Ulrike Quast - Wenn wir die Masken fallen lassen

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»Ein berührendes Erzählexperiment, das in schwebendem Ton Möglichkeiten und Grenzen im Leben auslotet – vor dem Hintergrund einer gescheiterten Liebe und eines Liebesanfangs.« (Astrid Roth, Lektorin und Literaturkritikerin) – Ulrike Quast lebt in Dresden; ist verheiratet; Diplomstudium Erwachsenenbildung Russisch/Englisch, Promotion in Pädagogischer Psychologie, musikalische Ausbildung an Musikschule (Violine/Gesang) und Musikhochschule; Dozentin in der Lehrerfortbildung; Autorin wissenschaftlicher, fachlicher und belletristischer Veröffentlichungen, Musikerin in der Band »Shuriaki« (osteuropäischer Folk)

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Obwohl. Es gab Hinweise. Lange schon. Hinweise seiner Freunde. Seine eigenen Bedenken. Signale, die von ihr ausgingen. Die er nicht hätte wegwischen sollen. Ihre allzu kompromisslose Art, die Welt zu betrachten. Ihre Mitmenschen zu verurteilen. Diese Prinzipienreiterei. Und die Heimlichkeiten. Robert hatte manchmal das Gefühl, dass sie ihm etwas verschwieg. Etwas, das mit ihr und ihrer Vergangenheit zu tun hatte. Etwas, das auch ihn anging. All das waren Anzeichen, die er hätte ernst nehmen sollen! Er säße nicht in diesem Zug. Er hätte nicht diese Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung, die sein altes, sein gewohntes Leben umstoßen würde. Sein Leben wäre ohnehin ganz anders verlaufen.

Eine Stimme riss Robert aus seinen Gedanken: „Ihre Fahrkarten, bitte.“ Als Katharina dem Schaffner ihre Bahncard reichte, sah Robert ein großes B hinter ihrem Vornamen. B – wie „begegnen“. Robert kramte in seiner Tasche. Schließlich hielt er sein Notizbuch in der Hand und blätterte darin. Dann zeigte er Katharina eine Skizze: Farbige Linien, die zusammentreffen. Die sich in einem Punkt berühren. Ein Moment der Begegnung. Dann strömen die Linien in verschiedene Richtungen auseinander. Darunter waren unleserliche Worte gekritzelt.

„Hier…. Sehen Sie mal. Das sind wir.“ – „Oh, tatsächlich?… Wie deprimierend…Haben Sie mal einen Stift?“ Robert zog für sie einen Bleistift aus der Jackentasche. Katharina nahm ihn und malte zwei Linien, die sich einander nähern. Der Platz in Roberts Notizbuch reichte nicht aus, und sie skizzierte auf der Fensterbank weiter: „So…. Das gefällt mir schon besser… Man trifft sich nämlich immer zweimal im Leben…. Die Dualität der Ereignisse. Wissen Sie?“ Robert nickte vielsagend. „Dass ihr euch im Westen auch damit beschäftigt…“ – „Na, da hoffe ich mal, dass ich Ihr Weltbild nicht erschüttert hab‘. … Aber Sie lächeln ja noch. … Dann… Warte mal. … Ich möchte dir noch was zeigen.“ Es fiel ihm auf, dass er sie plötzlich duzte. Sie schien jedoch nichts dagegen zu haben.

Robert blätterte wieder in seinem Buch. Er wies auf eine mit Bleistift beschriebene Seite: „Hier, sieh mal. Du kannst es gern lesen.“ Die Sätze hatte er erst gestern notiert. Nun schaute er Katharina zu, wie sie las. Es war merkwürdig, dass er einer wildfremden Frau so einfach seine Aufzeichnungen anvertraute.

„Klänge schweben durch den Raum. Sie erzählen Geschichten. Geschichten, die sich, kaum dass sie da sind, wieder verflüchtigen. Manche Klangfolgen erscheinen wieder. Tänzelnd bewegen sie sich aufeinander zu. Im Wechseltakt. Bis sie, eine in die andere, überfließen. Bis sie verschmelzen. – Ein letzter Tanz. Eine letzte Umarmung. Dann strömen sie wieder auseinander. Sie driften davon. Später der Moment des Umkehrens. Plötzlich. Motive steuern erneut aufeinander zu. Sie versinken ineinander. Sie werden eins. Das Weiche, Fließende und das Harte, Abgehackte. Ein Wechselspiel. Immer wieder.“

„…Und das Schöne dabei ist … Du weißt vorher nie, wohin es dich lenkt. Du folgst einfach den Impulsen in dir. Und jeder Impuls führt dich zum nächsten. … In der Musik wie im Leben.“ – „Dann sind wir nur zufällig hier?“ – „Vielleicht… Vielleicht nicht… Da ist ja auch noch die Bestimmung. Die Vorherbestimmung.“ – „Und? Glaubst du an Zufälle?“ – „Na, klar. … Obwohl… Meinst du, dass wir uns heute wirklich nur zufällig begegnet sind?”

