Peter Langer - Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch

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Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch: краткое содержание, описание и аннотация

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Die politische Verantwortung des Konzernherrn der GHH in Oberhausen: Paul Reusch in der Zeit von 1908-1942

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Bei einer geheimen Versammlung in der Duisburger Getreidebörse, zu der neben den GHH-Herren u. a. auch Kirdorf und Stinnes eingeladen hatten, erschien am 11. März 1911 die gesamte Crème der Ruhr-Industrie und folgte einstimmig Reuschs Vorschlag, Wilhelm Hirsch für den Wahlkreis Duisburg-Oberhausen-Mülheim zu nominieren. Der Mülheimer Fabrikbesitzer Liebreich kam für die Ruhr-Barone nicht in Frage, weil er als Alt-Liberaler die gemäßigte Linie des Parteivorsitzenden Bassermann unterstützte. 119Nur am Rande sei erwähnt, dass eben dieser Dr. Liebreich sich zu gleicher Zeit übler antisemitischer Angriffe von katholischer Seite zu erwehren hatte. Die Zentrumsnahen „Deutsch-sozialen Blätter“ hetzten gegen ihn als „getauften Juden, … der in zweiter Ehe wieder eine Jüdin geheiratet hat. … Wie man hört, blüht uns der letztere als nationalliberaler Reichstagskandidat.“ 120Hirsch kommentierte die Zeitungsnotiz mit der bissigen Bemerkung, dass den Katholiken die Verdrängung des Sozialdemokraten Hengsbach anscheinend weniger wichtig sei. Für sie sei die „rote Gefahr nicht so groß …, dass sie deswegen ihre antisemitischen Instinkte bekämpfen sollten.“ 121Aber auch Hirsch, der Mann der rechts-orientierten Großindustrie des Reviers, hielt natürlich nichts von der Nominierung des liberalen Mittelstandsvertreters Liebreich.

Spielte bei der Zurückweisung Liebreichs die Rücksicht auf die „antisemitischen Instinkte“ mancher Katholiken nicht doch eine Rolle? Gab es nicht vielleicht doch die Befürchtung, dass es bei einer Stichwahl schwer sein würde, die Unterstützung der Zentrumswähler für einen zwar getauften, aber geschiedenen und in zweiter Ehe mit einer Jüdin verheirateten Kandidaten zu gewinnen? Von Reusch sind antisemitische Äußerungen nicht bekannt, er pflegte die Kontakte zu mehreren Unternehmern jüdischer Herkunft. In den Kreisen der Industriellen waren antijüdische Vorurteile bisweilen jedoch sehr wohl ein Thema. So erkundigte sich der Direktor des Krupp-Gruson-Werkes in Magdeburg Kurt Sorge ganz diskret bei Reusch über einen Ingenieur, der hervorragende Zeugnisse vorweisen konnte, sich aber wegen seiner mäßigen Gehaltsforderungen verdächtig gemacht habe. Sorge bat Reusch, der den Mann aus seiner Zeit bei der Friedrich-Wilhelms-Hütte kannte, um „streng vertrauliche“ Mitteilung „namentlich auch darüber, ob er etwa semitischen Ursprungs ist, was nach der beigelegten Photographie nicht ganz unwahrscheinlich sein dürfte.“ 122Eine Antwort von Reusch findet sich nicht in den Akten.

Im Zentralwahlkomitee der Nationalliberalen Partei, das am 13. März in Mülheim zusammentrat, wusste man sehr wohl, wie sehr Liebreich in der Duisburger Getreidebörse unter Druck gesetzt worden war. Dieser war keineswegs sofort eingeknickt, sondern hatte seinen Verzicht auf die Kandidatur vom Votum der Parteigremien abhängig gemacht. Wenn er allerdings auf seine Kandidatur verzichte, so stellte er unmissverständlich klar, würde er gleichzeitig auch den Vorsitz der Nationalliberalen Partei im Wahlkreis niederlegen. Die Stimmung im Ausschuss, der vor dem Plenum des Zentralwahlkomitees zusammentrat, war gespalten; eindeutig für den Industriekandidaten Hirsch waren nur die Vertreter von Oberhausen und Sterkrade. 123Man darf gewiss vermuten, dass hier der Einfluss der GHH-Herren Reusch und Woltmann wirksam geworden war. Im Plenum charakterisierte Liebreich den Favoriten der Industrie wie folgt: Hirsch sei Angestellter der Industrie, fremd im Wahlkreis und gehöre zum äußersten rechten Flügel der Nationalliberalen Partei. Neben den Vertretern von Oberhausen und Sterkrade sprachen sich nur die Delegierten aus Meiderich, dem Standort der Rheinischen Stahlwerke, und Ruhrort, dem Sitz der Firma Haniel, für den Industriekandidaten aus. Die geheime Abstimmung brachte eine knappe Mehrheit gegen Hirsch. Die Herren von der Nationalliberalen Partei wollten aber natürlich nicht ganz auf das Geld aus der Industrie verzichten. Man schlug deshalb vor, gemeinsam nach einem Kompromisskandidaten zu suchen: „Herr Kommerzienrat Reusch wird gebeten, einen Tag zu bestimmen, an welchem die Industriellen mit Vertretern der nationalliberalen Organisation zu diesem Zweck zusammentreten können.“ 124Nach der Aufmüpfigkeit in der Versammlung der Vertrauensleute rückten Sätze wie dieser die gesellschaftliche Hierarchie wieder zurecht. Woltmann informierte sofort seinen Chef, der sich zu Verhandlungen über die Erzgruben in der Normandie in Paris aufhielt, über das Ergebnis der Abstimmung. 125

