Johann-Günther König - Das große Geschäft

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Der menschliche Umgang mit der Notdurft hat eine Geschichte. Er spiegelt die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsschritte von Gesellschaften. Um sie nachvollziehen zu können, reicht es nicht, nur die Entwicklung des Ortes der Notwendigkeit an sich sowie die damit verbundenen festen und mobilen Erzeugnisse unter die Lupe zu nehmen.
Auf Grundlage von schriftlich überlieferten Schilderungen und persönlichen Berichten erhellt Johann-Günther König, wie sich die abendländischen Toilettengewohnheiten zu dem entwickelt haben, was sie heute sind.

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Mein Herr hatte einen […] Pagen neben mir, welcher schon ein paar Jahr bei ihm gewesen, demselben schenkt ich mein Herz, weil er mit mir gleichen Alters war […]. Einsmals schwätzten wir im Bett lang miteinander, ehe wir entschliefen, und indem wir vom Wahrsagen redeten, versprach er mich solches auch umsonst zu lehren; hieß mich darauf den Kopf unter die Decke tun, denn er überredet’ mich, auf solche Weis müßte er mir die Kunst beibringen. Ich gehorchte fleißig, und gab auf die Ankunft des Wahrsager-Geistes genaue Achtung, potz Glück! derselbe nahm seinen Einzug in meiner Nasen, und zwar so stark, daß ich den ganzen Kopf wieder unter der Decken hervortun mußte. ›Was ists?‹ sagt’ mein Lehrmeister. Ich antwortet’: ›Du hast einen streichen lassen‹; ›Und du‹, antwortet’ er, ›hast wahrgesagt, und kannst also die Kunst am besten.‹ Dieses empfand ich für keinen Schimpf, denn ich hatte damals noch keine Gall, sondern begehrte allein von ihm zu wissen, durch was für einen Vorteil man diesen Kerl so stillschweigend abschaffen könnte? Mein Kamerad antwortet’: ›Diese Kunst ist gering, du darfst nur das linke Bein aufheben, wie ein Hund der an ein Eck brunzt, daneben heimlich sagen: Je pète, je pète, je pète, [ich platze] und mithin so stark gedrückt, als du kannst, so spazieren sie so stillschweigends dahin, als wenn sie gestohlen hätten.‹ ›Es ist gut‹, sagte ich, ›und wenns hernach schon stinkt, so wird man vermeinen, die Hund haben die Luft verfälscht, sonderlich wenn ich das linke Bein fein hoch aufgehoben werde haben.‹ Ach, dachte ich, hätte ich doch diese Kunst heute in der Schreibstuben gewußt.«40

Wie aber kommen die absolut nicht »stillschweigend« entweichenden Leibesdünste zustande – im »teutschen« Werk Simplicissimus gibt es dafür noch keine Erläuterung. Nun, im Normalbetrieb funktioniert die körperliche Gasverteilung hinreichend, sind die Gasdrücke im Darm so gering, dass das fachlich sogenannte sphinkterale Resonanzgeschehen ausbleibt. Fast Dreiviertel der Fürze bleiben bei gesunden Menschen schlicht stumm. Für hörbare Krepitationen sorgen schon leichte, unvermeidliche Ungleichgewichte im Verdauungstrakt, die je nach gegebener Kontraktionsstellung des Schließmuskels Töne produzieren. Letztere variieren je nach Spannung des Schließmuskels, dem Druck, mit der das Gas ausgestoßen wird, sowie dem Mengenvolumen.

Das Befinden gewiss nicht nur meines Organismus hängt immer auch von dem täglich ablaufenden Verdauungsvorgang ab; wenn er partout nicht reibungslos vonstattengeht, sinkt die Stimmung, sind womöglich das Aufsuchen des Arztes oder eine Darmspiegelung angezeigt. Nach einer mittelschweren Nahrungsaufnahme entstehen während des Verdauungsvorgangs immerhin bis zu fünfzehn Liter Darmgas. Diese gesamte Menge stößt jedoch kein Homo sapiens rektal aus. Täte Mensch es, wären konventionelle Kraftwerke überflüssig – reichten die eigenen Winde zur Energieerzeugung völlig aus … Der größte Teil des Darmgases wird über die Darmwand ins Blut diffundiert und über die Lungen abgeatmet. Übrigens ohne dabei einen schlechten Atem zu verursachen; der entsteht anders. Nur wenn sich bei heftig in Wallung geratenen Verdauungsprozessen das Gas so schnell entwickelt, dass die Resorption über den Atemweg an ihre Grenzen kommt, erfolgt plötzlich die rektale Abgabe, entfährt ein Furz. Wohlgemerkt: aus einem verdrießlichen Arsch kein fröhlicher. Und schon stellt sich die seit der Neuzeit in deutschen Landen gern in Rätseln ausgedrückte Frage:

Was ist ein Furz? (Ein unglücklicher Versuch, den Hintern zum Sprechen zu bringen.)

Was ist der Furz für ein Landsmann? (Ein Darmstädter.)

Was hat der Furz für eine Religion? (Er ist ein Quäker.)

