Eckart zur Nieden - Der verschwundene Brief

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Kassel 2016. Die 19-jährige Judith findet auf dem Familien-Dachboden einen alten Brief, der an ihren gefallenen Urgroßonkel adressiert wurde. Leider ist er in Geheimschrift verfasst. Nur mühsam gelingt es ihr, ihn zu entschlüsseln. Doch die Mühe lohnt sich: Ein jüdischer Freund des Urgroßonkels berichtet darin vom Versteck des Familienschatzes, den er vor den Nazis in Sicherheit bringen konnte. Bald weckt das Schriftstück Begehrlichkeiten, die nicht nur Judiths Zuhause zu entzweien drohen. Auch die Profiteure der Vertreibung der jüdischen Familie bekommen Wind davon, und ein gefährliches Katz- und Mausspiel beginnt …
Eine spannende Familiengeschichte rund um ein dunkles Geheimnis.

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Es bleibt ihm fast das Herz stehen, als er sehen muss, wie das Auto mit ungeheurer Wucht gegen den einzelnen Kastanienbaum kracht, der da am Straßenrand steht. Das Fahrzeug knautscht zusammen, einzelne Teile fliegen durch die Luft. Es scheint dem Rentner, als wäre diese Bewegung merkwürdig verlangsamt, so als sollte ein Beobachter die Szene auch richtig auskosten können. Erst einen Augenblick später kommt der Knall bei ihm an.

Ottfried Lieb kann nicht mehr rennen, aber er beschleunigt seinen Schritt und kommt fast gleichzeitig mit dem Bauern Knabe an. Der springt vom Traktor und zieht sein Handy aus der Tasche. Er tippt 110 und spricht.

Ottfried Lieb traut sich nicht näher heran. Man weiß ja, aus Filmen und so, dass solche Unfallautos plötzlich explodieren können. Wenn das auslaufende Benzin sich am heißen Motor entzündet.

Knabe tritt neben ihn. „Das war kein Unfall!“, sagt er.

„Wie?“

„Das war kein Unfall. Das war Selbstmord!“

„Meinen Sie?“

„Wie der gerast ist!“

„Die!“, verbessert Lieb. „Es ist eine Frau.“

Knabe traut sich vorsichtig etwas näher hin. „Wenn sie noch lebt, müssen wir versuchen, sie herauszuholen. Falls der Wagen brennt.“

„Sie lebt sicher nicht mehr! Nach dem Aufprall kann sie nicht mehr leben!“

Knabe geht noch näher ran. „Nein“, bestätigt er, „da ist mit Sicherheit nichts mehr zu retten.“

Er ist jetzt bei dem Auto und reißt an der Tür. Sie bewegt sich nicht. Dann geht er um das Fahrzeug herum und probiert es an der anderen Seite. „Ich helfe!“, ruft der Rentner und kommt auch. Aber auch mit vereinten Kräften können sie die Tür nicht öffnen. Das Auto wackelt nur ein wenig. Das bewirkt, dass der Kopf der eingeklemmten Frau hinter dem Steuer etwas zur Seite fällt.

„Sie war nicht angeschnallt!“, stellt Lieb fest.

„Die kenne ich!“, sagt Bauer Knabe. „Irgendwoher kenne ich die. Ist das nicht die – wie heißt sie? –, die Jenni, die das Kind vom ältesten Drostesohn hat?“

„Ach ja, das kann sein“, murmelt Ottfried Lieb, der Rentner. Da hören sie auch schon die Sirene.

Der verschwundene Brief - изображение 3

Es sind nur ungefähr dreihundert Schritte von der Bushaltestelle zum Haus. Hannah ist hier schon tausendmal gegangen. Unterwegs grüßen einige Dorfbewohner, und Hannah ist stolz darauf, jede – oder fast jede – Stimme zu erkennen und mit Namen zurückzugrüßen.

Als sie eben die zwei Stufen zur Haustür hinaufgehen will, kommt ihr jemand entgegen. „Guten Tag!“, grüßt eine Frauenstimme, dann entfernen sich die Schritte. Sie ruft „Hallo“ hinterher, steigt die Stufen hinauf und betritt das Haus.

„Mama?“

Mats antwortet aus dem Wohnzimmer: „Sie ist oben. Mit Mia. Es ist was Schlimmes passiert.“

Hannah geht ins Wohnzimmer und setzt sich. „Was? Wer war das eben?“

„Jenni ist tot!“

Hannah zieht erschrocken die Luft ein.

