„Bitte verzeihen Sie mir, wenn ich Ihre Frage nicht beantworten kann. Er mag den Medienrummel nicht.“
Die Reporterin gab noch nicht auf: „Aber diesem Deutschen müsste man ein Denkmal setzen. Ohne Namen geht das natürlich nicht. Wollen Sie uns nicht doch seinen Namen verraten?“
„Oh nein. Ich liebe diesen Mann und würde nie etwas gegen seinen Willen tun.“ „Aber sagten Sie nicht, dass Sie mit dem Hoteldirektor verheiratet sind?“ Andrea lachte. „Natürlich bin ich das und wir sind sehr glücklich. Mein Mann liebt diesen Deutschen genauso wie ich. Er ist uns ein guter Freund. Einen Menschen zu lieben heißt doch nicht, dass man dabei eine Partnerschaftsbeziehung eingeht. Liebe ist etwas, das im Herzen stattfindet. Liebe ist etwas, das das Herz öffnet. Dabei ist es völlig uninteressant, ob dieser geliebte Mensch Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Sohn, Tochter, Verwandter oder Nicht-Verwandter ist. Hier in Norwegen ist es ungewöhnlich, wenn man sagt, dass man einen Deutschen liebt. Aber gerade an unserem Beispiel kann man sehen, was die Liebe zwischen Deutschen und Norwegern bewirken kann. Wir sollten alle die Geschichte nicht vergessen, sie aber nicht auf die heutigen Deutschen projizieren. Die meisten Deutschen von heute sind erst nach dem Krieg geboren und können nichts für ihre Vorfahren. Wir wollen uns doch auch nicht ständig vorwerfen lassen, was die Wikinger einst mit anderen Völkern machten.“
„Ein sehr interessanter Gedanke, den Sie da aussprechen. Ich danke Ihnen für das Interview.“ Die Reporterin verließ das Büro von Andrea.
Nun versuchte sie ihr Glück in der Bäckerei. Doch dort traf sie niemanden an. So ging sie zurück zur Festwiese und fragte sich zu Mike und Wenke durch. Nach einigen Fehlversuchen fand sie dann die beiden und sprach Mike an.
„Sie sind hier die Betreiber der Bäckerei?“
„Ja. Warum fragen Sie?“
„Nun, es ist doch ungewöhnlich, dass eine so große Bäckerei aus dem Nichts entsteht. Oder hatten Sie auch Hilfe?“
„Da muss ich weit ausholen. Den Grundstein für die Bäckerei legte meine Frau. Sie bekam vor zehn Jahren diese Möglichkeit mit einem Kredit der Firma, die auch die Ferienhäuser finanzierte. So hat meine Frau damals angefangen. Ich bin Deutscher. Das hört man sicher am Akzent. Ich bin später nur dazugekommen, um für die Urlauber deutsche Rezepte in die Bäckerei zu geben. Dass wir mal heiraten würden, war damals überhaupt nicht geplant. Nach unserer Hochzeit habe ich die Bäckerei als Meister übernommen. Deshalb können wir auch Lehrlinge ausbilden.“
„Sie haben auch zwei Verkaufswagen. Wozu haben Sie diese angeschafft?“
„Es gibt in unserer Umgebung Dörfer, die überhaupt keine Möglichkeit zum Einkaufen haben. Um diese Menschen zu versorgen, haben wir diese Verkaufswagen angeschafft. Deshalb bieten wir auch ein begrenztes Sortiment an normalen Lebensmitteln an.“
„Das ist eine sehr lobenswerte Initiative. Ich danke Ihnen.“
Das Fernsehteam ging nun rüber zum Hotel. Sven erwartete sie schon und erklärte ihnen, dass es zwischen dem Hotel und dem Urlauberdorf keine Konkurrenz gebe. Da seine Frau die Organisation im Dorf übernehme, arbeiteten Dorf und Hotel, wenn es um Touristen gehe, immer zusammen. Sven wies auch darauf hin, dass durch das Freizeitbad zusätzlich Touristen nach Håp Land kämen.
Mit einem Gesamteindruck der Festwiese beendete das Fernsehteam seine Reportage.
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