Wie kann man den Furz am meisten ärgern? (Wenn man durch ein Sieb furzt, dann weiß er nicht, aus welchem Loch er hinaus soll.)

Was ist spitzer als die Nadel? (Der Furz, er geht durch die Hose und macht doch kein Loch.)

Die Flatulenz kann zuweilen mit dem ungewollten Abgang von Kot einhergehen, etwa in den Anfangsstadien einer Diarrhöe. Vom Volksmund wird dieses Syndrom »falscher Freund« genannt.

Wie sehr verpönt, störend, erwünscht, erheiternd und bejubelt (ich sage nur: abwarten) der die Menschheit von Beginn an treu begleitende Flatus auch immer war und ist – seit dem Aufkommen der Schrift hat er sich einen festen Platz in Texten aller Art erobert. Schon in den Überlieferungen des Altertums sind zahlreiche Anmerkungen zu den Leibwinden und ihren Auswirkungen zu finden – etwa von Aristophanes, Horaz, Martial und Sokrates. Von dem griechischen Philosophen Metrokles (400 – 300 v. u. Z.) wird erzählt, er habe sich in der Öffentlichkeit nicht mehr blicken lassen, nachdem ihm ein wohl gut hörbarer Furz entfahren war. Der römische Lexikograf und Grammatiker (des 2. Jahrhunderts) Sextus Pompeius Festus soll befunden haben, abgelebt sei der Mensch, der wegen des hohen Alters sich nicht bewegen, noch einen Furz lassen kann; der christliche Theologe Origenes (185–ca. 254) spottete über die Windverehrung der Alten und so weiter.

Fest steht, dass schon frühzeitig viele von Winden überraschte Individuen auf die Idee verfielen, aus der Not einfach eine Tugend zu machen. Darmwinde reinigen den Körper, hieß es prompt, sie stärken die Gesundheit und sorgen für Frohsinn. Im frühen Mittelalter hatte sich der Flatus auch in deutschen Landen insoweit emanzipiert, dass er Eingang in die Literatur finden konnte. Die Kanonisse und große Dichterin Hrotsvitha bzw. Roswitha (ca. 935 – 973), die im Kloster Gandersheim lebte, neigte zwar einem strengen Keuschheitsideal zu. Was sie während ihres Lebens in der stillen Studierstube in lateinischer Sprache etwa über Liebeskonflikte notierte, beinhaltete aber durchaus so einiges Verfängliches. In ihrer Legende Passio St. Gongolfi martyris kommt zudem ein nicht gerade atemfrischer Hauch zur Sprache. Eine Ehebrecherin, die ihren Gemahl (Gangolf) hatte ermorden lassen, bezweifelt wortreich Berichte, an seinem Grabe gäbe es wunderliche Vorgänge. Und die Erzählerin verdeutlicht, dass sie das nicht nur mit dem Mund tat:

Kaum war entfahren ihr das Wort,

So folgt ein Zeichen nach,

Wie es der Art entsprach

Des angeführten Körperteils:

Sie ließ in schändlichem Getön

Vernehmen einen Laut,

Den anzugeben graut

Dem schamhaft stummen Munde mein,

Und brachte fernerhin, so oft

Sie nur ein Wort verlor,

Auch dabei wieder vor

Unfehlbar diesen garst’gen Ton,

Auf daß sie, die nicht nach Gebühr

Die Scham bewahren wollte,

Zum Anlaß werden sollte

Unmäß’gen Lachens überall,

Indem sie ihre Lebenszeit

Bis hin zu ihrem Tod

An sich zu merken bot

Die Strafe ihres Lästermauls.41

Soweit die Moral der »schändlich« tönenden Geschicht’. Hrotsvitha von Gandersheim hatte der Sage von Gangolf und seiner bösen Frau wahrlich eine besondere Note hinzugefügt. Wobei der Hinweis auf den »schamhaft stummen Munde« insoweit für sich spricht, als er verdeutlicht, dass bereits im 10. Jahrhundert Peinlichkeitsschwellen auslagen. Die mittelhochdeutsche Literatur glänzt besonders durch das episch-didaktische Werk Der Ring von Heinrich Wittenwiler. Von ihm selbst ist wenig bekannt, höchstwahrscheinlich wirkte er Ende des 14. Jahrhunderts als adeliger Advokat und Hofmeister am Hof des Bischofs von Konstanz. Er beschreibt sehr sprachkräftig eine Bauernhochzeit, bei der gegen die gängige höfische Tischsitte nach allen Regeln der Kunst verstoßen wird. Fastnachtspiele und Schwänke, in denen Fressgier und Trunksucht der Bauern verspottet werden, hatten damals Hochkonjunktur. Und zwar obwohl bzw. weil die Ernährungssituation der meisten Bauern mehr als bescheiden war – und bei den häufig schlechten Ernten eher das Darben denn die Völlerei den Alltag bestimmte. Ein Auszug aus der »ungeheuerlichen Schlacht des Hochzeitsmahls« in der Übertragung von Rolf Bräuner lässt nun bestimmt keinen Wind verwehen:

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