3

In K. war der Himmel bewölkt. Schon in den frühen Morgenstunden hing ein Dunstschleier über der Stadt. Der Tag blieb trüb und die Abenddämmerung setzte früher als gewöhnlich ein. Auch im Zimmer brannte kein Licht. Hella hatte die Vorhänge zugezogen. Sie saß im Halbdunkeln. Das tut sie öfter in letzter Zeit. Sie ist dann für keinen zu sprechen. Sie ist scheinbar lautlos und unsichtbar. Ihr Dasein ist ausgelöscht. Sie ist nicht existent. – Einfach ins Nichts eintauchen! Wie in einen Sog gezogen werden und sich auflösen. Nicht da sein, nicht gewesen sein, nicht werden. Weder im Raum noch in der Zeit existieren. Eine Vision, die sie sich gerne ausmalte. Eine Idee, über die sie nachsann. Die Idee von der Nicht-Existenz. Vom Nichtsein.

Doch Hella saß da. Sie saß im Wohnzimmer und hielt diesen Brief in der Hand. Einen Brief von Robert. Nachdem sie ihn wieder und wieder gelesen hatte, zerknüllte sie das Papier. Sie drückte es fest zusammen. Bis ihre Finger zitterten. Die Worte kannte sie längst auswendig: „Ich werde nicht mehr zu dir zurückkommen. Wir haben uns auseinander gelebt und mir ist klar geworden, dass es mir ohne dich besser geht. Meine Entscheidung fühlt sich einfach richtig an. Ich hoffe, du verstehst das. Bitte glaub mir, es tut mir leid. Es tut mir leid um uns und unsere Träume! Robert.“ Er wolle noch diese Woche kommen und seine Sachen abholen.

Das klang endgültig. Unumkehrbar. Ob es ihm wirklich ernst war? Hella schüttelte den Kopf. Sie hatte auf ihn gewartet. Auch dieses Mal. Und sie hatte gehofft. Als er ihr vor einem halben Jahr mitteilte, er würde die Gastprofessur in L. antreten, redete sie ihm zu: „Der Abstand wird uns gut tun.“ Sie gab vor, seinen resignierten Blick nicht zu bemerken. Zwei Tage später fuhr er weg, ohne sich von ihr zu verabschieden. Nur ein Zettel lag auf dem Küchentisch: „Mein Zug geht um 9.28. Du schläfst noch. Ich wecke dich nicht. Mach’s gut. R.“ Früher hätte er sie gebeten, ihn auf den Bahnhof zu begleiten. Früher hätte er sich nicht von ihr losreißen wollen. Wahrscheinlich wäre er nicht einmal für eine solch lange Zeit weggegangen. Früher…

Während er in L. war, hatten sie kaum Kontakt zueinander. Nur seiner Tochter schrieb Robert jede Woche einen langen Brief. Hella öffnete die Briefe immer als Erste. Bis ihre Tochter ihr irgendwann einen Brief aus der Hand riss und tagelang schmollte. Seither erhielt das Mädchen keine Post mehr von ihrem Vater. Weshalb, das war Hellas Geheimnis. Es gab da einen alten Reisekoffer auf dem Dachboden. Ein Koffer der Erinnerungen. Erinnerungsstücke an Robert, die sie aufbewahrte und hin und wieder hervorkramte. Die sie abtastete und betrachtete. Deren erahnten Duft sie einsog und sich dabei an Roberts Worte entsann. Worte, die er vor langer Zeit gesagt hatte. Hella flüsterte sie immer wieder vor sich hin. Sie schrieb sie auf farbige Briefbögen, die sie bündelte. Der alte Reisekoffer verbarg all diese Erinnerungen. Und er hütete ihr Geheimnis. Den verrosteten Schlüssel zum Koffer trug Hella an einer Kette um den Hals.

Auch die Briefe an ihre Tochter verheimlichte Hella. Sie verheimlichte Roberts Worte, die ohnehin an sie, Hella, gerichtet waren. Worte, die aus Roberts tiefstem Innern sprachen und nur ihr galten. Zeichen, die er aussandte. Um eine Brücke zu bauen. Um sich ihr wieder zu nähern. Ja, so musste es sein. Denn ihre Beziehung hatte etwas Einzigartiges. Etwas, das zuallererst nur sie und ihn betraf. Nicht ihre Tochter und auch nicht seine Mutter. Die hatte den letzten Streit zwischen Robert und ihr überhaupt erst verursacht. Ausgerechnet an Hellas Geburtstag musste ihre Schwiegermutter erkranken. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag musste Robert seine Mutter besuchen. Das Magengeschwür war in des Wortes wahrstem Sinn bösartig. Denn es wucherte. Es häufte einen hohen Wall zwischen Hella und Robert an. Es vergiftete ihre Liebe. Zum Glück war Roberts Mutter nun tot.

Hella sprang plötzlich auf. Sie lief im dunklen Zimmer umher. Immer auf und ab. Auf und ab. Gedanken und Bilder jagten durch ihren Kopf. Szenen, in denen Robert vorkam. In denen sich real Erlebtes und Fiktion vermischten. „Du hast verloren“, spotteten Stimmen in ihr. „Du hast ihn verloren.“ Hella hielt sich die Ohren zu, doch es höhnte weiter. – „Das werdet ihr büßen! Alle! Du wirst es büßen!“, schrie es aus ihr heraus in das dunkle Zimmer hinein. Die Worte hallten in ihren Ohren wider. Sie verselbständigten sich. Sie sprachen zu ihr. – Sie sollen endlich schweigen! Die Stimmen sollen Ruhe geben! Ruhe! – „Ich mach‘ euch fertig! Dich mach‘ ich fertig!“

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