Johann-Günther König - Das große Geschäft

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Der menschliche Umgang mit der Notdurft hat eine Geschichte. Er spiegelt die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsschritte von Gesellschaften. Um sie nachvollziehen zu können, reicht es nicht, nur die Entwicklung des Ortes der Notwendigkeit an sich sowie die damit verbundenen festen und mobilen Erzeugnisse unter die Lupe zu nehmen.
Auf Grundlage von schriftlich überlieferten Schilderungen und persönlichen Berichten erhellt Johann-Günther König, wie sich die abendländischen Toilettengewohnheiten zu dem entwickelt haben, was sie heute sind.

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Apropos Flatulenz . So bezeichnen die Mediziner die verstärkte Entwicklung von Gasen wie Methan, Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff in Magen und Darm und deren mit spezifischen Gerüchen verbundenes rektales Entweichen (von lat. flatus = Wind). Wenn sie Meteorismus diagnostizieren, verbieten sich Scherze oder Weisheiten wie: »Besser einen Furz lassen, als den Arzt zu Rate ziehen«, denn dann geht es um eine übermäßige Ansammlung von Verdauungsgasen im Margen-Darmtrakt, die Blähsucht, die problematisch verlaufen kann. Etwa bei Menschen, die unter Obstipation (Verstopfung) oder Dyspepsie (Darmverschluss) leiden.

Über die Ursachen, das Fahrenlassen und Zurückhalten, den Geruch und alle sonstigen Begleitumstände des Flatus machen sich Menschen seit Langem so ihre Gedanken – nicht zuletzt der Begründer der Medizin als Wissenschaft, Hippokrates Kos (ca. 460– ca. 370 v. u. Z.). Das überlieferte Corpus Hippocraticum besteht aus rund sechzig Schriften. Sie wurden allerdings von unterschiedlichen Personen verfasst, und womöglich stammt keine dieser Schriften direkt von Hippokrates. Wie dem auch sei, in Johann Grimms Übersetzung aus dem Griechischen von 1837 klingen die frühen medizinischen Einkreisungsversuche belebend so:

»Der Körper der Menschen und der übrigen lebenden Wesen werden durch dreifache Nahrung ernährt, und diese sind namentlich: Speise, Trank, Luftgeist (die Lebensluft). Der Luftgeist innerhalb des Körpers wird Blähung, der außerhalb des Körpers Luft genannt. Diese übt auf Alles, was dem Körper zustößt, einen sehr großen Einfluß aus, und es ist wohl der Mühe wert, ihre Kraft in Betrachtung zu ziehen. Wind ist nämlich ein Wogen und Ausströmen der Luft. Wenn also eine Menge Luft einen starken Luftstrom erregt, so werden die Bäume durch die Gewalt des Luftgeistes mit der Wurzel aus der Erde gerissen, das Meer braust und schlägt Wellen, und die ungeheuren großen Lastschiffe werden in die Höhe geschleudert. Eine solche Kraft übt der Luftgeist also auf diese Gegenstände aus; wiewohl er mit den Augen nicht gesehen wird, so ist er doch der Vernunft sichtbar. […] Dieser Abhandlung muß ich sogleich hinzufügen, daß die Krankheiten wahrscheinlich kaum irgendwo andersher als aus der Luft entstehen, wenn dieser Luftgeist in zu großem oder in zu geringem Maße, oder zu dicht oder mit Miasmen [Verunreinigungen] geschwängert, in den Körper eindringt.«38

Blähungen und Winde wurden von den Hippokratikern auf den »Luftgeist« zurückgeführt. Gut, dass ihre pathologischen Vorstellungen nur mehr von historischem Interesse sind. Ihr Verständnis der Flatulenz ist schon deshalb mit Vorsicht zu genießen, weil sie zum Beispiel zur mit schwindender »Denkkraft« einhergehenden »heiligen Krankheit«, der Epilepsie, führen sollte. Der Darmwind ist von Flatologen inzwischen hinreichend erforscht. So wissen die Nachfolger des Hippokrates exakt zu sagen, in welchen Regionen des Darmes er entsteht: in der rechten (aufsteigenden) Seite des Dickdarms durch Gärung des Verdauungsbreis und in der linken (absteigenden) durch Fäulnis. Die sich dabei bildenden Wasserstoff- und Kohlendioxidgase treffen auf Sauerstoff- und Stickstoffgase, die durch das Essen oder Trinken begleitende Luftschlucken über den Magen in den Verdauungstrakt gelangt sind. Zwar gleicht kein Flatus dem anderen, aber rein statistisch besteht er aus sechzig Prozent Stickstoff, zwanzig Prozent Wasserstoff, fünfzehn Prozent Kohlendioxid und fünf Prozent Sauerstoff. Noch besser: Wissenschaftlich erwiesen ist, dass rund 99 Prozent dieser entweichenden Gase erstaunlicherweise anaromatisch sind, also geruchsfrei. Präziser: Nur ein Prozent der Fürze haben die fatale Neigung, wie stark auch immer übelriechend aus dem Rektum zu entweichen – übrigens mit Geschwindigkeiten zwischen 0,1 und 1,1 Meter pro Sekunde. Warum sie Gestank verbreiten, ist längst kein Rätsel mehr. Vor allem irreguläre Verdauungsprozesse sorgen für die Bildung flüchtiger Eiweißabbauprodukte wie Indol, Skatol und vor allem Schwefelwasserstoff, die genau die Bestandteile des Flatus bilden, die fachlich als »fötid« bezeichnet werden. Bei darmgesunden Menschen machen diese olfaktorisch intensiven Spurengase freilich nur ein Prozent der intestinalen Gasproduktion aus.

