Wilfried Schneider - Das Mitternachtsschiff

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Welch ein Vorhaben! Die Umsegelung Afrikas durch die Phöniker um 600 v.Chr. – eine bis heute unvorstellbare und abenteuerliche Reise ins Unbekannte. Historiker und Autor Wilfried Schneider lädt Sie ein zu einer kulturhistorischen Expedition in die Vergangenheit. »Kemet liegt in einem brennenden Nest und wird wie Ben-ben, der Vogel, wiedergeboren aufsteigen. Deine Fahrt hält mein Land im ewigen Gleichgewicht.« Der weinende Priester legte den Papyrus in die Truhe zurück. Die Worte hatte einst Neferheres geschrieben, die geheime Tochter des Pharao, die nun auf dem Weg in die Jenseitswelt war. Die Lotosblüte schickte der Villa am Fluss den Wind des Inneren Meeres. Kerifer-Neith blickte in das westliche Haus, in eine Welt, der auch nach dreißig Jahren noch seine Sehnsucht galt. »Die Macht hat unseren Traum getötet, Admiral. Kein Mensch unserer Zeit hat Größeres vollbracht als du, Phoinikos.« Und alles begann, als ein irres Weib in Zor den Tod beschwor.

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»Es wird kühl«, sagte die Hausherrin, »gehen wir in die Kammern.«

Abdi-ashirta genoss das gewärmte Wasser im Granitbecken des Erdgeschosses. Brennendes Öl in Kupferkesseln schickte geheizte Luft durch die Kanäle unter den Bodenplatten. Die Stunden mit Neferheres hatten den Seefahrer kaum ermüdet. Seine Lehrer in Zor besaßen die gleichgültigen Stimmen alter Männer, die der morgige Tag wenig interessierte.

»Wie der Boden eines Tempels sich um Stufen erhöht, gliedert sich das Volk der Kemeten. Wie die Gottheiten vom Dunkel des Allerheiligsten verborgen werden, regiert Pharao jenseits alles Vorstellbaren, getragen von der Liebe und Verehrung beider Kemet. Diese Liebe und Verehrung sind wie die Pfeiler, von denen die Dächer der Tempel gehoben werden, dass sie die Wohnungen der Götter berühren.«

So hatte die singende Stimme der hohen kemetischen Frau gesprochen. Der Seefahrer hatte den betörenden Seerosenduft ihres Salbkegels geatmet und kaum den Blick von der schönen Gastgeberin lösen können.

»Pharao trägt nicht die rotweiße Krone beider Kemet, wundere dich nicht. Seinen Kopf bedecken Schwären, er verhüllt sein Haupt.«

Der Seerosenduft war stärker geworden, die Lotosblüte hatte ihren Abendwind in das Mitternachtszimmer gesandt.

»Vor drei Schemu berief Pharao Kaufleute in den Obersten Rat, Säule einer neuen Zeit und ein Ergebnis von Unruhen früherer Tage. Die Priester achteten auf ihren Ruf als treue Diener der Macht. Jetzt aber lerne kennen, was Sterbliche zu tun haben, wenn sie sich dem Göttergleichen nähern dürfen.«

Neferheres sprach noch, als Chons Licht bereits das Zimmer besuchte. Dann aber hatte sie bemerkt, wie der Mann vor ihr sie nicht als Lehrmeisterin wahrnahm, sondern als Frau. Wenig später hatte eine Bedienstete das Bad gerichtet.

Abdi-ashirta streckte sich in dem angenehmen Wasser. Er glaubte Neferheres Stimme zu hören und erinnerte sich, dass eine ungewöhnliche Zuneigung in ihren Worten war, wenn sie über den Pharao sprach. »Ich verstehe es nicht«, sagte er laut. Eine Nubierin kam mit neuer Kleidung und reichte ihm das Trockentuch.

Als er sich wieder zur Hausherrin setzte, trug er den dreimal gewickelten Rock der Oberschicht. Sein sidonisch geschnittenes Haar hatte die dunkelhäutige Frau mit Bienenwachs bestrichen, den Kopf bedeckte eine Rundperücke, wie sie die Oberen Menfes seit der Herrschaft Psammetichs trugen.

»Ich grüße den Kemeten Udjahoresnet.« Die Frau lächelte.

Sie beugte sich vor und berührte das Gesicht des Sidoners mit den Fingerspitzen. »Als ich klein war, erschreckte meine Bewahrerin mich mit Geschichten von Pheneschs. Sie beschrieb euch mit schrecklichen Worten. Die nächtlichen Fantasien eines Mädchens verwandelten die Räuber in kühne Eroberer. Nun sehe ich, die ungestümen Träume wurden dem Kind von Ma’at gegeben. Welch ein Leben ihr führt! Wie interessant du es erzählst!«

Abdi-ashirta lehnte sich zurück. Der niedrige Klappstuhl war unbequem. Die Gänseköpfe, in denen er endete und deren Schnäbel in die Querstreben bissen, drückten gegen seinen Rücken. Winzige Gazellen sprangen in die Eckverbindungen der Tischplatte, die Intarsien schienen sich im flackernden Lampenlicht zu bewegen. Der Kampfergeruch erinnerte ihn an die aus den Ländern jenseits der Ostströme wiederkehrenden Karawanen, deren Holz sie nach Zor brachten. In daraus gefertigten Truhen hielt sich zu Bewahrendes für lange Zeit. Auch Menfes Kammern waren damit ausgestattet.

