Helena Zauber
Liebe und Alltag in der DDR
Bewahrt in Briefen der NVA-Zeit von Mai 1985 bis Oktober 1986
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Inhaltsverzeichnis
Titel Helena Zauber Liebe und Alltag in der DDR Bewahrt in Briefen der NVA-Zeit von Mai 1985 bis Oktober 1986 Dieses ebook wurde erstellt bei
0. Vorwort
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
61. Kapitel
62. Kapitel
63. Kapitel
64. Kapitel
65. Kapitel
66. Kapitel
67. Kapitel
68. Kapitel
69. Kapitel
70. Kapitel
71. Kapitel
Impressum neobooks
Geboren 1960 in der DDR habe ich, Helena Zauber, 2020 ein Patt. 30 Jahre leben in der DDR und 30 Jahre im vereinten Deutschland.
Anlass genug, um mal zurück zu schauen. Vieles gerät in Vergessenheit.
Aber es gibt ja Zeugnisse darüber, wie das Leben und Lieben in der DDR war.
Damit meine ich nicht die offiziellen Reportagen und Geschichten, die jetzt gehäuft im Fernsehen zu schauen sind. Sondern die privaten „Archive“, wie Fotoalben, alte Zeitungsausschnitte, Postkarten, Aufzeichnungen, Dokumente usw.
Besonders freue ich mich darüber, dass ich all die Jahre ganz besondere „Zeitzeugen“ aufgehoben habe.
Es sind Briefe, die mein damaliger Mann Hannes und ich während seines
18-monatigen Grundwehrdienstes bei der NVA geschrieben haben.
Ich habe diese Briefe nach Hannes` Armee-Zeit sorgsam verpackt und bei jedem Umzug mitgenommen.
Auch als wir uns nach 30-jähriger Ehe 2014 trennten, war das für mich kein Grund, diese Briefe zu vernichten.
Sind sie doch Zeugen einer wunderschönen jungen Liebe, die trotz äußerer Widrigkeiten und Geschehnisse lange existierte. Und sie sind Zeitzeugnisse des Lebens in der DDR, Schilderung des ganz normalen Alltags, den eine junge Ehe in der DDR zu dieser Zeit gelebt hat.
Es gibt für mich also genug Gründe, diese Briefe wieder zu lesen und auch für die nachkommenden Generationen fest zuhalten.
Aber vielleicht erkennt sich der ein oder andere Leser darin ja auch wieder und erinnert sich.
Oder es hilft Außenstehenden, das Leben in der DDR besser zu verstehen, bzw. nachzuvollziehen.
Dabei handelt es sich um einen kurzen Zeitraum, eben um diese 18 Monate von Mai 1985 bis Oktober 1986.
Rückblickend vergingen diese 18 Monate wie im Flug, was wir damals tatsächlich ganz anders empfunden haben. Wir haben die Tage gezählt, bis wir uns wieder sehen konnten oder bis ein Brief vom Anderen kam. Dabei hatte ich in meinem Alltag genug zu tun, woran ich mich nur teilweise erinnere und die Briefe mir bestätigen werden.
Nun bin ich selbst gespannt, was in diesen Briefen steht, abseits unserer großen, in diesen Monaten sehnsüchtigen Liebe.
Bei einigen Stichproben, die ich während des Sortierens aus Neugier machte, fiel mir schon auf, dass ich vieles vergessen habe oder falsch in Erinnerung hatte. So wird es mir sicher immer wieder gehen.
Deshalb habe ich mich entschlossen, diese 410 Briefe nicht einfach zu scannen und ohne Kommentar zu veröffentlichen, sondern meine Erinnerungen dazu aufzuschreiben, untermalt von Fotos der Briefe und aus den Fotoalben dieser Zeit.
Auch sind viele Begrifflichkeiten aus dem DDR-Alltag in Vergessenheit geraten oder gänzlich unbekannt. Dafür habe ich in diesem Buch einen Anhang erstellt und solche Begriffe in loser Reihenfolge aufgeführt.
Natürlich habe ich die Namen der Beteiligten geändert, bei den Zitaten aus den Originalbriefen die Rechtschreibung angepasst und manchmal den Wortlaut des besseren Verstehens angepasst. Auch habe ich meine Briefe teilweise sehr gekürzt, manchmal auch zusammengefasst, da sich doch vieles wiederholte und einige Briefe tatsächlich bis zu 14 Seiten lang sind. Ich habe versucht, die Chronologie der Briefe darzustellen und deshalb auf die Einteilung des Buches in Kapitel verzichtet, für die e.book - Variante habe ich aber Kapitelnummern eingefügt. Nun wünsche ich allen, die sich darauf einlassen, viel Spaß beim Eintauchen in eine vergangene Zeit.
Helena Zauber
Stade, 2019/2020
Angefangen hat allesan einem Samstagabend im Oktober 1983 bei einem Diskobesuch in Greifswald. Eine Freundin wollte unbedingt dort hin und ich habe mich überreden lassen mitzugehen.
Marianne hatte an diesem Abend ihren „Schwarm“ nicht getroffen, aber ich habe meinen Hannes kennen gelernt.
Acht Monate später, am 8. Juni 1984, heirateten wir im Greifswalder Standesamt. Es war, wie wir fanden und ich heute noch finde, eine sehr romantische Hochzeit, aber für unsere Familien ungewöhnlich.
Hannes und ich sind alleine mit dem Stadtbus zum Standesamt gefahren. Damals brauchten wir keine Trauzeugen. Ich hatte ein bunt gestreiftes glänzendes Kleid an. Einen Biedermeierstrauß aus roten Rosen, den ich unbedingt wollte und im Haar ein „Klapsband“, quasi als Schleierersatz. Mein Hannes hatte Kordhosen und ein blau-weiß-gestreiftes Hemd an. Aber wir hatten einen Fotografen bestellt, um diesen besonderen Moment festzuhalten.
Nur die Standesbeamtin und der Fotograf wussten außer uns, dass wir an diesem Tag heiraten werden. Hannes hatte diesen Vorschlag gemacht und ich fand es spannend und aufregend, so heimlich, ohne unsere Familien zu heiraten.
Anschließend sind wir in das nahe gelegene Cafe zum Frühstücken gegangen. Dort bestaunten einige Gäste meinen wunderschönen Blumenstrauß. Wahrscheinlich vermuteten sie richtig.
Mit dem Zug fuhren wir dann frisch vermählt und glücklich auf Hochzeitsreise nach Erfurt.
Hannes hatte dort Maschinebauer gelernt und wollte mir diese wunderschöne Stadt in Thüringen bei dieser Gelegenheit zeigen.
Da wir ja gleich vom Standesamt aus gereist sind, hatten wir die Eheurkunde dabei. Das war auch gut so, da ich diese im Hotel „Vilnius“ in Erfurt vorzeigen konnte. So bekamen wir eine zukünftige Ein-Raum-Wohnung mit Kochnische für uns.
Damals war es in Städten, wie Erfurt und anderswo üblich, dass man zukünftige Wohnblöcke eine Zeit lang als Hotel nutzte und sie später als Wohnungen vermietete. So konnte es sein, dass man ein Zweibettzimmer in einer zukünftigen 3-Raum-Wohnung bekam. Das bedeutete, man teilte sich das Bad mit den Gästen aus den anderen Zimmern, was für uns auf keinen Fall in Frage kam. Wir wollten unser junges Glück mit viel Zweisamkeit und ungestört genießen.
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