Erforscht ist nicht zuletzt, wie viele Fürze ein gesunder Mensch im statistischen Tagesmittel fahren lässt. Rund fünfzehn, wenn die Wissenschaftler nicht irren. Dabei variiert das abgegebene Gasvolumen individuell und je nach Beschaffenheit der von der Verdauung erfassten Nahrungsmasse; es beträgt zwischen 0,2 und gut zwei Litern täglich und wird in Ausstößen von durchschnittlich vierzig Millilitern entlassen.39

In einem wohl allseits bekannten, schlicht gereimten Gedicht wird eine bemerkenswerte These laut: Salomon der Weise spricht: / ​Laute Fürze stinken nicht, / ​aber die so leise zischen / ​und so still dem Arsch entwischen,/​Mensch, vor denen hüte Dich, / ​denn die stinken fürchterlich. Leise Fürze stinken mehr als laute? Einmal abgesehen vom zweifelhaften Wahrheitsgehalt dieser Aussage gibt es bereits in dem wichtigsten Prosawerk der deutschen Barockliteratur eine wunderbare Auseinandersetzung mit dieser duftenden Sache. Der 1668 erschienene Abentheurliche Simplicissimus Teutsch von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1625 – 1676) spielt zur Zeit des für die Bevölkerung so fürchterlichen wie traumatisierenden Dreißigjährigen Krieges, der 1648 ein Ende gefunden hatte. Held des laut Titelblatt »überauß lustig und männiglich nutzlich« zu lesenden Romans ist der »seltsame« Vagant Simplicius, der bei einem Einsiedler aufgewachsen und im Jahr 1635 in der Gegend von Hanau festgenommen wird. Er wird von dem ihm gewogenen Gouverneur Ramsay als Page eingesetzt und von dessen Sekretär beschult. Am Ende des 27. Kapitels gerät Simplicus während einer Debatte mit dem Lehrer in eine Verlegenheit, die im 28. mit dem Erlernen einer »andere zierliche Kunst« einen versöhnlichen Abschluss findet. Wohlan:

»Der Secretarius mußte meiner lachen, und nahm die Mühe, mir eines und des andern Titel und alle Wort insonderheit auszulegen, ich aber beharrete darauf, daß die Titel nicht recht geben würden, es wäre einem viel rühmlicher, wenn er Freundlich tituliert würde, als Gestreng […]; das Wort Wohlgeborn sei eine ganze Unwahrheit, solches würde eines jeden Barons Mutter bezeugen, wenn man sie fraget’, wie es ihr bei ihres Sohns Geburt ergangen wäre? Indem ich nun dieses also belachte, entrann mir ohnversehens ein solcher grausamer Leibsdunst, daß beides ich und der Secretarius darüber erschraken; dieser meldet’ sich augenblicklich sowohl in unsern Nasen als in der ganzen Schreibstuben so kräftig an, gleichsam als wenn man ihn zuvor nicht genug gehöret hätte. ›Troll dich du Sau‹, sagt‹ der Secretarius zu mir, ›zu andern Säuen in Stall, mit denen du Rülp besser zustimmen, als mit ehrlichen Leuten konversieren kannst!‹ Er mußte aber sowohl als ich den Ort räumen, und dem greulichen Gestank den Platz allein lassen. Und also habe ich meinen guten Handel, den ich in der Schreibstub hatte, dem gemeinen Sprichwort nach auf einmal verkerbt.

Ich kam aber sehr unschuldig in dies Unglück, denn die ungewöhnlichen Speisen und Arzneien, die man mir täglich gab, meinen zusammengeschrumpelten Magen und eingeschnorrtes Gedärm wieder zurechtzubringen, erregten in meinem Bauch viel gewaltige Wetter und starke Sturmwind, welche mich trefflich quälten, wenn sie ihren ungestümen Ausbruch suchten; und demnach ich mir nicht einbildete, daß es übel getan sei, wenn man dies Orts der Natur willfahre, maßen einer solchen innerlichen Gewalt in die Läng zu widerstehen […], ließ ich ihnen Luft, und alles passiern, was nur fort wollte, bis ich erzähltermaßen mein Kredit beim Secretario verloren […].

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