Ulrike Quast - Wenn wir die Masken fallen lassen

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»Ein berührendes Erzählexperiment, das in schwebendem Ton Möglichkeiten und Grenzen im Leben auslotet – vor dem Hintergrund einer gescheiterten Liebe und eines Liebesanfangs.« (Astrid Roth, Lektorin und Literaturkritikerin) – Ulrike Quast lebt in Dresden; ist verheiratet; Diplomstudium Erwachsenenbildung Russisch/Englisch, Promotion in Pädagogischer Psychologie, musikalische Ausbildung an Musikschule (Violine/Gesang) und Musikhochschule; Dozentin in der Lehrerfortbildung; Autorin wissenschaftlicher, fachlicher und belletristischer Veröffentlichungen, Musikerin in der Band »Shuriaki« (osteuropäischer Folk)

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Blitzartig ergriff Hella den Telefonhörer und wählte Roberts Handynummer. Eine weibliche Stimme verkündete, dass der Teilnehmer nicht erreichbar sei. – „Das kann nicht dein Ernst sein!“ Hella brüllte in den Hörer. „So einfach kommst du mir nicht davon! So nicht!“ Als sich die Mailbox einschaltete, hatte sie bereits aufgelegt. Nach kurzer Zeit wählte sie erneut. Sie drückte auf die Raute–Taste. Wieder und wieder. Worttiraden brachen aus ihr hervor. Wortschwalle, die Robert irgendwann abhören würde. Bereuen sollte er. Bereuen und sie um Verzeihung bitten. So, wie all die Male zuvor.

Noch einmal wählte sie. Doch die Nummer war besetzt. Hella warf den Hörer gegen die Wand. Das Loch in der Tapete hatte ein Gesicht. Roberts Gesicht, das sie mitleidig anblickte. Hella warf den Telefonhörer in das Gesicht: „Ich mach‘ dich kaputt! So, wie du mich kaputt machst!“ Der Hörer fiel zu Boden und ging entzwei. Sollte doch der Anschluss unterbrochen sein! Sollte doch der letzte Draht zu Robert abgeschnitten sein! …

Hella schaltete das Licht an. Sie zog die Vorhänge beiseite. Die Straßenlampe vor dem Haus leuchtete durch das Fenster. Sie schaute hinaus. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hielt ein Taxi. Ein Mann stieg aus. Dann knallte die Autotür zu. Hella wartete nicht, bis sie den Mann im Dunkeln erkennen konnte. Stattdessen lief sie zur Eingangstür und schloss sie zweimal ab. Den Schlüssel ließ sie im Schlüsselloch stecken. Obwohl Robert ohnehin nicht hineinkäme. Einer spontanen Eingebung folgend, hatte Hella am Tag zuvor das Türschloss austauschen lassen. Nur für alle Fälle.

Sie setzte sich ans Fenster und lauschte. Das Taxi fuhr wieder ab. Es klingelte. Sicher hatte der Besucher bemerkt, dass sie zu Hause war. Es klingelte noch einmal. Doch Hella blieb sitzen. Sie zelebrierte ihre Präsenz. Mit allen Sinnen nahm sie wahr, dass sie da war. Ja, sie war anwesend und ließ ihn nicht eintreten. – Ihn da draußen zu wissen! In seiner Ohnmacht. Das fühlte sich göttlich und teuflisch zugleich an. Leise lief sie zur Tür und hielt ihr Ohr daran. Sie konnte seinen Atem hören. Und sie spürte seinen Finger auf dem Klingelknopf, als er ihn erneut drückte. Vergeblich.

Und dennoch. Sie ist da. Und sie bleibt präsent. Präsent für ihn. Wie ein unsichtbarer Verfolger wird sie ihm auf der Spur bleiben. Sie wird sich an sein Dasein heften. Weil sie existiert. Denn es ist unmöglich, nicht zu existieren. Und wie sollte sie auch das, was war und was ist, ungeschehen machen? Ins Nichts umkehren? Nein, das Nichts existiert nicht. Und Raum und Zeit haben beide mindestens drei Dimensionen. Eine davon ist das Morgen. Und das zählt.

4

Geräusche. Ein Presslufthammer dröhnte ununterbrochen. Und die Stimme der alten Dame. Dominant. Monoton. Sie schob sich in Roberts Gehörgang. Sie drängte die Bilder beiseite.

Dabei wollte er den Tagtraum wieder hervorholen. Das Bild der Schaukeln, die unaufhörlich in Bewegung sind. Immer wieder – vor und zurück. Vor und zurück. Du sitzt auf. Du pendelst. Ohne Schwung zu holen. Bis du schwebst. Was für ein befreiendes Gefühl! Angeschoben werden. Aufsteigen. Mit den Füßen nach dem Himmel greifen. Die grenzenlose Weite in sich aufnehmen. Dann der große Augenblick der Wende. Sich fallenlassen. Sich hingeben. Schwerelos sein, aber doch den Boden berühren können. Und erneut aufsteigen. Ganz von selbst. Bis man in die Wolken taucht. Bis man Zeit und Raum vergisst. Eine Vision: Im ganzen Land schwingen Schaukeln. Unzählige Perpetua mobilia. Wer abheben möchte, springt einfach auf. Dann steigt er höher und höher. Dann fliegt er. Ein ganzes Volk im Schwebezustand. – Nicht, wie die Menschen da draußen. Sie stapfen voran. Volle Tragetaschen, um die Freude nach Hause zu schleppen. Schwerstarbeit für ein bisschen Heiterkeit. Dabei wäre es so leicht: Aufsteigen, hochschwingen, schweben. Und loslassen. Alles, was war, hinter sich lassen. Nur der Moment zählt. Gewohntes wird fremd. Und das Geheimnisvolle, das Unvorhersehbare bahnt sich seinen Weg.

