Gerd Leonhardt - So war es in der DDR und nicht anders
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Wie sagte man doch so schön: „Zwei Apfelsinen im Jahr und zum Parteitag Bananen.“

Allein die Tatsache, dass ein Teil unserer „Gastarbeiter“ den in der DDR ausgeführten Beruf in ihrer Heimat gar nicht ausüben konnte, war den Politquacksalbern in Ostberlin egal. Also schnappten sich viele junge „Zeitgastarbeiter“ eine einheimische Frau, und die wurde auch geheiratet. Das Ende vom Lied, sie brauchten nicht wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Nicht umsonst ist der Ostteil Deutschlands mit ehemaligen Bürgern aus diesen Staaten gut „besetzt“.
Hier aber ein Schnitt! Alle wussten, nur wer arbeitet, durfte bleiben. Damals gab es in Ostdeutschland, dank fehlender Arbeitsloser, auch keine Sozialhilfe.
Die Bevölkerung reagierte zusehends sauer, denn ein großer Prozentanteil des staatlichen Wohnungsbaus wurde nur für diese Gastarbeiter verbaut. Wenn wieder einmal ein paar Tausend '„Saisonarbeitskräfte“ nach Vertragsende in ihre Heimat fuhren, mussten sämtliche Häuser komplett renoviert werden. Natürlich erfolgte das auf Kosten der Bevölkerung. Ganze Horden ausländischer Krawallmacher zogen besonders an den Wochenenden durch die Stadt und liefen ganz bewusst dorthin, wo es „rundging“. Da gab es eine Großgaststätte, in welcher ich später auch musikalisch gastierte, mit dem wohlklingenden Namen „Schlachthof“. In der Nachbarschaft war der Stadtschlachthof und davor befand sich ein Hotel mit gleichnamigem Tanzsaal. Also schon vom Namen her der „ideale“ Platz, um die „Friedliche Völkerverständigung“, wie es in Ostberlin hieß, praktisch zu erleben und mit „Leben zu erfüllen“.
Langsam wurde es auch zur Gewohnheit, dass inzwischen schon die schönsten und größten Wohnungen mit der besten Sicht auf die Innenstadt den Bürgern aus fernen Ländern vorbehalten war. So auch nach dem Putsch in Chile. Mehrere Tausend Chilenen suchten Zuflucht in die DDR und wurden logischerweise großzügig unterstützt von unserer nicht gewählten Regierung. Hunderte Großplattenwohnungen wurden den Immigranten voll möbliert zur Verfügung gestellt! Als letzte Gruppe kamen ein paar Hundert junge Menschen aus Libyen zu uns. Hier kündigte man uns an, sie seien allesamt „Arbeiterkinder“, denen es nicht so gut gehe wie uns . Die Bürger waren aber gar nicht so arm, wie man uns beizubringen versuchte, denn ihre frei konvertierbare Währung – davon hatten sie überaus reichlich – war sehr beliebt bei den jungen ostdeutschen Damen. Schließlich konnte man damit im „Intershop“ einkaufen. Wer es nicht weiß, ein „Intershop“ in der DDR war ein Geschäft, in dem man Waren aus der BRD kaufen konnte und gar noch etwas billiger als dort.
Jetzt aber etwas zum Lachen. Eine der breitesten Straßen in Karl-Marx-Stadt war die Karl-Marx-Allee in der Mitte der Stadt. Direkt vor dem Haus der ehemaligen SED-Bezirksleitung hatte der sowjetische Bildhauer Lew Kerbel im Jahr 1971 seinen überdimensionalen 12 Meter hohen Karl-Marx-Kopf aufgestellt. Und dieser Kopf schaute direkt gegenüber in den „Intershop“ hinein. Was wird Karl bloß so gedacht haben über unsere DDR-“Aluminiumwährung“? Die Straße heißt heute noch die „Die Schädelgasse“.
Die Libyschen Jungen waren sehr beliebt bei den Mädchen, denn sie hatten richtiges Geld und lachten über uns Deppen. Obwohl – ich möchte mich nicht beschweren. Ab und zu haben wir auch als Musiker später in der „Hofbar“ oder der „Jalta Bar“ bei der praktischen Ausübung unserer Kunst „DDR-Geld“ getauscht, und zwar in Dollars. Wir büßten zwar etwas ein, doch für ein paar gute Rasierklingen und ein Parfüm für die Frauen war uns der Tausch schon wert. Diese Möglichkeit aber hatten nur wenige Menschen bis auf jene, deren Verwandte im freien Teil Deutschlands lebten. Und nicht jeder, der Verwandte „drüben“ hatte, bekam auch selbst Pakete in die DDR geschickt.
