Bernd Wieland - Die Zecke

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Die Zecke – Jagdverhalten eines Finanzbeamten
Die Zecke ist ein satirischer Roman über das Leben des kleinen Finanzbeamten Hartmut Schminke, der Tag für Tag in seinem Büro hinter der Besuchertoilette hockt und auf seine „Opfer“ wartet. Selbst kleinere Störungen können Hartmuts Tagesform dabei erheblich beeinflussen.
Sein Leben gerät vollends aus den Fugen, als seine Frau beschließt, sich aus ihrem langweiligen Leben zu befreien: Raus aus dem häuslichen Betonbunker, eine schicke Eigentumswohnung muss her! Dieser ganz normale Spießerwunsch ist für Hartmut der bislang verwegenste Schritt seines Lebens.
Strategisch plant er einen unfehlbaren 10-Jahresplan mit einer bombensicheren Finanzierung. Doch nicht nur der drängende Kinderwunsch seiner Frau sabotiert Hartmuts Plan. Um nicht in der Schuldenfalle zu enden, muss sich selbst eine 'Zecke' wie Hartmut mit berufsmäßigem Sitzfleisch ungewöhnliche Maßnahmen einfallen lassen und erfährt, was es heißt, von den eigenen Kollegen der Betriebsprüfung seziert zu werden.

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„Wenn du noch einmal das Wort Führerschein in den Mund nimmst, lasse ich mich auf der Stelle von dir scheiden!” Britta hatte aufgelegt. Stimmt ja! Auch das war mir leider entfallen: Das Wort „Führerschein” sollte ich auch besser meiden. Britta hatte ihren Führerschein erst im dritten Anlauf geschafft. Einer psychologischen Untersuchung war sie nur knapp entgangen.

Jetzt gab es nur noch eine Rettung: Gundula! Brittas Studienfreundin Gundula! Sie war mir einiges schuldig. Mehr noch: Wenn es in der Welt so etwas wie Gerechtigkeit gäbe, wäre Gundula meine Leibeigene. Sie war schuld daran, dass mir Britta nicht mehr gehorchte. Als Britta und ich uns kennenlernten, hatte Britta sich gerade von Tommy getrennt. Sie fraß mir aus der Hand. Sie kochte für mich, manchmal sogar zwei Mal am Tag warm. Und wir schlie­fen sogar drei Mal am Tag miteinander – manchmal jedenfalls. Aber Gundulas Einfluss war nicht zu übersehen gewesen. Ich muss sogar eingestehen, dass sich unsere Rollen immer mehr vertauscht hatten. Neulich sagte Britta zum Beispiel, sie hätte keine Lust mehr zum Kochen. Und ich wusste ganz genau, da steckte Gundula dahinter. Gundula war auch schuld daran, dass Britta mittlerweile im 15. Semester studierte und noch lange kein Ende in Sicht war. Korrekterweise muss ich dazu sagen, dass Britta drei Semester nicht mitgezählt hatte, weil sie eine Auszeit brauchte, um die Trennung von Tommy, auch Scheißkerl genannt, zu verarbeiten.

Gundula gähnte unerzogen laut in den Hörer. Anscheinend hatte ich sie gerade aus dem Bett geschmissen. Tschuldige, Gundula – es war ja auch erst 10 Uhr. Ich schilderte ihr kurz mein Problem.

„Siebter Juni”, murmelte sie gedankenverloren. „Ich gehe davon aus, dass du die Geburts- und Hochzeitstage schon abgecheckt hast. Wann hat sie sich von dem Scheißkerl getrennt?”

„Am sechsten Juni”, antwortete ich.

„Und wann habt ihr euch kennengelernt?”, forschte Gundula weiter nach. „Am siebten Juni! – Gundula, du bist einfach genial!”

„Tja, Hartmut, wenn du mich nicht hättest!!!”, sagte Gundula und die drei Ausrufungszeichen hingen wie Atompilze in der Luft. So überschwänglich hätte ich Gundula nie loben dürfen. Hoffentlich war das jemals wieder gut zu machen. Während sie noch einmal unappetitlich in den Hörer gähnte, schaltete ich das Telefon auf Rufumleitung um und legte das Gespräch in den Aktenkeller K 40. Das war reine Notwehr, denn wenn Gundula erstmal am Hörer hing, musste man ihr schon die Ohren abschneiden, um sie zum Auflegen zu bewegen.

Den Rest des Vormittags verbrachte ich damit, leichte Steuererklärungen zu bearbeiten und mir den Kopf zu zermartern, wie ich Britta wieder milde stimmen konnte – und mir fiel tatsächlich etwas ein!

Als ich mit knurrendem Magen nach Hause kam, saß Britta mit einem Schälchen Müslikekse aus dem Reformhaus vor dem Fernseher. Ich war mir sicher, diese Kekse neulich bei Zoo-Warnecke in dem Hunde-Candyshop gesehen zu haben.

Britta schrie aus dem Wohnzimmer: „Wehe, du gehst in die frisch gewischte Küche!”

Sie war also immer noch sauer und ich hatte wirklich riesigen Hunger – und ich beging trotzdem nicht die Todsünde, die frisch gewischte Küche zu betreten. Das war wahres Märtyrertum!

Notgedrungen setzte ich mich zu Britta vor den Fernseher. Volle 42 Minuten wurden wir über die Vorzüge einer WC-Ente mit Saugfüßen und dem patentierten Superflex-Hals aufgeklärt, der in der Lage war, mit einem einzigen Sprühstoß den gefährlichen Urinstein zu eliminieren. Nachdem Britta unser neues Familienmitglied bestellt hatte, fragte ich beiläufig: „Wie wäre es, wenn wir unseren diesjährigen Kennenlerntag einmal ganz anders feiern als sonst?”

