Gerd Leonhardt - So war es in der DDR und nicht anders
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Auf Tournee
Annaberg-Buchholz, eine wunderschöne Stadt im oberen Erzgebirge mit damaligen 24.000 Einwohnern und einer Höhenlage von 620 Metern ist ein kulturelles Kleinod von fundamentaler Bedeutung. Am Fuße des Pöhlberges gelegen, schmiegt sich diese Doppelstadt „Annaberg-Buchholz“ wunderbar in das Gebirge ein. Schon von weitem, in einer Entfernung von etwa 15 Kilometern, auf der Anhöhe von Ehrenfriedersdorf kann man es bewundern mit den Höhenzügen des Fichtelbergs und des gegenüber liegenden Klinovec (Keilberg). Auf der rechten Seite liegt das Greifensteingebiet mit der bekannten Freilichtbühne der Städtischen Theater Annaberg-Buchholz. Der berühmte Rechenkünstler Adam Ries stammt ebenfalls von hier und ist weltweit bekannt.
Im Zentrum „Am Markt“ steht das schöne Rathaus mit dem Ratskeller. Daneben das Hotel „Wilder Mann“. Gegenüber findet man den „Erzhammer“, einen Komplex mit Speise- und Tanzgaststätte sowie das Kulturhaus mit großem Saal. Unsere Verträge waren meistens für 3 – 4 Monate ausgelegt. In Karl-Marx-Stadt gab es den „Kapellenring“, der über die „Konzert- und Gastspieldirektion“ dafür sorgte, dass verschiedene Berufsbands des Bezirkes Karl-Marx-Stadt in einem bestimmten Wechsel alle zu belegenden Tanzlokale kennenlernen sollten. Was letztendlich auch dem Publikum zugute kam, da immer mal wieder neue Bands erschienen. Doch dauerte es meist nicht länger als ein Jahr, und wir waren wieder dort, wo die musikalische „Rundreise“ begann. Es gab aber auch ein paar Musiker, die sich dem nicht anschlossen und auf feste Verträge verzichten wollten. Entweder waren sie dann freiberuflich tätig, so wie wir teilweise auch, oder sie versuchten ihr „Glück“ über die KGD, also die „Konzert- und Gastspieldirektion“ und warteten auf eine Tournee mit bekannten Schlagersängern, die durch die Republik tourten. Dabei reichte es nicht, ein guter Kapellenleiter zu sein, nein, man musste auch „gute Beziehungen“ zu den Verantwortlichen der KGD haben, die schließlich auch „Unterstellte des Kulturministeriums“ waren. Und mit einer solchen politischen „Grundausrichtung“, die den Genossen nicht passte, hatte man bei besonders gut bezahlten Verträgen keine Chance. Die meisten passten sich also an und waren froh, Verträge, die teilweise auf Jahre hinaus datierten, ihren Kapellenkollegen vorlegen zu können. Dies war natürlich auch eine Frage des Verdienstes, ob man bei einem festen Vertrag 1.600,00 DDR-Mark verdiente oder mitunter das Mehrfache bei freier Vereinbarung. Wer mehr verdienen wollte, musste erst einmal schauen, wo ein Musiker gesucht wurde. Dann recherchierten die Kapellenleiter untereinander: Warum will „der“ weg? Muss ich mit „ihm“ ein Vorspiel machen? Ist „er“ verlässlich? Politisch wurde nie gefragt, weil alle Berufskünstler, bis auf ein paar „bekannte privilegierte Ausnahmen speziell in Ostberlin“, die gleiche Meinung vom „Superfreien Staat DDR“ hatten. Es gab ja viele gute Bands. Nur mit dem einen Unterschied, die einen durften im Westen gastieren und die anderen nicht. Warum wohl? Unvorstellbar für nicht wissende Menschen, was DDR hieß!
Nach Unterzeichnung der Verträge bei der Gaststättenleitung und Bezug unseres Quartiers im „Wilden Mann“ war indessen die Mittagszeit angebrochen. Wir fünf wollten etwas essen gehen und die Zeit nutzen, uns gleichzeitig ein kleines Bild von der Innenstadt Annaberg-Buchholzes zu verschaffen. Unser „Gips-Kreischer-Mann“ meinte hingegen: „Alfred, wir kriegen doch Personalessen, hast du gesagt. Warum sollen wir denn hier so viel Geld ausgeben?“
„Och, Hansi, jetzt gehen wir erst mal richtig essen. Ich bezahle das, denn ich lade alle ein. Schließlich müssen wir heute Abend in vollkommen neuer Besetzung ohne Probe antreten. Ja, das wird sowieso eine interessante Sache.“
Also rein in den benachbarten Ratskeller. Irgendwie musste man uns schon beobachtet haben, beim Hineintragen der Instrumente oder beim Auspacken unserer Siebensachen vor dem „Wilden Mann“, und das ist das übernächste Haus hier am Annaberg-Buchholzer Marktplatz. Sofort trat der Oberkellner auf uns zu, als gehörte ihm der Laden, und fragte: „Die neue Kapelle von drüben?“
„Ja, und?“, meinte mein Bandchef in seiner immer leicht überheblichen, aber doch netten Art.