Vielen Bürgern waren speziell die Libyer ein Dorn im Auge. Extra ihretwegen wurde eine spezielle Mensa gebaut. Diese Gruppe bildeten Studenten mit Privilegien. Wahrscheinlich nur deshalb, weil sie hartes Geld hatten, bekamen sie auch Silberbesteck und keines aus Aluminium wie die anderen Kommilitonen. Ja, und eine Ärztin war immer für sie in Bereitschaft. Daran sieht man schon den traurigen Unterschied zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Während die Bürger der „Bruderländer“ in die großen preiswerten älteren Tanzlokale gingen, bevölkerten die Bürger aus westlichen Staaten die teureren Bars dieser Stadt und ließen es sich auch anmerken, dass sie dank der richtigen Währung weitaus beliebter waren. Ein reinweg unzumutbarer Zustand!
Nun gut, eine Währung hatten wir auch. Zum Beispiel lag der Einzelhandelsumsatz pro Kopf der Bevölkerung der DDR für Nahrung und Genussmittel bei 3.400 Mark der DDR. So wenig? Das Brötchen kostete ja auch nur 5 Pfennig. Und nach drei Tagen konnte man es als Hammer benutzen. Aber für zwei Tage war es verzehrbar. Das Brot schnitt mit 52 Pfennig ebenso gut ab. Nur nach fünf Tagen begann es schon zu schimmeln, da es sehr schlecht gebacken wurde und zu frisch war. Außerdem war der Laib nicht doppelt gebacken, wie dies bei einem guten Bäckerbrot üblich ist. Das Viertel Kaffee kostete 8,75 Mark, und das war nicht nur zu teuer, sondern er hatte auch eine grauenvolle Qualität. Kaffee musste auf den Weltmarkt für Dollar eingekauft werden, und dafür hatten die Genossen kein Geld übrig. Bier nannten wir „Sterbehilfe“, da selbiges nach drei Tagen aussah, als schwämmen Hunderte von Wasserflöhen darin.
Also, bei denen da oben sparte man nicht. Wir kommen noch später darauf zurück.
Für Industrieerzeugnisse gaben die DDR-Bürger 3.200 Mark aus im Schnitt. Der Durchschnittslohn lag bei etwa 850 bis 900 Mark. Viele Menschen in der DDR waren es jedoch gewohnt, „nebenbei“ noch ein paar Kleinigkeiten zu „erledigen“. Ein Spruch hieß nicht umsonst: „Man war gelernter DDR Bürger.“
Churchill gebrauchte als erster den Spruch vom „Eisernen Vorhang“. Nur wenn man in einer sozialistischen Mangel- und Betrugswirtschaft aufwächst, bekommt man Ideen, das nicht Vorhandene trotzdem aufzutreiben. Erwartung in der DDR – das war ein Geisteszustand, dem auf der Skala menschlicher Gefühle die Hoffnung vorausgeht und die Verzweiflung folgt.
In der Musik gibt es den „Trugschluss“, der die kadenzierende Dominante nicht immer zur Tonika zurückführt, sondern vielleicht die Tonikaparallele zum Schluss behält. Genauso verhielt es sich mit dem gelernten DDR-Bürger. Der normale Weg in das Geschäft war sinnlos, um fünf Sack Zement zu kaufen. Also machte man dem Nachbarn, Freund oder Bekannten ein Angebot für etwas, das jener eben nicht hat. Man tauschte eben wie zur Hamsterzeit.
Zur Erklärung: Die Hamsterzeit begann nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Menschen, vor allem Frauen, fuhren mit dem, was man noch besaß, um es in anderen Gegenden einzutauschen, damit die Kinder, die größtenteils keinen Vater mehr hatten, etwas zu essen bekamen. Nur als Hinweis: In meiner Klasse, ich bin 1950 eingeschult worden, waren wir 26 Kinder. Davon hatten ganze drei einen Vater! Noch im Jahr 1989, also kurz vor „Ladenschluss“, war die Hamster- und Tauschzeit in der DDR aktueller denn je!
Am besten war derjenige im Ostteil Deutschlands dran, der „Westgeld“ sein Eigen nannte, denn damit konnte man alles erwerben. Nach dem Bau der Mauer brauchte die Führung der DDR wahre Unmengen guten Stahls, um die Grenzanlagen auszubauen mit Selbstschussanlagen und vielen anderen netten Überraschungen. Genau das kostete dem Staat viel Geld, also mussten Devisen ran. Wer Westgeld besaß, musste es sofort eintauschen, sonst konnte er wegen Devisenvergehen bestraft werden. Also rannte jeder, der harte Währung hatte, in die sozialistische Bank und erhielt für sein Geld so genannte „Forumschecks“. Damit hatten die Genossen einen klugen Schachzug gemacht! Die Bürger horteten das gute „Westgeld“ nicht mehr zu Hause wie bisher, und der Staat konnte sofort darüber verfügen. In dieser Zeit gab es auch den bezeichneten Ausspruch für den Fall, wenn jemand etwas brauchte, das es wenig oder gar nicht zu kaufen gab: „(W)Forum handelt es sich?“ Das hieß so viel wie: „Hast du Forumschecks, kriegst du, was du brauchst.“ Beispiel: An meinem Wartburg war der Auspuff kaputt. Der volkseigene Reparaturbetrieb hatte natürlich keine. Also ab zu einem der letzten privaten „Krutscher“, wie das so hieß.
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