„Kalimera.“ Der Kellner des griechischen Restaurants holte Robert in die Realität zurück. „Einen griechischen Kaffee und einen doppelten Ouzo wie immer?… Du lange nicht hier.“ – „Aber ich komme doch immer wieder. Ach, schön dich zu sehen, Kostas. Wie geht`s euch?“ – „Ich haben viel Arbeit. Jeden Tag Gäste. Alexía zu Hause… In Kreta jetzt alles blüht. Schönste Zeit im Jahr.“ – „Ich weiß. Es duftet dann überall so geheimnisvoll.“ Robert lächelte. Er hatte einmal vor Jahren Kostas` Familie besucht. Es war Frühling. Ein Frühling, anders als in Deutschland. Heller und heiterer. Und wärmer. An jenem Abend gab es ein Dorffest. Auf dem Platz vor der Kirche spielte eine Kapelle. Die Dorfbewohner tanzten im Kreis. Ausgelassen. Zügellos. Robert schloss sich ihnen an. Er hüpfte und sprang im Klang der Gitarren und Bouzoukis. Wie ein Zorbas. Wie ein Heros des Sirtakis. Auf dem Heimweg tanzte er weiter. Er tanzte auf der holprigen Dorfstraße und hielt María, Kostas` Schwester, in den Armen. Der Sirtaki dauerte bis in die Morgenstunden.

Robert tanzte von jeher mit Leidenschaft. Er liebte es, sich zu bewegen. Frei und zwanglos. Und er liebte die Momente der Selbstvergessenheit. Aus sich herauszugehen, sich zu öffnen und sich zuzuwenden. „Denn das Tanzen hat mit Nähe zu tun… Und mit Berührung. Wenn man mit einer Frau tanzen kann, kommt man auch mit ihr durchs Leben“, erklärte Robert unlängst seiner Freundin Josi. „Denn… Ist das Leben nicht ein Tanz?“ – „Dann hättest du wohl erst mit Hella tanzen sollen.“ – Er hatte es versucht. Vergeblich. Was Hella fehlte, war die Lebensfreude. Meist schien sie Robert unbeweglich–unbewegt. So musste er von Anfang an mit anderen durchs Leben tanzen. „Weißt du noch?“, fragte er Josie „Die Nacht nach dem Dozentenkonzert? Wir konnten nicht aufhören, uns zu drehen… Mein Gott, ist das lange her. Meinst du, ich hätte damals um dich kämpfen sollen?“ – „Ich sag‘ dir mal was: Es ist schwer, dich zu halten“, entgegnete Josi. Denn Robert suchte die neue Erfahrung. Das Prickeln. Die Spannung. Und die Glut.

Doch mit Hella war das Feuer endgültig erloschen. Vielleicht hatte es nie wirklich in ihm gebrannt. Vor einigen Tagen holte Robert seine letzten Sachen ab. In der Wohnungstür war das Schloss ausgetauscht. Er musste den Schlüsseldienst rufen. Zum Glück war dann niemand zu Hause. Doch der Blick in das leere Kinderzimmer tat weh. Und Robert beschlich in jenem Moment eine Ahnung. Etwas stand ihm bevor. Besorgniserregend. Bedrohlich. Wie Hellas Worte auf seinem Anrufbeantworter. Einen Teil der Nachrichten hatte er gelöscht. Den anderen Teil überspielte er auf ein altes Band. Er bewahrte es auf. Sicher ist sicher. Vielleicht würde er es noch einmal brauchen.

Im Restaurant war es still geworden. Die alte Dame hatte gezahlt und war gegangen. Den Presslufthammer hörte Robert schon eine ganze Weile nicht mehr. – Er schaut aus dem Fenster. Draußen strömt der Fluss dahin. Nebelschwaden verdecken die Sicht. Am gegenüberliegenden Ufer ist der Dom in graue Schleier gehüllt. Sie geben ihm etwas Rätselhaftes. Etwas beinahe Ätherisches. Im Griechischen bedeutet Äther „Weite des Himmels“. Robert taucht seinen Blick in den Nebel. Er taucht ihn in das scheinbar Unsichtbare, die verborgene Weite. In das Unbekannte, das doch erkennbar ist. Für den, der durch schaut , der durchschaut .

Robert lächelte vor sich hin. Er kippte seinen Anisschnaps in den Kaffee. Dann prostete er Kostas von weitem mit der Kaffeetasse zu: „Jia mas.“ – Er würde wiederkommen. Eines Tages. Dann wird er in seinem neuen Leben längst angekommen sein. Ganz bestimmt. Als Robert ging, umarmte er Kostas: „Mach`s gut. Heute ist mein letzter Tag hier. Ich geh‘ weg. Für immer. … Sag María schöne Grüße.“

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