Markus Saxer - Der Engel, der seine Flügel verbrannte

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Nick verliebt sich in einen rauchenden weiblichen Engel – mit dramatischen Folgen für beide … Eine junge Frau wird gekidnappt und landet in einem Keller, wo bereits eine andere Gefangene ausharrt … Ein alter Rabbi erschafft aus Lehm den Golem, erweckt ihn zum Leben und schafft damit ein Ungleichgewicht zwischen Lebendigem und Totem … – Die vorliegende Anthologie wartet mit einer Fülle faszinierender Geschichten und Texte auf. Aber lesen Sie selbst!

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»Dass Sie das Haus bis übermorgen nicht verlassen dürfen …«, die Nachlassverwalterin kramte mit gerunzelter Stirn ein Dokument aus ihrer Aktentasche hervor, »mutet schon bizarr an, muss ich sagen.«

»Allerdings.« Deborah kniff ihre Augen, die die Farbe von Bitterschokolade hatten, zusammen und strich sich eine Strähne hinters Ohr. »Was mag mein Onkel damit bezwecken?« Eine senkrechte Falte erschien zwischen ihren vollendet geformten Brauen.

Helene Thalbach zuckte mit den Achseln. »Da müssten Sie ihn fragen können. Vielleicht will er Ihren Mut prüfen, wer weiß.«

»Na super.«

»Deborah, sollten Sie in Gefahr geraten, rufen Sie bitte sofort die Polizei.«

»Ich kann auf mich aufpassen. Bin ja schon ein großes Kind.« Zärtlich betrachtete die Hauserbin in spe die in Silber gerahmten schwarzen Quadrate an der Wand. Schwarz, das Lapislazuli der abstrakten Expressionisten, war ihre Lieblingsfarbe.

Die Nachlassverwalterin hatte sich ihren Kaschmirmantel um die Schultern gelegt und ergriff die Aktentasche. »So, dann lasse ich Sie jetzt mal mit Ihrer Villa Kunterbunt allein.«

Deborah begleitete sie zur Tür. Als sich die Frauen voneinander verabschiedeten, tauchte die Dämmerung den Himmel in die Farben des Feuers.

Die junge Frau schloss die Tür und verriegelte sie. Dann kickte sie ihre zierlichen schwarzen Lackpumps in die Ecke. Mit Koffer und Beauty-Case in den Händen stieg sie die Marmortreppe empor, welche oben von je einer lebensgroßen steinernen Frau mit erhobenem Gasleuchter flankiert wurde. »Ihr dürft mich Königin der Welt nennen, Schwestern«, sagte sie übermütig, als sie die Statuen passierte.

In zwei Tagen bin ich Millionärin. Ich muss nie wieder arbeiten!

Als sie sich nach dem Schaumbad vor dem beschlagenen Spiegel das Haar zum Pferdeschwanz band, blickte sie auf eine geisterhafte, ätherische Version ihrer selbst.

Nach dem Genuss eines Schinken-Omeletts inspizierte sie ihr Schlafzimmer, ein düsterer hoher Raum, dessen Wände mit rotem Damast bezogen und mit alten Stichen geschmückt waren. Bücher drängten sich in Regalen, balancierten auf der Kommode und lugten unter dem Bett hervor, auf das jemand frische Laken gelegt hatte. Sie nahm zwei Bücher mit goldverzierten Einbänden zur Hand und setzte sich auf die Bettkante. Das eine war ein naturwissenschaftliches Werk von Paracelsus, das andere Goethes »Faust«. Sie öffnete den »Faust« da, wo sich das seidene Lesezeichen befand: Die geschilderte Laboratoriumszene, wo Wagner im Beisein von Mephistopheles den Homunkulus, einen künstlichen Menschen in einer Phiole erzeugt, war rot unterstrichen und mit Ausrufezeichen versehen. Da sich Deborahs Interesse an derlei Texten in Grenzen hielt, legte sie das Buch zur Seite und öffnete das Fenster. Der Nachthimmel sah aus wie ein schwarzes Meer, auf dessen Oberfläche zahllose Lichter um einen dreiviertelvollen Mond herum glitzerten. Sie blickte auf die Häupter der steinernen Statuen herab und roch den scharfen Duft des toten Laubes. Sie schloss das Fenster und legte sich im schwarzen Bademantel mit angezogenen Knien unter die Bettdecke, das Smartphone griffbereit neben sich.

Später verschickte sie noch ein paar SMS an ihre besten Freundinnen. Danach versuchte sie zu schlafen, jedoch erfolglos: Zu viele Gedanken im Zusammenhang mit dem Testament und dieser Villa gingen ihr durch den Kopf …

Als sie um zwei Uhr morgens immer noch herumgrübelte, stand sie auf, um eine Schlaftablette zu schlucken. Kaum hatte sie gähnend das Licht angeknipst, klingelte es an der Haustür. Sie erstarrte.

Als es im Haus ruhig blieb und sie sich wieder gesammelt hatte, schlich sie mit laut klopfendem Herzen nach unten.

