Raimund August - Auf der anderen Seite der Schwelle

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In den frühen Fünfziger Jahren, einer sehr dunklen Zeit in der DDR, als deutsche Genossen den Stalinismus des Großen Bruders nachahmend praktizierten, hatten sich vier junge Menschen im Widerstand zusammengefunden. Keiner ahnte, dass einer von ihnen als Verräter seine Freunde einzig aus Eigennutz für viele Jahre ins Zuchthaus bringen würde. Was sie unter den Verhältnissen dieser Zeit, teilweise schlimmer behandelt als Tiere, zu erleben und zu erdulden hatten, scheint in diesem Buch auf. Ebenso werden die haarsträubenden politischen Urteile anderer Gefangener dem Leser vor Augen geführt. Gezeigt wird auch wie deprivative Gefährdungen in abstrahierten Begriffen von Zeit, Raum, Individualismus, Kollektivismus und Freiheit bekämpft werden … Es handelt sich in diesem Roman wie schon im ersten Buch, um ein dokumentiertes Geschehen.

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Totila war ans Fenster getreten. „Du meine Güte, da oben sieht man ja schon die Sterne“, und er wies mit der Hand in den Nachthimmel. Es ist spät …“

„Bei dieser Lampenherrlichkeit da draußen wird’s eben nie dunkel in den Zellen.

„Man wird sich daran gewöhnen müssen. Wir sollten uns auf ’s Ohr hauen.

Morgen werden die uns bestimmt zeitig rausschmeißen.“

„Kannst du denn schlafen?“, fragte Totila und sah den Freund zweifelnd an.

„Ich denke schon. Das ganze Theater heute war doch anstrengend genug.“

„Richtig, aber ich bin noch ganz schön aufgekratzt … mal seh’n ob’s klappt mit dem Einschlafen. Aber hinhauen sollten wir uns schon, da haste recht. Morgen kommt ja noch einiges auf uns zu. Und ob wir dann noch zusammenbleiben, steht auch in den Sternen.“

„Damit sollten wir vielleicht besser nicht rechnen. Dann seh’n wir uns womöglich nur noch von weitem draußen bei der Freistunde.“

Totila hob dazu nur kurz die Schultern.

Kapitel 2

Als die schrillen Schläge einer Glocke die beiden auf ihren Strohsäcken in die Höhe fahren ließen. sahen sie sich verstört um.

„Scheiße“, entfuhr es Sebastian.

„Bitte etwas vornehmer“, murmelte Totila noch nicht ganz wach. „Elend kalt heute Nacht“, sagte er und rieb sich die Hände. „Eiskalt und klamm die Pfoten …“

„Und nicht nur die“, ergänzte Sebastian.

„Also Decken hätten die uns schon geben müssen …“

„Was heißt müssen? Deine bürgerlichen Rechte sind dir als Kriegsverbrecher vom Gericht gestern gerade eben aberkannt worden.“

„Es gibt schließlich Menschenrechte.“

Sebastian lachte. „Ja schon“, sagte er, „aber wo fangen die hier an und wo hören sie auf?“

„Hörst du?“, unterbrach Totila Sebastians skeptische Ausführungen und hob dazu, den Kopf lauschend gegen die Tür gerichtet, die Hand: „Wir müssen machen“, sagte er dann, „die sind gleich hier. Angezogen sind wir zum Glück schon …“ Beide fuhren in die Schuhe ohne Schnürsenkel und standen in dem Moment im vorgeschriebenen Abstand vor der Tür, als diese krachend aufflog und ein ihnen vom Sehen noch nicht bekannter Schließer darin stand.

Die beiden Freunde tauschten einen kurzen Blick und Totila meldete: „Zelle 25 belegt mit zwei Strafgefangenen, meldet Strafgefangener Kunzmann.“

Der Schließer sah die beiden kurz an, hakte deren Anwesenheit in der Kladde ab und der Kalfaktor warf die Türe zu. Schloss und Riegel krachten fast gleichzeitig und beide atmeten erleichtert auf .

„Das nächste Mal meldest du“, wandte Totila sich an den Freund.

Der nickte. „Aber das war jetzt wohl ’ne Zählung. Mich interessiert, ob die uns irgendwas zu essen geben …“ Und wieder hörten sie nach einiger Zeit auf dem Gang draußen Schritte die sich näherten. Beide standen horchend in der Zelle, als wieder Schloss und Riegel krachten.

Was woll’n die denn jetzt noch von uns, dachte Sebastian und begann angesichts eines Wachtmeisters auch gleich mit der Meldung: „Zelle 25 belegt mit zwei Strafgefangenen …“ Der Wachmeister winkte ab. „Hab’n Se alle Sachen bei sich?“

„Welche Sachen?“

„Na was Se am Leibe tragen“, gab der Wachmeister in nicht gerade freundlicher Stimmung den beiden zu verstehen.

„Ja klar, haben wir alles.“

Auch Totila blickte kurz an sich hinab und nickte. „Alles da.“

„Dann kommen Se“, und der Wachmeister winkte dazu mit dem Schlüssel.

Die beiden Neuzugänge traten durch die Tür auf den Gang.

