte schwer, neigte ihr den Kopf so dicht entgegen, dass sie das schweißnasse Haar der anderen an ihrer Wange spüren konnte.
Deborah hauchte ihr Satzfetzen ins Ohr, teils zusammenhangslos, teils wie verstörendes Kopfkino, welches Frau Thalbach die Farbe vom Gesicht tilgte und ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Mechanisch legte sie der Verletzten die Arme an den Körper und deckte sie zu, um endlich die Ambulanz zu rufen.
Sogleich fing Deborah an krampfhaft zu beben, aber nicht wegen der Temperatur im Zimmer.
Das war nicht die Kälte. Das war Angst. Todesangst.
Helene Thalbach erblickte sie in ihren Augen, drehte ruckartig den Kopf herum und fuhr erschrocken zusammen.
Ein Knabe von morbider Schönheit mit kupferrotem Haar hatte lautlos das Zimmer betreten. Sein weißes Gewand war mit Blutflecken übersät, und an seinem Finger steckte der Rubinring, von dem Deborah ihr erzählte. Sie blickte in seine Haifischaugen, die schwarz und tot aussahen. Helene Thalbach würgte die Angst runter und überdachte fieberhaft ihre Situation. Auf einmal überkam sie eine kalte Wut auf dieses Scheusal, das Deborah Lehmann so zugerichtet hatte. »Na warte!« Resolut, zu allem entschlossen, trat sie auf den Jungen zu − er wich zurück − packte seine Hand mit dem Ring und drehte an dem geschliffenen Rubin. Ein kaum hörbares Klicken, als der Stein in der Fassung einrastete und der Dorn an der Innenseite des Reifs hervorschoss. Ohne eine Miene zu verziehen senkte der Junge den Kopf und sah zu, wie Blut von seiner beringten Hand auf seine bloßen Füße tropfte.
Nun war es Helene Thalbach die zurücktrat, denn sie sah, wie ein Glimmen in seine Augen sickerte und eine Ader an seinem Hals zitterte. Wie ein Hund, der sich in einen Knochen verbeißt, biss er sich selbst tief in den Arm, um sich gierig den Lebenssaft aus seinen Adern zu saugen. Er sank auf die Knie und gebärdete sich wie ein tollwütiges Tier, während ihm Blut von den Lippen troff.
Die Nachlassverwalterin spürte ihr Herz bis zum Hals klopfen. Hinter sich ertastete sie eine Holzlehne, drehte sich um, ergriff mit beiden Händen den Stuhl und schmetterte ihn mit aller Kraft auf den Schädel des Jungen, was ein hässliches Geräusch von berstenden Knochen zur Folge hatte. Endlich sackte der Getroffene zusammen und rührte sich nicht mehr.
Der Atem von Helene Thalbach ging stoßweise. Erschöpft ließ sie den Stuhl fallen und wandte sich Deborah zu. Doch deren Mund stand offen, ihre Augen waren gebrochen und leer an die Decke gerichtet.
Das menschliche Cello
Die Musikerin sitzt in schwarzer Corsage auf dem Stuhl, das Violoncello zwischen den Schenkeln. Ihre Finger zittern am Hals des Instruments. Strähnen fließen silbern durch die Flut ihres Haares und locken sich dunkel vor ihrem Bauch. Sie streicht das Cello. Wieder und wieder gleitet der Bogen über die Saiten. Die Musik weitet das Zimmer zu einer Kathedrale. Die Augen der Cellistin ruhen auf der jungen Frau, die ihr nackt und mit verbundenen Augen gegenübersitzt. Weich schweben die Töne durch den Raum, legen sich nieder auf dem Piano in der Ecke, den schweren Samtvorhängen und dem Kirschholzboden. An der Haut des Mädchens perlen sie ab wie Schmelzwasser und hinterlassen ein heißes Sehnen. Mit leicht geöffnetem Mund sinkt ihr Kopf in den Nacken; feine Schweißperlen wie poliertes Glas zieren ihre Oberlippe. Die Abendsonne spielt auf den schummrigen Wänden. Eine vorüberziehende Wolke blickt kurz in das Zimmer, ehe der Wind sie aus dem Schoß des Abends treibt. Ein Lufthauch, warm wie der Atem eines Tieres, strömt durch das offene Fenster ins Zimmer und streichelt die Frauen.
Eine alterslose, porzellangesichtige Japanerin tippelt im schwarzen Tai-Chi-Anzug herein, das graue Haar zum Knoten gesteckt, der von zwei langen, gekreuzten Holznadeln gehalten wird. Sie bringt einen Pinsel mit und chinesische Tusche. Auf das Kopfnicken der Cellistin hin zieht sie das Mädchen behutsam vom Stuhl und fordert von ihr mit hypnotischer Stimme, vor der Musikerin niederzuknien und ihr die Stiefel zu küssen.
Die Kleine tut, wie ihr befohlen.
Die Japanerin setzt sich neben sie auf den Stuhl und malt dem Mädchen mit der Präzision einer Kalligraphin zwei Schallöffnungen auf den schmalen, nach vorn gebeugten Rücken, die in Größe und Form exakt denen des Cellos entsprechen.
Das Flüstern der Musik macht Platz für den Gesang der Zikaden. Die Realität beginnt, ihre Blätter einzurollen.
Die Cellistin gibt der Asiatin einen Wink. Diese verbeugt sich, schiebt den Stuhl in den Winkel und entfernt sich, den Kopf wie im Gebet gesenkt.
Hinter dem Rücken des Mädchens lehnt ein mannshoher Barockspiegel an der Wand. Die Musikerin betrachtet darin von oben bis unten das Abbild der jungen Frau, die devot vor ihr auf dem Boden kniet: blondes Haar, das im Nacken zu einer Spitze ausläuft; Schulterblätter, gefalteten Flügeln gleich; ein vollendet symmetrisch geformtes Gesäß, das auf den Fersen ruht. Die Cellistin legt ihr Instrument fort und rückt mit dem Stuhl ganz dicht an das Mädchen heran, saugt ihr einen leichten Biss auf den Hals, dass der Kleinen die Röte ins Gesicht schießt. Die Zunge der Cellistin gleitet in ihren Mund und presst sich weich gegen die ihre. Mit der Linken packt sie den schmalen Nacken und hält ihn gefangen, die Rechte tastet nach dem Cello-Bogen. Als die Lippen sich voneinander lösen, beobachtet sie sich selbst im Spiegel. Mit wachsender Erregung streicht sie die gespannten Pferdehaarsaiten mehrmals hintereinander über den Rücken des Mädchens, das erzittert und wimmert und sich auf die Lippen beißt, um nicht zu schreien. Die Finger der Cellistin graben sich in den Hals der anderen. Süßer Schmerz fährt durch deren Körper und gebiert flüssige Perlen, die unterhalb der Augenbinde an ihren Wangen hinunterlaufen.
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