Auf dem Boden unter dem Türschlitz entdeckte sie einen Umschlag. Vorsichtig hob sie ihn auf und zog dessen Inhalt hervor, ein von Hand beschriebenes DIN-A4-Papier. Absender war ihr Onkel. Dass er offenbar Helfer hatte, die seine noch zu Lebzeiten verfasste Korrespondenz nach seinem Tod verteilten, fand Deborah beunruhigend.

Beschatten die mich auch?

Sie versicherte sich, dass die Tür abgeschlossen war, blickte durch den Spion bevor sie den Text las. Thaddäus schrieb, obschon er sie nur selten gesehen habe, liebe er seine Nichte wie eine leibliche Tochter, weshalb er ihr die Villa vermache, für deren Unterhalt gesorgt sei. Die Testamentsauflage mit der Zweitagesfrist solle bewirken, dass Deborah genug Zeit habe, sich an das Haus zu gewöhnen und lieb zu gewinnen. Ihm sei wichtig, dass es in Familienbesitz blieb und nicht an Dritte veräußert würde. Dasselbe gelte für den kostbaren Rubinring, der für sie an einem geheimen Ort aufbewahrt werde.

Der Onkel hatte eine Skizze des Hauses angefertigt und eines der Zimmer rot markiert. Zufälligerweise war es das Zimmer, in dem sie nächtigte. Auf dem Papier befand sich auch die Zeichnung des Bücherschranks der dort stand. Betätige man seinen versteckten Mechanismus (er war mit einem Pfeil markiert), würde ein Teil des Regals zur Seite gleiten und die Pforte zum Versteck des Rings freigeben.

Droht mir Gefahr, wenn ich der Aufforderung des Onkels nachkomme?

Zweifellos war er ein Exzentriker gewesen, aber dass er sie in eine Falle locken wollte, konnte sie sich nicht vorstellen. Von Natur aus neugierig beschloss sie, der Sache auf den Grund zu gehen.

Mit dem Brief in der Hand stand sie vor dem Bücherschrank und suchte nach dem Geheimmechanismus. Als sie ihn betätigte, glitt der Schrank mit einem leisen Quietschen zur Seite. Dahinter erschien eine kleine Holztür. Deborah gab einen überraschten Laut von sich. Kurz zögerte sie, doch dann steckte sie den Brief ein, entriegelte die Pforte und drückte dagegen. Sie hörte das leise Reiben von Holz auf Holz. Die junge Frau zog die Taschenlampe aus dem Hosenbund und steckte ihren Kopf durch den Türrahmen. Stickige Luft wie von Gespensteratem schlug ihr entgegen. Eine abwärts führende Wendeltreppe erschien im Lichtstrahl. Deborah schüttelte ihre Beklommenheit ab und betrat aufgeregt die Treppe, stieg vorsichtig hinunter bis zu einem Raum, in den von allen Seiten sanftes Licht drang. Das niedrige Deckengewölbe mit den dünnen geschnitzten Alabastersäulen erinnerte sie an eine Krypta. Als ihr Blick auf den kleinen, auf einem Altar ruhenden Körper fiel, spürte sie, wie sich ihre Haare auf dem Nacken aufrichteten. Die Taschenlampe entglitt ihren Fingern.

Allmächtiger!

Unschlüssig blieb sie stehen.

Nachschauen? Oder umkehren und die Polizei rufen?

Neugierig setzte Deborah behutsam einen Fuß vor den anderen, bis sie nur flach atmend neben dem Altar stand und auf einen Knaben in weißem Gewand herabsah. Schaudernd hörte sie ihr Blut in den Ohren rauschen und dachte, sie sei auf einen Leichnam gestoßen. Mit verstört geweiteten Augen stand sie wie erstarrt da.

Hat der Onkel dieses Kind entführt? Für seine Experimente?

Und ihn anschließend getötet?

Auf einmal öffnete der Junge die Augen, blinzelte und musterte die Frau mit trägem Interesse.

Sie beugte sich über sein wachsbleiches Antlitz. Es stand in starkem Kontrast zu der Haarpracht − rot wie eine Feuergarbe. Seine Augen unter den schweren, traumverlorenen Lidern waren schwarz wie die gerahmten Quadrate. Fasziniert betrachtete Deborah den grausam-wollüstigen Zug um seine kleinen blassen Lippen, hinter denen die Zähne weiß hervorschimmerten. Der Knabe sah aus wie eine kleine, sehr schöne Frau.

»Wie heißt du?«, flüsterte sie, bekam aber keine Antwort.

»Wo wohnst du?«

Er beobachtete sie weiterhin mit stiller Neugier.

»Keine Angst, ich tu dir nichts.«

Seine Augen nahmen einen metallischen Glanz an. Bedächtig hob er die Faust, öffnete sie und präsentierte auf dem Handteller einen Goldring mit einem gefassten Rubin, der in tiefstem Taubenblutrot funkelte.

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