Britta schaute mich überrascht an: „Wie? Nicht zum Griechen und dann ins Kino?”

Sie hatte also tatsächlich angebissen. „Nein”, sagte ich, „einmal ganz anders.”

„Also erst zum Chinesen?”, fragte Britta irritiert.

„Nein, ganz, ganz anders! Da kommst du nie drauf: Wir spielen den Tag einfach nach, und zwar genau so, wie wir uns vor sieben Jahren kennen gelernt haben!”

Die Reaktion darauf übertraf alle meine Erwartungen: Britta war hellauf begeistert.

„Ich habe übrigens noch die Popeye-Unterhose”, bemerkte ich und fügte hinzu: „Und du, du hast doch noch dieses süße, gelbe Nachthemd mit dem Biene-Maja-Motiv!”

„Moment mal”, unterbrach mich Britta, „an unserem Kennenlerntag haben wir aber noch nicht miteinander geschlafen! Soviel ich weiß, haben wir uns noch nicht mal geküsst. Da lief noch überhaupt nichts! Ich bin ja schließlich kein Flittchen.”

„Zumindest habe ich dich am Arm gestreichelt”, sagte ich bestimmt.

„Na ja, von mir aus kannst du mich ja mal am Arm streicheln”, erlaubte mir Britta großzügig, „aber ansonsten halten wir uns an die Fakten!”

Noch einmal versuchte ich den Verlauf unseres Spiels zu beeinflussen und schlug Britta vor: „Wir können den Kennenlerntag auch als eine Lebensphase nachvollziehen, in der wir uns näher gekommen sind. Ich bin auf jeden Fall dafür, die Hochzeitsnacht mit einzubeziehen.”

„Wir können auch nur die Hochzeitsnacht nachspielen”, bemerkte Britta in einem ironischen Unterton, der mir allerdings glatt entging. „Oh Britta, du hast immer so gute Ideen!”, begeisterte ich mich. Aber Britta unterbrach mich kalt und sagte bestimmt: „Das hätte dir so gepasst! Nein, wir spielen alles, wirklich alles, so nach, wie es sich wirklich abgespielt hat und meinetwegen darfst du mich in der 89. Spielminute dann auch mal am Arm streicheln und von mir aus dabei denken, was du willst. Aber eines sage ich dir schon jetzt: Es wird sich an die Fakten gehalten! Und Flossen weg von meinem Busen!”

Der siebte Juni vor sieben Jahren war ein schöner, sonniger Tag. Mein Tag begann wie üblich: Nach dem Frühstück in der Kantine mit Frau Stöhr, Herrn Goller und Elke wollte ich in die Materialausgabe im Erdgeschoss gehen. Donnerstags war von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr Materialausgabe. Papa hatte mich gestern gefragt, ob ich ihm mal einen neuen Locher mitbringen könne und vielleicht noch ein paar Leitz-Ordner. Außerdem hätte Mama nächste Woche Geburtstag, vielleicht fände ich noch was Nettes für sie. Mama freute sich immer riesig, wenn ich ihr etwas aus der Materialausgabe mitbrachte. Als ich ihr zum 60. Geburtstag eine Tackerkralle mitgebracht habe, rief sie gleich am nächsten Tag an und erzählte begeistert, dass sie mit der Tackerkralle bei Papa sogar einen Holzbock erfolgreich entfernt hatte. Nach den Blessuren könnte manjetzt zwar vermuten, Papa sei von einer Klapperschlange gebissen worden, aber Hauptsache das Ding war draußen.

Papa war im Gegensatz zu Mama richtig unverschämt. Er dachte, das liefe bei uns in der Materialausgabe immer noch so ab wie früher, als er noch im Amt war. Papa hatte immer seinen ganzen Freundeskreis mit allem versorgt, was die Materialausgabe hergab. Manchmal musste ich mich mit Papa richtig anlegen: „Was, Junge, nur sieben Tacker?”, schmollte er. Und ich erwiderte: „Das ist nicht mehr so wie zu deiner Zeit. Du kennst den Schroeder nicht, der sitzt auf jeder Büroklammer.” Schroeder war unser neuer Hausmeister und der bewachte die Materialausgabe als beherberge sie die britischen Kronjuwelen.

Im Foyer ging ich an der Tür des Sprechzimmers vorbei. Vor der Tür warteten etliche Steuerpflichtige darauf, dass ihre Nummer aufgerufen wurde.

Steuerpflichtige sind eigentlich keine richtigen Menschen, so wie zum Beispiel Nachbarn oder Freunde. Sie sind die Grundlage eines Aktenaufbaus: Name, Vorname, Geburtsdatum, Steuernummer, Gewerbekennziffer. Von da aus teilt sich die Zelle immer weiter und wird zum Steuerpflichtigen. Sie machen eigentlich nur Arbeit, genauso wie Meerschweinchen eigentlich nur Dreck machen. Meerschweinchen sind aber dabei wenigstens noch niedlich anzuschauen. Steuerpflichtige machen darüber hinaus nur Ärger. Ärger, weil die Steuererklärung nicht rechtzeitig abgegeben wurde, Ärger, weil ständig die Belege fehlten, Ärger, weil die Zahlen in die falschen Zeilen eingetragen worden waren und Ärger, weil sie womöglich noch anriefen. Am Schlimmsten aber sind die Steuerpflichtigen, die dem Wahn verfallen sind, sie müssten ihre Steuererklärung persönlich bei ihrem Sachbearbeiter abgeben und könnten dann auch noch eine Belohnung erwarten. Oder aber er lege Wert darauf, den Steuerbescheid am Telefon mit ihnen auszudiskutieren.

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