„Bleiben Se stehen.“, vernahmen sie hinter sich die Stimme des Wachmeisters, der noch die leere Zelle abschloss. Und dann wieder: „Gehen Se!“

„Hierher kommen wir nicht mehr zurück“, murmelte Totila, als beide nebeneinander den langen Gang entlang und an den Zellentüren vorbei liefen.

Dann ging’s durch Gittertüren hinaus auf den Hof.

„Nach links“, hörten sie die Stimme hinter sich und folgten der Richtung über den weiten Hof, in dessen Mitte in einem Rechteck Rasen wuchs. Dahinter und rechts daneben flache weißgetünchte Werkstattgebäude mit hohen Fabrikfenstern und ein Stück weißer Zuchthausmauer mit Glasscherben oben auf der Schräge. Darüber erhob sich noch ein mit einem Posten besetzter Wachturm.

„Weiter nach links“, hörten sie wieder die Stimme des Wachtmeisters. Sie steuerten auf ein zweistöckiges auch wieder weißgetünchtes Gebäude zu.

„Dort durch die Tür“, vernahmen sie die leicht mürrische Stimme hinter sich, „da geben Se dann Ihre Sachen ab und werden eingekleidet.“

Eingekleidet. Was für ein Wort, ging es Sebastian durch den Kopf. Auch Tote werden eingekleidet. Es ist zwar kein Totenhemd das man uns hier verpassen wird, sondern bloß eine Zuchthauskluft, in die wir für viele Jahre gesteckt werden. Man kleidet sich nicht, man wird gekleidet. Es ist das der Begriff für eine Uniform …

Sebastian und Totila traten durch eine halb offen stehende Tür: Dort empfing sie ein langgestreckter Raum mit hohen Regalen an den Wänden, vollgestapelt mit diesen blassblauen zerschlissenen Anstaltsklamotten, die sie schon an anderen Häftlingen gestern Abend am Fenster und auch am Kalfaktor gesehen hatten. Durch den Raum reichte ein langer mit Eisenblech beschlagener Tresen, hinter denen Gefangene, in eben dieser uniformen aber nicht ganz so abgewetzten Zuchthauskleidung, anderen Neuzugängen oft arg zerschlissene Sachen zuwarfen: Jacken, Hosen mit diesen eingenähten breiten gelben Streifen an Ärmeln, am Rücken und an den Hosenbeinen. Dazu Hemden ohne Kragen, lange Unterhosen, klobige Holzschuhe, total zerstopfte Strümpfe, eine runde Stoffmütze, auch mit eingenähtem gelben Streifen. Je eine graue speckige Decke wie sie die von der Spreestraße her schon kannten. Essschüsseln aus Aluminium, ebensolche Becher sowie Löffel. Hölzerne Zahnbürsten, Zahnseife, Seife, dazu Seifenschachteln aus Zelluloid und nicht zuletzt auch je ein Paar Schlappen für den Aufenthalt in der Zelle …

„Na zumindest gibt’s hier Seife und Zahnbürste“, murmelte Totila.

„Und Handtücher“, ergänzte Sebastian.

´Die beiden Freunde mussten noch warten und sahen so der Verteilung dieser anstaltseigenen Habseligkeiten zu. Ein richtiger kleiner Berg den ein Gefangener da zusammenraffen und dann eine hölzerne Treppe hoch ins Obergeschoß schleppen musste. Von dort kamen Neuzugänge, im Gegenzug bereits in Zuchthausuniformen, dazu diese schweren Holzschuhe an den Füßen, runde Stoffmützen auf dem Kopf, die Treppe heruntergepoltert, mit dem Deckenbündel in den Armen in das Schüssel, Trinkbecher und die anderen Utensilien gewickelt waren.

Schließlich kamen auch sie an die Reihe. Die hinter’m Tresen taxierten die beiden kurz und warfen ihnen dann aus den Regalen Jacken, Hosen, Hemden Unterhosen und Decken zu.

„Schuhgröße?“

„Dreiundvierzig“, sagte Sebastian.

„Einundvierzig“, antwortete Totila.

Dann bumsten auch schon zwei Paar ziemlich abgelaufene Holzschuhe auf den Tresen.

„Abgelatscht ist doch gut“, sagte Sebastian, dem es besonders vor diesen unförmigen Botten grauste, „dann sind die nicht mehr so schwer wie ganz neue.“ Zum Schluss klatschten noch zwei Paar ziemlich abgelederte Schlappen auf den Tresen.

Dann gingen auch die beiden mit ihren Bündeln hintereinander über die Holzstufen nach oben.

Und wieder polterten ihnen von dort neu ausstaffierte Leidensgenossen entgegen. Neben Totila rutschte einer mit den Holzsohlen von den Stufen, konnte sich aber wieder fangen. Nur eine Aluminiumschüssel fiel aus der Decke und kollerte scheppernd von Stufe zu Stufe nach unten.

„Passen Se doch auf, Sie Stiesel!“, wurde er prompt vom Wachtmeister angeraunzt, der diesen Dreimanntrupp nach unten geleitete. Sebastian musterte die wie zu einem Mummenschanz verkleideten Gestalten im Vorübergehen.

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