www.hannibal-verlag.de
Impressum
Der Autor: Uwe Killing
Deutsche Erstausgabe 2013
Coverdesign und Bilderstrecke: © bürosüd°, München
Coverabbildung: © Thomas Leidig photoselection
Layout und Satz: © Thomas Auer, www.buchsatz.com
Bilder im Innenteil: Privatfotos mit freundlicher Genehmigung von Til Schweiger, außer anders angeführt
Lektorat & Korrektorat: Hollow Skai
© 2013 by Hannibal
Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
www.hannibal-verlag.de
ISBN 978-3-85445-386-4
Auch als Hardcover erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-385-7
Hinweis für den Leser:
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Inhalt
Grußwort von Moritz Bleibtreu Til musste das Filmemachen nicht lernen. Das war einfach so da. Und er macht das einfach alles aus einem natürlichen Instinkt heraus. Manche Menschen haben das, andere nicht. Da hilft auch keine Filmhochschule. Das Gleiche gilt für seine Art, seinen Humor, seine unheimliche Energie. Til ist eine unentwegt arbeitende Ein-Mann-Maschine und zugleich ein großer Teamplayer, der sitzt noch bis morgens um vier im Schneideraum. Ich könnte das nicht, da bin ich, ehrlich gesagt, manchmal viel zu faul. Ich würde lange herumreden, mich zwischendurch von meinem Leben ablenken lassen. Aber Til macht einfach und treibt die anderen an. Das ist der Unterschied. Ich freue mich sehr darüber, dass es nun dieses Buch über sein Leben und seine Kunst des Filmemachens gibt. Ich werde darin lesen, wenn ich mal wieder einen Tritt in den Arsch brauche. Moritz Bleibtreu, Schauspieler „Willkommen in Hamburg“: Til als Tatort-Kommissar Nick Tschiller (Foto: NDR)
Prolog: Tatort Hamburg
Die Angst vor Mucki
Männerherzen
Bildstrecke 1
Til the Kid
Es kommt nicht auf die Größe an
Bildstrecke 2
Die Familie ist heilig
Eichingers Erbe
10 Lieblingsfilme – Til Schweigers Bestenliste
Filmografie und Auszeichnungen
Danksagung
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Widmung
Für Liv, Finn und Zoe
Tilmann Valentin „Til“ Schweiger, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, geboren am 19. Dezember 1963 in Freiburg, zwei Brüder, vier Kinder (Foto: Stephan Pick)
Til musste das Filmemachen nicht lernen. Das war einfach so da. Und er macht das einfach alles aus einem natürlichen Instinkt heraus. Manche Menschen haben das, andere nicht. Da hilft auch keine Filmhochschule.
Das Gleiche gilt für seine Art, seinen Humor, seine unheimliche Energie. Til ist eine unentwegt arbeitende Ein-Mann-Maschine und zugleich ein großer Teamplayer, der sitzt noch bis morgens um vier im Schneideraum. Ich könnte das nicht, da bin ich, ehrlich gesagt, manchmal viel zu faul. Ich würde lange herumreden, mich zwischendurch von meinem Leben ablenken lassen. Aber Til macht einfach und treibt die anderen an. Das ist der Unterschied.
Ich freue mich sehr darüber, dass es nun dieses Buch über sein Leben und seine Kunst des Filmemachens gibt. Ich werde darin lesen, wenn ich mal wieder einen Tritt in den Arsch brauche.
Moritz Bleibtreu, Schauspieler
„Willkommen in Hamburg“: Til als Tatort-Kommissar Nick Tschiller (Foto: NDR)
Til Schweiger ist zu Hause. Er hat Platz genommen in seinem Lieblingssessel, halb liegend, die Beine angewinkelt auf dem Polster. Es ist ein Möbelstück wie aus einem Katalog für Menschen mit Übergröße. Der Hausherr kuschelt sich auf der breiten weichen Fläche, beim Reden zappelt er manchmal hin- und her, und etwa alle zehn Minuten greift er zum ebenfalls überdimensionierten Holztisch, um sich die nächste Zigarette aus einer von drei Packungen zu fischen.
Er trägt eine bequeme Stoffhose und ein Sweatshirt, das unter den Armen Löcher hat. Die Bartstoppeln, die markanten Falten um den Mund und die Augen, die hinter zwei dünnen, messerscharf geschnittenen Schlitzen verborgen liegen – ein durchaus vertrautes Profil aus vielen Schweiger-Auftritten. In diesem Moment, ohne Kameralicht, sitzt mir ein Mann gegenüber, der erst vor einer halben Stunde aufgestanden ist. Er kämpft noch gegen einen Kater, doch er wirkt überhaupt nicht zerknirscht, sondern sehr entspannt. „Heute mache ich nichts mehr“, sagt er. Ein Satz, den Til Schweiger, der Schauspieler, Regisseur, Produzent und allgegenwärtige Medienstar, selten sagt. Man kennt ihn vor allem als Mann in ständiger Unruhe.
Am Tag zuvor hatte der Norddeutsche Rundfunk in ein Hamburger Kino eingeladen, um vorab in einer Sondervorstellung den Pilotfilm des neuen Tatort-Kommissars Nick Tschiller (Til Schweiger) zu präsentieren. Es wurde ein langer Abend, bei dem die Schauspieler, das Produktionsteam, die NDR-Oberen, Freunde und Journalisten einen äußerst gelungenen Einstand feierten. Dabei lösten sich auch Spannungen, die sich im Vorfeld von Schweigers Fernseh-Ermittler-Premiere aufgebaut hatten. Der Kinostar war bei einer Veranstaltung von einem Reporter gefragt worden, was er denn an dem TV-Klassiker für verbesserungswürdig halte. Naja, den mehr als dreißig Jahre alten Vorspann könne man vielleicht mal modernisieren, sagte Schweiger beiläufig, der als erfahrener Produzent solche Dinge durchaus beurteilen kann. Die Folge: Helle Aufregung in den Medien, bei Fernsehmachern, auch unter den Schauspielerkollegen, die für andere ARD-Sendeanstalten ermitteln. Er sei ein anmaßender Star, der dem NDR seine hohen Gagen und Drehbedingungen diktieren wolle, hieß es in manchen Presseberichten über Til Schweiger.
In der merkwürdig überhitzten Debatte zeigte sich vor allem, wie sehr der Quotenrenner Tatort eine heilige Kuh des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist. Es ist das Terrain von Senderbossen, Abteilungsleitern und schwerfälligen Presseabteilungen. Ein Terrain, auf dem sich der Hollywood-erfahrene Schauspieler und Filmemacher Til Schweiger – nach seinen Anfängen in der Lindenstraße und einigen frühen Fernsehfilmen – lange nicht bewegt hat. Er muss sich auf eine andere Produktionsweise umstellen, was er tut, weil es ihn enorm reizt, einen Kommissar nach seinen Vorstellungen zu verkörpern. Unangepasst, leidenschaftlich, nicht so deutsch, moralisierend und Derrick-mäßig wie vieles im Fernsehkrimi-Genre.
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