„Sie ist mit ihrem Auto gegen einen Baum gefahren.“

„Ein Unfall?“

„Die Polizei ist sich noch nicht sicher, ob es ein Unfall war, oder … oder Absicht.“

„So ein Mist!“

„Als ich aus der Schule kam, war die Polizei gerade da. Eine Polizistin ist mit Mia in einen anderen Raum gegangen, damit sie das nicht gleich mitbekommt. Im Moment ist Mama dabei, es ihr zu erklären.“

Eine Weile sagt niemand etwas, dann meint Hannah: „Sie war depressiv. Sag ich mal so, als Laie. Ein Arzt würde es vielleicht anders ausdrücken.“

Der verschwundene Brief - изображение 4

„Ja, stimmt. Und es hat mit Florian zu tun. Nicht nur, aber auch.“

„Sie hat immer noch darauf gehofft, dass er zurückkommt und sie heiratet.“

„Hast du mit ihr drüber gesprochen?“

„Ein paarmal“, nickt Hannah. „Allerdings ist sie auch schon immer etwas – wie soll ich sagen? – pessimistisch veranlagt.“

„Gewesen.“

„Ja, gewesen. Das war auch mit ein Grund, weshalb Florian nie ernsthaft die Absicht hatte, sie zu heiraten. Ein so fröhlicher Typ wie unser Bruder …“

„Fröhlich? Das klingt jetzt ziemlich positiv!“, knurrt Mats. „Ich würde sagen: oberflächlich. Und egoistisch.“

Hannah macht mit dem Kopf eine Bewegung zur Tür hin. „Wer war die Frau? Auch noch Polizei?“

„Das war jemand vom Jugendamt. Wegen Mia. Mama will, dass sie erst mal bei uns bleibt. Die Frau war auch einverstanden.“

„Hat Mama schon mit Florian telefoniert?“

„Sie hat’s versucht. Er war nicht zu erreichen.“ Mama und Mia kommen herein. Das Kind hat verweinte Augen. Es kommt auf Hannah zu, schmiegt sich an sie und sagt: „Meine Mama ist gestorben.“

Hannah streicht ihr über das Haar. „Ja, das hat mir Mats gerade gesagt. Es tut mir so leid, Mia!“

„Aber sie ist jetzt im Himmel, sagt Oma.“

„Da hat Oma bestimmt recht. Und weißt du, Mia, wenn deine Mama dich jetzt nicht mehr liebhaben kann, werde ich dich doppelt so liebhaben.“

Das Mädchen birgt sein Gesicht in Hannahs Kleid. Seine Oma stellt sich daneben und legt beiden, Tochter und Enkelin, die Hand auf die Schulter. Weil sie mit Hannah keine Blicke tauschen kann, ist sie es gewohnt, sie öfter zu berühren. Jetzt passt das besonders.

Der verschwundene Brief - изображение 5

Hannah stellt mit erstaunlichem Geschick Teller auf den Tisch.

„Mia, holst du Wurst und Käse aus dem Kühlschrank?“

Mia setzt Kater Melanchton ab und hilft. „Ich lege auch die Messer hin!“, sagt sie, als Hannah tastend nach den richtigen Stellen für das Besteck sucht.

Mats fragt: „Wo ist Mama?“

„Weiß nicht“, antwortet Hannah. „Ist sie nicht im Wohnzimmer?“

„Sie ist oben, glaube ich“, sagt Mia.

Mats geht die Treppe hinauf. „Mama?“ Als er sie nicht findet, ruft er hinunter: „Hier ist sie nicht.“

Da hört er ihre Stimme. „Suchst du mich? Ich bin hier oben auf dem Dachboden!“

Mats steigt die schmale Treppe hinauf. Seine Mutter sitzt auf einer alten Kiste. „Was machst du denn hier?“

Sie schüttelt nur leicht den Kopf, um anzudeuten, dass sie die Frage nicht beantworten will. Für eine Sekunde schießt Mats der Gedanke durch den Kopf, dass dies der ideale Ort wäre, sich mit einem Strick und dem Dachbalken dort das Leben zu nehmen. Vielleicht auch die geeignete Situation. Aber dann verwirft er den Gedanken schnell. Nein, Mama niemals!

„Hannah deckt schon den Abendbrottisch.“

„Ich komme gleich.“

Mats schaut sie schweigend an, da entschließt sie sich, doch noch die Frage zu beantworten. „Ich wollte eure alten Spielsachen suchen. Wenn Mia jetzt bei uns bleibt – vielleicht ist da was für sie dabei. Aber ich habe nichts gefunden. Dann habe ich mich kurz hier hingesetzt, um mich auszuruhen vom Bücken unter der Dachschräge, und da dachte ich: Es ist hier der beste Ort und der beste Zeitpunkt, mit Gott über alles zu reden. Das tut mir gut. Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon hier sitze. Wie spät ist es denn?“

„Kurz nach sechs. Du meinst, du hast gebetet? Hier auf dem staubigen Dachboden?“

„Hier ist es schön ruhig. Und den Staub sehe ich nicht, wenn ich die Augen schließe.“

„Hast du dich bei Gott beschwert?“

„Beschwert?“

„Ja. Hast du dich beschwert über das, was du alles mitmachen musst? Eine blinde Tochter geboren, dann hast du deinen Mann verloren durch diesen sch… Krebs, dann dass dein ältester Sohn – sagen wir: Wege geht, die du nicht gut findest. Und sie sind es ja auch nicht. Und jetzt bringt sich die Mutter deiner Enkelin einfach um. Da kann man schon mal an der Liebe Gottes zweifeln. War es das?“

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