„Wir haben immer einen schönen Platz für gute Gäste“, säuselte der Kellner, als ob wir schon jahrelang hier regelmäßig essen gehen würden. Das Ganze war ziemlich hohles Geschwafel. Doch im Grunde war es uns eigentlich vollkommen egal, was dieser leicht betagte und leicht bekleckste „Servierflitzer“ so abließ. So nahmen wir erst einmal ein Halbes und stießen an auf die neue Formation. Zu Essen gab es Gulasch und Knödel, angemacht wie in der Tschechei um die Ecke, also mit etwas Kümmel. Zwar ist das nicht jedermanns Sache, aber man wollte ja nicht unbedingt das Beste essen, da der Boss bezahlt. Schon deshalb hieß es erst einmal kleine Brötchen backen. Nach dem Mittagsmahl liefen wir in den „Hammer“ und bauten unsere Instrumentarium auf. Hans spielte keine Gitarre mehr, sondern Drums, Hansi vom Gips baute seine drei Saxofone (Bariton, Alt und Tenor) nebst seiner Klarinette auf. Das gleiche außer Altsaxofon mit Andi aus Leipzig. Ich war nicht mehr Gitarrist, sondern Bassist mit Gitarre und Alfred am Keyboard. Alfreds italienische „Meazzi“-Gesangsanlage klang klasse und hatte allerhand Mätzchen drauf. Dazu noch zwei DDR-Anlagen für Bass und Gitarre.
Wir wurden von den Bedienungskräften beim Aufbau sehr intensiv beobachtet, bis einer von ihnen mit der Sprache herausrückte: „Wo habt´n ihr vorher gespielt?“
„An den Frauen, wo sonst!“, meinte mein Boss knackig trocken.
Lautes Lachen: „Na, da habt ihr hier auch etwas zu tun.
„Klingt gut“, meinte ich.
Hans sah mich an und erwiderte: „Oh je, bloß gut, dass ich ein Einzelzimmer habe.“ „So, Leute, wir spielen mal einen an.“
„Und was?“, fragte Hans hinterm Drums.
„Glenn Miller, und zwar die ‚Moonlight-Serenade‘, hier sind die Bb- und Eb-Stimmen, Bass und Drums. Wie es steht mit Wiederholungen, macht ihr beiden euch ein paar Gedanken, wer welche Stimme spielt.“
Ja, und ab ging die Post mit zwei Tenorsaxofonen, dann zwischendurch die Eb-Kanne und zum Schluss zwei Klarinetten – es klang super.
„Die spiel’n wie de’Amis“, sagte der Obermundschenk am Tresen und zapfte eine Runde Bier. Der Dienst hatte noch gar nicht begonnen, und das bekam auch der Gaststättenleiter mit.
Mit Blick auf Alfred fragte er uns: „Beginnt ihr 19.00 Uhr oder 20.00 Uhr?“
„Laut Vertrag um Acht.“
„Ja, gut, doch wenn nicht mehr als 20 Mann da sind, beginnt ihr so langsam erst gegen 20.30 Uhr. Alles klar?“
„Wir freuen uns“, antwortete Alfred.
Inzwischen war es fast 15.00 Uhr geworden, und wir wollten durch Annaberg-Buchholz noch etwas spazieren gehen. Raus aus dem „Hammer“ und rechts hinauf, die Kirchgasse hoch. Also, leicht „bedeppert“ möchte ich diese Gasse nicht hochlaufen mit 13 Prozent Steigung. Auf halber Höhe kommt man an der Annenkirche vorbei, eine der schönsten Kirchen Sachsens, wo hoch oben im Glockenturm ein ehemaliger Berufszauberkünster wohnt, der gegenüber auf der anderen Straßenseite ein Geschäft hat mit derartigen Artikeln.
Alfred meinte: „Los, Leute, kommt, wir gehen mal rein.“
Wir wurden freundlich begrüßt wie alte Bekannte. Dies betraf aber nur Alfred, denn der hatte in Annaberg-Buchholz schon mehrmals ein Engagement gehabt.
„Und, hast du einen kleinen Trick für die Bühne parat?“ fragte er.
„Für Musiker immer“, erklärte Zauber-Soltau.
Nachdem wir ein paar billige Dinge gekauft hatten für Karten- und Verschwindetricks, gingen wir hinüber zur Kirche, um uns drinnen dieses wunderbare Kunstwerk des frühen Mittelalters anzuschauen. Der Zauber-Soltau war zu bewundern, denn er musste jeden Tag weit über Hundert Treppen in seine Wohnung unterhalb des Glockenturmes bewältigen. Doch in irgendeiner Weise passte das zu diesem höchst merkwürdigen, aber sehr freundlichen Menschen. Künstler sind eben irgendwie „andere“ Typen.
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