»Belohne den nicht, der deine Hand küsst, statt sie zu füllen.«

Neferheres hob die Augenbrauen, als der Sidoner laut die altkemetische Tischinschrift vorlas. Sie beugte sich vor. »Iss von den Granatäpfeln, lege dir den Samen der Lotosblüte auf die Zunge.«

Abdi-ashirta hob dankend die Hände. Sie reichte ihm den Weinbecher. »Gib von dem Honig in dein Glas. Er schenkt dir Ruhe.« Die Frau blickte zur Tür. Die Katze kam und legte sich der Herrin zu Füßen. »Chain«, flüsterte die Frau zärtlich, »meine Chain.« Merit-Re brachte einen neuen Leuchter. Neferheres erhob sich. „Es ist spät. Morgen erwartet dich der Göttergleiche. Wir aber werden noch viele gemeinsame Abende haben.«

Abdi-ashirta floh der Schlaf. Das Lager war ungewohnt weich, die Schnüre des Holzrahmens und die federgefüllte Auflage gaben jeder Bewegung nach. Er betastete die geschnitzte Katzengöttin der Kopfstütze und berührte die Wand. »Schön ist ihr Antlitz« schrieb er Neferheres Namen in seiner Sprache. Er strich über den Kalk, der glatt war wie zuvor.

»Du wirst kein Preis sein. Meine Fahrt für den Pharao wird deine Liebe gewinnen.« Er sprach aus, was er dachte, eine Gewohnheit von Kindheit an. Die fremde Welt vor dem Fenster war in die Nacht gesunken. Die Gebete für den neuen Tag in Menfe waren gesprochen. Der Mondgott ließ sein Licht hinter Schleiern, die der Wind der Lotosblüte zum nubischen Haus schickte. Ein Lufthauch bauschte das Fensterleinen, der Atem des Hapi mischte sich mit Neferheres Seerosenduft. Die Eindrücke der im Lichte Res gleißenden Königsgräber, der Palastfeuer und der Weingärten an Menfes Hängen wichen den Erinnerungen des Sidoners an die Farben des Wassers hinter den Säulen des Melkart, als eine starke Strömung sein Schiff auf einen langen Weg in das Abendhaus gerissen hatte. Er sah sich wieder an den milden Ufern jenseits der nördlichen Meerengen, dessen ferne Wälder den Himmel berührten. Er sah das Gesicht Hir-Rectars in jener stürmischen Nacht von Zor und hörte dessen Worte: Niemand fährt nach so einer Fahrt noch einmal auf das Meer.

»Morgen liege ich vor dir. Wohin schickst du mich, Göttergleicher?« Noch während er die Worte zum dunklen Geviert des Südfensters sprach, ahnte er, dass es kein Auftrag war, den Menschen je ausgeführt hatten. In dieser Stunde vor dem Schlaf spürte er in seinem Inneren etwas, das er so stark noch nie erfahren hatte. Es war die Sorge, für eine fremde Welt nicht stark genug zu sein. Endlich gab ihm der Wein Ruhe, er sah im Traum Neferheres Gesicht und hörte ihre Worte.

»Ich kenne deinen Auftrag, Phenesch!«

Er schreckte hoch und wusste nicht, ob sie es in den letzten Stunden so gesagt hatte. Ma’at war an diesem Tag, den Nut nun beendete, eine gütige Göttin, die eine erschreckende Wahrheit verschwieg.

3

»Beruhige dich!« mahnte der Offizier. Abdi-ashirta lief von Fackel zu Fackel und schlug gegen die Halterungen. Geisterhaft tanzten die Schatten der Wachen an den Wänden. Das gedankenlose Spiel füllte die leere Zeit.

»Zum dritten Mal! Folge mir! Hat ein Gott dich mit Taubheit geschlagen?« Der Sidoner erschrak, er hatte den Ruf des Priesters erst jetzt gehört.

Die Fenster des Audienzsaales waren mit gelb-blauen Stoffen verhängt. Trompeten verkündeten das Nahen des Herrschers, dann unterbrach allein noch das Knistern der Öllampen die Stille. Die Portalwächter schwenkten ihre Hellebarden zur Seite. Licht füllte den Raum, als trete Gott Re selbst durch die Mauern. Der Oberste Rat warf sich zu Boden. Als Abdi-ashirta zögerte, drückte ihn Kerifer-Neiths Hand nach unten.

»Der Göttliche will eure Augen sehen, und ihr sollt die Ohren öffnen. Das sagt euch Ptah-hotep, Oberster Priester des Ptah und Mund des Stadtgottes von Menfe. Ptah-hotep, der neben dem Herrn steht.«

Der rote Zeremonialmantel hob den Göttergleichen aus der Kahlheit des Raums, sein Kopf war verhüllt, wie Neferheres es gesagt hatte. Er öffnete den Mund, noch bevor er zu sprechen begann, bewegten sich die Hände in heftigen Gesten. Lobpreisungen Kemets folgte die Schmähung Babylons, Worte schufen Bilder in den Farben des Hasses. Die Stimme wurde laut, schrie beschwörend auf die Herren des Rates ein.

»Da nun Re im Sternbild des Hundes wanderte, ward Hor, dem Seher, die Gnade eines göttlichen Traumes zuteil. Am Ufer eines Wassers, das nicht Meer war und nicht Fluss, reifte der Emmer auf fruchtbarer Erde. Bauern schnitten die Ähren, bereiteten Mehl, die Heimat zu ernähren. Im Wind der wogenden Felder tanzten Frauen zu klingenden Harfen. Doch jäh stiegen Vögel auf. Ihre Schatten fielen auf das Land und versetzten die Menschen in Schrecken. Schiffe mit krummnasigen Männern teilten das Wasser, an ihrem Bug die Zeichen von Sidon und Zor. Sie hatten Mäuler! Mäuler wie Tore, größer als Häuser, groß wie der Schlund von Abdju. Die Schiffe fraßen den Emmer Korn um Korn in unersättlicher Gier. Den Feldern folgten Menschen, den Menschen alles, was Kemet ist. Alles! Alles!«

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