Nach einer öffentlichen Vortragsveranstaltung des „Nationalen Bürgervereins“ mit Reusch und Oberbürgermeister Havenstein am Vorstandstisch und Woltmann als Versammlungsleiter, bei der eine Resolution zugunsten von Hirsch beschlossen wurde, schickte Woltmann entsprechende Briefe an alle führenden Industriellen des Reviers, u. a. an Stinnes und Kirdorf. 126Als der Favorit der Schwerindustrie bei einer weiteren Vertrauensmänner-Abstimmung am 29. März 1911 erneut durchgefallen war, obwohl Woltmann sich energisch für seine Nominierung ins Zeug gelegt hatte, schaltete Reusch sich wieder persönlich ein. Nach einem Gespräch mit Hirsch, worauf dieser großen Wert gelegt hatte, sprach er Stinnes und Kirdorf an. Diese erschienen aber nicht zu einem Treffen von Ruhr-Industriellen mit Vertretern der Nationalliberalen Partei in der Duisburger Getreidebörse am 24. April 1911, so dass dort Reuschs energischer Einsatz für Hirsch erneut ohne Erfolg blieb. 127

Jetzt musste eine andere der Industrie genehme Person gefunden werden. Von seinem Urlaub im tschechischen Karlsbad aus gab Reusch deshalb die Anweisung, einen gewissen Kommerzienrat Passmann zu unterstützen. Dieser Kommerzienrat musste aber zunächst gedrängt werden, „die Bürde des Mandats“ überhaupt anzunehmen. 128Die Delegierten der Nationalliberalen Partei, die sich im Juni 1911 im Hof von Holland in Oberhausen trafen, blieben jedoch bei ihrer ablehnenden Haltung; gegen Passmanns Nominierung wurde nach Woltmanns Eindruck „in einer der Industrie geradezu feindseligen und in der Form maßlosen Weise“ gefochten. Die Delegierten favorisierten nach wie vor die Kandidatur des Mülheimer Fabrikbesitzers Liebreich. Woltmann berichtete, er sei diesem Vorschlag „aufs Schärfste entgegengetreten und habe [Liebreich] in keiner Weise geschont“. Die Entscheidung sei daraufhin um zwei Wochen vertagt worden; einen eigenen Kandidaten der Industrie durchzubringen, halte er aber jetzt für unmöglich. Man solle Liebreich akzeptieren, diesen aber inhaltlich auf bestimmte Programmpunkte festlegen. Um ganz sicher zu gehen, könnte man diese Marschroute durch eine Anfrage bei Kirdorf absichern. 129Hirsch und seine mächtigen Hintermänner in der Industrie blockten Liebreich jedoch weiter ab.

Wohl vor allem um die Unterstützung aus dem Wahlfonds der Industrie nicht zu gefährden, nominierte die Nationalliberale Partei im Herbst einen Kompromisskandidaten Dr. Böttger, mit dem auch Reusch und die anderen Industriellen leben konnten. Einzelne einflussreiche Unternehmer, z. B. Hasslacher von den Rheinischen Stahlwerken, blieben aber bei ihrer Ablehnung. Hasslacher machte Reusch den Vorwurf, er habe sich „von Liebreich einfangen lassen“. 130Dr. Böttger, ein Jurist, war seit 1887 hauptamtlicher Funktionär der Nationalliberalen Partei und hatte 1903 bis 1907 einen ländlichen Wahlkreis (Geestemünde-Ottendorf) im Reichstag vertreten. 131Für seinen Wahlkampf erhielt er zwar nur 3.000 Mark aus dem industriellen Wahlfonds, obwohl Woltmann sich für einen höheren Betrag eingesetzt hatte, aber die GHH und die Concordia Bergbau-AG schossen über 6.000 Mark zu. 132Woltmann erhielt für seinen Nationalen Bürgerverein 2.000 Mark, die indirekt auch dem nationalliberalen Kandidaten zugute kamen. 133

Von den großen Werken in Oberhausen wurden für den Wahltag Beamte und Schreibkräfte an das Wahlkreisbüro der Nationalliberalen Partei und an Woltmanns Nationalen Bürgerverein „abkommandiert“. Die Löhne und Gehälter wurden für diese Zeit von den Firmen weiter gezahlt. 134Nach der Wahl schickte Woltmann der Concordia die Abrechnung über die Kosten des Nationalen Bürgervereins bei dieser Wahl: Von den Gesamtkosten über 6.392,42 Mark übernahm der Centralverband deutscher Industrieller 2.000 Mark, die GHH 3.000 Mark, so dass für die Concordia 1.392,42 Mark verblieben, die auch prompt überwiesen wurden. 135

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